Grand Prix Doha [Esteban Ocon & Lance Stroll]
A/N: Dieser OS ist für meine liebe Beta luisaakainsane :-*
Aus verlässlichen Quellen weiß ich auch, das ihr der OS sehr gut gefallen hat xD Die Idee kam mir eigentlich spontan. Aber ich wusste nur zu gut das ich damit ins Grüne treffen würde, da meine gute Beta eine Vorliebe für Esteban x Lance hat <3Und wer wäre ich, wenn ich bei passender Idee, keinen OS für sie Tippen würde (= Immerhin muss sich die Gute durch sehr viel Kram von mir lesen, was sicher nicht immer einfach ist :-*Persönlich kann ich heute ja eher sagen, das ich meine Werke selbst auch gut finde. Vor vielen Jahren war das nicht der Fall, aber dieser OS gehört tatsächlich zu jenen Werken, die ich gerne mag ;)+
Es hätte so ein schöner Abschluss des Wochenendes werden können. Sie hätten ein wenig ihre beiden guten Plätze gefeiert, hätten vielleicht zusammen geduscht, sich verwöhnt und später zusammen im Bett gekuschelt. Ja, so hätte sich Lance das schon gewünscht. Das erste Mal seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, hatte er ein verdammt gutes Rennen geliefert und war mit P6 wirklich mega happy. Er hatte seinem Team – und seinem Dad – endlich mal wieder Punkte einfahren können.
Aber irgendwie war sein Plan nicht so aufgegangen, wie Lance es sich erhofft hatte. Statt zusammen mit seinem Freund hier in seinem Hotelbett zu liegen, lag er allein unter der Decke. Noch im Paddock hatte Esteban ihm rasch zugeflüstert, dass sie gemeinsam zurückfahren und sich dann ein wenig Zeit für sich nehmen würden. Eine freudige Gänsehaut war schon da über seinen Körper gekrochen. Als Esteban nicht zum verabredeten Zeitpunkt kam, hatte sich Lance vorerst auch nichts dabei gedacht. Vielleicht hatte Alpine spontan noch eine kleine Feier für Nando und Esteban abgehalten. Verdient hatten die beiden es auf jeden Fall.
Als fast schon 20 Minuten verstrichen waren und Esteban nicht auf seine Nachrichten geantwortet hatte, beschloss Lance, zu Alpine zu gehen. Die meisten dort kannten ihn als besten Freund von Esteban und dementsprechend war es meistens auch kein Problem, wenn er zu Esteban wollte. So auch diesmal. Es waren nicht mehr viele Mitarbeiter von Alpine da, nur einige wuselten noch herum. Aber eine Feier konnte Lance auch nicht erkennen. Wo also war sein Freund?
Leise schniefend zog Lance die Nase hoch. Es tat so verdammt weh. Sein Herz schmerzte und wollte nicht mehr aufhören. Wie hatte er nur so blind sein können?
„Lance? Alles in Ordnung?"
Erschrocken zuckte der junge Kanadier zusammen. Wann war Esteban in sein Zimmer gekommen? Und wieso verdammt hatte er diesem nicht seine Zimmerkarte abgenommen? Ach ja. Er hatte keine Zeit. Nachdem er gesehen hatte, was er wohl nicht hätte sehen und hören sollen, war er gelaufen. Einfach nur gelaufen.
„Hey. Wieso warst du schon weg?"
Vorsichtig tastete sich Esteban bis zum Lichtschalter des Schlafzimmers, betätigte diesen und blinzelte im ersten Moment gegen das Licht. Nachdem er Nando endlich losgeworden war, wollte Esteban nur noch zu Lance, hatte eh schon ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Freund so lange hatte warten lassen.
„Lance, was ist los? Geht es dir nicht gut?"
Besorgt musterte er die Bettdecke, unter der sich sein Freund wohl verkrochen hatte. Außer dem leisen Schniefen hatte er auch noch nichts weiter von dem Jüngeren gehört, was ihn wirklich beängstigte.
