~25~
Hm. Hier ist dann halt doch noch ein Kapitel... Aber nur, weil der Cut so mega ist xD ;D Muhahahahahahaaa!! Ich glaube, das war wieder Suppenhuhn...
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„Wohin rennen wir?", fragte ich atemlos, während ich krampfhaft versuchte, nicht an Mum zu denken. Das würde die ganze Situation noch schlimmer machen.
Ich rannte neben Louis her, der jetzt nur mit den Schultern zuckte. Ich stöhnte innerlich auf. Toll.
In diesem Teil meiner Heimatstadt war selbst ich noch nie gewesen und gerade, als ich mich fragte, wo denn die nächste verdammte Haltestelle war, zog mich Louis am Arm.
„Hier rein?", fragte er und zeigte auf eine enge Gasse, falls man es überhaupt Gasse nennen konnte. Auf jeden Fall schätzte ich sie als ziemlich unauffällig ein, sodass ich nickte.
„So, hier bleiben wir jetzt", beschloss Louis und lehnte sich erschöpft gegen die Wand.
„Was?", fragte ich verwirrt, „Und wieso suchen wir keine Haltestelle? Ich meine..."
„Zu riskant", fiel mir Louis ins Wort und seine Stimme klang dabei überraschend ruhig. Wahrscheinlich hatte er sich schon mit unserer wunderschönen Situation abgefunden. Ich aber nicht.
Und das war der Moment, indem ich etwas begriff. Etwas realisierte.
„Louis?"
Ich hob leicht den Kopf, als mich die Erkenntnis wie ein harter Schlag traf.
„Hm?", machte Louis und sah mich an.
„Wenn...wenn sie jetzt wissen, wo wir waren, dann wissen sie auch, dass Mum..." Meine Stimme versagte und ich brach ab. Wieso war mir das nicht früher eingefallen?
...dass Mum uns nicht feindlich gesinnt war. Und das war gefährlich. Verdammt gefährlich.
„Und wir haben sie allein gelassen...", fügte ich schließlich flüsternd hinzu und sah auf meine Hände, während mir langsam eine einzelne Träne die Wange hinunter rann.
Mum musste es gewusst haben. Und Louis? Keine Ahnung. Er sah mich nur schweigend mit ernstem Blick an. Von Rumpelstilzchen war nun wirklich nichts mehr übrig.
Irgendwann sank ich einfach kraftlos in mich zusammen. Mir wurde alles zu viel. Ich wollte mein altes Leben zurück. Ohne Chaos, Verrat, Lügen und Verluste.
***
Wir saßen immer noch in der ziemlich engen Gasse. Jetzt nebeneinander mit dem Rücken an der Wand. Beide hingen wir unseren eigenen Gedanken nach.
Es waren erst fünf Minuten vergangen, aber mir kamen sie wie Stunden vor.
Mehrmals waren wir zusammengezuckt, als Menschen vorbeigelaufen waren, doch niemand hatte uns gesehen.
Auch von der Killergang waren einige dabei gewesen und wir hätten verdammtes Glück gehabt, dass sie uns nicht bemerkt hatten. Noch nicht. Früher oder später würden sie es tun.
Entschlossen stand ich auf. Ich wollte nicht länger hier rumsitzen und so tun, als wäre nichts. Das hatte ich schon viel zu lange getan.
Louis hob den Kopf und sah mich stirnrunzelnd an. „Was hast du vor?", fragte er und der misstrauische Unterton war nicht zu überhören.
Ich holte tief Luft. „Ich werde zu Mum zurückgehen. Ich will sie nicht allein lassen. Ich weiß, die Erkenntnis kommt viel zu spät. Aber... Es geht schließlich auch um mich. Und da werde ich nicht einfach tatenlos rumsitzen", entgegnete ich ernst.
Louis sah kurz weg, dann schaute er mich wieder an. „Lily, sei vernünftig...", sagte er nur. Echt jetzt?
„Ich soll vernünftig sein? Du sitzt hier und tust nichts!", gab ich wütend zurück.
