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~ Ärztliche Hilfe ~

von __AriZonA__

Korkenzieher-Weide - Salix matsudana 'Tortuosa'

~Eintopf, Spaziergang, tangerinenorange, frohlocken, Feder~

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3. POV

Nach einem harten Arbeitstag in der Schule verließ ein blond gefärbter Mann sein Büro und lief aus dem Schulgebäude raus. Es war Freitag, vor ihm lag ein entspanntes Wochenende, gemeinsam mit seinem Verlobten. Bill hatte dieses Wochenende ebenfalls frei, hatte dennoch heute den Spätdienst im Krankenhaus erwischt. So können sie morgen gemeinsam kochen und hatten dann vor, eine größere Runde mit ihrem Hund Twix zu gehen. Den Sonntag wollten sie dafür gemütlich auf der Couch verbringen. Das hatten sie sich verdient.

An der frischen Luft, nahm Skylar einen tiefen Atemzug. Es war frisch, normal im Oktober. Der Monat, in dem es erst wirklich Herbst wird. Ein wechselhafter Monat. Die Blätter verfärben sich in verschiedene Farben, rot, gelb, tangerinorange. Einige lagen jedoch schon verbraunt auf dem Boden. Mal ist es frisch, doch auch kommt die Sonne nochmal raus und erwärmt ein wenig die Erde.

Der Blick von Skylar schweifte über den Schulhof. Ein paar Schüler sind noch dort, die in der Schulbetreuung sind. Sie tobten quer über das Schulgelände, andere saßen zusammen und spielten etwas, andere wiederum spielten mit Zweigen der Bäume rum. Seufzend schloss der Lehrer kurz seine Augen. Er hatte eigentlich Feierabend, konnte die Kinder aber so nicht zurück lassen. Mit seinen langen Beinen lief er somit zu den Kindern, die mit den langen Ästen sozusagen gegeneinander kämpften. Die Zweige sahen aus, als wären sie von einer Korkenzieher-Weide. Von den Bäumen hatten sie genügend auf dem Schulgelände. Wenn die Zweige richtig lang sind, sind sie gefährliche Waffen. Sie sind wie eine Art Peitsche.
"Hey Jungs.", versuchte Skylar die Jungs kurz zu stoppen, was sogar passierte. Augenblicklich lassen die kleinen Fünftklässler die Zweige fallen.
"Wir haben nichts gemacht Mr Grey!" Kam es synchron von beiden. Schmunzelnd stellte der Lehrer seine Tasche auf der Tischtennisplatte ab und verschränkte danach seine Arme. "Wie war die Regel mit den Zweigen?"
"Wir dürfen keine Zweige von den Bäumen abreisen und andere damit hauen." Kam es kurz danach von einem der Jungs. Seinen Namen kannte er nicht, er unterrichtete die höheren Schulklassen. "Und wieso macht ihr das dann?"
"Weil es spaß macht." sagte dieses mal der andere Junge, dessen Name Skylar ebenfalls nicht wusste. "Es ist kein spaß, wenn das bös endet. Das könnte ins Auge gehen."
"Sie hören sich wie ein alter Mann an, Mr Grey." ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihm, wodurch der angesprochene umdrehte. Mathew Archer. "Ich bin achtundzwanzig, also noch recht jung." "Dann seien sie auch so."
"Sie sollten lieber auf ihre Arbeit achten, die Sachen sind für die Kinder gefährlich." Augen verdrehend und Kopfschüttelnd drehte Skylar sich um. Er konnte seinen Kollegen nicht leiden, er nahm alles auf die leichte Schulter. Der Blondgefärbte wollte gerade nach seiner Tasche greifen, als ihn etwas schmerzhaft stechendes oberhalb dem linken Auge traf. Sofort tastete er seine Stirn ab und fühlte was feuchtes, sah kurz danach Blut an seinen Fingern. Sein Blick ging direkt rüber zu den beiden Jungs, die ihn mit großen Augen anstarrten.
"Was habe ich eben gesagt?" murmelte er, legte wieder seine Hand auf den Schnitt.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Mathew nach, sah nur die Rückseite von Skylar. Dieser drehte sich erneut um.
"Nichts ist okay. Kümmern sie sich um die zwei" sagte der blond gefärbte gereizt, griff nach seiner Tasche und flüchtete zu seinem Auto. "Das sollte sich ein Arzt anschauen." Mathew war Skylar nachgelaufen.
"Das ist mir schon bewusst." Skylar setzte sich recht schnell auf den Fahrersitz und schaute hinter der Sonnenblende in den Spiegel. Es war nicht viel Blut, dennoch lief ein wenig sein Gesicht hinunter. Mit einem Taschentuch tupfte er vorsichtig das Blut weg und sah sich die Wunde an. Sie war an seiner Augenbraue, ein langer Schnitt war zu sehen. Wie tief sie war, wusste er nicht wirklich.
"Ich rufe einen Notarzt."
"Wenn Sie das tuen, werde ich sie mit meinem Auto überfahren. Ich bin alt genug und in guter Verfassung, um selbst ins Krankenhaus zu fahren." Somit schlug er genervt die Autotür zu und wischte sich grob mit dem Taschentuch noch das Blut von den Fingern ab. Muss er eben später das Lenkrad richtig sauber machen. Ohne ein weiteren Blick zu Mathew, startete er das Auto und fuhr los.

