GP von Großbritannien - Silverstone 01.07/03.07.22

Ich habe wieder eine kleine OS Sammlung für euch. Die ersten beiden Paare hatte ich schon geschrieben ;) Und beim Dritten ist es das erste mal das ich sie außerhalb ihrer Geschichte schreibe. Aber beides hat nichts miteinander zu tun.

Gerade eben habe ich noch einen weiteren OS fertig geschrieben. Der wird alleine seinen Raum bekommen (=

George ist ja mein Held.
Was er gemacht hat...ich habe keine Worte dafür. Als ob es selbstverständlich wäre, das Auto zu verlassen und zu dem verunglückten Kollegen zu rennen. Das verdient den höchsten Respekt und Anerkennung <3'
So ein toller Mann!!!Schade, das er danach nicht weiter Fahren konnte/durfte. Und trotzdem ist er der Sieger für mich an diesem WE.

Das war schon ein krasses WE. Schon bei den kleinen Klassen ging es heftig her. Ein dickes Danke an das HALO!

Ich hatte auch einen OS für George und Alex angefangen, aber irgendwie hat mein Laptop gezickt und nicht gespeichert Q.Q Ich weiß nicht, ob ich ihn so nochmal zusammen bekomme. Dabei gefiel mir meine Idee wirklich. V_V

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Logan & Frederik

„Hör auf! Das ist schrecklich!"

„Was? Ich bin eben nervös."

„Aber du bist doch schon mit Logan zusammen. Du brauchst nicht mehr nervös sein."

Belustigt schüttelte Théo den Kopf, während Frederik bei längerem Knabbern bald keine Fingernägel mehr haben würde. Irgendwie erinnerte ihn die Situation noch genau an das Wochenende, an dem der Däne endlich den Mut gefunden hatte, auf ein Date mit Logan zu gehen.

„Aber er hat heute gewonnen!"

„Ja, ich weiß. Ich war dabei. Direkt hinter Logan."

Auch wenn Théo gerne gewonnen hätte, freute er sich sehr für den Williams-Junior. Nur erweckte es den Anschein, dass sich Frederik noch mehr freute. Es war nicht so, dass sein Kollege ein schlechtes Ergebnis geliefert hatte. Immerhin hatte ihm der 5. Platz weitere zehn Punkte eingebracht.

„Wir waren eigentlich echt ziemlich gut. Liam und du habt Platz 1 und 3 für Carlin geholt und Frederik und ich Platz 2 und 5 für ART Grand Prix. Wir haben alle was zu feiern."

Frederik hatte den Mund schon geöffnet, als es an der Zimmertür klopfte.

Lachend ging Théo zu Tür, da es immerhin sein Hotelzimmer war, in welchem sie sich gerade aufhielten. Und wie es nicht anders zu erwarten war, standen Logan und Enzo vor dieser. Beide mit einem breiten Grinsen.

„Logan!"

Sechs Augenpaare konnten kaum schnell genug schauen, als die beiden Besucher ins Zimmer traten und die Tür hinter ihnen geschlossen wurde. Frederik hatte nur ein paar Schritte bis zum US-Boy, aber dies schien zu reichen, um diesen im wahrsten Sinne des Wortes anzuspringen. Flink schlang er die Arme um den Nacken des Blonden und die Beine um dessen Hüften.

„Ich bin sooooooo stolz!"

Stürmisch eroberte er die Lippen des anderen, küsste voller Hingabe und Begeisterung. Die Freude über das Podium seines Freundes war enorm groß, sodass er seinen heutigen 5. Platz ebenfalls als ganz gut abstempeln konnte. Hätte er den Start nicht in den Sand gesetzt, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Logan hatte die Pole. Logan hat den Sieg geholt. Alles in allem ein perfektes Wochenende, wenn man den schweren Unfall von Roy und Dennis außen vor ließ.

„Waren wir nach vier Wochen auch so?"

„Was? Hungrig? Stürmisch? Leidenschaftlich?"

Lachend schloss Théo seinen Freund in die Arme und gab diesem einen sanften, fast schon scheuen Kuss. Enzo und er hatten vor Verbündeten wirklich keine Hemmungen, ihre Liebe füreinander zu zeigen, aber hier ging es um Logan und Frederik, die gerade süße, frische vier Wochen zusammen waren.