„Deiner Mutter bringt es nichts, wenn wir uns jetzt auch noch in Gefahr bringen! Sie und...Josh habe dich Jahre lang vor den Typen versteckt, aber nach der Trennung hat sie es einfach nicht mehr alleine geschafft. Weil du somit noch eine Schutzperson weniger hattest. Und womöglich hat sie dann auch noch die Sache mit Nick herausgefunden. Deshalb hat sie dich doch auf das Internat geschickt! Weil sie nicht will, dass du dich in Gefahr begibst!"
Louis sah mich eindringlich an.
„Sie schafft das, Lily. Glaub mir, sie ist stark", fügte er hinzu und schenkte mir ein kurzes, aufmunterndes Lächeln.
Ich zögerte. Verdammt, er hatte recht. Wieder einmal. Trotzdem...
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir etwas tun müssen. Wir müssen ihr trotzdem irgendwie helfen. Und wenn du nicht dabei bist, dann... Mach ich es alleine...", blieb ich bei meiner Meinung, verschränkte die Arme vor der Brust und sah trotzig an ihm vorbei.
„Red keinen Scheiß, Cousinchen", widersprach Louis und sah mich trotz den beschissenen Spitznamens ernst an, „Wir können helfen, aber du wirst garantiert nicht dahin zurückkehren, okay?"
Ich runzelte skeptisch die Stirn. „Wieso genau sprichst du in der zweiten Person Singular?", fragte ich gedehnt und ließ meine Arme wieder fallen.
„Weil du jetzt zurück ins Internat fährst", war die einzige Antwort und Louis stand ebenfalls auf.
„Oh nein! Wenn, dann nicht alleine! Und wie überhaupt? Hast du nicht eben noch gesagt, Bus fahren wäre zu riskant?", entgegnete ich. Wieder verschränkte ich trotzig die Arme vor der Brust.
„Hast du nicht ein Handy?", stellte Louis eine Gegenfrage. Oh, sein Ernst? War das jetzt nötig?
„Nein...", erwiderte ich und meine Stimme klang dabei etwas zu gereizt.
„Oh, stimmt..." Louis räusperte sich kurz, während er mir einen entschuldigenden Blick zuwarf.
„Außerdem werde ich, wenn ich schon Mum alleine lassen muss, dich nicht alleine lassen", fügte ich noch hinzu.
„Okay, okay, du hast gewonnen", meinte er schließlich und hob beschwichtigend und leise seufzend die Arme, „Ich werde jetzt irgendjemanden anrufen, der uns abholt. Außerdem soll er jemanden schicken, der deiner Mum hilft. Zufrieden?"
Wäre das hier keine ernste Situation gewesen, hätte ich über seinen Gesichtsausdruck gelacht, doch stattdessen nickte ich nur. Mit neuer Hoffnung lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Wand und setzte mich.
„Und wen willst du anrufen?"
Louis zuckte mit den Schultern, setzte sich neben mich und kramte sein Handy hervor.
„Genau das ist ja das Problem. Ich hab keine Ahnung...", stellte er seufzend fest und rief die Kontaktliste auf, „Irgendwelche Vorschläge?"
„Jessie? Ihre Eltern könnten...", fing ich mit dem naheliegendsten an, doch Louis unterbrach mich: „Nope. Sie wohnt in Raleigh und es würde ewig dauern, bis sie hier wären. Außerdem war sie die erste, an die ich auch gedacht habe", informierte er mich und stützte seinen Kopf auf einen Arm. Der vorwurfsvolle Unterton beim letzten Satz war nicht zu überhören.
Jetzt war ich an der Reihe zu seufzen. Lisa fiel weg, sie war im Urlaub. Und zwar in Norwegen; sie würde nicht so schnell wiederkommen.
„Vielleicht sollten wir jemanden von den Wächtern nehmen, die könnten uns am ehesten helfen...", überlegte Louis laut und ich sah überrascht auf.
„Du weißt davon?", rief ich etwas zu laut, sodass mein Cousin mich warnend ansah und schließlich nur nickte.
„Okay... Hast du Emmas Nummer?", fragte ich und sah zu, wie Louis wahllos seine Kontaktliste durchging.
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Außerdem ist sie bis Mittwoch bei ihren Verwandten in Kanada", entgegnete er und seufzte wieder. Wieso wusste er eigentlich schon wieder alles und ich Trottel hatte überhaupt keine Ahnung?
