Yoonmin- Kartenhäuser

Yoongi war schon lange auf der Suche nach einem guten Freund. Er suchte jemanden, der ihm zur Seite stand. Jemanden, der ihn nicht verließ und selbst in Zeiten wie dieser bei ihm blieb.
Er suchte jemanden, auf den Verlass war.
Natürlich hatte er Namjoon und Jungkook, und er sagte sich oft, dass er neimand anderen brauchte, da die beiden schon all das obere taten; sie waren gute Freunde. Die besten, die Yoongi sich vorstellen konnte- mit einer Ausnahme, natürlich.
Vor langer Zeit- so lange, dass die Erinnerung schon zu erblassen drohte- da war er mal mit einem Jungen befreundet gewesen, der ihn für den Rest seines vampirischen Lebens für jegliche Art der Freundschaft verdorben hatte.
Niemanden, den er zwischen den 394 Seiten seines Lebens getroffen hatte hätte diesem Jungen auch nur nahekommen können.
Er dachte, er würde sich bis zu seinem endgültigen Tod nach diesem Menschen sehne; diesem vergänglichen Leben, welches er erblühen und verblühen gesehen hatte; letzteres viel früher als man es von einem durchschnittlichen Menschen so kannte.

Zumindest dachte er das, bis er eines Abends über eine Leiche stolperte.
Nun, stolpern mag das falsche Wort dafür sein.
Eher hatte er die Blutlache schon aus Kilometern Entfernung gerochen und war Zielstrebig auf sie zu gerannt.
Ein Mann mittleren Alters lag auf dem kahlen Schotter, seine Haare schwarz und verklebt von dem Blut, welches im Mondschein glänzte doch sonst farblich den Strähnen glich, die dem Mann ins Gesicht gefallen waren.
Seine Augen waren geschlossen, doch die Mimik des Toten war verzerrt.
Schmerz.
Er konnte ihn noch immer spüren, so wie er das Gefühl des nagenden Hungers verspürte, welches er heutzutage fast nicht mehr kannte.
Es kam demnach wohl auch nicht vor ihm, immerhin hatte er erst vor ein paar Stunden getrunken.
Nein, das Gefühl war das der Figur, welche zitternd und schluchzend neben der Leiche saß und verstört auf seine Hände blickte.
Der Blick des vermutlich Jugendlichen war verdeckt von einzelnen blonden Haarsträhnen, welche genauso beschmutzt waren wie die der Leiche.
Yoongi starrte den jungen Mann kühl an. Er war es mittlerweile nicht mehr gewohnt, mit Frischlingen zu verkehren. Er zog es vor, Jungkook und Namjoon hinaus in die Eelt gehen zu lassen. Sie genossen die Jagd mehr als er es tat. Er vergnügte sich stattdessen mit dem Lesen und, wobei man es von Vampiren nicht gewohnt war, er liebte Rapmusik. Produzierte sie selbst, mit Namjoon und mancher Tage auch mit Jungkook. Niemand bekam die finsteren Texte zu hören außer sie.

Eines der ersten Stücke die er je schrieb hatte keinen Text. Es war ein Klavierstück, welches ihn noch immer an die ersten Tage nach seiner Verwandlung erinnerte.
Das Lied spielte gerade jetzt in seinem Kopf, tat es schon seit die aufgewühlteren Emotionen des Frischlings auf ihn übergegangen waren.
Der Blick des Vampirs wurde ein wenig weicher und er ging einen weiteren Schritt auf den am Boden Knienden zu, bis Letzterer langsam den Kopf hob.
Mit jedem Millimeter, welcher sein Gesicht weiter in Yoongis Blickfeld bewegte, weiteten sich die Augen des älteren Vampirs.
Das konnte doch nicht sein.
Das konnte nicht er sein.
Und doch sahen sie sich so ähnlich, unfassbar ähnlich.
Erhärte es wissen müssen.
Namjoon hatte ihm mal wieder etwas in den Drink gemischt... nun drehte er völlig durch.
Es waren Halluzinationen, es mussten schlichtweg welche sein, eine andere Erklärung hatte er hierfür nicht.
Und doch waren seien Erinnerung seit langem nicht mehr klar genug gewesen, um eine gealterte Version seines lang verlorenen Freundes zu erschaffen.
Nein, es konnte einfach nicht sein.

"I-ich.."
Yoongi hielt die Luft an.
Diese Stimme.
Selbst das starke Zittern darin konnte diese Stimme nicht verwechselbar machen.
"Ich wollte das nicht..!"
Der Blonde atmete stockend ein und aus, nach Atem ringend wo keiner benötigt war.

Yoongi starrte. Er konnte nicht aufhören zu starren. War er nun wirklich so einsam, dass er sich so eine Situation vorstellte?
Aber war das wirklich nur Einbildung?
Es war so unwahrscheinlich und surreal, dass es wieder natürlich wirkte. Sich richtig anfühlte.
Und doch war diese Situation so falsch.
Er wollte das nicht. Niemals hätte Yoongi ihn so sehen wollen. Niemals. Und doch war es jener seiner Alpträume; es war zu real.

