🌴Myles(59)🌴
Diese vier Wochen die ich jetzt mit Glenn erlebt habe, waren wohl mit die schlimmsten die ich jemals erlebt habe. Bis auf den Tod meiner Schwester.
Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Ich schlafe kaum noch, weil Glenn nachts so oft wach wird und weil er, wenn er schläft weint.
Vieles davon bekommt er gar nicht mit. Er ist oft im Halbschlaf und ich beruhige ihn dann meist und er schläft wieder ein.
Ich will ihm helfen, aber ich weiß nicht wie.
Ich will für ihn da sein, aber auch da weiß ich nicht wie.
Ich habe Angst etwas falsch zu machen, dass ihn verletzen könnte oder ihn annehmen lässt, dass ich ihm nichts gutes will.
Ich habe mich, ihm gegenüber, zurückgezogen, weil ich ihm die Zeit geben will die er braucht.
Ich will nicht, dass er denkt, ich setze ihn unter Druck.
Er fehlt mir.
Er fehlt mir so sehr dass es weh tut und das obwohl wir gemeinsam in einem Haus, ja gar in einem Bett schlafen.
Ich habe gestern im Spielzimmer gesessen und habe mit Mark telefoniert um ihm zu sagen, dass ich heute einen Termin bei einem renommierten Psychologen habe.
Sein Name ist Dustin Freeman. Ich war damals eine ganze Zeit lang sein Bodyguard, weil er gestalkt wurde.
Glenn braucht Hilfe und zwar professionelle Hilfe, damit seine Seele wieder heilen kann, so wie die Wunden, welche er durch die Tortur auf seinem Körper hatte.
Ich komme hier an meine Grenzen, ich kann ihm da nur bedingt helfen, alles andere muss jemand machen der sein Handwerk diesbezüglich versteht.
Bis heute weiß Glenn nicht, dass ich bei Paul war, als er damals bei Daniels Eltern eingeschlafen war.
Ich hab es ihm noch nicht erzählt, denn ich weiß nicht ob es gut oder schlecht, richtig oder falsch ist.
Als ich heute morgen das Haus verlassen habe, schrieb ich Glenn eine Nachricht und jetzt gerade piept mein Handy und signalisiert mir eine Antwort.
Ich schaue drauf, lese was Glenn schreibt und erstarre
Ich werde nicht warten, bis dahin werde ich gar nicht mehr da sein, so wie du es eigentlich wünschst.
Nein, er darf nicht gehen.
Fuck.
Sofort rufe ich Glenn an, doch er drückt mich weg.
Ist das jetzt sein ernst?
Okay ganz ruhig Myles.
Ich Blicke auf die Uhr, mittlerweile ist es kurz vor neun.
Glenn müsste jetzt in der Schule sein.
Ich versuche erneut ihn anzurufen, doch es springt, nach einigen Freizeichen, seine Mailbox an.
Ich lege auf, verlasse mein Büro und Ruby kommt mir entgegen.
"Sie wollen los?", fragt sie mich und ich nicke, bevor ich antworte: "Ja, aber ich komme später wieder."
"Sind sie erreichbar?", fragt sie weiter und ich zucke nur mit den Schultern, steige in den Fahrstuhl und verlasse wenig später meine Firma.
Im Auto angekommen, starte ich dieses und fahre auf direktem weg zu Glenns Schule.
Dort Parke ich das Auto, steige aus und betrete das Gebäude.
Ein Schild zeigt mir den Weg zum Büro des Direktors und als ich vor dessen Tür stehe klopfte ich an.
"Herein.", ertönt es von innen und ich öffne die Tür.
"Guten Morgen, meine Name ist Myles Jeffrey... ."
"Schön sie mal persönlich kennen zulernen. Michael Keller.", unterbricht der Mann mich und reicht mir die Hand.
"Was kann ich für sie tun?", fragt er und ich antworte: "Holen sie mir Glenn."
Mit großen Augen schaut er mich an und äußert: "Ist was passiert?"
"Ich weiß das sie ähnlich ticken wie ich, schließlich haben sie Oliver. Ich brauche jetzt Glenn."
Stirnrunzelnd schaut er mich an und ich weiß, wie ich auf ihn wirken muss, aber das ist mir egal.
Michael betätigt das Mikrofon und spricht dann: "Glenn Sullivan bitte umgehend in mein Büro."
