19. Long Island

Calypso POV:

Als der Abend kam, flogen wir noch immer. Wir hatten beschlossen, doch keinen Zwischenstopp in New York zu machen, sondern schon so weit wie möglich in Richtung Long Island zu fliegen. Weil wir heute morgen so früh aufgestanden waren, fielen mir bald die Augen zu und ich lehnte mich mit einem Seufzen an Leos Rücken.

Nach ein paar Minuten, so kam es mir jedenfalls vor, rüttelte mich jemand sanft an der Schulter. "Cal! Wach auf! Ich hab uns einen Platz ganz in der Nähe des Long Island Sounds gesucht. Wir können hier pennen!" "Mmmhhhh..." meinte ich nur. Zwei Arme hoben mich hoch und legten mich in unser Zelt. Kurze Zeit später hörte ich, wie sich auch Leo neben mich fallen lies. Dann schlief ich wieder ein.

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Am nächsten Morgen wurde ich von Sonnenstrahlen aufgeweckt, die mir auf die Nase schienen. Leo schlief neben mir und schnarchte leise. Wo waren wir? Langsam kam die Erinnerung zurück. Leo hatte mich hierher gebracht. Schnell und so leise wie möglich verlies ich das Zelt und ging zu Festus, der ein paar Meter von uns entfernt stand und dem Zelt Windschatten bot. Mit einem Ruck zog ich mich auf den Rücken des Bronzedrachens und besah mir die Anzeige. 40° N, 71°W, Long Island verriet sie mir. Entfernung zum Zielort: 10 km

In 10 Kilometern waren wir am Ziel.

In diesem Moment kam ein verschlafener Leo aus dem zelt gekrochen. Ich grinste ihn an. "Noch 10 Kilometer!" "Ich weiß!" grinste nun auch Leo und gab mir einen Kuss. "Einen wunderschönen guten Morgen! Machst du Frühstück?" "Bin schon dabei!" antwortete ich ihm schon auf dem Weg zu unseren Vorräten.

Zum Frühstück gab es an diesem Morgen Beeren und noch den letzten Rest Brot. Leider hatten wir nichts anderes mehr, aber das war nicht weiter schlimm, denn schon bald wollten wir ja im Camp sein. Aber zuerst setzten wir uns nebeneinander an den Strand des Meeres und genossen das Wetter.

"Wir haben schon echt viel erlebt."

"Ja, absolut! Trotzdem verspüre ich nicht den Wunsch nochmal fast in den Ozean zu fallen..."

Leos zerknirschtes Gesicht brachte mich zum Lächeln. "Ich liebe dich." meinte ich und rückte noch etwas näher an ihn. "Ich dich auch." kam es nach einer Weile zurück.

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Tatsächlich verbrachten wir noch den ganzen Tag am Strand. Jeder von uns wusste, dass es vielleicht heute einer der wenigen Momente war, in denen wir ganz unter uns waren.

Doch am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg. "Bereit?" fragte Leo. "Ich war noch nie so bereit wie jetzt!" antwortete ich ihm. Wir hoben ab. Nach 5 Minuten drehte sich Leo zu mir um. "Sollen wir vielleicht etwas außerhalb des Camps landen und das letzte Stück zu Fuß gehen?" fragte er und ich nickte zustimmend. Schon kurz darauf setzten wir zur Landung an.

Nach einem Fußmarsch von 3 Minuten durch den Wald blieb ich stehen. Vor mir erstreckte sich Camp Halfblood. Mein neues Zuhause. Auch Leo blieb stehen und wir sahen uns an. Dann griff er entschlossen nach meiner Hand und wir gingen das letzte Stück zum Eingang. Dort stand Argus, der uns mit allen Augen gleichzeitig zuzwinkerte, aber keine Anstalten machte, uns den Weg zu verstellen. Wir traten ein.

Das erste, was mir auffiel, war ein großes Gebäude, dass nach einer altgrichischen Architektur gebaut worden war. dann fielen mir die Hütten auf. Viele verschiedene Hütten, die den Göttern zugeordnet waren. Manche erkannte ich sofort, zum Bespiel die Aphroditehütte, bei anderen war ich mir nicht sicher. Aber alles war leer. "Sie sind bestimmt am Feuer." meinte Leo und zog mich mit sich.

Als erstes fiel mir die Gruppe von Jugentlichen ins Auge, die um das Feuer saß. Sie waren in ein Gespräch vertieft. Ich kannte sie nicht- oder doch. Einen kannte ich. Ein junger Mann mit schwarzen Haaren. Auf seinem Schoß saß ein Mädchen mit langen, blonden Haaren, die über einen Witz lachte, den ein blonder Junge neben ihr erzählt hatte.

"Percy..." sagte ich. Eigentlich hatte ich nichts sagen wollen, aber es war mir herausgerutscht. Bei Klang meiner Stimme drehte sich Percy ruckartig um. Verblüffung zeichnete sich in Seinem Gesicht ab. Es wurde still.

"Calypso?"

Neben ihm sprang der blonde Junge auf.

"LEO???????"

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