"Du-"
Bevor Yoongi den Satz hätte villenden können, von welchem er gar nicht wusste ihn überhaupt begonnen zu haben, fiel ihm der Frischling ins Wort.
"Bitte!" Flehte er, die Augen groß und ängstlich.
"Bitte, du musst- du musst mir glauben! Das war keine-"
"-Absicht?"
Der Jüngere schüttelte langsam den Kopf.
Yoongis Kiefer spannten sich kurz an.
"Ich weiß," sagte er dann, bevor er den Blick endlich von dem Blonden wegriss und der Leiche zuwendete.
"Ich werde dir helfen."
Was?
Was hatte er da gerade gesagt?
Yoongi stockte. Hatte er dem Jungen gerade seine Hilfe aufgedrängt?
"W-was?" Stammelte der Jüngere und schien sichtlich durcheinander.
"Du bist jetzt einer von uns." Bemerkte Yoongi und starrte über die blonden Haare hinweg auf die gegenüberliegende Hauswand.
"Wenn jemand die Leiche findet, werden sie Ermittlungen starten. Die Menschen werden immer besser darin, Mörder aufzuspüren."
Yoongis Blick richtete sich wieder nach unten, während seine Kopfhaltung gleich blieb.
"Du willst doch nicht in einem Labor landen, oder?"
Ohne die Augen abzuwenden, schüttelte der jüngere eifrig den Kopf.
"Gut," sagte Yoongi und seufzte, "dann vergraben wir jetzt diesen unfassbar ekelhaft riechenden Körper."

Als Yoongi mit dem Jungen daheim ankam, stand Namjoon praktisch schon auf der Türschwelle.
Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und eine Augenbraue in die Höhe gezogen.
Natürlich war er verwirrt.
Yoongi blieb nie für länger als zwei oder drei Stunden aus dem Haus, wenn überhaupt. Jetzt drohte die Sonne schon wieder aufzugehen.
Seine Verwirrung wurde noch deutlicher, als der Blonde hinter dem Ältesten Vampir hervortrat, den Blick auf den Boden gerichtet.
Noch immer zitterte er, jeder Zentimeter seiner Kleidung war entweder verdreckt oder Blutbedeckt und die paar Körperteile deren Haut man ausmachen konnte waren schneeweiß mit roten Flecken.