"Danke.", sage ich schlicht und warte ab.
"Oliver redet viel von ihnen.", beginnt Michael ein Gespräch.
"Das tut mir leid.", äußere ich und blicke ihn an.
"Muss es nicht. Wir sind glücklich, doch er erzählt viel aus der Zeit in denen sie zusammen waren. Das meint er nicht böse, aber er sagt oft, das es mit die schönste Zeit war, die er in seinem Leben hatte.", sagt Michael und ich antworte: "Wäre er damals nicht einfach so gegangen, wer weiß wo wir heute wären. Ich bin durch mit ihm, ich will nur Glenn."
Das letzte Wort ist gesagt und es klopf an der Tür.
Michael meint: "Herein." und ich starre gebannt auf die Tür.
Glenn tritt ein, blickt mich an und sagt: "Myles?"
"Glenn.", entgegen ich ihm und gehe auf ihn zu.
"Ich lasse euch mal allein.", schiebt Michael dazwischen und verlässt sein Büro.
Als wir allein sind nehme ich Glenns Hand in meine und frage: "Wie kommst du darauf dass ich will, dass du gehen sollst?"
Er beißt sich kurz auf die Unterlippe, senkt dann seinen Kopf und antwortet: "Weil ich dich gestern gehört habe. Es war eindeutig Myles. Ich werde gehen, dann musst du dich nicht mehr darum bemühen mir aus dem Weg zu gehen. Du willst mich doch sowieso nicht mehr."
"Dieses Telefonat gestern, hatte einen ganz anderen Sinn, als den den du glaubst. Ich habe mit Mark darüber gesprochen das ich will das du zu einem Therapeuten gehst.", entgegen ich ihm und er schaut mich an.
Dann fahre ich fort: "Jede Nacht, wachst du auf, bist fertig mit der Welt: wenn du schläfst, weinst du oft und ich tröste dich dann. Glenn es tut mir in der Seele weh, dich so leiden zu sehen. Du brauchst Hilfe, die mehr über das hinaus geht, was ich dir geben kann. Niemals würde ich wollen das du gehst Glenn, niemals, hörst du?"
Es folgt Schweigen. Immer noch halte ich seine Hand fest und dann sagt er: "Warum fasst du mich dann nicht mehr an? Warum bist du so distanziert mir gegenüber, wenn du doch nicht willst das ich gehe?"
"Weil ich Angst habe etwas falsch zu machen. Ich habe einfach Angst, du könntest dich bedrängt fühlen, deswegen. Glenn, ich hab dich damals weinend gebeten das du bleibst und das will ich bis heute. Ich will nicht dass du mich und auch Trisha verlässt. Ich will lediglich das du dir Hilfe nimmst.",erkläre ich und wieder herrscht Schweigen.
"Wo bist du heute Abend, dass du erst so spät nach Hause kommst und ich nicht auf dich warten soll?", fragt der Blonde und ich befeuchte meine Lippen, bevor ich antworte: "Ich treffe mich heute Abend mit einem Psychologen und wollte erstmal vorfühlen, aber jetzt wo du es sowieso weißt, wäre es mir lieber, du würdest gleich mitkommen. Er wird dir helfen können damit deine Seele heilen kann. Glenn ich will für dich da sein und dir auch helfen aber dabei kann ich dies nur bedingt."
"Du willst nicht das ich gehe?", fragt er ungläubig und ich sage: "Niemals würde ich das wollen."
"Du willst das ich bleibe?", fragt er weiter obwohl die beiden Fragen den selben Sinn haben.
"Ja verdammt ich will dass du bleibst. Du bist doch mein Partner, mein Sub, mein Kitten, der Mann zu dem ich gehöre.", platzt es aus mir heraus und Glenn fängt an zu weinen.
Ich ziehe ihn in meine Arme und halte ihn nah an meinem Körper.
Wie mir das gefehlt hat.
"Aber um es noch mal ganz deutlich zu machen," beginne ich und Glenn schaut mich an, dann fahre ich fort: "Glenn bitte geh nicht. Bleib bei mir und lass uns diese Zeit zusammen meistern."
Dann lege ich meine Lippen auf seine, etwas was wir schon so lange nicht geteilt haben und ich habe das Gefühl, als würde mir gerade neues Leben eingehaucht werden.
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