Kapitel 1

"All is fair in love and war" - Kris Bowers

https://youtu.be/DP7ZxBAIvog

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Jungkook Pov


Schmerzend brannte der Sauerstoff in meinem Hals, als ich um die Ecke bog.

So schnell meine Füße mich tragen können, rannte ich Richtung Hauptstraße.
Menschen...

Hauptsache viele Menschen...


Kaum sah ich die Autos auf der Straße an mir vorbeizischen, sanken meine Schultern erleichtert nach unten.

Geschafft...

Darauf bedacht, nichts dreckig zu machen, lehnte ich mich gegen eine der Hausfassaden.

Ein halbes Jahr ohne Wohnung und ich hatte trotzdem noch nicht gelernt, dass New Yorks Seitenstraßen nachts nicht unbedingt der beste Ort waren, um sich herumzutreiben...

Wenn man Glück hatte, war kaum jemand dort und man konnte in Ruhe schlafen.

Dafür war es, wenn man Pech hatte, die absolute Hölle.


Zischend holte ich Luft, während ich versuchte, die Wunde an meinem Arm zuzuhalten.

Dass es Menschen gab, die aus reiner Boshaftigkeit auf andere losgingen, war nichts neues.

Besonders nicht, wenn diese Menschen in der Überzahl waren und man selbst vollkommen wehrlos.

Ein paar der blauen Flecken auf meinem Körper würde ich wahrscheinlich nie wieder loswerden.

Aber das heute...?


Etwas ratlos lehnte ich meinen Kopf an die Wand hinter mir, während ich mich fragte, was der Typ vorgehabt hatte.

Spontan jemanden abstechen, den er überhaupt nicht kannte? 

Einfach so mal eben einen Mord begehen?

Aus einer Laune heraus? 

Einfach weil man selbst es besser hatte, als diese Person?

Je länger ich über die Beweggründe des Fremden nachdachte, der vorhin auf mich losgegangen war, desto sicherer wurde ich, dass unsere Spezies ausgerottet gehörte.



Noch ein paar Mal atmete ich durch, bevor ich meinen Blick die Straße entlang wandern ließ.

"Was zum...", entwich es mir leise, als ich all die Boutiquen und Markenläden erkannte.

"Fuck...", ich schloss meine Augen.

Nach dem Angriff war ich einfach blindlinks so schnell wie möglich so weit wie möglich weggelaufen.

Von Downtown aus war es eigentlich ein ganzes Stück...

Mir war nicht aufgefallen, dass ich bis zur 5th Avenue gelaufen war.


Leicht gequält seufzte ich, während mir bewusst wurde, dass ich hier nicht bleiben konnte.

Diese Luxusläden hatten alle Security-Leute.

Bekanntlich wurden diese dafür bezahlt, dass nicht einfach irgendwelche Menschen vor den Läden schliefen.

Zumal eine derart überlaufene Straße auch nicht gerade ungefährlich war...


Ich ging meinen inneren Stadtplan durch, während ich überlegte, wo ich mich am schnellsten und sichersten verkriechen konnte.

Mal ganz davon abgesehen, dass mein kleiner Marathon mich einiges an Kraft gekostet hatte, fühlte mein Arm sich auch nicht unbedingt besser an, je länger ich aufrecht stand.


Einen Moment lang beäugte ich die Wunde, bevor ich mich schließlich doch in Bewegung setzte.

Ich würde sicherlich nicht verbluten.

Allerdings war es trotzdem ratsam so schnell wie möglich einen Ort zu finden, an dem ich mich ausruhen konnte.

Morgen, sobald die Blutgerinnung eingesetzt hatte, würde die Welt sicherlich bereits ein kleines bisschen weniger beschissen aussehen...



Mich mit diesem Gedanken tröstend, schleppte ich mich eine Weile lang die Straße entlang.

Die verwirrten und teilweise etwas angewiderten Blicke der Menschen um mich herum ignorierte ich.

Ich war etwas zu sehr mit meinen Schmerzen beschäftigt, um mir Gedanken um die Nerven der feinen Gesellschaft zu machen.

Was auch immer mich geritten hatte, mich freiwillig in die Nähe der Upper Eastside zu begeben...

Die Leute hier waren in der Regel nicht unbedingt gut auf Menschen zu sprechen, die vorübergehend kein zu Hause hatten.


Angestrengt von ungefähr allem, was sich gerade mein Leben schimpfte, ließ ich mich schließlich auf eine der Mauern sinken, die an den Central Park grenzten.

Auch kein guter Ort, um die Nacht zu verbringen...

Ich würde mich nur kurz ausruhen.



Minutenlang saß ich einfach da und genoss, dass meine Lunge sich etwas weniger anfühlte, als hätte sie Feuer gefangen.

Ich versuchte, meine verbleibenden Kraftreserven zusammenzusammeln.