Als Namjoon Blick auf das Gesicht der kleinen traf, fiel seine Fassung in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Er hob einen Finger,
"Er-"
Yoongi schnellte vor, drückte den Finger des Anführers ihres kleinen aber feinen Zirkels hinunter und blinzelte geschwind über seine Schulter um festzustellen ob der Frischling etwas mitbekommen hatte.
Scheinbar war dieser jedoch zu sehr mit sich selbst und dem Boden beschäftigt.
Nun, der Boden war ja auch schön, immerhin standen sie gerade auf einer gefliesten Terrasse welche die drei Vampire ein halbes Vermögen gekostet hatte.
Der Stein war komplett weiß mit ein paar blauen und grauen Linien, die sich wie Verschnörkelungen an der auf präparierten Fläche zeigten welche glänzten wie die Augen eines Jägers, wenn er sichere Beute ins Visier genommen hatte.
"Komm rein-"
Yoongi winkte den Jungen herbei, welcher zusammenzuckte, merkte dann jedoch, dass er den Namen des Blonden noch gar nicht kannte. Bisher unterschied er sich abgesehen von dem verstörten Auftreten und natürlich der für einen Koreaner sehr ungewöhnlichen blonden Haaren nichts von seinem ehemaligen Freund. Vielleicht- und Yoongi hoffte schwer dass es so war- würde sich das ja mit dem Namen ändern.
"Jimin."
Bekam er als Antwort und ließ halb erleuchtet, halb enttäuscht seine Schultern sacken.
"Gut. Tritt ein, Jimin."
Der Blonde gehorchte und war schneller im Haus, als Yoongi schauen konnte.
Namjoon folgte ihm und warf Yoongi einen rätselnden Blick zu, welcher diesen mit einem Schulterzucken quittierte.
"Bis wir doch trainiert haben, kannst du bei uns bleibend."
Beschloss Yoongi frei heraus, womit er sich ein ungläubiges Schnauben von Namjoon einfing.
Jimin drehte sich zu ihm um.
"W-was? Training?"
Yoongi rollte mit den Augen.
"Reiner Eigennutz. Wenn sie dich schnappen, finden sie uns vielleicht auch irgendwann."
Der ältere Vampir ließ sich auf das rote Sofa fallen, was sich in dem Eingangsbereich befand, im welcher die drei Vampire gerade ebenfalls waren.
"Wir zeigen dir ein paar grundlegende Sachen, die man als Vampir even so wissen muss."
Neugierig trat Jimin näher. Yoongi bedachte seine schwarz Lackierten Fingernägel mit einem kurzen, skeptischen Blick, dann zog er die Augenbrauen zusammen.
"Zum Beispiel kann ich dir jetzt schon einen Tipp geben: du hast den Typen getötet, bevor du von ihm trinken konntest.
Der Blut von Toten ist fast sofort nach Eintritt des Todes ungenießbar für uns. Das liegt ganz einfach daran, dass Menschen auch eine At Schutzmechanismus brauchen. So überleben sie länger und wir können auch einen Vorteil daraus ziehen: wenn der Mensch nicht Tod ist, regeneriert sich auch sein Blutgehalt irgendwann... wir können also lange von ihm zehren, bis wir ihn umbringen. Immerhin ist das Blut nach einiger Zeit nicht mehr so appetitlichere am Anfang... aber das ist Gewöhnungssache."
Namjoon nickte bedächtig und ließ sich neben Yoongi auf das Sofa fallen, während er viel sagend von Jimin zu dem Sessel ihnen gegenüber hin und her sah, bis dieser den Hinweis verstand und sich schnell darauf niederließ.
"Aufs ist einfach verwöhnt."
Merkte Namjoon unnötigerweise an. Jimins Blick huschte kurz zurück zu Yoongi, welcher schnaubte.
"Stell mich nicht schlechter dar als nötig."
Namjoon lachte leise, "Tu ich doch gar nicht."
"Was auch immer." Yoongi verzog die Mundwinkel zu einem geraden Strich und blickte gelangweilt in die Runde.
"Wir haben dasselbe schon mit Jungkook gemacht- wo bleibt der eigentlich?" Als wäre es ihm erst jetzt aufgefallen, dass das jüngste Mitglied der kleinen Gruppe abwesend war, sah sich Yoongi um und spitzte die Ohren.
"Er schläft." Merkte Namjoon dann an, dem Suchenden einen komischen Blick schenkend.
"Ach ja," erinnerte sich dieser, "da war ja was."
"Vampire können schlafen?"
Jimins Augen waren wieder groß geworden, doch diesmal waren sie durch die Neugierde geweitet, nicht vor Schock.
Gut, der Schock war wahrscheinlich immer noch in ihm, aber nicht mehr im Vordergrund. Yoongi war schon fast ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen- das galt nicht nur für seine eigenen. Bei frisch gebackenen Vampiren war das fast so einfach wie bei Menschen, mit Jungkook wurde das schon langsam schwer und bei Namjoon brauchte er jegliche Formen der Manipulation gar nicht erst zu versuchen.

"Wir können es nicht nur, wir müssen sogar." Erklärte Namjoon nicht besonders aufschlussreich.
Yoongi seufzte.
"Alle paar Wochen müssen wir für drei bis vier Stunden ruhen. In dieser Zeit ist es vorteilhaft, wenn man nicht allein ist, denn nichts und niemand kann einen dabei aufwecken." Er zögerte für einen Moment bevor er weiter sprach, "Das bedeutet, man ist möglichen Gefahren schutzlos ausgeliefert."
Seine Gedanken schweiften kurz ab, blieben dann jedoch bei dem verständnisvollen Brummen hängen, welches von Jimin herrührte.