„Emma ist bei den Wächtern?", fiel ihm auf und er sah mich stirnrunzelnd an, woraufhin ich nur zögernd nickte. Ich hatte keine Ahnung, wie viel er von dem Ganzen wusste.
„Okay...", versuchte ich mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, „Ach, verdammt..."
„Hast du Jeremy? Zufällig?", war meine nächste Frage. Louis grinste.
„Nö, der hat nämlich auch kein Handy mehr."
Ach, im Ernst? Oha! Meine Rettung! Endlich jemand, der genauso bescheuert war wie ich! Ich musste unbedingt mit ihm darüber reden! Oder auch nicht...
„Öhm... Okay, dann nimm Zoey...", sagte ich erneut seufzend, als ich ihren Namen sah.
„Die wird nicht rangehen, aber ja. Sie soll einfach jemandem Bescheid geben... Jeremy zum Beispiel...", beschloss Louis und drückte auf den grünen Hörer.
Es tutete fünfmal, dann kam der Anrufbeantworter. Schon beim ersten Wort legte Louis resigniert auf.
„Wusste ich doch... Shit."
Mutlos sank er ein Stück in sich zusammen. „Wer ist noch so möglich?", fragte er und sah mich wenig hoffnungsvoll an.
„Äh...", machte ich und nannte ihm schließlich die Namen der Wächter, die neu dazugekommen waren.
„Wer zur Hölle ist Ethan?"
„Musst du nicht kennen. Willst du auch nicht", winkte ich ab und wir stellten fest, dass er auch Lucy nicht kannte und bei Selene versuchte ich es gar nicht erst. Deren Nummer hatte er sowieso nicht.
„Ach, verdammt, das bringt doch nichts...", bemerkte mein Cousin schließlich und ließ den Kopf hängen. Auch mein Mut war mit jeder Verneinung gesunken und besonders an der Stelle, als Zoey nicht rangegangen war.
Louis neben mir schüttelte permanent den Kopf, sodass ich, wäre es ein Film oder keine ernste Situation gewesen, ihn gefragt hätte, ob er Hilfe brauchte.
Aber die brauchte er gerade wirklich. Die brauchten wir beide, wenn wir hier nicht bis Mitternacht und länger sitzen und eine Woche übernachten wollten. Genau für diesen Zeitpunkt war nämlich ein zweites Taxi bestellt worden.
"Okay, nicht den Mut verlieren", sprach ich mehr zu mir selbst, als zu Louis. Die absolut klare und hilfreiche Antwort war eine Mischung aus Nicken und Kopfschütteln.
„Darf ich mal?", fragte ich schließlich. Nickend reichte mir mein Cousin sein Handy und schwieg weiterhin.
"Du hast mich allen Ernstes unter Cousinchen?", murmelte ich mit hochgezogener Augenbraue, während ich mich weiter durch die Kontakte klickte.
Mein Blick blieb an Lukes Namen hängen. Nein. Oder doch? Vielleicht war es sogar ganz gut... Aber...
Als der nächste Verturer an der Gasse vorbei lief, war meine Entscheidung gefallen. Wir müssen etwas tun, dachte ich und gab Louis, wenn auch zögernd, sein Handy zurück.
"Bist du sicher?", fragte dieser mit seltsam rauer Stimme, als er sah, welchen Kontakt ich geöffnet hatte.
Ich seufzte. "Ja", antwortete ich nur und sah die Wand vor mir an, als wäre sie etwas ganz Besonderes.
Louis biss sich auf die Lippe.
"Okay", sagte er leise und drückte schließlich nach einigem Zögern langsam auf den Hörer.
Es tutete und einerseits hoffte ich inständig, dass er verdammt nochmal ranging, doch ein kleinerer Teil von mir hoffte, dass er genau das nicht tun würde. Weil ich dann mit ihm reden musste. Vermutlich.
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CUT!! xDDD Lachflash xD
Alle meine Entchen schwimmen auf dem See... (Äh... Was? O.o)
So. Das war's dann aber wirklich für heute... >-< Hehe xD Ich liebe diesen Cut hier... Nein, MrsJanePleasant, ich will ihn dir nicht wegnehmen. Du kriegst jetzt auch das Kapitel, damit du mir glaubst, auch wenn die Begründung jetzt keinen Sinn macht. Weil Baum. SO, da isse.
Over and out.
Elena aka Sunny.
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