Christian


Ein wenig ungläubig schaue ich den Briten neben mir an, welcher mich mit seinem unverkennbaren Grinsen auf den Lippen ansieht.

„Du..du..bleibst hier?",stottere ich leise.

„Ja, was denn sonst? Ich komme doch wohl nicht nur um dir Nudeln zu bringen von Jeddah nach Nashville.",rollt Callum mit den Augen und steht auf, damit er die Verpackungen wegschmeißen kann.

Derweil schaffe ich erst einmal ein wenig Ordnung. Bei David war es mir doch recht egal, wie es aussieht...für Callum will ich dann doch gerne die Taschentücher aus Sichtweite bringen.

Irgendwie kann ich immer noch gar nicht glauben, dass er wirklich hier vor mir steht und ich Nicht nur einen dämlichen Fiebertraum oder so habe.

„Christian...lass das bitte. Fühlst du dich denn schon im Stande hier aufzuräumen?"

Besorgt werde ich gemustert.

„Ich wollte nur,dass du hier nicht zwischen hunderten von vollgerotzten Taschentüchern sitzen musst",schaue ich ihn an, lasse mich jedoch schnell wieder in die Kissen sinken, denn insgeheim hat der Brite ja recht...Wirklich gut geht es mir noch nicht und dementsprechend anstrengend ist auch die kleine Bewegungs-Phase gewesen.

„Ach, und wenn schon...",winkt Callum schnell ab und kniet sich vor das Sofa, ungefähr auf die Höhe, wo mein Kopf liegt.

„Brauchst du noch irgendwas?",erkundigt er sich fürsorglich.

„Hast du vielleicht ein wenig Wasser? Denn ein paar Bauchschmerzen habe ich immer noch. Sie sind aber schon besser, doch man will an für den Fall der Fälle abgesichert sein",murmle ich, schließe die Augen.

Wortlos steht Callum auf und verschwindet für eine Minute oder so, bis er mit einer Flasche Wasser und zwei Gläsern wieder auftaucht.

Diese werden auf meinen Couchtisch gestellt und sofort mit Wasser gefüllt.

„Danke".meine ich und nehme dankend das Glas an, welches Callum mir reicht.

Vorsichtig richte ich mich auf und trinke einen Schluck Wasser.
Gut tun tut es allemal, nur hab doch ein wenig Angst, dass es sofort wieder herauskommt, weshalb ich es auch erstmal hier belasse.

Dabei merke ich, wie sich eine Hand auf meinen Rücken legt und vorsichtig auf und ab streicht.
Ich kann dabei nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schleicht.

„Willst du nicht mehr?",fragt Callum, als ich mein Glas nur noch mit den Händen umklammere.

„Nein, das reicht erstmal",nicke ich und im nächsten Moment, wird mir auch schon das Glas aus der Hand genommen.
Die Hand verharrt jedoch auf meinem Rücken, was mir irgendwie ein Gefühl von Geborgenheit gibt.

„Jetzt nicht erschrecken Christian",werde ich vorgewarnt, und im nächsten Moment merke ich, dass Callum sich hinter mich setzt.
Schneller, als ich es realisieren konnte, liege ich zwischen seinen Beinen und starre einfach sturr geradeaus.
Zuerst bin ich ein wenig unschlüssig, was ich denn nun machen soll, was der Brite wohl zu merken scheint.

„Alles ist gut Christian. Lehne ich einfach zurück",höre ich die Stimme von Callum sagen und ich folge dieser gerne, bin sowieso zu schwach, um mich so lange aufrecht zu halten.

Richtig entspannen kann ich aber irgendwie auch nicht. Dazu schwirren mir zu viele Fragen durch den Kopf.
Wieso macht der Brite das?
Er sollte doch eigentlich bei Marcus und so sein.
Und dann sucht er auch noch Nähe...
Aber wieso?
Ich bin krank...

„Hast du so schlimm Bauchweh? Du wirst so angespannt?"

Scheiße, jetzt merkt Callum das auch noch.

Stumme nicke ich, versuche innerlich diese Wärme, Nähe und Geborgenheit zuzulassen, jedoch spielt alles in mir verrückt.
Callum Macht mich verrückt.
Aber nicht auf eine negative Weise.
Er macht mich positiv verrückt.
Was auch immer das heißen mag, denn meinem Kopf will ich mich nicht wirklich trauen, nicht in diesem Zustand.

