Kapitel 5

Da viele von euch es sich gewünscht haben, hier vorweg der Grundriss von Taes Apartment:
(Die ganzen Maßstabs- und sonstigen Fehler dürft ihr gern für euch behalten ^^)

Der grau schraffierte Teil ist etwas erhöht (deshalb auch die fancy Treppen).
Ich hoffe ihr könnt euch vorstellen, wie ich das meine.

Und nein, das Zimmer mit dem Fragezeichen hat keine tiefere Bedeutung.
Noch nicht.
Ich weiß noch nicht tbh.
Vom Grundriss her hat es einfach Sinn gemacht, dort noch ein Zimmer hinzutun.
Und idk...
Maybe fällt mir irgendwann mal noch irgendwas cooles ein, für das ich ein extra Zimmer brauche.
Und falls nicht, dürft ihr gern vergessen, dass es existiert xD

Ich hoffe es hilft <3

Viel Spaß beim Kapitel ^^
(Und falls es euch nichts ausmacht, bitte denkt ans kommentieren. Wattpad tendiert gerade wieder zu "extra still" und das fühlt sich beim Updaten auf Dauer nicht besonders gut an. Deshalb der kleine Reminder <3)

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"Where's my love (Alternate Version)" - SYML

https://youtu.be/Rdise1Rj7X8

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Zischend zog ich die Luft ein, als etwas Duschbad in meine Wunde lief.

Obwohl ich es zu vermeiden versuchte, passierte es immer wieder...


Im selben Moment kam ich nicht umhin, genießend meine Augen zu schließen, als das Wasser über meinen Kopf lief.

Ich war nicht sicher, ob heiß duschen gerade eine gute Idee war.

Allerdings hatte ich einfach nicht widerstehen können.

Die Nächte wurden langsam kühler...

Entsprechend lange war es her, dass ich mich vollständig aufgewärmt hatte.


Auch meine letzte derartig entspannte Dusche lag eine ganze Weile zurück.

Natürlich hatte ich immer wieder Wege gefunden, meine Körperhygiene nicht vollständig zu vernachlässigen.

Dass es mich dabei irgendwann mal in eine Luxusdusche mit Saunafunktion in der Größe einer halben Einzimmerwohnung verschlagen würde, hatte ich allerdings nicht erwartet.

Ich konnte förmlich spüren, wie die Hitze meine Nerven linderte.

Wie das Wasser all die Sorgen hinfort spülte...


Gerade konnte ich nur daran denken, wie angenehm es war.

Wie froh ich war, mich mal wieder so sauber zu fühlen.

Normalerweise wäre ich im Traum nicht auf die Idee gekommen, mir Duschbad von Chanel auch nur anzugucken.

Doch jetzt wo es hier stand und Tae extra gesagt hatte, dass ich alles benutzen durfte...

Ich konnte nicht leugnen, dass es unbeschreiblich gut roch.

Dezent und doch markant.

Rein...

Weich...

Es roch durch und durch nach Wohlstand.


Diese wahrscheinlich einzigartige Möglichkeit auskostend, ließ ich mir ziemlich Zeit mit dem duschen.

Es war schwer, sich aus der nebligen Duftkulisse zu lösen.

Aus der Wärme...

Trotzdem brachte ich es irgendwann fertig.

Die Fußbodenheizung machte diesen Umstand etwas weniger tragisch...


Ich hatte mich gerade in eines der sündhaft flauschigen Handtücher gehüllt, als es an der Tür klopfte.

Etwas überrascht zuckte ich zusammen.

"J-ja!", verließ es dabei ganz von selbst meine Lippen.

Nach wie vor funktionierten meine Stimmbänder nicht vollständig.

Nach wie vor war diese ganze Situation einfach zu verunsichernd.

Zu absurd.


Langsam öffnete sich die Tür.

Tae lugte kurz herein, bevor er das Badezimmer betrat.

"Ich hab dir Schlafsachen rausgesucht.", meinte er, während er mir etwas hinhielt, das verdächtig dolle nach Seide aussah.