"Also... ihr meint, ich soll hier bleiben?"
Namjoon und Yoongi nickten synchron.
Jimins Augenbrauen zogen sich so weit zusammen, dass sie beinahe einen einzelnen Strich ergaben.
"Was ist mit meinen Freunden?"
"Was soll mit ihnen sein?"
Der Blondierte biss sich auf die vollen Lippen. Yoongis Blick zuckte nach unten und er musste schlucken. Alles an dem Aussehen dieses Jungen erinnerte ihn an seinen alten Freund.
"Ich... meine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben als ich klein war. Die beiden sind sozusagen meine Ersatzfamilie."
Seine braunen Augen waren auf den Boden gerichtet.
"Was ist mit Adoptiveltern."
Hinterfragte Namjoon den Familienstand des Jüngeren.
Dieser schluckte und kratzte sich verlegen an der Nase.
"Nun.. ich renne gern weg."
Gestand er.
Yoongi rutschte tiefer in seinen Sessel. "Das würde auch erklären, warum du gebissen wurdest.." murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und zog damit wieder Jimins Aufmerksamkeit auf sich.
Selbst das Gehör eines vor kurzem verwandelten Vampirs war ausgeprägt genug, um das zu verstehen.
"Meine Adoptiveltern waren nicht die besten." Wisperte er und zwang seine Stimme dazu, nicht zu brechen.
Die anderen beiden bemerkten das Zittern dennoch, schwiegen jedoch.
Namjoon räusperte sich, "Du kannst deine Freunde wiedersehen, wenn du dich unter Kontrolle hast."
"Das wird dauern." Gab Yoongi bei, welcher sich mit einem Naserümpfen an das Bild und den unangenehmen Geruch der Leiche erinnerte.
Jimins Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen. Bestimmt tat es langsam weh, dachte sich Yoongi, den der finstere Blick kalt ließ. Selbst; wenn auch dieser ihn nur zu sehr an ihn erinnerte.
Doch was konnte er denn tun? Jimin war nun mal nicht derselbe Junge, den er damals verpasst hatte zu beschützen. Noch heute sträubte er sich jedes Mal davor ins Bett zu gehen und schon es stets so lange auf, bis es einfach nicht mehr ging und er schon fast in der kompletten Dunkelheit drohte zu verbrennen.
"Wollt ihr mir überhaupt helfen?"
Namjoon öffnete schon seinen Mund für eine Antwort, verschluckte sich jedoch vor Schreck an seinen eigenen Worten, als Yoongi ruckartig aufstand.
"Ja. Und jetzt komm mit, ich zeig dir dein neues vorübergehendes Zimmer." Hoffentlich, fügte er in Gedanken zu, wobei er ganz genau wusste, dass es nicht stimmte. Nur ein Teil seiner Selbst wünschte sich, der Junge würde wieder verschwinden. Doch er wusste, jetzt wo er sich seiner Existenz bewusst war, wollte er ihn gleichzeitig auch nie wieder gehen lassen. Zu stark war das Gefühl der Einsamkeit, die er seit seinem Tod verspürte. Wie konnte er da bitte zu einem vermeintlichen Doppelgänger nein sagen? Am besten hätte er Jimin nie kennen gelernt, denn auf diese Weise war er geradezu dazu verdammt, dem kleinen zu verfallen.
Doch wollte er das zulassen?
Wollte er schon wieder verletzt und verlassen werden?
War es einen Versuch wert?

Ja, dachte er sich, als er die Tür zu Jimins Zimmer hinter sich schloss und de Jüngeren ein wenig Zeit ließ, sich selbst mit der Situation auseinanderzusetzen. Ja, er wollte es versuchen. Er wollte versuchen, sich mit Jimin zu verstehen. Es musste ja nichts zwischen ihnen passieren, so dachte er, eine einfache Freundschaft würde ihm schon ausreichen.
Doch tief im Inneren rief eine kleine aber feine Stimme eine Erinnerung in ihm hervor, die er in der blinden Perfektion, die er sah, wenn heutzutage an ihn dachte, fast vergessen hatte.
Dieses mickrige aber doch so wichtige Detail.
Die Erinnerung daran, wie er schon vor so langer Zeit einst einem Jungen verfallen war, der nichts als Freundschaft sah. Immerhin war das auch in einer Zeit gewesen, in der Homosexualität alles andere als normal war. Und Yoongi wusste, dass ihm Freundschaft irgendwann nicht mehr ausreichen würde.
Zumindest war es eine mögliche Variante der Zukunft.
Eine andere war die, dass sie alle miteinander auskommen und friedlich und eventuell sogar glücklich nebeneinander her leben würden.

Yoongi entschied sich für die zweite Variante, bevor er Jungkooks Zimmer betrat und sicherging, dass auch alles passte.

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Natürlich ist Winschdenken nicht immer eine gute Sache, denn im Endeffekt enttäuscht man sich nur selbst, wenn man an das falsche glaubt und die ganze Zeit weiß, woran man glauben sollte.
Aber man verbeißt dich in einem Gedanken und lässt ihn nicht mehr los. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran bis zu dem Zeitpunkt an dem alles auffliegt und von einer Sekunde auf die andere das Kartenhaus in sich zusammenfällt.
Yoongi steckte in einer solchen Situation.
Sein Kartenhaus wackelte und er wusste, wenn er nicht Abstand nehmen würde, dann wäre all die Arbeit umsonst gewesen.

Jimins Ankunft in der Vampirhöhle war nun schon drei Wochen her. Für Yoongi ein Wimpernschlag, doch Jimin war praktisch noch in seinem Menschenalter und er vermisste seine Freunde.
Selbst wenn er es nicht zugab, konnte Yoongis alte verrostete Seele das gut nachvollziehen.
„Wann?" Fragte der Blonde, dessen Haare nun schon wieder einen braunen, fast schwarzen Ansatz hatten. Yoongi hatte es sich still und heimlich verboten daran zu denken, wie gut der Junge dich tatsächlich aussah. Denn selbst mit einer etwas fragwürdigen Frisur glich er stets einem Engel.
Yoongi mochte zwar nicht gläubig sein, aber er glaubte an das Schicksal. Bisher war er sich immer sicher gewesen, jenes Schicksal würde ihn abgrundtief hassen- jetzt war er sich da nicht mehr so sicher. Gut, es konnte auch sein, dass das Schicksal ihn in die Irre führen wollte und er in ein paar Monaten wieder allein dastehen würde, doch daran wollte er genauso wenig denken wie an Jimins umwerfendes Äußeres.
Allerdings war da nicht nur das Aussehen des Jüngeren, das ihn fesselte.
Mit jedem verstrichenen Tag bekam er ein eigenes Gesicht. Selbst wenn Jimin der perfekte Klon von ihm sein könnte, so war er es nicht. Ihre Persönlichkeiten waren sich ähnlich, in vielen Punkten- doch Jimins Aura war eine völlig andere. Und dennoch zog sie Yoongi in ihren Bann.