Auf der Fahrt zum Krankenhaus, hatte er Bill schon angerufen und ihm seinen Besuch angekündigt. So hatte er sich seinen Feierabend nicht vorgestellt. Seufzend stellte er sein Auto auf einen der Parkplätze vor der Notaufnahme ab und stieg langsam aus. Der Schnitt hat seit einigen Minuten angefangen zu brennen und wehzutuen. Kurz schloss er die Augen und lehnte sich gegen das Auto. Er würde sich sofort aufmachen, doch im Moment wollte er nur die Schmerzen und das Brennen ignorieren. "Hey" Plötzlich legten sich zwei Hände sanft auf die Wangen von Skylar. Durch einen Finger wurde sein rechtes Augenlid hochgeschoben, wodurch er seine Augen öffnete.
"Ich bin nicht bewusstlos." sagte der blond gefärbte und blickte in die grünen Augen von seinem Verlobten.
"Was machst du nur für Sachen?" fragte Bill besorgt, sah sich kurz die Wunde an der Stirn an.
"Komm, die muss erstmal gesäubert werden." Ein Arm schlang sich um Skylar, um ihm beim gehen zu Helfen. Schmunzelnd lehnte er sich gegen Bill, legte ebenfalls einen Arm um ihn.
"Machen sie das bei jedem Patienten, Dr. Skarsgård?" fragte er etwas frech. "Nur bei den ganz hübschen.", zwinkerte Bill ihm zu, brachte ihn in die Notaufnahme und half ihm auf eine Liege.
"Dr Skarsgård, der Patient muss sich erstmal anmelden!", rief eine Krankenpflegerin. "Das wird er, wenn ich mit ihm fertig bin. Ich will jetzt meine Ruhe haben!" Böse funkelte er die Pflegerin an, zog dann den Vorhang zu, um ungestört seinen Patienten helfen zu können.
"Heiß", grinste Skylar leicht und zog sich langsam seine Jacke aus. "Muss ich sitzen bleiben?"
"Leg sich erstmal hin, dann schauen wir weiter." Bill half Skylar sich hinzulegen, um dann erstmal das Blut wegzuwischen und danach die Wunde zu reinigen. Immer wieder zischte der blond gefärbte auf, kniff die Augen zusammen. "Hast du nichts gegen die Schmerzen?"
"Ich spritze dir gleich etwas, bevor ich dich nähe. Der Schnitt ist tief, was hast du gemacht?" genervt stöhnte Skylar auf. "Ich wollte doch nur nach Hause.", seufzte Skylar auf, um dann kurz darauf fortzuführen.
"Zwei Kinder hatten sich wohl gedacht, es würde spaß machen, wenn sie sich gegenseitig mit Zweigen von einer Korkenzieherweide auspeitschen würden. Da der ach so tolle Mr. Acher anderseits beschäftigt war, bin ich dazwischen. Ich hasse einfach Kinder."
"Sagt der Lehrer.", frohlockte Bill, blickte Skylar in die blauen Augen. "Ist doch wahr.", brummte Skylar, stützte sich etwas auf. "Nähst du mich jetzt?"
"Ich gebe dir jetzt die Spritze und dann nähe ich dich." , nickte Bill und bereitete die lokale Betäubung vor.
"Bekomme ich vorher einen Kuss?"
"Du bekommst danach ganz viele Küsse." Schmunzelte Bill, drehte sich wieder zu seinem Verlobten um, der mit einem Schmollmund dort saß. "Fein." Mit seinem Hocker rollte er zur Liege, beugte sich zu Skylar und küsste ihn sanft.

