Prolog
1979
Mit einem kurzen Aufschrei durchbrach der junge Zauberer die dunkle Wasseroberfläche. Spürte, wie das Wasser ihm über dem Kopf zusammen schlug, während er selbst immer tiefer gezogen wurde. Tiefer in die ihm unbekannten Abgründe dieses schwarzen Gewässers. Tiefer, bis er die Oberfläche der dunklen Wassermasse kaum noch erkennen konnte.
Er blickte an sich herab in die Tiefen, während einem verzweifelten Versuch, die Luft anzuhalten. Einem nutzlosen Versuch, zu verhindern, dass eben jenes dunkles Wasser in seinen Mund, seinen Körper eindringen würde. Seine Lungen füllen, womöglich sogar zum Platzen bringen würde. Doch in dem Moment, als er in die schwarzen Tiefen unter sich hinab blickte, wusste er, dass jedes Luft anhalten zwecklos wäre.
Dutzende von dunklen, kalten, toten Armen klammerten sich um die Beine des jungen Blacks, verhinderten, dass er wieder an die Oberfläche zurück kehren und Luft holen könnte. Zogen ihn immer weiter unter Wasser, während Regulus bereits zu hoffnungslos schien, um sich überhaupt noch zu wehren. Warum sollte er auch? Was würde es bringen, hysterisch zu werden und um sich zu treten, wenn man wusste, dass dies einen ohnehin nicht weiter bringen würde?
Was würde dies bewirken, abgesehen davon, dass er seine Energie schneller abbauen würde? Dass er den wenigen Sauerstoff, der sich momentan noch in seinen Lungen befand noch schneller aufbrauchen würde? Nichts. Absolut gar nichts. Eines war klar. Eines war schon die gesamten letzten Tage, Wochen, ja, sogar Monate klar gewesen. Er würde sterben. Er, Regulus Black würde in dieser Nacht sterben. Hier und Jetzt. Ein Entkommen gab es für ihn nicht mehr. Nicht dieses Mal.
Dennoch wunderte es ihn, wie seltsam gelassen er diesen Gedanken hinnahm. Fast schon so, als wäre es ein natürlicher Gedanke. So natürlich, wie wenn er darüber nach dachte, was es wohl am nächsten Tag als Mittagessen geben würde. Der Gedanke an seinen eigenen Tod, schien ihn mittlerweile kaum noch zu beunruhigen.
Auch nicht, als der Sauerstoff nach und nach aus seiner Lunge wich. Und auch nicht, als der Druck des Wassers auf seiner Brust stärker wurde, und seine Lungen sich langsam mit Wasser füllten. Selbst dann nicht, als er durch den Druck auf seinem Oberkörper bereits dachte, ersticken zu müssen. Dennoch schien es ihm nicht mehr wirklich Angst zu machen. Im Gegenteil. Hatte er es nicht verdient?
Er hatte sich dem dunklen Lord angeschlossen. Er hatte das getan, was seine Eltern von ihm erwartet hatten. Er hatte seinem eigenen Bruder den Rücken gekehrt, sich eingeredet, dieser hätte Unrecht gehabt. Jetzt im Nachhinein, kam Regulus all dies vor, wie ein schlechter Witz. Ein schlechter Witz, mit einer grausamen Ironie. Er, der bessere Sohn. Die letzte Hoffnung seiner Eltern, starb bei dem Versuch, sich gegen eben diese zu stellen.
Er, der bessere Black starb dabei, einen schlimmeren Verrat an seinen Eltern zu begehen, als sein Bruder es jemals getan hatte. Und denn könnte er nicht behaupten, dass ihm dies leid täte. Denn zum ersten Mal in seinem Leben, hatte er das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. Den richtigen, statt den einfacheren Weg gewählt zu haben.
Er hatte sich geirrt. So sehr geirrt. All das, was seine Eltern ihm all die Jahre versucht hatten, einzutrichtern, hatte sich als eine einzige, große Lüge entpuppt. All das, was er von klein auf gehört hatte, schien nicht mehr Wahrheit zu beinhalten, als das Märchen des hüpfenden Kessels, von Beedle dem Barden. Doch der Gedanke daran, dass er Voldemort mit dieser Tat Schaden zufügen konnte, sorgte dafür, dass ihn trotzdem Allem ein leichtes Gefühl der Hoffnung überkam.
Voldemort konnte aufgehalten werden. Es war ganz egal, ob er selbst dabei auch sterben würde. Egal, dass ihn niemand vermissen würde. Wenn Voldemort dadurch Schaden zugefügt werden konnte, war Regulus bereit, mit seinem Leben zu bezahlen.
Der dunkelhaarige Slytherin spürte, wie ihn die Müdigkeit überkam. Die Schmerzen, die vor wenigen Minuten noch fast unerträglich geschaffen hatten, schienen nun weniger zu werden, ja, sich fast schon ganz aufzulösen. Was war das für ein seltsames Gefühl, dass den jungen Black gerade überkam? Eine merkwürdige Benommenheit, fast wie vor dem Einschlafen, doch noch viel entspannender.
