➷ 14th
Nachdem Jungkook offline geht, stehe ich hektisch auf und suche mir meine Bürste. Mit schnellen Bewegungen kämme ich mir meine Haare einmal durch und entscheide mich kurzfristig dafür, sie einfach ungestylt zu lassen. Sie jetzt noch stylen zu wollen, wäre zu zeitaufwendig, ich will Jungkook nämlich nicht unten vor der Tür warten lassen. Das wäre ja schon irgendwie gemein, aber er ist auch verdammt früh dran. Ich habe gedacht, das er Punkt 17:00 hier erscheinen wird, aber es ist gerade erst 16:30 und er steht bereits vor meiner Tür. Wie schnell hätte ich denn springen sollen um gut auszusehen. Hoffen wir einfach, dass ihn mein Aussehen jetzt einfach abschreckt, sodass ich mir keine Sorgen machen muss, dass er mich heute in irgendeiner Art und Weise berührt.
Generell hat mir Jungkook ja versprochen heute seine Finger bei sich zu behalten und ich erwarte auch, dass er dies tut. Wenn nicht, scheue ich nicht davor noch viel verletzendes Aussagen, wie die heute in der Mensa, an seinen Kopf zu werfen. Eine Schlägerei würde ich definitiv verlieren, bei diesem Körper, den ich nur mit Kleidung gesehen habe, hätte ich definitiv keine Chance. Das hat er mir leider schon mehr als bewiesen, als er mich eisern vor der Bibliothek festgehalten hat, somit ist meine einzige Chance die Psyche. Wenn ich will, kann ich nämlich echt miese Worte wählen und den jenigen hart treffen, obwohl ich das gar nicht will. Ich bin ein friedlicher Mensch, welcher weder Streit noch irgendwelche Gemeinheiten aussprechen will.
Da ich merke, dass ich schon wieder komplett gedankenversunken bin, schnappe ich mir noch schnell ein wenig Geld, welches bereit auf meinem Schreibtisch liegt und flitze dann die Treppe hinunter, wobei ich aufpassen muss, nicht gleich den ganzen letzten Abschnitt herunter zu fallen. Ich komme jedoch heile unten an, sodass ich Jungkook, etwas außer Atem, die Tür öffnen kann. „Hei!", begrüße ich ihn schnaufend, was er nur mit einem fragenden Blick seinerseits quittiert. Ich reagiere darauf aber gar nicht und trete gleich einen Schritt beiseite. „Komm doch kurz rein, ich muss mich eh noch anziehen und draußen ist es bestimmt frisch", biete ich dem Schwarzhaarigen an, der nach meinem Angebot das Haus betritt. „Schuhe kannst du anlassen, wir wollen ja eh gleich los", meine ich noch schnell, bevor ich dann endlich mal zu meiner schwarzen Jacken greife und mir diese überstreife. Dabei kann ich nicht verhindern, den Blick einmal über Jungkook gleiten zu lassen. Er trägt eine schwarze, relativ enge Jeans, ein ganz normales, weißes, lockeres Shirt mit einer Brusttasche und eine Schwarze Lederjacke mit schwarzen Puma-Schuhen. Er ist wohl wirklich eher der schlichte Typ, aber um ehrlich zu sein, Farben würden ihm sicherlich kaum stehen. Dieses einfache, minimierte, schlichte passt einfach klasse zu ihm - im modischen sinne.
„Du bist ganz schön früh dran", merke ich an, damit das ganze nicht so peinlich wirkt, da auch bis jetzt Jungkook kein Wort von sich gibt. „Ich wohne nicht all zu weit weg von hier, deswegen war ich schnell hier", klärt er mich auf, während ich mich daran mache meine Schnürsenkel zu einer Schleife zusammen zu binden. Verstehend nicke ich, bevor ich mich aufrichte und nochmal überprüfe ob ich alles habe, mir fällt jedoch nichts ein, was ich vergessen haben könnten, weswegen ich einmal, eher erneut zu mir selbst, nicke und dann wieder zur Haustür schreite. „Du wirkst so wortkarg, das kennt man ja gar nicht.", bemerke ich, öffne die Tür und trete als erster aus dem Haus heraus, dicht gefolgt von Jungkook. „Freust du dich wirklich oder war das vorhin nur geblöfft?", fragt er mich schließlich nachdem die Haustür ins Schloss fällt. Mein Blick hebt sich von dem Boden und meinen Füßen, zu Jungkook welcher ernst zu mir schaut.
Ich sollte lernen, nicht so gemein zu Menschen zu sein, die den Kontakt zu mir suchen. Eigentlich sollte ich geschmeichelt sein, da es, wie schon gesagt, nicht viele mit mir aushalten oder gar Kontakt zu mir pflegen. Nur weil ich Schulsprecher bin, heißt das ja noch lange nicht, dass ich viele Freunde habe oder gar beliebt bin. „Ja, ich freue mich, wirklich", antworte ich und gleich im nächsten Moment bildet sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen an. „Na dann, lass' uns los! Ich freue mich schon!", ruft er, dreht sich um und deutet mir ihn mit einer Handbewegung zu folgen.
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