64.🖇️
ALEC
Um ehrlich zu sein hatte ich nicht mehr allzu viele Erinnerungen a das was nach dem Zusammentreffen mit Jack passiert war. Ich erinnerte mich nur noch daran, dass tatsächlich jemand im Haus gewesen war. Die Erleichterung, dass ich mir das alles nicht eingebildet hatte war auf jeden Fall groß, obwohl ich vielleicht besser früher mit Magnus oder Sarah darüber hätte sprechen sollen. Vielleicht hätten sie Jack dadurch etwas besser erwischen können. Schwerfällig brummend runzelte ich dann mit geschlossenen Augen meine Stirn und versuchte erstmal halbwegs wieder zu mir zu kommen. Es war schon fast so, als wäre ich in einen tiefen und schon fast Koma artigen Schlaf gefallen. Vorsichtig blinzelte ich leicht, um meine Augen wenigstens ein Stück weit öffnen zu können und tatsächlich funktionierte es. Etwas verschwommen erkannte ich tatsächlich mein Zimmer und etwas von der Umgebung. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich jedoch Magnus, der auf meinem Schreibtischstuhl saß und leicht vor sich hin döste. Erst als ich mich leicht aufsetzte rührte er sich und sah alarmiert hoch. Als er jedoch bemerkte, dass ich nur aufgewacht bin, entspannte er sich wieder ein wenig. "Wie bin ich hier hoch gekommen?" murmelte ich noch immer etwas neben mir stehend vor mich hin, ehe ich Magnus leise seufzen hörte. "Das alles in der Nacht war wohl ein bisschen viel...wir haben dich erst ins Wohnzimmer gebracht und damals dann alles abgesichert war, habe ich dich wieder ins Bett gebracht." klärte er mich auf, wobei ich deutlich merkte wie müde er zu sein schien. "Hast du auch noch etwas geschlafen?" fragte ich dann müde, doch so richtig antworten wollte er mir auf diese Frage hin nicht. "Ich wollte erstmal sichergehen, dass es nicht noch zu weiteren nächtlichen Besuchen kommt." wich Magnus leicht aus, woraufhin ich meinen Arm vorsichtig nach ihm ausstreckte. Tatsächlich erhob er sich von meinen Stuhl und ergriff meine Hand, ehe er sich von mir zum Bett herüber ziehen ließ.
"Du brauchst auch Schlaf." murmelte ich und zog ihn leicht zu mir auf die Matratze. Zunächst setzte er sich jedoch nur auf die Bettkante. "Er könnte wiederkommen und dann..." fing er an, doch ich unterbrach ihn bevor er seinen Satz beenden konnte. "...dann bist du zu müde, um mir zu helfen." murmelte ich und zog ihn dann komplett zu mir herunter auf die Matratze. "Dein Dad und Sarah sind beim Polizeichef und fordern strengere Sicherheitsmaßnahmen. Simon und Jace sind auch nicht da...irgendjemand muss ein Auge offen haben." seufzte Magnus und zog mich in seine Arme. "Wenn du hier bist passiert mir nichts." murmelte ich nur wieder im Halbschlaf und kuschelte mich etwas weiter an meinen Freund, der ebenfalls schon halb am wegdösen war. Tatsächlich dauerte es auch nicht lange, bis wir in einen tiefen Schlaf fielen, den wir beide nach den Ereignissen in den letzten Tagen wahrscheinlich dringend brauchten.
Trotz dieser eigentlich recht harmonischen Ruhe, die wir eine Weile lang genossen, wachte ich nur wenige Stunden später wieder auf, weil ich einen lauten Knall hörte. Sofort schreckte ich hoch und sah mich um, als ich Magnus jedoch nicht mehr neben mir liegend vorfand, setzte mein Herz einen Moment lang aus. Wie ferngesteuert schob ich meine Bettdecke zur Seite und stürmte aus meinem Zimmer, wobei mir das alles wie in Zeitlupe vorkam. Ohne weiter darüber nachzudenken stürmte ich in die Richtung, aus der der Knall gekommen war, bis ich oben an der Treppe ankam und vor Schock einen Moment lang stehen blieb. Mit aufgerissenen Augen und vor Schock und Atemnot leicht geöffneten Mund, sah ich Magnus am Boden liegen, neben ihm eine Waffe! Das war allerdings nicht der schlimmste Teil dieses Anblickes! Er blutete aus einer Schusswunde an seiner Seite! Einen Moment lang blieb ich vollkommen bewegungsunfähig stehen, bis ich die Treppe hinunter stürmte und mich am Boden beinahe neben Magnus warf. Vollkommen aufgewühlt und in Panik sah ich mich um und entdeckte eine Sweatshirtjacke, die wahrscheinlich von meinem Vater stammte und noch auf dem Geländer hing und riss diese herunter, ehe ich sie auf die blutende Wunde drückte. "M-Magnus!" keuchte ich vollkommen unter Schock stehend, während er leicht benommen brummte. Erst als ich den Lauf einer Waffe an meiner Schläfe spürte sah ich wieder von meinem Freund hoch, direkt in Jack's grinsendes Gesicht. "Nimm deine Hände von der Wunde." sagte er gefährlich ruhig und funkelte mich mit einem verrückten Blick an, doch ich dachte nicht im entferntesten daran Magnus verbluten zu lassen. "N-Nein!" schniefte ich, während mir Tränen über die Wangen liefen. "Lass los!" schrie Jack dann und entsicherte seine Waffe ein weiteres Mal, direkt neben meinem Kopf. Doch auch jetzt dachte ich nicht im entferntesten daran seiner Anweisung zu folgen. "Nein." wiederholte ich meine Antwort nun mit deutlich festerer Stimme als vorher, was Jack amüsiert schmunzeln ließ. "So wilde Freude nimmt ein wildes Ende." sagte er dann mit einem irren Blick, woraufhin ich zittrig durchatmete und fester auf die Wunde meines Freundes drückte. "William Shakespeare" hauchte ich voller Angst um Magnus, der sofort einen Arzt brauchte. "B-Bitte...er braucht Hilfe..." flehte ich Jack an, doch er hielt mir nur wieder die Waffe an die Schläfe. "So funktioniert dieses Spiel nicht!" ermahnte er mich mit einem schon fast das Blut in den Andern gefrieren lassenden Blick.
"D-Die Angst steckt nicht i-im K-Knall, sondern nur in dessen Erwartung." keuchte ich dann das einzige was mit gerade einfiel. Begeistert fing Jack an zu lachen und setzte sich im Schneidersitz auf die andere Seite von Magnus sinken. "Alfred Hitchcock! Wie passend" stellte er begeistert fest, ehe er wieder mit seiner Waffe herum fuchtelte, allerdings dieses Mal ohne Ziel. "Noch eine Runde!" forderte er, doch ich schüttelte nur den Kopf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top