„Wenn Logan in Österreich nächste Woche eventuell noch fahren sollte, müsstest du aufhören, ihn aufzufressen. Ich weiß nicht, wie ich Liam erklären soll, dass sie sonst für nächste Woche einen neuen Fahrer brauchen."

Missmutig löste Frederik seine Lippen von den süßen, sinnlichen Lippen seines Freundes, drehte den Kopf schräg zu Théo und Enzo. Gespielt böse blickte er den jungen Franzosen an, der doch tatsächlich herzhaft lachte.

„Lass uns gehen, Little Shark, sonst bin ich es, der nächste Woche nicht fahren kann."

Frech zwinkerten ihnen die beiden noch zu, als sie wenig später endlich allein im Zimmer waren. Zwar würden sie auch bald hier verschwinden, da es sich ja um das Zimmer von Théo handelte, aber noch wollten Logan und Frederik ein wenig private Zweisamkeit genießen.

„Du warst großartig. Was für ein Rennen."

Schmunzelnd nickte Logan, trug sein leichtes Anhängsel zur Couch und behielt Frederik auch auf dem Schoß, als er sich mit diesem hinsetzte.

„Du warst auch großartig."

Verliebt blickte er in die Augen seines Freundes, konnte auch nach vier Wochen noch immer nicht ganz glauben, dass dieser wunderbare Mann wirklich sein Freund war.

„Du bist mein persönlicher Glücksbringer, deswegen läuft es gerade so gut."

Liebevoll legte Logan seine Hand an die Wange des Jüngeren und strahlte noch intensiver, als sich Frederik in die Handfläche schmiegte. Ohne den Dänen konnte er sich gerade keine Zukunft vorstellen. Frederik bedeutete ihm die Welt und er war Liam und Théo noch immer sehr dankbar für die Hilfe, die sie geleistet hatten.

„Wollen wir zu dir oder mir? Oder hattest du noch was anderes vor?"

Da sie in der Öffentlichkeit keine eindeutigen Liebesbekundungen zeigen konnten, mussten sie sich diese im Verborgenen holen, weswegen Frederik schon gerne allein mit Logan war. Aber niemals würde er dem anderen etwas vorschreiben oder enttäuscht sein, sollte Logan noch was unternehmen wollen.

„Ich habe heute schon genug mit dem Team und den anderen Jungs gefeiert. Jetzt möchte ich nur Zeit mit meinem Freund verbringen. Am besten nebeneinander liegend im Bett oder auf der Couch, Netflix an und einfach die Zweisamkeit genießen. Unser Leben ist schon Stress und Action genug, da genieße ich auch mal die Ruhe."

Glückshormone durchströmten seinen Körper und er musste Logan einfach nochmal ganz herzlich und stürmisch küssen.

Aber um Liam keinen Schrecken einzujagen, hielt er sich mit dem Küssen zurück, damit sich der Neuseeländer keinen neuen Teamkollegen suchen musste.

Ein paar Minuten genossen sie noch die Zweisamkeit, bevor sie das Zimmer von Théo verließen und das von Frederik ansteuerten.

ENDE


Mick & Charles

„Connard stupide!"

Wenn er sich nicht zusammennahm, würde es noch Scherben geben. Er war so sauer, so wütend und enttäuscht, dass er am liebsten irgendetwas kaputt gemacht hätte. Dies würde aber nur unnötig Schmerzen hervorbringen, kaputtes Inventar und eventuell einen schlechtgelaunten Mick. Immerhin befand er sich beim Deutschen, in dessen Wohnung, welche dieser in England hatte. Es war schon erstaunlich, dass noch niemand mitbekommen hatte, dass sich Mick außerhalb der Schweiz einen weiteren Wohnsitz zugelegt hatte. Nicht, dass es Charles stören würde, dass sie hier ihre Ruhe hatten.

„Wer? Max? Mattia? Carlos? Ich?"

„Himmel, Mick!"

Das Rennen war schon nichts für sein Herz und seine Laune und sein Freund hatten nichts Besseres zu tun, als sich anzuschleichen und ihn zu erschrecken.

„Ich bin sicher schon fünf Minuten hier und sehe dir dabei zu, wie du dich wieder selbst fertig machst."

Schnaubend verschränkte er die Arme vor der Brust, nachdem er sich zum Deutschen gedreht hatte. Mick war schon immer sein Ruhepol und nach solch beschissenen Rennen wie heute konnte er einen Ruhepol mehr als nur gebrauchen, wenn er nicht mutwillig etwas zerstören wollte.