„Ich habe ein Wundermittel gegen Bauchschmerzen.",lässt Callum mich wissen,"Darf ich?"

Zuerst weiß ich gar nicht, was er meint, aber dann merke ich ein leichtes Zupfen am Saum meines Pullovers, welchen ich eigentlich angezogen habe, weil mir kalt geworden ist. Nun wird mir aber alles andere als kalt.

Wieder nicke ich und merke im nächsten Moment, wie mir mein Pulli ungefähr bis kurz unter die Brust hochgezogenen wird.

Keinen Moment später berühren warme Finger meine Bauchdecke, fangen sie leicht an zu massieren.

Sein Tun zeigt sofort Wirkung und die Bauchschmerzen werden weniger.

Jedoch brietet sich ein anderes, bisher unbekanntes Gefühl in mir aus.

Jede Bewegung, die Callum vollzieht, brennt sich in meine Haut und auch in mein Gehirn ein.
Irgendwann kann ich mich nur noch auf diese Bewegungen konzentrieren und die anfängliche Anspannung fällt ab.
Einfach nur genießen kann ich die Nähe jetzt und lehne mich ein näher an Callum.

Ein Lächeln ziert dabei meine Lippen und ich schließe meine Augen.
Irgendwie ist es doch auch schön, dass er sich so um mich kümmert.
Das bedeutet ja, dass ich ihm nicht ganz egal sein kann.

„Und hilft es?",werde ich von Callum's Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Kurz stoppt dieser in seiner Bewegung, was mich aufseufzen lässt.

„Ja, es hilft",flüstere ich leise, will die gewisse Harmonie nicht stören, welche sich zwischen uns ausgebreitet hat.

„Dann mache ich mal weiter",murmelt Callum und fährt in seiner Bewegung fort.

„Gern",lächle ich, obwohl er es ja gar nicht sehen kann.

So breitet sich wieder Stille aus.

Zu gerne wüsste ich, was Callum gerade denkt.
Fühlt er sich auch so wohl, wie ich es tue?
Macht er das nur aus reiner Freundlichkeit oder steckt da doch mehr dahinter?

„ist das denn auch okay für dich?",spreche ich meine Gedanken aus.

„An aller erster Stelle steht, dass du schnell wieder gesund werden sollst und da helfe ich dir gerne, aber ja, ich finde es gerade sogar sehr schön hier",antwortet Callum und fängt jetzt an, einfach gedankenverloren über meine Bauchdecke zu fahren.

„Okay, dann bin ich beruhigt",meine ich.

Auf diese Aussage hin, werde ich sanft, aber bestimmt umgedreht, sodass ich in Callum's Gesicht blicken kann. Sei Augen strahlen eine unglaubliche Wärme aus und ich muss mich echt zusammenreißen, nicht einfach in ihnen zu versinken.

„Mache dir bitte nicht so viele Gedanken Christian. Du sollst dich ausruhen. Du kannst auch gerne schlafen, wenn du willst.",bietet er mir an.

Genau in diesem Moment überrollt mich auch eine Welle der Müdigkeit und ich gähne herzhaft.

„Na komm",meint Callum, dreht sich ein wenig, sodass wir beide nebeneinander liegen können, greift nach einer Decke, welche auf dem Boden liegt und deckt uns beide über.

„Schlaf gut Christian. Gönn dir ein wenig Ruhe. Ich bleibe hier"

Das ist auch mein Kommando, einfach meine Augen zu schließen und Callum's Bitte, mich auszuruhen, nachgehe.

Kurz bevor ich endgültig wegschlummere, merke ich noch, wie sich ein Arm um meine Hüfte legt.

Dies zaubert mir nochmal ein Lächeln auf die Lippen.

So gut, wie ich gleich schlafen werde, habe ich bestimmt seit langem nicht mehr geschlafen.

💚

Einen wunderschönen Montag euch allen!
Jetzt geht es auch hier weiter😂
Viel habe ich nd zu sagen,ich hoffe, dass es euch gefallen hat und bis zum nächsten Kapitel💚

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