„Du hast mich warten lassen. Anrufe und Nachrichten hast du auch nicht beantwortet."
„Sorry. Mir ist was dazwischen gekommen."
Höhnisch lachte Lance auf, schlug die Bettdecke von sich und funkelte Esteban enttäuscht und wütend an.
„Etwas? Wolltest du nicht sagen jemand?"
„Ich ..."
„Halt die Klappe! Ich habe 20 Minuten wie ein Idiot auf dich gewartet! DU hast es nicht für nötig gehalten, auf irgendetwas von mir zu reagieren. Also was mache ich? Genau, ich denke, dass Alpine vielleicht noch eine kleine Feier hat und du die Zeit vergessen hast. Also gehe ich zu Alpine. Kaum jemand da. Nichts von einer Feier zu sehen. Aber dafür deutliche Worte aus deinem Fahrerzimmer."
Auch wenn nur das Licht der Lampe den Raum erleuchtete, konnte Lance genaustens sehen, wie blass Esteban mit einem Mal wurde.
„Oh Gott. Lance, es ist ..."
„Was? Fernando war nicht bei dir? Ihr habt nicht darüber diskutiert, dass er seine Belohnung bekommt? Ich versteh' das schon. Immerhin habt ihr nach deinem Sieg in Ungarn auch gevögelt und wenn man dann das Versprechen gibt, es bei einem weiteren Podium zu wiederholen, dann muss man das natürlich auch halten!"
Esteban wurde noch blasser, wenn dies überhaupt möglich war. Er versuchte gar nicht erst, nach der Hand von Lance zu greifen. Dieser hatte sich zwar aufgesetzt, hatte aber so viel Abstand wie möglich zwischen sie gebracht.
„Ich habe nicht mit ihm geschlafen. Nicht heute."
„Und das soll ich dir glauben?"
„Lance, wir waren in Ungarn noch nicht zusammen. Ich war so frustriert und traurig, weil ich dich schon so lange liebte. Es ist keine Entschuldigung, das weiß ich. Aber ich habe echt viel getrunken. Fernando hat mich später eingesammelt und irgendwie ..."
„Spar es dir. Ich will nicht wissen, wieso du mit ihm gevögelt hast! Wahrscheinlich ist es meine Schuld. Immerhin sind wir erst ZWEI Tage nach deinem Bettabenteuer mit Fernando zusammengekommen."
Schnaubend verschränkte Lance die Arme vor der Brust. Es stand ihm nicht zu, eifersüchtig zu sein, oder Esteban irgendwelche Vorhalte zu machen. Immerhin waren Esteban und er zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht zusammen gewesen. Aber irgendwie waren sein Herz, seine Gedanken und Gefühle immer der Meinung, dass man nicht mit anderen schläft, wenn es doch eine Person gab, die man liebte. Wahrscheinlich war er auch der einzige Idiot, der so dachte. Wieso auf Sex verzichten? Immerhin war Esteban ungebunden. Wie das Ganze bei Fernando aussah, war ihm scheißegal. War Esteban eine Affäre? Hatte Fernando seine Frau betrogen? Nicht sein Problem. Er musste nicht mit diesen Gedanken leben.
„Es tut mir leid, Lance. Ich wollte dich nicht warten lassen. Und am wenigsten wollte ich dir wehtun."
„Nein. Alles gut. Wir waren kein Paar. Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Und die Frauen oder Männer, mit denen wir das Bett geteilt haben, war nie ein Thema gewesen. Also. Alles bestens."
Seine Worte verfehlten das, was er fühlte. Lance versuchte, sich einzureden, dass er überhaupt kein Recht dazu hatte, Esteban so anzugreifen. Und trotzdem tat es weh. Dabei wusste er nicht mal, ob er sich auf eine Beziehung mit Esteban eingelassen hätte, hätte dieser erzählt, dass er zwei Tage vorher mit seinem Teamkollegen im Bett gewesen war. Es hatte einen bitteren und irgendwie auch widerlichen Beigeschmack und ließ Lance wirklich aufstoßen.