„Du bist kein Arschloch. Max heute auch nicht."

„Ach. Heute mal nicht?"

Schalk blitzte in den blauen Augen auf, als sich Mick in Bewegung setzte und Charles liebevoll in die Arme nahm, nachdem er diesen erreicht hatte. Nur zu gut wusste er, was in dem hübschen Kopf des Monegassen vorging.

„Du hast die Bilder gesehen? Die von Mattia, wo er den erhobenen Finger auf mich richtet? JEDER hat sie im TV gesehen. Die denken doch alle, der hat mit mir geschimpft wie mit einem kleinen Kind! Ich habe ein Recht auf meine Meinung!"

„Ich weiß, Schatz. Aber du und ich wissen auch, dass kein Team es gerne hat, wenn der eigene Fahrer sich negativ in den Medien äußert. Es ist doch immer alles großartig. Alle sehen sie Regenbögen und Einhörner und jeden Sonntag gehen wir beim Teamchef zum Essen."

„Ui. Zu viel mit Gina unternommen oder wieso Einhörner? Und Seb hat dir die Regenbögen eingeredet?"

Wenn sein Freund schon wieder so freche Antworten geben konnte, ging es Charles auch nicht mehr so schlecht. Mick wusste nur zu gut, wie es einem nach einem miesen Rennen gehen konnte. Und Charles fuhr aktuell noch immer um die WM mit, auch wenn er schon einige Punkte auf Max und Checo hatte einbüßen müssen.

„Du bist sauer wegen Mattia? Weil man dich nicht an Carlos vorbeigelassen hat, oder?"

„Das war meine Chance, um Punkte auf Max gutzumachen! Wichtige Punkte."

„Ich verstehe dich, Charles. Wirklich. So richtig nachvollziehen können diese Entscheidung nicht viele. Aber Carlos ist wirklich ein super Rennen gefahren und er hatte auch ein Anrecht auf den Sieg. Immerhin war heute sein 150. GP. Und erst sein erster Sieg. Ich hätte auch alles dafür getan."

„Das verstehe ich ja auch. Und trotzdem nervt mich Carlos heute! Wir hätten uns fast noch gegenseitig von der Strecke gefahren. Als ob das mit Zhou, George und Alex nicht schon gereicht hätte. Ich bin einfach so wütend und frustriert. Die haben mir wichtige Punkte mit ihrer dämlichen Order genommen. Und dann behandelt man mich vor der Kamera wie ein Kleinkind, dem man noch mal erklären muss, bloß das Richtige zu sagen."

Behutsam nahm Mick seinen Freund an die Hand, öffnete die Tür zur Terrasse und setzte sich mit Charles auf die gemütliche Gartenbank. Schnell hatte er eine halbwegs liegende Position gefunden und seinen Freund an die Brust gezogen.

„Ich habe mit Lando geredet. Deswegen bin ich auch etwas später zu Hause."

Es war so vollkommen aus dem Kontext gerissen, dass Charles nichts anderes übrig blieb, als seinen Freund verwirrt anzuschauen. Gerade eben hatten sie noch über das Rennen geredet, die verlorenen Punkte, dass Mattia ein Arschloch ist und Carlos ihn ankotzt. Und wie aus dem Nichts kam Mick mit etwas vollkommen anderem daher.

„Ich habe Lando gefragt, ob er Carlos auch noch gratulieren wird, wenn keine Kameras um sie herum sind."

„Hm. Und was hat er gesagt?"

„Nein."

Seufzend fuhr er sich durch die braunen Haare, kuschelte sich näher an den Blonden und suchte bewusst die Nähe zu Mick.

„Ich finde es so erschreckend und erstaunlich, dass alle dieses Schauspiel glauben. Jeder feiert die großartige Carlando-Bromance. Und mal ehrlich, die beiden machen das auch verdammt gut. Das Lächeln, das Necken oder Lachen. Man merkt gar nicht, dass Funkstille zwischen ihnen ist."

„Es gibt jetzt schon genug Menschen, die mich hassen, weil ich in deren Augen dafür gesorgt habe, dass Carlos zu Ferrari wechselte und es kein Carlando mehr bei McLaren gibt. Glaubst du, die würden mich vierteilen, wenn die wüssten, dass ich es war, der die beiden als Paar auseinandergebracht hat?"

„Mit Blumen und Geschenken würde ich auf jeden Fall nicht rechnen."

Carlos und Lando.

