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Mein Kopf dröhnt..
"Wie geht es ihm?", höre ich entfernt eine Stimme, die, wenn ich mich recht erinnere, Jin gehört. "Die Betäubung wirkt noch, wir konnten ihn allerdings knapp zusammenflicken. Allerdings kann er leichte Amnesie haben, da er einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hat.", sagt ein Fremder. Kurz darauf knallt eine Tür zu. "Sollen wir es ihm sagen, wenn er es nicht weiß?", fragt Kookie. Was soll man wem sagen?
"Ich würde es versuchen. Ansonsten würden wir ihn verwirren und er wäre möglicherweise sauer auf uns. Und dann hat er keinen mehr, da er sich von uns entfernen würde."
Um was geht es hier? Und sind nur Kookie und Jin hier? Wo sind die anderen? Du? Seid ihr alle auch da?
"Wir müssen es ihm sagen. Er hat die Wahrheit verdient. Außerdem würde er eh dahinter kommen. Wir können es nicht vermeiden.", stimmt Hoseok zu. Bin ich damit gemeint?
Langsam versuche ich, meine Augen zu öffnen, was mir auch gelingt. Aish, das Licht..es ist so grell, dass ich meine Augen schmerzhaft zukneife und noch mehr Kopfschmerzen bekomme, weswegen ich genervt brumme. "Yoongi! Alles gut? Wie geht es dir?", bombardiert Taehyung mich. Jin läuft zu mir und umarmt mich fest. Dann sehe ich mich um. Sie stehen alle hier..außer du. Wo bist du? Bist du nicht mitgekommen? Das macht mich irgendwie traurig. "Wo ist Jimin?", frage ich. Namjoon schaut in die Runde und alle nicken betreten. Was ist hier los?
"Aalso..es ist so..du hattest eine Art Unfall und hast jetzt teils Amnesie. Und..J-Jimin..ähm..nunja, er ist vor ungefähr einem halben Jahr von uns gegangen.", murmelt Namjoon betreten. Glitzern da Tränen in seinen Augen? Und wieso weint Jin? Und..wieso bist du von uns gegangen? "Was? Wie? Wie meint ihr das?", hake ich verwirrt nach. "Also..e-er..
Er hat Suizid begangen, Yoongi.", schluchzt Hoseok und vergräbt das Gesicht in Taes Pulli. Was?
Du bist..tot?
Nein..nein, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Wieso du? DU? Tränen verschleiern meine Sicht und finden ihren Weg auf das Laken des Krankenhausbettes. "Wieso?", hauche ich. "Er..er hatte Depressionen..man konnte ihm nicht mehr helfen. Es war zu spät..", weint Jin. Jimin, du warst immer so fröhlich..wie konnte es so kommen?
In Schockstarre schaue ich auf die anderen fünf, die nun alle vor meinem Bett stehen und weinen. So wie ich.
Auf einmal realisiere ich das Wort 'tot' erst richtig und es fährt ein stechender Schmerz durch meine Brust, von meinem Herzen aus, was mich aufschreien lässt. "WIESO? JIMIN! WIESO?", schluchze ich und krümme mich unter inneren Schmerzen windend. Kookie nimmt meine eine Hand und streichelt vorsichtig darüber. "Wieso..", flüstere ich tränenerstickt. "Er ist nun an einem besseren Ort.", meint Tae traurig und versucht, zu lächeln, aber scheitert. "Es tut so weh!", weine ich. "Ich weiß..doch der Schmerz vergeht. Jimin wird immer bei uns bleiben.", sagt Namjoon sanft. Bei euch vielleicht, doch nicht bei mir.
Müde und zerstört stöhne ich frustriert auf und schließe meine Augen. Sofort sehe ich einen süßen Jungen vor mir. Jimin, es bist du. Wieso bist du weg? Wieso kommst du nicht wieder? Und wieso habe ich Amnesie?
"Warum habe ich Amnesie?", frage ich den Arzt am nächsten Tag, welcher mich mitleidig anschaut. Ich sehe bestimmt aus wie eine Leiche, doch das ist mir egal. Ich fühle mich ja auch so. Man hat mir mein Leben genommen. Dich.
"Herr Min, Sie wurden unterkühlt in den Trümmern eines Hauses gefunden. Anscheinend haben Sie sich darin länger nur im Pulli aufgehalten, da ihre Körpertemperatur zuerst knapp über 30 Grad aufwies. Warum das Gemäuer zusammengestürzt ist, wissen wir nicht. Es ist eigentlich unmöglich. Zwar war das Haus sehr brüchig, allerdings stand das Gerüst noch fest auf dem Boden. Können Sie sich erinnern?", meint er Doktor. Ich schließe meine Augen und versuche, mich an das angebliche Haus oder die Geschehnisse zu erinnern, doch schaffe es nicht. Frustriert schüttel ich den Kopf. "Es ist nicht schlimm. Geben Sie sich Zeit, die meisten träumen von dem Vergangenen und erinnern sich dann. Kein Grund zur Sorge, wir werden Sie heute Abend nochmal untersuchen und es morgen wirder mit den Erinnerungen probieren. Zur Not geben wir Ihnen einen Gegenstand, der Sie womöglich daran erinnert." Der Arzt steht auf, schüttelt meine Hand und verschwindet dann.
Ich lasse mich auf das Bett zurückfallen und starre an die Decke. Das weiß macht mich ein wenig depressiv. Es ist so bedrückend sauber. Und hell. Zu hell.
Ich kneife die Augen zu und versuche, einzuschlafen. Doch es klappt nicht. Wieso? Ich schaffe es doch sonst auch immer. Ich muss einschlafen. Ich muss mich erinnern. Ich muss zu dir. Ich muss wissen, was passiert ist. Ich muss..
Mein Kopf dröhnt..
So sehr, dass ich nichts mehr weiß.
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