„Lance ..."
„Ich würde es begrüßen, wenn du gehen würdest. Du hast noch dein eigenes Hotelzimmer. Und ansonsten hat Fernando sicher auch noch Platz für dich."
Verbissen kämpfte Lance darum, nicht zu weinen. So hatte er sich das Ende des Wochenendes nicht vorgestellt. Ungeachtet der Tatsache, dass Esteban noch auf seinem Bettrand saß, drehte er dem Franzosen den Rücken zu und verkroch sich wieder unter seiner Bettdecke. Es war nur seine Schuld. Er hätte Esteban schon viel früher gestehen sollen, dass seine Gefühle erwidert wurden. Aber nein, er brauchte etwas Bedenkzeit. Bedenkzeit, in der Esteban mit Fernando geschlafen hatte.
Außer seinem Herzschlag und seinem leisen Schniefen hörte Lance nichts mehr. War Esteban gegangen? Wollte er es eigentlich? Er liebte Esteban und nur weil dieser in einem blöden Moment mit jemand anderem geschlafen hatte, änderte das doch seine Gefühle nicht. Oder etwa doch? War die Tatsache, dass Esteban mit Fernando geschlafen hatte, oder weil dieser davon nichts erzählt hatte, wirklich so schlimm? Für andere Menschen vielleicht nicht. Sie würden darüberstehen. Jeder hatte seine Vergangenheit, seine Ex Partner*innen und gegebenenfalls Bettgeschichten.
Das leise Rascheln von Klamotten ließ Lance aufhorchen. Wenig später spürte er, wie seine Decke angehoben wurde und Esteban sich an seinen Rücken schmiegte. Behutsam schob der Ältere die Arme um seinen Körper und drückte sanft seine Lippen in den freigelegten Nacken.
„Ich liebe dich, Lance. Nur dich. Tut mir leid, dass ich dir das mit Fernando nicht erzählt habe."
Lance zuckte minimal mit den Schultern, gab aber kein Wort von sich. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er sich wie der letzte Depp verhalten hatte?
„An viel von damals kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich so unglücklich war, weil ich nicht wusste, was zwischen uns war. Du hast um Zeit gebeten und die wollte ich dir geben."
„Musstest du in dieser Zeit wirklich mit Fernando schlafen? So viele Menschen rechtfertigen sich damit, dass sie betrunken waren. Warum muss man das machen? Ich weiß, dass es meine Schuld war, weil ich um Zeit gebeten hatte. Aber musstest du dich so volllaufen lassen? Wie soll ich Fernando jetzt unter die Augen treten? Am liebsten möchte ich sie ihm auskratzen. Er weiß, dass wir zusammen sind. Ich habe gehört, wie du es ihm gesagt hast. Und trotzdem wollte er mit dir schlafen. Was glaubst du, wie es mir damit geht? Fernando und du seid Teamkollegen."
Womöglich würde sein Ausrutscher mit Fernando mehr kosten außer mörderische Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Gerne hätte Esteban irgendetwas gesagt. Aber jedes Wort würde seinem Freund nur noch mehr zusetzen. Lance trug noch nicht mal Schuld. Es war legitim gewesen, dass dieser um etwas Zeit gebeten hatte. Und hätte er sich damals Charles, Mick und Pierre angeschlossen, wäre er auch nicht so abgestürzt. Dann hätte Fernando ihn nicht ins Hotel bringen müssen und sie beide wären nie zusammen im Bett gelandet.
