Callum
„Naja, das war's wohl mit dem Rasieren"
Frech grinse ich meinen Freund an, welchen ich erst wieder am Flughafen in die Arme schließen kann.
Er hatte noch ein Debrief und ich musste als Sieger diverse Interviews führen, weshalb es zeitlich einfach nicht gepasst hat.
„Haha, es war ein technisches Problem okay?"lacht dieser und zieht mich zu sich heran,"Du bist toll gefahren, ich bin stolz auf dich".
„Danke",drückt er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und zieht mich dann in das kleine Flugzeug, welches Marcus, James, Christian und mich zurück nach Indianapolis Bringen soll, wo wir erstmal eine Woche Ruhe haben.
Die andern beiden sitzen schon drin.
James ist dabei mit seinem Handy beschäftigt m während Marcus einfach nur stumm aus dem Fenster schaut.
Irgendwas ist doch vorgefallen, denn sonst wäre es definitiv nicht so still hier.
Gerade Marcus ist doch immer so laut sonst.
Mehr als ein kurzes „Hallo" haben beide nicht für uns übrig, Weshalb wir uns auch eher nach hinten verzeihen.
Sofort öffne ich meine Arme, in welche sich Christian nur zu gerne fallen lässt.
„Irgendwas stimmt da vorne nicht",murmelt Christian mir sofort zu.
„Da hast du hundert Prozent recht. Marcus bedrückt irgendwas, das kann ich dir so sagen und ich weiß glaube ich auch was."
„Was denn?"
„Ich glaube, dass es etwas mit Clem zutun hat, ich bin mir aber nicht sicher.", stelle ich meine Vermutung in den Raum, jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass ich recht habe.
Zwar kann Marcus seine Gefühle sehr gut verstecken, und dennoch merkt man hier, dass irgendwas nicht stimmt.
Und da Clem an diesem Wochenende nicht da war, würde es durchaus Sinn machen.
Allerdings kann nur Marcus mir das bestätigen.
Und ich werde nachher mit ihm noch reden.
Jedoch müssen wir erstmal in Indianapolis ankommen.
„Einen Kopf machen kannst du dir später noch, komm erstmal her und ruhe dich ein wenig aus, du hast es dir verdient.",meint Christian zu mir, zieht mich in seine Arme und krault leicht meinen Kopf.
Sofort schließe ich meine Augen und lasse mich vollkommen fallen.
Christian verlangsamt seine Bewegungen noch ein wenig, bevor ich schließlich ins Land der Träume falle, ehe wir überhaupt gestartet sind.
„Cal, Callum...wir sind da",werde ich von einer sanften Stimme an meinem Ohr geweckt.
Verwirrt hebe ich meinen Kopf, welcher zuvor auf Christians Brust geruht hat, und schaue mich um.
„ich habe den ganzen Flug verschlafen oder?",grinse ich und stecke mich einmal kurz.
„Ja hast du",bestätigt Christian mir,"Die andern sind schon draußen".
Auf die Aussage hin beeile ich mich ebenfalls aus dem Flieger zu kommen,denn so lange will ich den Piloten auch Nicht warten lassen.
James würde von hier aus weiter nach England fliegen, Christian ist über die Zeit bis zum nächsten Rennen bei mir und Marcus kommt mit uns, da er ja seine Wohnung im selben Gebäude hat.
„Dann sehen wir uns bald",schlägt James noch bei uns ein und lässt uns drei alleine vor den Fliegern stehen.
„Dann mal los oder wie sieht es aus?",frage ich gut gelaunt in die Runde.
Die andern beiden nicken mehr oder minder begeistert und somit laufe ich als erster des Trios durch den Flughafen zu meinem Auto, welches auf seinem Stammplatz steht.
Schweigend setzen wir uns ins Auto. Marcus verschwindet dabei schneller auf die Rückbank, als es für den Kiwi typisch ist.
Seufzend starte ich den Motor.
Das kann ja noch etwas werden.
An dem Wohnkomplex angekommen, in welchem unsere Wohnungen liegen, schleppen wir unsere Koffer die Treppen mühsam nach oben.
„Richte dich schon einmal häuslich ein, ich gehe mal kurz rüber",lächle ich meinen Freund an.
