Kapitel 14

"When You're Sad I'm Sad" - Charlie Puth

https://youtu.be/pcqUZMgMnVM

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Schwerfällig blinzelte ich, als ich am nächsten Morgen aufwachte.

Es dauerte einen Moment, bis ich mich an den gestrigen Abend erinnerte.

An Tae und seinen Besuch...


Sekundenlang lag ich da und überlegte, woher das seltsame Gefühl in meiner Bauchgegend kam.

Auch wenn ich es vorzog, nicht dabei zuzuhören, war mir eigentlich egal, mit was für sexuellen Eskapaden Tae sich beschäftigte.

Das hier war sein Apartment und entsprechend hatte mich nicht anzugehen, mit wie vielen Leuten er nach Hause kam und was er mit ihnen anstellte.


Still betrachtete ich die Zimmerdecke, während mir bewusst wurde, dass dieses ungute Gefühl eigentlich überhaupt nichts mit Taes Begleitung zu tun hatte.

Sondern nur mit ihm...


Es stand mir nicht zu.

Ich wusste, dass ich wahrscheinlich der letzte war, der irgendetwas ausrichten konnte.

Und trotzdem...


Mir entwich ein kleines Seufzen.

Trotzdem machte ich mir Sorgen um Tae.

Darüber, dass es ihm die letzten Tage über ganz offensichtlich schlecht gegangen war.

Darüber, wie er mit dieser Tatsache Umgang.


In meiner Situation war ich wahrscheinlich der letzte, der irgendwem Ratschläge geben sollte.

Dennoch tat es mir weh, ihn so zu sehen.



Eine kleine Ewigkeit verstrich, in der ich versuchte, mich mit diesem Gedanken anzufreunden, bevor ich schließlich aufstand.


Immer noch gleichermaßen müde und durcheinander schlurfte ich ins Wohnzimmer.

Die Tatsache, dass kein Essenwagen mit Frühstück bereitgestellt wurde, teilte mir mit, dass Tae heute nicht arbeiten gegangen war.

Er schien seinen Angestellten aufgetragen zu haben, sich nur dann um mich zu kümmern, wenn er nicht da war.


Etwas verwirrt, dass ich nichts von ihm hörte, obwohl er da sein sollte, warf ich einen Blick auf die Uhr in der Küche.

Es war bereits nach Zwölf...


Kurz wanderte mein Blick zu Taes Zimmer, während ich mich an seine nächtlichen Aktivitäten erinnerte.

Mich fragte, ob sein Besuch womöglich noch da war.


Unschlüssig bewegte ich meinen Mund hin und her, bevor ich mich erneut ermahnte, dass es mich nichts anging.

Dass Tae wahrscheinlich jeden Grund hatte, noch zu schlafen.


Mich immer noch nicht trauend, alleine beim Zimmerservice anzurufen, beschloss ich, mich mal wieder an Taes Deko zu vergreifen.

Hoffend, dass er, sobald er wach war, vielleicht für uns beide etwas bestellen würde.


Mit einem Apfel bewaffnet kehrte ich zurück in mein Zimmer.

Für den Fall, dass Taes nächtliche Begleitung noch da war, wollte ich ungern stören, wenn sie aufwachten und ins Wohnzimmer kamen.

Ich beschloss, mich zurückzuziehen, bis ich Geräusche hören würde.



Ein Vorhaben, welches jämmerlich scheiterte, nachdem weitere drei Stunden vergangen waren.


Ungeduldig wippte ich auf meinem Bett hin und her.

Schon vor einer Stunde hatte ich meine Tür einen Spalt breit geöffnet, um es auch wirklich mitzubekommen, falls Leben in das Wohnzimmer einkehren sollte.

Allerdings blieb es ruhig...

Nichts, außer dem zunehmend lauter werdenden Knurren meines Magens.


Weil ich den Hunger und die Gedanken, die ich mir machte, irgendwann nur noch schwer ertragen konnte, stand ich schließlich auf.

Ich lief zu Taes Schlafzimmer.


Sekundenlang starrte ich die Tür an, bevor ich mich traute, zu klopfen.

"Tae...?", fragte ich leise.


Ich schluckte, als ich keine Antwort bekam.

Unsicher kniff ich meine Augen zusammen, während ich meine Hand auf die Klinke legte.

"...ich komm rein, ja?", fragte ich, bevor ich diese nach unten drückte.