„Fernando interessiert mich nicht. Er ist mein Teamkollege, mehr nicht. Lance, ich weiß, dass du das jetzt nicht glauben magst oder kannst. Aber ich habe ihm vorhin klipp und klar zu verstehen gegeben, dass es nur ein Ausrutscher war. Ich war nicht Herr meiner Sinne, war betrunken und hatte schwersten Liebeskummer. Als du zwei Tage später zu mir kamst und mich geküsst hast, war alles, woran ich denken konnte, wie glücklich ich war. Du warst das Einzige, was wichtig war. Ich habe nicht mehr an die Nacht gedacht."
Tief durchatmend drehte sich Lance in der Umarmung. Nachdenklich knabberte er an seiner Unterlippe, während er den Kopf anhob und Esteban anblickte. Natürlich konnte er nicht die Erleuchtung in den Augen seines Freundes sehen. Wie kamen andere immer darauf, alle Antworten in den Augen des anderen zu finden? Außerdem war es durch das Licht gar nicht hell genug. Und trotzdem spürte Lance so etwas wie Reue. Esteban hatte nicht absichtlich mit Fernando geschlafen, um ihm eins auszuwischen. Was es seinem Herzen aber auch nicht einfacher machte. Es war ein verdammt beschissenes Gefühl zu wissen, was passiert war.
„Ich wollte nicht so gemeine Sachen sagen. Aber ich habe mich verarscht gefühlt und verletzt."
„Und das tut mir von Herzen leid."
„Mir steht es nicht zu, dass ich so sauer bin. Immerhin waren wir kein Paar. Du konntest machen, was du wolltest. Aber ich ... ich habe eben das Gefühl, dass Fernando es ausnutzt, dass ihr Teamkollegen seid. Bis vorhin wusste ich nicht, dass ihr miteinander im Bett wart und einen Deal am Laufen hattet. Aber es erklärt einige Sachen, die er mir gegenüber immer wieder erwähnt hatte."
Erleichtert, dass Lance nicht die Flucht suchte, sondern in seinen Armen blieb und auch an einem Gespräch interessiert war, zog er diesen an seine Brust und platzierte seichte Küsse auf dessen Stirn.
„Ich gebe nichts darauf, was er sagt. Wichtig ist nur, dass du weißt, dass ich dich liebe. Ich habe damals sehr viele Fehler gemacht. Ich habe mich volllaufen lassen, habe mit Fernando geschlafen und dir nichts davon erzählt. Ich bereue alle drei Fehler sehr."
Gerne würde Lance seinem Freund einfach glauben. Aber er vertraute Fernando nicht. Er musste aber auch nur Esteban vertrauen. Fehler passierten, die machte jeder in seinem Leben. Und solange er wusste, dass Esteban nur ihn liebte, war doch alles in Ordnung.
„Entschuldige, dass ich so dumm bin."
„Lance, du bist nicht dumm. Wer weiß, wie ich reagiert hätte, wenn das Gleiche mit dir und Sebastian passiert wäre. Wichtig ist, dass man aus seinen Fehlern lernt. Und das habe ich. Fernando kann machen, was er will. Ich habe null Interesse außerhalb von Alpine, von dem Team irgendetwas mit ihm zu unternehmen. Ich möchte meine Zeit lieber mit meinem Freund verbringen."
Lächelnd nickte Lance, reckte den Kopf etwas weiter, um Esteban küssen zu können. Sanft und kurz trafen sich ihre Lippen, aber das genügte Lance auch. Sofort hämmerte sein Herz freudig und er fühlte einfach, dass Esteban seine Worte ernst meinte.
Auch wenn es nicht das war, was er sich unter dem Ausklang ihres erfolgreichen Wochenendes vorgestellt hatte, so hatte er wenigstens einen Teil davon erreicht. Er lag zusammen mit Esteban in seinem Hotelbett und konnte das sanfte Streicheln des Franzosen genießen. So blöd es auch war, dass er das Gespräch von Fernando und Esteban mitbekommen hatte, so erleichtert war Lance, dass er sich zu 100% der Liebe des Franzosen sicher sein konnte.
ENDE
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