„Werde ich tun",grinst dieser und verbindet unsere Lippen noch einmal, bevor ich meine Koffer im Flur stehen lasse und an der Tür des Nachbar-Apartments klopfe.
Ehe ich mich versehe, stehe ich's ich schon in Marcus Apartment.
Schweigend blicken wir uns an, ehe ich meine Arme einfach öffne.
Sofort wirft Marcus sich in diese hinein und im gleichen Moment merke ich auch schon, wie ein Beben durch seinen Körper geht.
Marcus weint.
Marcus weint wirklich.
Dabei weint Marcus fast nie.
Die Sache muss also extrem ernst sein.
„Kiwi, was ist denn los?",hauche ich, weiß gerade nicht wirklich, wie ich mit der Situation umgehen soll.
„Clem ist los".
Innerlich klopfe ich mir selber auf die Schulter.
Recht habe ich also doch behalten.
„Du vermisst ihn oder?",streiche ich behutsam über seinen Rücken.
„Wo...woher weißt du das?",stammelt der Neuseeländer perplex.
„Ich kenne dich Marcus, vielleicht sogar ein bisschen besser, als du dich selber kennst."
„Dann kannst du mir ja auch die Lösung für das Problem nennen",Murmelt Marcus an meine Brust.
„Welches Problem?",bin ich nun doch ein wenig verwirrt.
„Naja. Clem und ich haben sogar wie gar keinen Kontakt mehr. Er meldet sich nicht. Ignoriert irgendwie alles, was ich ihm schreibe und da frage ich mich, ob er überhaupt noch etwas mit Mir zutun haben will. Dabei habe ich ihm ja nicht einmal etwas getan, zumindest weiß ich von nichts. Ich will ihn einfach nur super gerne wieder bei mir haben. Ihn um mich herum zu haben hat mich immer unglaublich glücklich gemacht und dieses tolle Gefühl ist irgendwie weg, seitdem wir uns über längeren Zeitraum nicht mehr sehen."
„Du vermisst ihn wirklich oder?"seufze ich.
„Mehr, als ich es je gedacht hätte und diese Ignoranz...Es tut einfach weh. Callum, ich habe Angst, dass mich dieses negative Gefühl irgendwann zerfrisst. Zuerst dachte ich, mir nicht wirklich etwas Dabei, aber seitdem ich weiß, dass er nicht aufgetaucht ist, obwohl er es versprochen hat...irgendwas ist in mir zerbrochen. Zumindest fühlt es sind so an. Außerdem fühle ich mich ohne ihn so leer. Zwar seid ihr auch alle unglaublich toll, aber irgendwie..."
„Irgendwie sind wir nunmal nicht Clem. Ich weiß Marcus. Das ist so, wenn man verliebt ist.",Versuche ich ihm zu erklären.
„Wo..woher weißt du das jetzt schon wieder?"
Marcus Tränen haben nachgelassen. Verwunderung spiegelt sich jetzt wieder auf seinem Gesicht wieder.
„Marcus. Es ist offensichtlich. Sonst würdest du nicht so fühlen."
„Mag sein. Ich weiß doch selber nicht wo mir der Kopf steht. Und dabei belagere ich dich jetzt auch noch die ganze Zeit. Nebenan ist dein Freund und ich störe einfach nur".
„Warte mal Marcus. Du störst nicht. Ich weiß nicht, wie das in deinen Kopf gekommen ist, aber du bist immer noch mein bester Freund. Christian hin oder her. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst."
„Danke Callum".
Sofort werde ich in eine feste Umarmung gezogen, was ich brummend so hinnehme.
„Und da haben wir ja schon wieder den Normalen Callum",lacht Marcus wieder.
„Und du bist auch wieder besser drauf",kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen.
„Dafür mag ich dich so sehr", drücke ich ihn noch einmal kurz an mich, ehe ich mich, nicht ohne mich noch einmal zu vergewissern, ob es okay ist, wieder auf den Weg in meine Wohnung mache.
Wenn Marcus alleine grübeln will, dann soll er das auch so machen.
💚
Überraschung!
Heute mal ein Kapitel hier und kein OS, dafür kommt aber am Montag einer, weshalb ich es einfach getauscht habe und euch noch einmal C^2 gebe💚
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und ihr ein tolles Wochenende haben werdet!
Danke für alle Votes, Kommis und Reads💚
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