Bisher war ich davon ausgegangen, dass es einen Grund hatte, warum ich Taes Schlafzimmer noch nicht von innen gesehen hatte.

Es fühlte sich unfassbar falsch an, ohne seine Erlaubnis hereinzugehen.

Allerdings machte ich mir inzwischen wirklich Sorgen.

Der bloße Gedanke an Taes gestrigen Zustand ließ meinen Bauch mulmig fühlen.

Wer wusste, was er gestern alles zu sich genommen hatte...



"Tae...?", wiederholte ich, als ich sein Zimmer betrat.


Kurz stockte ich, weil mir eine Wolke aus Alkoholgeruch und Sex entgegen kam.

Ein paar Mal blinzelte ich.

Mich nicht umsehend, richtete meine Aufmerksamkeit sich anschließend sofort auf das Bett.


"Tae...", entwich es mir mitfühlend, weil er tatsächlich alleine dort lag.

Die Decke nur seinen Unterkörper bedeckend...

Mit dem Gesicht halb in das Kissen gedreht...

Seine Begleitung musste gegangen sein, bevor ich aufgewacht war.


Der Dunkelhaarige gab nur ein heiseres "Hmhn...", von sich.

Dabei regte sein Körper sich kaum.

Es war nicht zu übersehen, dass er vollkommen fertig war.


Erleichtert, dass er offensichtlich am Leben war, entwich mir ein kleines Seufzen.

Ich spürte ein Gewicht von meinem Herzen fallen.

Fragte mich gleichzeitig, was ich jetzt machen sollte...


"Tae..?", versuchte ich erneut, ihn anzusprechen, während ich mich seinem Bett näherte.

"Es ist 15 Uhr...", sprach ich die einzige Rechtfertigung aus, die ich hatte, um hier zu sein.


Mein Gegenüber gab ein raues Grummeln von sich.

"Fuck...", entwich es ihm kratzig, während er versuchte, seinen Blick zu mir zu bewegen.


Alarmiert, weil diese minimale Bewegung ihm bereits Schwindelgefühle zu geben schien, trat ich noch etwas mehr an ihn heran.

"Bist du okay...?", fragte ich vorsichtig.

"Soll ich ein Glas Wasser holen?", bot ich an.

"...oder einen Krankenwagen rufen?", fügte ich leiser hinzu.

Tae sah wirklich übel aus.


Letzteres entlockte meinem Gegenüber ein kaputtes Lachen.

Er schüttelte seinen Kopf.

"Wasser...", murmelte er anschließend nur.


Wie vom Blitz getroffen, weil er einen meiner Vorschläge angenommen hatte, zuckte ich zusammen.

Hastig nickte ich, bevor ich in die Küche flitzte.



Mit dem größten Glas, das ich hatte finden können, kehrte ich anschließend in Taes Schlafzimmer zurück.


In den paar Sekunden, in denen ich weg gewesen war, hatte er den Versuch gestartet, sich aufzusetzen.

Die Geräusche, die er dabei von sich gab, klangen alles andere als gesund.

Es klang, als würde jede noch so kleine Bewegung ihm Schmerzen bereiten...


Besorgt schaute ich ihm dabei zu.

Ich zögerte, setzte mich dann allerdings schließlich einfach zu ihm auf die Bettkante.

Behutsam gab ich ihm das Glas Wasser in die Hand, nachdem er eine Position gefunden hatte, in der er nicht direkt wieder umzukippen drohte.


"Bist du okay?...", wiederholte ich meine Frage, weil Tae sie zuvor nicht beantwortet hatte.

Nicht etwa, weil nicht offensichtlich war, dass er körperlich komplett im Eimer war.

Doch das meinte ich nicht...


Ich sah der verkaterten Mimik meines Gegenübers an, dass er mich verstanden hatte.

Er nahm einen Schluck Wasser.

Anschließend blieb er still...


Stumm starrte Tae vor sich hin.

Seine Augen vom gestrigen Alkohol immer noch verschwommen.

Fast glasig...


Er nahm noch einen Schluck.


Ich schaute ihm dabei zu.

Musterte dieses Häufchen Mensch vor mir.

Diesen Schatten von der sowieso schon farblosen Person, die ich gewohnt war.


Ein Teil von mir wollte nochmal nachfragen.

