GP von Kanada - Monteral 17.6./19.6.22

Hallo meine Leseratten :-*

Heute habe ich einen kleinen, fluffigen und vielleicht etwas kitschigen OS für euch ^^ Im Großen und Ganzen hatte ich keinen richten Anreiz nach dem WE was zu schreiben. Sicherlich, gab es da Situationen um die man herum was hätte schreiben können.
Aber das hat mir alles nicht wirklich gereicht. 

Aber ein Paar hat es geschafft - zur Freude meiner Beta - das ich mich doch für einen kleinen OS habe Hinreißen lassen ;)

Also liebe luisaakainsane der OS ist für dich. Ich weiß ja wie sehr du die beiden magst <3 Und vielleicht kann ich deiner Bitte nachkommen :-*

Und allen anderen wünsche ich natürlich auch viel Spaß beim Lesen dieses fluffigen OS (=

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Zärtlich zeichneten seine Fingerspitzen die Konturen der Wangen nach, fuhren zu den Augenbrauen, zurück zur Nasenspitze und fanden ihr Ziel an den fein geschwungenen Lippen.

„Ich bin so stolz auf dich."

„Ich weiß. Du hast es mir seit dem Ende des Rennens mehrmals, glaube ich, gesagt und gezeigt."

Lächelnd schmiegte er sich in die Handfläche, die sich an seine Wange legte. Verliebt blickte er in die braunen Seen, welche ihn über all die Jahre schon so viel Hoffnung, Liebe, Trost und Stärke gespendet hatten. Je nach Stimmungslage war das Braun heller oder dunkler, manchmal sogar fast schwarz.

„Immerhin musste ich sichergehen, dass du es auch selbst glaubst. Das war in den letzten Monaten nicht unbedingt deine Stärke."

Wie recht sein Freund doch hatte. Die letzten Monate hatten an seinen Kräften gezehrt, sowohl körperlich als auch geistig. Egal was er tat, egal wie sehr er versuchte, sich anzustrengen, es führte nie zu dem Ziel, welches er sich erhoffte. Immer wieder gab es herbe Rückschläge und die Zweifel an sich und seinem Talent nahmen wieder Überhand. Was durch die bitterbösen und feindseligen Kommentare in den sozialen Netzwerken nur noch mehr verstärkt wurde.

„Ohne dich hätte ich die letzten Monate nicht geschafft. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn du mich nicht aufgefangen hättest. All die Male."

Er wollte heute keine weitere Träne vergießen. Und trotzdem spürte Lance das Brennen hinter seinen Augenlidern, als er sich schützend in die Umarmung von Esteban drehte und den Kopf an dessen nackte Brust presste. Heute waren schon Tränen geflossen. Diesmal keine aus Wut über das eigene Unvermögen oder über den Hate. Heute waren es Tränen der Erleichterung. Endlich hatte er es geschafft. Er hatte es geschafft, Punkte für das Team zu holen. Es war vielleicht nur ein Punkt. Aber es war sein Punkt, sein erster Punkt und ausgerechnet bei seinem Heimrennen hatte er es geschafft.

„Sssh. Alles gut."

Liebevoll legte er die Arme um den Rücken des Jüngeren, drückte Lance beschützend an sich. Esteban wusste nur zu gut, wie erleichtert Lance sein musste. Die letzte Zeit war so schlimm, so voller Stress und Druck. Als Freund wollte er dem anderen helfen, versuchte alles, um Zeit mit Lance zu verbringen. Aber ihre vollen Terminplaner ließen das nicht oft zu und so zerriss es Esteban oft das Herz, wenn sein Freund weinend mit ihm telefonierte, weil er in seinen Augen schon wieder versagt hatte.

„Du magst das nicht hören wollen und vielleicht auch nicht daran glauben, aber vielleicht hat sich heute ein Knoten gelöst."

Schniefend presste sich Lance nur fester an den Franzosen. Glauben tat er es nicht. Aber er hoffte, dass sich vielleicht wirklich endlich der Knoten gelöst hatte und er nun öfter die Chance hatte, um Punkte mitfahren zu können.