"Du lernst schnell," hab Yoongi zu, "aber es wird trotzdem noch ein wenig dauern."
Jimins hoffnungsvolles Lächeln verwandelte sich in ein Seufzen und er drehte sich geschickt um die eigene Achse, um sich wie einen nassen Sack neben Yoongi auf das Sofa plumpsen zu lassen.
"Das ist so unfair.." flüsterte er, die langen Haare verdeckten sein Gesicht. Yoongi konnte den Schmollmund praktisch riechen.
"Nun, ich kann nichts dafür. Vielleicht finden wir ja irgendwann den Typen der dich verwandelt hat- was war nochmal sein Name?"
Jimin seufzte und kratzte sich an der Schläfe,
"Hoseok, aber er hat das auch nicht absichtlich gemacht. Ich war einfach nur im Weg."
Yoongi schnaubte und murmelte irgendwas unverständliches.
"Eigentlich sollten wir jetzt Ausschau nach ihm halten."
Die beiden drehten sich auf dem Sofa um. Jungkook blickte von hinten auf ihre Gesichter und gab ihnen sein strahlendes Häschenlächeln.
Was hatte er vor? Yoongis Augenbraue wanderte mal wieder in die Höhe, "Was-"
"Wenn wir alle zusammen rausgehen, können wir nach diesem Hoseok suchen und Jimin währenddessen seine Freunde treffen!"
Zwar war der Vorschlag für Jimin von Vorteil, doch Jungkook sah dabei Yoongi fragend an. Er zog die Augenbrauen zu einem dunklen Blick zusammen.
Jimin sprang auf. Sein Gesicht strahlte wie die Sonne. Während Jungkook sich von ihm umarmen ließ, schluckte Yoongi seine aufkeimende Eifersucht runter und widmete sich wieder einem etwas dringenderem Gedanken: "Du hast schon Namjoons Einverständnis, richtig?"
Jungkook nickte eifrig und Jimin fing an zu jubeln, bevor er sein blendendes Lächeln wieder Yoongi zustimmte.
"Hoseok wurde auch gerade erst verwandelt. Ihr müsst also auch ihn finden!"
Natürlich war das ein gutes Argument. Immerhin waren sie in dieser Stadt dafür zuständig, alle Vampire unter Kontrolle zu halten- was wahrlich kein Leichtes War.
Gestresst rieb er sich mit dem Handrücken über die Stirn, bevor er widerwillig zustimmte.
"Na gut." Sagte er und seufzte.

