Kapitel 31 Zwei Leben vereint
(Aiden)
" Wir sind in etwa fünf Minuten da, Sir.", ertönt die Stimme aus dem vorderen Bereich des Wagens.
Ich sah weiterhin aus dem Fenster, beobachtete die Umgebung und versuchte mit aller Macht die gestrige Nacht zu vergessen. Noch immer schrie mein inneres Tier nach der Frau, nach der Gefährtin die verschwunden war. Es zerrte an meiner Selbstbeherrschung und ließ mich willkürliche Entscheidungen treffen, nahm mir die Menschlichkeit.
"Sir wir sind da.", ertönte nun Montgomery's Stimme und öffnete die Tür. Mein Stellvertreter und Freund spürte offensichtlich wie nahe ich dem Abgrund stand und wachte mit Argusaugen über mich.
Gott, wie jämmerlich musste ich aussehen, wenn Montgomery mich so besorgt ansah?
"Danke.", murmelte ich und stieg aus dem Auto, meine Bewegungen fühlten sich dabei nicht mal annähernd so geschmeidig an wie vor einigen Tagen.
"Mir wurde von einem unserer Kundschafter berichtet, dass der Kampf heute dazu gedacht ist ihre Champions moralisch zu entkräften."
Er schloss die Tür und folgte mir in seiner gewohnten Art als Schatten.
" Was soll das bedeuten?", ich runzelte meine Stirn und ging durch den breiten Gang zur Tribüne.
"Es gibt Gerüchte, dass Grimm und sein Sohn ihre Gegner sind.", sagte er mit neutraler, leiser Stimme.
Grimm...sein Sohn...
Es dauerte bis mein Gehirn diese Mitteilung verarbeitete und den Namen Gesichter zuordnete.
Dann spürte ich mein inneres Tier brüllen, laut und ungezügelt. Es brüllte um den Schmerz der Ungerechtigkeit und aus dem Instinkt seine Untergebenen zu Beschützen.
"Grimm der Ausgestoßene und sein Sohn Grey ? Er will meine Leute in den Kampf gegen meine Lanzleute schicken!?", fauchte ich und stampfte nun mehr die Treppen hinauf zu der privaten Loge in der ich mich aufhalten würde.
" Es sind nur Gerüchte Sir und sie dürfen nicht vergessen, dass Grimm und Grey sich den Werwölfen entsagt haben."
"Weise mich nicht zurecht Montgomery, ich erinnere mich an jedes einzelne Wort, dass Grimm zu mir sagte bevor er ging."
Vor mir tauchte ein grelles Licht auf und der schon laute Lärm wurde unerträglich lauter als die tobende Menge von dem Moderator in einen Blutrausch getrieben wurde.
Genau in diesem Moment fand ein unschuldiges Leben grausam seinen Tod auf dem von Sand bedeckten Boden der Arena. Zum Vergnügen.
Ich ballte meine Hand zu einer Faust und setzte mich. Dieses Schauspiel zeigte, wie veraltet die Denkweise der Bevölkerung war, trotz der modernen Techniken, neuen Bedrohungen und Errungenschaften. Der Großteil von uns hielt sich an Gewohnheiten fest und was ist eine größere Gewohnheiten als das Töten?
Mit einem hatten die Menschen, hatte sie Recht, wir waren Monster.
"Aiden? Aiden!", eine Hand schüttelte mich aus meinen Gedanken in die Wirklichkeit und ich sah zu Montgomery. Das er mich bei meinem Namen ansprach, bedeutete, dass er schon lange versuchte mich aus meiner Starre zu befreien.
"Tut mir leid.", ich lehne mich in meinem Sessel zurück. " Was habe ich verpasst? "
"Liebe Zuschauer, hier sind unsere Namenlosen!" Die Menge jubelte während mein Blick zu Grimm und seinem Jungen wanderte.Ja, sie waren es eindeutig. Auf ihren Gesichtern lag Entschlossenheit, obwohl sie durch weiße Masken verdeckt waren.
" Und da sind die gegnerischen erwählten Champions!" Noch größerer Applaus brach aus als die beiden Frauen auf das Schlachtfeld traten. Beide bewegten sich anmutig und gezielt auf die Mitte der Arena zu und obwohl auch ihre Gesichter von Masken verdeckt waren, spürte man bis hier oben die Wut, die sie ausstrahlten.
Darius hatte sich viel zu viele Feinde gemacht, das stand nun fest.
" Möge der Sieg mit euch sein!", rief die Koboldstimme, dann herrschte gespannte Stille. Selbst der schon so stumme Wind, hörte scheinbar auf sich zu bewegen.
Beide Teams stand gut drei Meter von einander entfernt, dann machte die Frau mit dem dunkelbraunen Haar, einen Schritt auf Grimm zu. Die Spannung stieg. Erst jetzt bemerkte ich die Waffen in ihrer Hand, zwei einfache kurze Schwerter. Sie steckte sie vor sich in den Boden und breitete, die Handflächen nach oben, ihre Arme vor sich aus....
" Was zur Hölle tut sie da!? Ist sie von allen guten Geistern verlassen!",fluche ich und lehne mich in meinen Sessel nach vorne um ja keine Bewegung zu verpassen.
"Grimm scheint sie nicht angreifen zu wollen.", stellt Montgomery fest und ich stimme ihm einige Momente später zu. Denn auch Grimm steckt sein Langschwert in den Boden und macht einen Schritt auf sie zu.