Komplett überrumpelt von dieser Gastfreundschaft, weiteten meine Augen sich.

"B-Bist du sicher?", fragte ich nach.

Einfach alles an diesem Ort war so fern von meiner Realität...

Ich konnte es nur schwer annehmen.


Tae zuckte mit den Schultern.

"Außer du gehörst zu den Leuten, die lieber nackt schlafen.", merkte er an.

Dabei klang seine Stimme so unbeeindruckt, dass ich gefühlt doppelt rot wurde.


"N-Nicht wirklich.", mit einer Hand das Handtuch festhaltend griff ich mit der anderen nach der Kleidung.


Tae schien ein kleines Schmunzeln nicht unterdrücken zu können.

Verstehend nickte er.

"Brauchst du noch Hilfe wegen deinem Arm?", wechselte er anschließend das Thema.


Ich stockte.

Kurz überlegte ich, bevor ich meinen Kopf auf und ab bewegte.

"Danke...", murmelte ich.

Das einzige, das noch überfordernder war, als Taes Gleichgültigkeit, war seine Hilfsbereitschaft.

Obwohl alles an ihm so wirkte, zeigten seine Handlungen, dass er nicht wirklich teilnahmslos war.


Mein Gegenüber nickte wieder nur.

"Dann nehm ich den Verbandskasten schonmal mit.", sagte er, während er zu einem der Schränke ging.

"Du kannst ja ins Wohnzimmer kommen, wenn du fertig bist."

Mit diesem Satz verließ er das Bad direkt wieder.



Ich schaute ihm einen Moment lang hinterher, bevor mir wieder einfiel, dass ich mich abtrocknen musste.

"Oh fuck...", zischte ich, als ich bemerkte, dass die Wunde sich wieder ein bisschen geöffnet hatte.

Das heiße Wasser war offensichtlich keine gute Idee gewesen.

Vor allem weil die Handtücher weiß waren.


Ich schluckte, als ich den kleinen Blutfleck sah, den ich hinterlassen hatte.

Noch mehr, als ich feststellte, dass das Oberteil, das Tae mir zu der Seidenhose dazu gegeben hatte, ebenfalls weiß war.

Der "Celine"-Aufdruck machte es nicht besser. 


Leise seufzte ich, während ich überlegte, wie ich dieses mehrere hundert Dollar teure Shirt anziehen sollte, ohne es zu ruinieren.

Ein paar Stücke Klopapier und sehr viel Präzisionsarbeit halfen mir.


Anschließend rubbelte ich meine Haare ein wenig trocken.

Noch halb nass fielen die Strähnen in mein Gesicht, als ich mich schließlich im Spiegel anschaute.

Ungefähr alles an dieser Kleidung fühlte sich falsch an.

Ich in dieser Kleidung fühlte mich falsch an.


Lautlos atmete ich aus, bevor ich mich dagegen entschloss, meine Haare zu föhnen.

Ich war es nicht mehr wirklich gewöhnt.

Außerdem war es wahrscheinlich besser, die Wunde so schnell wie möglich zu verbinden.

Auch die Badvorleger waren weiß...



Als ich aus dem Bad kam, saß Tae bereits auf dem Sofa.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er sich umgezogen hatte.

Sein Outfit sah meinem ziemlich ähnlich.

Dunkle Seidenhose.

Weißes T-Shirt.

Nur dass seins von "Dior" war.

Und insgesamt mit diesem riesigen Unterschied, dass er aussah, als würde diese Kleidung zu ihm passen.

Taes Aussehen...

Seine ganze Erscheinung...

Auch ohne die Designerklamotten hätte man ihm angesehen, aus welcher Welt er kam.


"Fertig?", fragte er, als ich zu ihm kam.


Ich nickte, bevor ich mich zu ihm setzte.

"Danke...", wiederholte ich.

Langsam aber sicher wusste ich nicht, was ich anderes sagen sollte.

Im Moment war alles, was an Tae hätte bedrohlich wirken können, verschwunden.