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"Vielleicht ein andermal.." murmelte Yoongi.
Jimins Freunde waren anstrengend. Taehyung und Seokjin, soweit Yoongi es sich merken konnte, hatten darauf Bestanden, Yoongi kennenzulernen. Immerhin war Jimins Ausrede für seine lange Abwesenheit ebendieser gewesen. Angeblich hatten sie sich schon Wochen vor ihrem eigentlichen ersten Treffen kennengelernt und Jimin hatte seinen Freunden nie etwas davon erzählt, bis sie sich dann trafen.
Nun, scheinbar waren die beiden einfach nur froh, den Kleinen wiederzuhaben.
Wobei das Wort "Klein" für Yoongi nun eine völlig neue Bedeutung hatte, denn einer der ersten Sätze, die Taehyung mit Jimin ausgetauscht hatte, war "Der ist ja fast so klein wie du!" gewesen.
"Tae" und "Jin" waren scheinbar Jimins beste Freunde. Sie waren beide unfassbar gutaussehend, was Yoongi nicht weiter überraschte. Allerdings wunderte er sich doch, wie Anders Jimin sich in ihrer Gegenwart verhielt. Er blühte regelrecht auf, hatte durchgehend ein Grinsen auf den Lippen und ein freudiges Funkeln in den Augen.
Aber auch diese Seite von ihm brachte ihn nur noch weiter weg von dem Bild, das Yoongi anfangs von ihm hatte.
Er wollte es sich nicht eingestehen, doch das jetzige Bild... es gefiel ihm fast schon besser als das Alte.
Jimin hielt bewusst einen guten Abstand von den beiden, was sie zwar definitiv bemerkten, aber nicht ansprachen.
"Na gut," sagte Tae, "aber wir müssen uns bald mal wieder treffen!"
Yoongi biss sich auf die Lippen um sich ein Seufzen zu verkneifen.
Tae grinste, "Auch wenn du ein bisschen griesgrämig bist, glaube ich daran dass du gut auf Jiminie aufpasst.."
Zwar klang diese Aussage im ersten Moment wie eine Mischung aus "Ich mag dich trotz deiner Art" und "Du bist komisch, aber nicht schlecht"- aber im Endeffekt nahm Yoongi sie als eine Warnung auf.
Er schenkte dem Jungen mit den blauen Haaren ein sarkastisches Lächeln, "Keine Sorge, ich werd ihn schon nicht auffressen."
Tae nickte, noch immer grinsend, während Tae Jimin zu einer letzten Umarmung zwang, bevor sie sich umdrehten und abdackelten.
Jimins Nasenlöcher blähten sich auf, als er ein wenig zurück taumelte.
Seiner Taten unbewusst legte Yoongi einen Arm um Jimins Schultern um ihn vor einem möglichen Sturz zu bewahren.
Der Jüngere krallte sich Hilfesuchende in seinem Unterarm fest und dank weiter zu Boden.
Yoongi biss die Zähne zusammen und kniete sich mit ihm auf den Boden.
Sie standen noch immer am Straßenrand neben dem Café, in welchem sie sich mit Tae und Jin getroffen hatten, aber Yoongi konnte gut mit Illusionszaubern umgehen. Seine Aura wirkte im Moment so abweisend abweisend auf Menschen, dass Fußgänger und Autofahrer ihn keinerlei Beachtung schenkten.
"Fast hätte ich-" anstatt den Satz auszusprechen, holte Jimin zischend Luft.
Yoongi konnte spüren, wie viel es ihn abverlangte, nicht einfach einen der Fussgänger zu packen und auszutrinken wie eine Flasche Wasser.
"Es ist ok.." sagte Yoongi beruhigend und lefts einen Arm um Jimins Schultern.
Dieser schluckte trocken und rückte ein wenig näher an Yoongi ran.
"Du hattest dich mehr als gut unter Kontrolle." Lobte der Ältere und klopfte sich selbst mental auf die Schulter für sein Ausbildungstalent. Immerhin übernahm hauptsächlich er Jimins Training.
"Trotzdem-"
"Nein." Unterbrach Yoongi Jimin, der ihn fragend anblinzelte.
Yoongi blickte stur über den Schopf des Jüngeren hinweg, "Du hast dich besser geschlagen als jeder Vampir, den ich jemals getroffen habe." Er zögerte, dann sprach er aus, wovor er sich schon lange drückte.
"Vielleicht bist du bald so weit, dass wir dich wieder gehen lassen können."
Seine Stimme war kalt und monoton, wie am ersten Tag, als er Jimin auf dem Boden in einer Blutlache fand.
"Und was Wenn..." Jimin schluckte und drückte sich ein wenig von ihm weg, "was wenn ich das gar nicht will?" Fragte er dann leise. Yoongis Augen weiteten und legten sich auf Jimins Gesicht, dessen Farbe auf der Farbpalette einige Stellen weiter in Richtung Rot gewandert war.
"Wie- was meinst du?"
"Naja... Jungkook ist ja auch bei euch geblieben und... ich hab sonst kein richtiges Zuhause."
Jimin zog den Kopf ein, doch Yoongi konnte die Hoffnung in seiner Stimme trotzdem heraushören.
"RM und Jungkook werden bestimmt nichts dagegen haben." Meinte er dann leise, die Augen wie in Trance auf Jimin gerichtet, damit auch ja keine einzige Reaktion verpassten.
Wieder mal biss Jimin sich leicht auf die Unterlippe. In Yoongis Magen zog sich alles zusammen, als er versuchte seine Kontrolle und das Pokerface zu bewahren, konnte aber letztendlich nicht anders und starrte dem Jüngeren auf die Lippen.
Er schluckte und atmete tief ein und aus, als sich ein breites Lächeln Jimins Mund verzog.
"Danke..!" Flüsterte dieser und umarmte Yoongi leicht. Der Schwarzhaarige legte nun auch zögerlich die Arme um den Körper des anderen und ignorierte mit all seiner Kraft das Feuerwerk das sein Herz schneller schlagen lassen würde- hätte er denn noch eines.