Nach der Spritze und ein paar Stichen war der Schnitt an Skylar's Augenbraue verschlossen und mit einem kleinen Pflaster versehen. "Vielen Dank. Dr. Skarsgård." hauchte Skylar, zog Bill am dem Kragen seines Kittels zu ihm und küsste ihn. Sofort schlang der Arzt seine Arme um den blond gefärbten und erwiderte den Kuss.

"Ich werde meiner Mutter bescheid geben, dass sie dir etwas Kochen soll. Du weißt doch, wie sie ist, wenn jemand Krank ist.", schmunzelte Bill und brachte seinen Verlobten einige Zeit später zum Auto.
"Du wirst dich gleich auf die Couch liegen und dich ausruhen. Versprich mir das." "Versprochen." Lächelte Skylar und hauchte Bill noch zum Schluss einen Kuss auf die Wange.

Zu hause hatte sich Skylar etwas bequemes angezogen und sich auf die Couch verzogen. Gegen Nachmittag brachte die Mutter von Bill ihren geliebten Eintopf vorbei, den sich Skylar warm machte und eine kleine Schüssel davon aß. Von dem Eintopf hatte Bill am Abend auch noch etwas davon. Das Pflaster auf der Stirn konnte er dann auch schon wieder abmachen, es sollte nur für kurze Zeit dran bleiben.

Am nächsten Morgen waren die Schmerzen auch schon verschwunden. Das Stechen in der Stirn war nur noch leicht, wodurch sich Skylar nicht all zu sehr schonen musste. Sie wollten ja noch Spazieren gehen. Gemeinsam machten Sie sich gegen Mittag mit ihrem Hund auf, liefen durch ihr Wohnblock Richtung Feld. Dort liefen sie am liebsten entlang. Da die Sonne schien, wurden die bunten Farben richtig in den Vordergrund gebracht.
"Es ist wirklich schön", lachte Skylar.
"Das ist es." Dabei blickte Bill seinen Freund an, worauf dieser ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.
"Ich denke, wir können Twix hier abmachen." Bill nickte bestätigend und machte ihren Hund von der Leine ab. Die Leine legte er sich um den Nacken, nahm die Hand von Skylar und verschränkte ihre Finger miteinander. So liefen sie gemeinsam ein Stückchen, ohne dass ihnen jemand entgegen kam.
"Oh schau mal." Plötzlich stoppte Skylar und sah auf den Boden.
"Ist diese Feder nicht schön? Gehört glaube zu einer Elster. Sie hat ganz schön viel Blauanteil."
"Pack die ja nicht an." Sagte Bill ernst. Lachend sah Skylar zu seine Verlobten. "Du klingst wie meine Mom. Ich lasse sie liegen." Schon wurde Skylar weiter gezogen. "Du musst mir aber recht geben."
"Ja die Feder war schön, wie jede, die du siehst."
"Hey, mach dich nicht über mich Lustig.", schmollte der Blondgefärbte. "Sowas würde ich mich gar nicht trauen. Nur, mal sind die Federn faszinierend, dann mal die Bäume." "Bist du Eifersüchtig?" wurde es belustigt gefragt."
"Tz, ich muss doch jetzt nur noch die Korkenzieher-Weide erwähnen."
"Lass mich nur mit dem Baum in ruhe. So schön wie er auch sein kann. Wenn unser Kind irgendwann mal mit den Zweigen spielt, bekommt es sofort Hausarrest."
"Ist ja gut, dass wir ja ein Baby adoptieren wollen, da wird das mit den spielen noch warten." Lächelte Bill und zog Skylar zu sich.

So wurde aus einem nicht so guten Start in das Herbstwochenende, dann doch noch eine schöne Zeit. Das Paar verbrachte schließlich noch Zeit an der frischen Luft, als sie dann in der Dämmerung auf dem Heimweg waren. Trotz, dass der Sonntag ebenfalls ein schöner Tag war, verbrachten sie ihn gemeinsam in ihrem Wintergarten, während Bill etwas aus einem Buch vorlas, welches sie beide angefangen hatten.