Darum bitten, dass Tae mir eine Antwort gab.

Dass er mit mir redete.


Doch als hätte ich es mir nicht denken können...


Als Tae schließlich seinen Mund öffnete...

"Ich...", setzte er an.

...war er bereits...

"Ich sollte duschen."

...ganz woanders.

Wer mehrere Geschichten von mir liest, hat diese Aussage von mir sicher schonmal gelesen.
Aber omg, ich liebe, wenn ich es bei Geschichten über 10 Kapitel hinaus schaffe bzw. da ein bisschen Schreibflow hab.
Einfach weil da (für mich zumindest) immer dieser spürbare Turn von "okay, wir bauen neu auf", zu "Es geht richtig loos~", kommt xD

Im Fall von Cafuné heißt das clearly, dass wir immer deutlicher und tiefer in diese sehr kaputte Welt, die diese Story nunmal ist, eintauchen werden. ^^
Und idk...
Ich brauche da jetzt mal wirklich etwas Feedback von euch.

First of all wie immer, lasst mich gerne wissen, wir ihr dieses Kapitel fandet und ob ihr Gedanken dazu habt.
I always love to know <3

Und dann sehr wichtig (really, please, ich brauche Rückmeldungen):

You know...
Für mich ist das, was hier jetzt passiert und noch passieren wird, nicht überraschend, weil die Idee von Cafuné ja von mir kommt und ich entsprechend immer wusste, was diese Story sein wird und was Tae für ein Charakter sein wird.
Nicht zuletzt hab ich auch immer irgendwie ein bisschen Gossip Girl im Kopf, weil diese Geschichte (wenn auch losely) an dieser Serie und der Welt dort orientiert ist. 

I have to say, mir war deshalb nicht bewusst, wie schlimm Tae im letzten Kapitel eventuell weggekommen ist.
Also...
Mir war schon bewusst, dass es ihn nicht sympathisch macht.
Aber ich war dann irgendwie doch überrascht, weil ich von mehreren Leuten gelesen habe, wie schrecklich und eklig sie ihn in dem Kapitel fanden.
Und bitte versteht mich nicht falsch, es ist ofc ziemlich daneben, was er tut/getan hat. 

Nur idk...
Für mich war Tae immer genau das.
Halt dieser sehr kaputte High Society Mensch.
Ein sehr kaputter Mensch, der clearly aber auch ein sehr gutes Herz hat, weil er Kookie sonst nicht so einfach zu sich geholt hätte.
Aber still...
Sehr kaputt.

Und irgendwie...
Ich weiß nicht...
Ich hatte dann durch das Feedback beim letzten Kapitel irgendwie ein bisschen Angst, ob ich vielleicht vorher ein falsches Bild von ihm vermittelt hab oder so.
Ob die Story in meinem Kopf so klar war, dass ich es nicht gut genug geschrieben hab oder so.
Gleichzeitig ofc starten wir jetzt ja auch eigentlich erst richtig mit der Handlung...

Sooo...
I guess, ich wollte nur nachfragen, wie ernst und wie globalisiert diese Kommentare in Bezug auf seinen Charakter gemeint waren?
Weil I really hope, dass ich ihn jetzt nicht irgendwie für euch kaputt gemacht hab oder vorher ein falsches Bild vermittelt hab.
Maybe ist es auch nur der Kontrast zwischen mir und euch, weil ich die Story schreibe und ihr sie lest und das Wissen entsprechend verteilt ist.

Nur yeah...
Feedback zu Tae bitte <3

Und bitte seht das nicht als Kritik an euren Kommentaren.
Glaubt ihr, ich appreciate jeden, der kommentiert, bis in den Himmel <3
Really, ihr macht euch keine Vorstellung, wie glücklich es mich macht, wenn ihr meine Geschichten kommentiert ^^
Und selbst wenn eure Reaktion sich von meiner Erwartung unterscheidet ist das ofc nichts schlimmes.
Ganz im Gegenteil.
Dazu ist Feedback ja da und es hilft mir beim schreiben ofc sehr, wenn ich durch euch verstehen kann, wie mein Geschriebes ankommt.
Einfach weil ich dann die Möglichkeit hab, es zu ändern, falls es nicht so ankommt, wie intendiert.
...oder ich mich einfach freuen kann, wenn alles passt.
So oder so ein Win ^^

Thank you and I love you 💕

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende <3

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