Beide scheinen eine stumme Unterhaltung zu führen, die ich nur zu gerne verstanden hätte und reichten sich plötzlich die Hand. Das hatte ich noch nie erlebt, in der Menge brach lautes Gemurmel aus, als sich die Kontrahenten in einer friedlichen Geste die Hände schüttelten.
Eins musste ich zugeben, diese Frau hatte eindeutig ihre eigene Definition von einem Arschtritt.
Neugierig sah ich zu Darius, der gegenüber von mir in seiner Loge saß und wutentbrannt auf die Arena hinunter sah. Er hatte also wirklich erwartet zu gewinnen bevor der eigentliche Kampf begang und nun hatten zum ersten Mal seine eigenen Schachfiguren ihr eigenes Spiel begonnen.
"Dieser Kampf ist ein Hohn an alle Gladiatoren! Denn Darius Blade hatte mir und meinem Sohn versprochen erst dann an den Spielen teilnehmen zu müssen, wenn er sein 18. Lebensjahr erreicht hat. Nun, mein Sohn ist 13 Jahre alt und alles andere als erwachsen! Dies, liebe Zuschauer,ist das wahre Gesicht eures Gastgebers. ", schrie Grimm der Menge entgegen, löste seine Hand aus der meines Champions, trat zurück und nahm sein Schwert in die Hand.
Auch sie folgte seinem Beispiel, blieb jedoch ruhig und schien etwas zu ihrer Partnerin zu sagen.
Mein innerer Wolf saß ruhig da und lauschte dem Geschehen, Mann und Tier waren beide im selben Maßen angetan von dem Geschehen auch wenn sie wussten, dass jeden Moment Blut fließen würde.
"Passe auf deine Worte auf, Namenloser! Du reimst dir hier im Angesicht des Todes nur etwas zusammen, um etwas gegen mich zu schnüren, was auch noch deinen Tod überdauern soll. Aber das ist nicht möglich, denn alle wissen, dass ich ein Mann von Ehre bin!"
Meine Lippen verzogen sich zu einem animalischen Grinsen. Darius Blade fehlten die Worte, jedem hier war bewusst,dass der sonst so wortgewandte Vampire erwischt wurde. Ein so dummer Fehler, entstanden aus eigener Arroganz.
"Ich Bitte die Gladiatoren sich in Kampfposition zu bringen, ansonsten werden die Chimären in die Arena gelassen.", ertönte die unsicher klingende Stimme des Moderators.
Grimm sah noch einige Sekunden zu Blade, bevor er seinen Sohn ansah, ihm liebevoll durch die Haare wuschelte und lächelte. Die folgenden Worte konnte ich nur aus einem Grund hören...sie waren an mich gerichtet.
"Es tut mir leid, das ist alles meine Schuld, hätte ich nicht solch eine dumme Entscheidung getroffen wärend wir jetzt nicht hier. Wir wärend zu Hause, bei unseren Freunden, die immer zu uns gehalten haben, als wir sie gebraucht haben und wir ihre Hilfe nicht wollten.", Grimm sah hoch zu mir, ich könnte schwören ihn schluchzen zu hören.
"Es tut mir für alles Leid und ich hoffe wir werden uns in der nächsten Welt wieder sehen, unter anderen Umständen."
Grey warf sich seinem Vater in die Arme, wärend sein Körper erbebte. Dann sah ich eine plötzliche Bewegung aus dem Augenwinkel, das aufblitzen von Metall und roch das Blut.
Ein Speer ragte aus dem Rücken von Grimm hervor, während aus Grey's Rücken eines der Schwerter ragten. Beide Frauen hatten die Köpfe gesenkt als der zuerst leise Beifall erklang.
Auch der Wind schien sich erholt zu haben, denn er begang zu brausen und brachte neben dem Kupfergeruch des Blutes auch einen anderen femininen Geruch mit sich.
Mein Wolf sprang in meinem Kopf auf, während ich die Tribünen absuchte. Dieser Duft von Mondlicht und Rosen war unvergleichlich der seiner Frau! Sie war hier irgendwo, hatte zusehen müssen, wie ein Kind und sein Vater starben.
Ich wünschte ich hätte sie vor diesem Anblick beschützen können...
Und zugleich konnte ich selbst den Blick nicht von den Toten richten, die in einer ewigen Umarmung lagen, eng bei einander. Dieses Bild, brannte sich für immer in mein Gedächtnis. Grimm und Gray waren für immer zusammen, Vater und Sohn.
"Sir.", Montgomery legte mir eine Hand auf die Schulter und ich folgte seinem Blick.
Meine beiden Champions sahen zu mir auf, ihre Haltung drückte etwas vollkommen unerwartetes aus.
Den Willen zu Siegen.
Ich nickte ihnen zu und erhob mich, ich hatte viel zu tun, unter anderem zwei Beerdigungen zu planen.
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Hey ihr Lieben,
Frohes Neues Jahr auch von mir!
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
(Ich weiß, dass es eindeutig etwas anders war)
Ich wollte dieses Mal den Fokus auf die Gefühle setzen, denn solch eine Situation ist wohl sehr schwer zu beschreiben.
Deshalb wollte ich fragen, wie ihr es fandet?
Soll ab und zu so etwas rein oder eher nicht?
Es war auxh dieses Mal länger aus Aiden's Sicht beschrieben, gefällt euch das?
Und vor allem fandet ihr es logisch?
LG Nastja
PS. Immer her mit den Tipps! Und seid mir nicht böse, dass ich so lange nicht geupdated habe!:*
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