Als sie wieder Zuhause ankamen, flakten ein genervter Jungkook und ein völlig verdreckter und müder Namjoon auf der Couch.
Yoongi bedachte sie mit einem fragenden Blick und erntete zwei synchrone Seufzer.
Namjoon hob schwerfällig eine Hand, um mit dem Finger an die Decke zu zeigen.
"Er schläft." Meinte er dann genervt.
Jimin trat hinter Yoongi ein und schaute ungläubig. "Ihr habt ihn gefunden?"
Wieder synchron nickten sie.
Yoongi brummte belustigt.
"Na dann." Er gähnte und zog Jimin gedankenlos am Handgelenk durch den Raum, um mit ihm vor Jungkook und Namjoon stehen zu bleiben. Die beiden starrten auf Jimins Handgelenk und Yoongi ließ langsam davon ab, als er seinen Griff darum bemerkte, und räusperte sich.
"Jimin hat gefragt, ob er hier bleiben könnte. Ich hab ja gesagt." Fügte er ncoh bestärkend hinzu.
"Natürlich hast du das." Namjoon grinste wissend. Jungkook strahlte eher pure Freude aus.
"Also ich sage auch ja!"
Namjoon nickte Jimin nur zu, was dann wohl seine Art von Einverständnis war.
"Dann ist es jetzt wohl beschlossene Sache." Bemerkte Yoongi betont gelangweilt und trat einen Schritt von Jungkook und Jimin weg, die sich in einer Art Klammergriff hielten, und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.