An irgendwas zu denken, was nicht der Schmerz an meinem Arm war.


Bewegungslos existierte ich, während die Gedanken nur so durch meinen Kopf rasten.

Je länger ich in Ruhe saß, desto schwerer wurde es, mein "Morgen ist alles etwas weniger scheiße"-Mantra aufrecht zu erhalten.

Desto schwerer wurde es, sie beiseite zu schieben.

Die Fragen, die mich jeden Tag quälten.

Wie ging es jetzt weiter? 

Was sollte ich tun?

Und würde es jemals...gut werden?


Wie immer hatte ich keine Antworten auf diese Fragen.

Besonders bei der letzten schmerzte es.

Mein Leben war nie unbedingt "leicht" gewesen.

Trotzdem hatte es früher Aspekte gegeben, die mich glücklich gemacht hatten.

Aspekte, die mir Hoffnung auf die Zukunft gegeben hatten.

Aspekte, an denen ich mich hatte festhalten können.


Im letzten halben Jahr waren sie alle verschwunden.

Jeden Tag ein bisschen mehr...

So lange bis ich nun schließlich hier war.

Nachts...

Mitten in New York City...

Mit einem blutenden Arm...

Absolut keine Ahnung habend, wohin mit mir...


Still stiegen mir die Tränen in die Augen, während ich mir eingestand, dass ich mich wahrscheinlich nie zuvor so hilflos gefühlt hatte.

Nie zuvor war ich so ziellos gewesen...

So durch und durch allein...



Ich konnte spüren, wie mein Inneres dunkler wurde.

Düsterer, als jede Nacht es jemals hätte sein können.

Die Straßenlichter um mich herum verschwanden...

Mit ihnen die Menschen...


Die Welt drohte, sich aufzulösen.

Ich drohte, mich aufzulösen.



Wenn mich nicht plötzlich...

"Hey."

...eine unbekannte Stimme...

"Brauchst du Hilfe?"

...davon abgehalten hätte.

Und damit herzlich willkommen bei "Cafuné"🥃
(bester Storyemoji ever würde ich sagen ^^")

Tbh weiß ich gar nicht so genau, was ich euch zu dieser Geschichte sagen soll.
Ich hatte die 4. Staffel von "You" geschaut...
Und da waren echt ein Haufen abgefuckte reiche Menschen.
Und idk...
Während ich es geschaut hab, war aufeinmal die Szene in meinem Kopf, mit der dieses Kapitel endet und diese Story beginnt. (Also Kookie, seine Situation und der Moment, in dem er angesprochen wird (Ich will nicht direkt spoilern ^^))
Und mehr hat es irgendwie nicht gebraucht.

Wer mich schon etwas länger verfolgt weiß vielleicht, dass ich einen extremen Faible für High Society Geschichten hab. (Einfach zu oft Gossip Girl gesehen - I tell you ^^")
Eine meiner allerersten Geschichten hier auf Wattpad war eine High-Society-Geschichte mit starken Gossip Girl Einflüssen.
Die Geschichte ist leider nicht mehr online, weil sie für mich auf Wattpad nicht funktioniert hat.
Aber trotzdem hat dieses Setting nie aufgehört, mich zu begleiten.
Ich hab nie aufgehört, mir eine neue Geschichte zu wünschen, die in dieser Welt spielt und dabei auch auf die kaputten Aspekte eingeht.

Und ich weiß nicht...
Als die Idee für Cafuné mir kam, hab ich irgendwie gleich gespürt, dass diese Geschichte etwas ist, was ich unglaublich gern schreiben möchte.
Ein Weg, mich an diesem Setting zu probieren, aber so dass es zu dem passt, das ich heute gern schreibe.

Und ehm...
Ja, Idk.
Ich glaub die ersten 5 Kapitel waren dann in 4 Tagen da.
Seitdem hab ich mich gezwungen, nicht weiterzuschreiben, weil ich es nicht mag, zu große Puffer zu haben, bevor eine neue Story online geht.
Und here we are now. ^^


Diese Geschichte ist irgendwie einfach passiert.
Unverhofft...
Und irgendwie unumgänglich.
Während ich bei anderen Storys überlege, ob ich sie schreiben soll und erstmal ein paar Tage chille, ging es mit Cafuné irgendwie so schnell.
Mir ist lange nichts mehr so gut von der Hand gegangen.
Und ich war mir lange nicht mehr so schnell so sicher, dass ich etwas hochladen möchte. 

So yeah...
I'm happy, dass es endlich soweit ist ^^

Ich hoffe euch wird diese Geschichte genau so viel Freude bereiten, wie mir. ^^
Wenn ihr möchtet könnt ihr mir gern sagen, wie das erste Kapitel euch gefallen hat <3

Wir sehen uns ^^

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