All die Schmerzen, die Last, die er all die Jahre auf seinen jungen, knochigen Schultern mit sich herum getragen hatte, schien nun von ihm abzufallen. Ihn leichter werden zu lassen, fast, wie ein schwerer, mit Steinen gefüllter Rucksack, den man nach langer Zeit endlich wieder einmal absetzte.
Und es fühlte sich gut an. Erlösend. So, wie beim Quidditch, wenn man sich endlich vom Boden abstieß und dem Himmel entgegen flog. Nur fühlte er sich in diesem Moment noch viel leichter, schwereloser, als er es jemals auf seinem Besen getan hatte.
Und er wusste, dass dies das Ende war. Einige einzelne Tränen, kaum sichtbar in dem düsteren Wasser liefen die blassen Wangen des Jungen hinunter. Liefen seine Wangen hinunter, während er an all die dachte, denen seine Abwesenheit vermutlich gar nicht erst auffallen würde. Die es gar nicht erst interessieren würde, dass er nicht mehr unter ihnen weilte. Die es vielleicht sogar wissen, sich allerdings nicht darum scheren würden.
Seine drei Cousinen. Seine Freunde. Ja, sogar sein eigener Bruder. Sirius...
Ein letztes, verzweifeltes Ringen nach Luft. Ein letzter, kurzer Schmerz in seiner Brustgegend, gefolgt von absoluter Betäubtheit. Sein Körper erschlaffte, rührte sich nicht mehr. Und die finsteren, toten Wesen ließen schließlich von dem zierlichen, leblosen Körper vor ihnen ab.
1981
" Avada Kedavra!", die Worte des blassen, schwarzmagischen Zauberers hallten durch das Haus, als der junge Mann von einem Grünen Licht umhüllt wurde. Rote Augen starrten den schwarzhaarigen Zauberer triumphierend an, während dieser langsam in sich zusammen sackte. Eigentlich geschah all dies in wenigen Sekunden. Doch dem jungen Zauberer kam es vor, als würde sich alles in Zeitlupe abspielen. Als würde es ewig dauern, bis der schlanke Körper schließlich endgültig auf dem Boden aufschlug und sich nicht mehr rührte.
Ein letzter Blick zu der Treppe, die seine Frau soeben hinauf gerannt war, in das Zimmer ihres einjährigen Sohnes Harry. Um ihn zu schützen. Vor Voldemort ab zu hauen und ihren Sohn mit in die Sicherheit zu nehmen. Wie eine halbe Ewigkeit kam es ihm vor, als sich dem Boden näherte. Er fühlte sich mit einem Mal so unglaublich leicht. Sorglos.
Erlöst von all den Problemen, die bis jetzt auf den jungen Schultern des Zauberers gelastet hatten. Fast konnte er nicht glauben, dass sein Körper sich immer mehr dem Parkettboden näherte, schließlich auf diesem aufschlug, während er selbst sich so seltsam schwerelos fühlte.
Als würde irgendwas in ihm sich von seinem leblosen Körper trennen. Als würde eben dieser zurück bleiben, während seine Seele sich immer mehr dem Himmel entgegen hob. Fast schon war ich, als könnte er die sanften Luftströme fühlen, die sachte an seinen Wangen vorbei striffen. So musste es sich anfühlen, richtig zu fliegen. Endgültig frei und Sorglos zu sein. Ein seltsames Gefühl der Geborgenheit machte sich in James breit. Als wüsste er, dass VPN nun an alles gut werden würde.
Als würde ihm irgendwas oder irgendjemand ausrichten wollen, dass er sich von nun an keine Sorgen mehr machen müsste. Sich niemals wieder Sorgen machen müsste. Als könnte ihm nichts passieren. Nichts mehr. Als würde er in diesem Moment der Geborgenheit entgegen fliegen. Und in diesem Moment wusste er es. Es war der Moment gekommen, in dem es nun darum ging, loszulassen. Und er ließ los.
Oh Lily. Bitte gib auf dich und Harry Acht.
AN: Soo, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, woher diese Idee kam.😂😅 Auf jeden Fall ist sie irgendwie voll deprimierend...Zumindest dieses eine Kapitel. Und bevor ihr euch wundert...ich habe Lily's Todesszene absichtlich nicht in diesem Kapitel ausgeschrieben 😅
Warum erfahrt ihr im weiteren Verlauf der Story😊😅 von der ich mich frage, warum ich sie eigentlich Scheibe XDD na ja, egal. Wie findet ihr diese Story bis jetzt eigentlich? Also, was haltet ihr von der Idee?😅 schreibt es mir gerne in die Kommis und sonst...Bis bald 😊❤
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