Er wechselte gerade auf die letzte Seite von
"Tintenblut", als es leise an der Tür klopfte.
Yoongis Ohren zuckten. Wäre es irgendwer anders gewesen, hätte er denjenigen jetzt weggeschickt, doch Jimin ließ er mit einem gemurmelten "Herein" eintreten.
Der einst Blonde öffnete vorsichtig die Tür und schloss sie dann direkt wieder, um sich an ihr anzulehnen. Er war nervös, stellte Yoongi fest, und richtete seine Augen auf den Jüngeren. Seine Stirn runzelte sich im Geschehen, da sein Kopf noch immer nach unten zeigte. Er lag mit dem Bauch auf dem Bett, das Buch vor ihm am Fußende aufgeschlagen.
Jimin befeuchtete scheu seine Lippen, bevor er einen Schritt weiter ins Zimmer wagte und sich kurz umsah. Yoongi erinnerte sich, dass Jimin bisher noch nie in diesem Zimmer war.
"Was ist?" Fragte der Ältere ohne die gewohnte Härte in der Stimme.
Jimin schluckte.
"Ich wollte mich nochmal bedanken.." sagte er und Yoongi seufzte und sah wieder auf sein Buch.
"Nicht der Rede wert."
"Doch! Ist es."
Yoongis Augen verzogen sich zu Schlitzen. Er richtete sich langsam in eine sitzende Position, blickte Jimin einen Moment lang grübelnd an und klopfte dann neben sich mit der flachen Hand auf die Matratze.
Jimin folgte der Bewegung und ließ sich vorsichtig neben ihn aufs Bett sinken.
"Ziemlich bequem." Merkte er an und bekam dafür ein zustimmendes Brummen von Yoongi, der seine Augen noch immer nicht von Jimin abgewendet hatte.
"Also..."
"Ja?"
Jimin seufzte.
"Ich weiß, dass das vielleicht keine so gute Idee ist, aber.."
Wieder zog er seinen Kopf ein, diesmal aber mehr aufgrund dem Schuldbewusstsein, das er im ganzen Raum verteilte.
"Spuck's schon aus," forderte Yoongi.
"Ich hab Tae und Jin gehst du hättest sie eingeladen, nächstes Wochenende hier her zu kommen." Sein entschuldigendes Lächeln warf Yoongi völlig aus der Bahn. Einerseits wollte er wütend sein, andererseits wollte er Jimin auf sein Bett pressen und seine Lippen auf die wahrscheinlich unfassbar weichen des anderen drücken.
Gefangen im zwiespältigen starrte er den Jüngeren unentschlossen an.
"Ah." Brachte er dann hervor.
"Was sagen RM und Jungkook?"
Jimin zuckte mit den Schultern, "Ich hab sie noch nicht gefragt."
Verwirrung spiegelte sich auf Yoongis Gesicht wieder.
Normalerweise redete Jimin über sowas wenn es ging immer zuerst mit Namjoon und Jungkook, eben weil Yoongi am schwersten zu überreden war.
"Warum kommst du dann zuerst zu mir?" Sprach er seine Gedanken aus.
Wider seinen Erwartungen errötete Jimin.
"Keine Ahnung." Log er.
"Hmh." Brummte Yoongi ungläubig.
"Ich vermute, weil ich dich am besten kenne.." seine Augen weiteten sich und er fügte hastig noch hinzu, "außerdem hast du Jim und Tae schon kennengelernt- und ich hab ja auch gesagt, dass du sie eingeladen hättest und es wäre nicht fair gewesen, Kookie und RM zuerst zu fragen..." zum Ende hin wurde er immer leiser, bis er letztendlich verstummte und mit großen Augen seine Fingernägel in seinem Schoß inspizierte.
Yoongi starrte ihn nur weiter von der Seite an, dann seufzte er ergeben.
"Ok, warum nicht. Es wäre so oder so irgendwann dazu gekommen."
"Wirklich?!" Fragte Jimin erfreut nach und Yoongi rollte mit den Augen.
"Jaja. Wir müssen nur sicherstellen, dass Hoseok auch keine Dummheiten anstellt. Oh, und du musst es RM und Jungkook sagen- ich hab damit nichts zu tun."
Anstatt zu antworten, fiel ihm Jimin um den Hals und warf sie damit beide aufs Bett.
Yoongi sammelte all seine Selbstkontrolle und hoffte inständig, dass Jimin sich wieder von ihm löste und die anderen aufsuchen ging, doch er tat es nicht.
"Jimin.." brachte er heraus. Seine Stimme war gedämpft von Jimins Halsbeuge.
Der Jüngere hob den Kopf gerade soweit, dass er Yoongi in die Augen sehen konnte.
"Ja?" Fragte er dann, beka jedoch keine Antwort.
Selbst wenn er es wollte, Yoongi bekam kein Wort heraus. Alles was er tun konnte, war blöd zu schauen.
Ihre Gesichter waren sich so nah, dass Jimins herabhängende Haare Yoongis Wangen und Stirn kitzelten.
Er konnte Jimins Atem gegen sein Gesicht prallen spüren. Obwohl er ein schneller Lernen war hätte sich der junge Vampir noch immer nicht daran gewöhnt, dass er gar nicht mehr zu atmen brauchte.
Auch Jimins vor Freude verzerrtes Gesicht zerfiel langsam zu einem simplen Starren.
Jimin öffnete seinen Mund, scheinbar um etwas zu sagen, tat es jedoch nicht.
Millimeterweise senkte er seinen Kopf.
Yoongis Gedanken spielten verrückt. Er konnte es sich nicht erlauben, jetzt die Kontrolle zu verlieren. Er sammelte sich erneut.
"Ji-"
Weiche Lippen erstickten seine Worte. Wie ein Magnet drückte er sich der Berührung entgegen. All seine Zweifel waren wie weggeweht.
Yoongi legte seine Hände in Jimins Nacken und zog ihn näher zu sich. Nachdem er ihn die ganze Zeit lang ein wenig misstrauisch beobachtet hatte, schloss er nun endlich seine Augen und gab sich dem Kuss völlig hin.
Mit einem Ruck drehte er sich und Jimin, sodass letzterer unter ihm lag. Seine Unterarme lagen unter Jimins Rücken, die Hände vergraben in den weichen Haaren des Jüngeren.
Jimin seufzte wohlig in den Kuss hinein.
Yoongi presste sich als Reaktion stärker gegen seinen Körper. Jimin strahlte Wärme aus, auch wenn er als Vampir kalt war. Yoongi gleicher die Kälte perfekt aus.
Die Nähe tat gut.
Während Jimin immer verlangender wurde, machte sich ein nahendes Gefühl in Yoongi breit. Widerwillig löste er seine Lippen von Jimins und vergrub sein Gesicht wieder in Jimins Halsbeuge.
Er konnte das Grummeln aus Jimins Kehle an seiner Wange vibrieren spüren.
"Es- tut mir leid.." flüsterte Jimin.
Yoongi bewegte sich leicht über ihm und drehte seinen Kopf, um Jimin einen federleichten Kuss auf den Kiefer zu drücken. Einen weiteren auf sein Kinn und einen auf die Nasenspitze, bevor er seine Augen kurz wieder schloss.
"Warum?" Fragte er kaum hörbar, nachdem er sie wieder öffnete.
"Warum was?" Fragte Jimin zurück.
"Warum hast du mich geküsst?"
Jimin schluckte laut. "I-ich... ich weiß nicht wieso, aber seit ein paar Tagen.." seine Stimme versagte und er verzog sein Gesicht. Kurz dachte er über eine Formulierung nach, bevor er eine Hand hob und sie zögerlich an Yoongis Wange legte. Der Ältere sagte nichts.
"Ich weiß einfach," er stockte, strich sachte mit dem Daumen über Yoongis Mundwinkel, welcher unter der Beruhigung zuckte, "ich weiß einfach, dass ich seit einer Weile ein starkes Verlangen danach verspüre." Beendete er dann seinen Satz.
Für ein paar Sekunde tat niemand irgendwas. Dann wurde Jimin scheinbar bewusst, was er gerade gesagt hatte, denn er wurde zuerst blasser als er sowieso schon war, bevor er stark errötete.
Er wich Yoongis bohrendem Blick aus, "Ich weiß auch nicht-"
Diesmal war es Yoongi, der jegliche Ausreden und Erklärungen mit einem Kuss unterband.
Fordernd bewegte er seine Lippen gegen Jimins, der den Kuss erleichtert erwiderte und seine Arme um Yoongi Nacken schlang.

Yoongi konnte sein Kartenhaus zerfallen hören. Die Karten fielen, bis sie kein Haus, sondern einen Haufen bildeten.
Doch genau das war das Schöne an Karten; selbst wenn das Haus zusammenfiel, so konnte man sie immer wieder aufsammeln und etwas neues bauen. In diesem Fall vielleicht etwas viel Schöneres, als ein wackliges Kartenhaus.

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