Entsprechend blieb nicht viel übrig, außer der Tatsache, dass er sich mir gegenüber wahnsinnig großzügig benahm.

Ungerechtfertigt großzügig.

Ich verstand ihn nicht.

Weder warum er so viel für mich tat, noch wie er dabei so unbeschreiblich gleichgültig bleiben konnte.


Mein Gegenüber reagierte nicht auf meinen Dank.

"Zeig mal her...", murmelte er stattdessen, während er auf meinen Arm deutete.


Zögerlich drehte ich mich so zu ihm, dass er an die Wunde herankam.

"Ich glaube, ich hab eins von den Handtüchern versaut...", beichtete ich sofort.

"Tut mir leid...", schob ich hinterher.

Echtes Bedauern lag in meiner Stimme.


Von diesem sichtbar amüsiert, guckte Tae mich kurz an.

Das kleine Grinsen auf seinen Lippen verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.

"Ist okay.", sagte er.

Vorsichtig griff er nach meinem Arm.

"Sind doch nur Handtücher...", fügte er noch hinzu.

Aufmerksam schaute er sich den Schnitt an.


Ich spürte, wie ich einen Moment lang wegdriftete.

Irgendwas an der Art, wie Tae mich gerade angesehen hatte...

An der Art, wie er jetzt meinen Arm anguckte...

Wie seine Fingerspitzen vollkommen ruhig meine Haut berührten, obwohl ich den Alkohol in seinem Atem riechen konnte...

Einen Moment lang war ich fasziniert.

Gefangen von dem Menschen vor mir.

Von seiner Dunkelheit.

Seinem Licht.

Ich war mir sicher, dass mir nie zuvor jemand wie er begegnet war...



"Nicht erschrecken...", flüsterte Tae, nachdem er einen kleinen Tupfer mit Desinfektionsspray getränkt hatte.

Vorsichtig führte er ihn an meinen Arm.


Ich kniff ein wenig die Augen zusammen, als ich das Brennen spürte.

Ansonsten ging es...

Erstaunlich aushaltbar, wenn man bedachte, wie sehr ich die Wunde bereits strapaziert hatte.


Tae säuberte sie.

Anschließend kramte er nach einer Wundsalbe und verteilte diese vorsichtig um den Schnitt.

Ein kleines Pad zum Abdecken folgte.

Danach eine Mullbinde.



Ich kam nicht umhin, zu lächeln, während ich ihm zusah.

Gewissenhaft schien Tae in sein Tun vertieft.

Sanft hielt er meinen Arm ab und zu fest, damit nichts passierte.

Auch seine Stimme klang wärmer...

Als würde jetzt, wo die Möglichkeit bestand, mir wehzutun, plötzlich ein vollkommen anderer Mensch vor mir sitzen.


Ganz von selbst...

Ich fand es ein bisschen süß.

...wich die Angst...

Ein bisschen... liebenswert.

...einem Gefühl der Sicherheit.


Noch ein late-night-Update~
Diese Geschichte fühlt sich nachts irgendwie am besten sein. ^^

Wir haben den ersten kleinen Melting-Moment~
Und mal wieder eine Möglichkeit für mich, meine Lieblings-Kapitel-Art zu schreiben. (Wer mehr von mir liest, weiß was ich meine xD🚿) 

Btw hab ich für dieses Kapitel ziemlich viel rumgegooglet, welche Marke die teuersten weißen T-Shirts hat.
Kennt ihr das, wenn Luxus-Brands in eurem Kopf einfach alle so auf einer Stufe sind, weil halt Luxus?
Und dann googlet man und stellt fest, dass Celiné im Vergleich zu Dior noch freaking bezahlbar wirkt und dass Marken, die man für mega teuer gehalten hat, es dann irgendwie doch nicht sind. ^^"

Please let me know, wie ihr das Kapitel fandet ^^
Gerne auch, wie euch die Story ansich gefällt, jetzt wo wir den ersten Abend geschafft haben.
Ich würde mich sehr über ein bisschen Feedback freuen <3

Wish you sweet dreams~

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