Zärtlich streichelte Esteban durch die dichten schwarzen Haare, hatte zwischenzeitlich die Decke über Lance und sich ausgebreitet.

Nach dem Rennen, den obligatorischen Interviews, dem Debriefing und all den anderen Aufgaben, die ihr Beruf nun mal mit sich brachte, war es schon fast 19 Uhr, als er endlich die Rennstrecke verlassen konnte. Sein direkter Weg führte ihn zu Lances Appartement, welches dieser direkt in der Stadt hatte. Zwar hatte Familie Stroll auch außerhalb von Montreal ein sehr großes Anwesen, aber wenn sie in der Heimat von Lance Zeit verbrachten, waren sie schon öfter in der Wohnung des Jüngeren.

Lance wartete schon mit leckeren Essen. Auch wenn er für Aston Martin seinen ersten Punkt eingefahren hatte, war es nichts, was man großartig feiern musste, weswegen sich Lance schon früher von der Rennstrecke hatte verabschieden können. Und wie Esteban schon vermutet hatte, hatte Lance selbst gekocht. Eine Fähigkeit, die dem Kanadier wohl nicht sehr viele zutrauen würden. Wie immer schmeckte es hervorragend und nach dem leckeren Essen machten sie es sich im Wohnzimmer bequem, ließen den anstrengenden Tag langsam ausklingen und gingen rechtzeitig ins Bett. Wobei es Esteban war, der Lance leider nochmal wecken musste, damit sie ins Bett konnten.

Auch wenn ihnen der Tag in den Knochen steckte, genossen sie eine schöne Nacht. Voller Liebe und Zärtlichkeit verwöhnte Esteban seinen Freund. Immer wieder zögerte er die Erlösung hinaus, bis der Jüngere nur noch Wachs unter ihm war. Ihren gemeinsamen Höhepunkt ließ sie beide Sterne sehen und für einen kurzen Moment alles vergessen.

„Ich bin froh, dass du bei mir bist. An meiner Seite."

„Es gibt keinen Ort, wo ich lieber sein möchte. Wir haben schon viel durchmachen müssen. Und wir haben uns davon nicht unterkriegen lassen. Auch diese schwere Zeit werden wir gemeinsam meistern."

Esteban und ihn verband schon lange eine Freundschaft. Eine Freundschaft, die es in der schnellsten Rennserie sicher nicht oft gab. Aber er war jeden Tag dankbar, dass Esteban ihn als besten Freund auserkoren hatte. Sie waren in unterschiedlichen Verhältnissen groß geworden, aber davon hatte sich der Franzose nie beeinflussen lassen. Auch nicht davon, als er diesen wirklich mies behandelt hatte. Und das nur, weil er nicht einsehen wollte, dass er in Esteban verliebt war.

„Woran denkst du?"

„Dass ich dankbar bin, dass du den Kampf nicht aufgegeben hast und ich jetzt schon drei Jahre dein Freund sein darf."

„Ich würde diesen Kampf jederzeit wieder aufnehmen, weil ich weiß, dass es sich lohnt."

„Ich liebe dich, Esteban."

Die Augen noch vom Weinen gerötet, aber lächelnd brachte er sein Gesicht wieder auf Augenhöhe zu Esteban. Das Schlafzimmer war nur durch das Licht der Straßenbeleuchtung erhellt, aber es reichte vollkommen aus, um den Älteren sehen zu können.

„Ich liebe dich auch."

Träge, aber sanft schmiegten sich ihre Lippen aneinander, liebkosten mit den Zungen den jeweils anderen Mund. Es war kein stürmischer, kein leidenschaftlicher Kuss. Es war ein Kuss geprägt von Liebe und Zärtlichkeit.

Arm in Arm genossen sie die Ruhe im Schlafzimmer, obwohl es auf den Straßen vor den Fenstern Trubel und Feierlichkeiten gab, aber nichts davon hätte sie aus ihrem Bett und ihrer Zweisamkeit holen können.

Vielleicht war die Heimat seines Freundes der Anfang von etwas Besseren. Eine Art Knotenlöser.

ENDE

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