Sie waren so ein großartiges Paar. Vor aller Welt führten sie eine Beziehung, die viele hinter vorgehaltener Hand schon vermuteten, die von vielen Fans befeuert wurde. Und er hatte vor wenigen Wochen dafür gesorgt, dass es diese wirklich schöne Paar nicht mehr gab. Sollte das jemals herauskommen, würde man ihn sicher teeren und federn.

„Charles?"

„Ja?"

„Wir waren damals noch nicht zusammen, als du der dummen Ideen verfallen bist, den Freund deines Kollegen zu küssen und zu befummeln. Und ich habe deswegen auch kein Recht, beleidigt oder böse zu sein. Ich liebe dich und du hast mir damals sofort erzählt, was zwischen Carlos, Lando und dir vorgefallen war. Ich heiße es noch immer nicht gut, aber es ist passiert und ich vertraue dir, dass es nie wieder passiert, solange wir beide zusammen sind. Ansonsten bin ich nämlich auch weg."

Selbst Wochen nach diesem Erlebnis hatte Charles keine Erklärung für sein dämliches Verhalten. Anfangs hatte er noch versucht, es auf den Alkohol zu schieben. Immerhin hatten Carlos und er durch ihre Podien einiges zu feiern gehabt und vielleicht auch mal etwas mehr getrunken. Aber es war nie seine Absicht gewesen, sich dabei an den Hals von Carlos zu schmeißen und diesen wild zu küssen und zu befummeln, während sie sich im Fahrer-Room von Carlos aufhielten. Genauso wenig war das Auftauchen von Lando geplant gewesen und dessen entsetztes Gesicht, als er sie beide erwischte.

„Carlos ist immer noch sauer auf mich."

„Du hast ja auch versucht, ihm die Schuld mit in die Schuhe zu schieben. Dabei saß er nur auf seiner Couch und hat mit Lando geschrieben, als du beschlossen hast, seinen Schoß in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht. Ich glaube, es gibt wenige, die in diesem Moment sofort hätten handeln können. Carlos wollte diesen Kuss nicht und auch nicht deine Hand auf seinem Schritt. Und schon gar nicht wollte er, dass Lando das mitansehen muss. Und noch weniger wollte er die Trennung, die ihm wirklich schwer zusetzt."

„Ich habe versucht, mit Lando zu reden. Ich wollte ihm alles erklären, aber er wollte nicht zuhören. In all den Jahren, in denen ich Lando kenne, habe ich ihn noch nie so wütend auf jemanden gesehen."

„Beiden geht es scheiße. Sie vermissen sich. Und sie lieben sich nach wie vor. Und deswegen habe ich vorhin lange mit Lando geredet und ihm alles erklärt. Er hat gesagt, dass er nachher noch zu Carlos geht und zumindest ein Gespräch mit diesem führen möchte. Im Gegensatz zu dir ist Carlos noch immer an der Strecke."

„Warum hast du das gemacht, Mick?"

„Wie gesagt. Ich liebe dich. Ich möchte dich nicht traurig sehen. Carlos und du seid ein super Team. Und Carlos und Lando gehören einfach zusammen. Ich möchte die beiden nicht mehr so niedergeschlagen sehen."

Schon seit dem Ende des Rennens wollte er den Tränen freien Lauf lassen. Tränen der Wut, der Enttäuschung und des Selbsthasses.

„Alles wird gut, Charles. Wir machen einen dicken Haken hinter dieses Rennen. Und wir werden Carlos und Lando sicher bald wieder glücklich miteinander sehen. Vertrau mir."

Schniefend küsste er den Hals des Blonden, legte die Arme um Micks Rücken und schmiegte sich noch fester an dessen warmen Körper.

„Du hast Punkte geholt. Du hast hart gegen Max gefightet. Wir vergessen dieses Wochenende nicht", nuschelte er leise in das Shirt des Jüngeren. Platz 4 war kein Weltuntergang und er hatte ja auch keinen Grund, deswegen zu heulen. Mick hatte mit Platz 8 seine ersten Punkte geholt und war so viel glücklicher als er selbst.

Sanft platzierte er einen Kuss auf dem braunen Haarschopf. Sie standen alle unter enormem Druck. Charles wurde noch immer als großes Talent verschrien, welches endlich mal die Lorbeeren bei Ferrari einfahren sollte. Der Druck von ganz oben war stark und nach dem wirklich richtig guten Start in die Saison wurde eben noch mehr von Charles erwartet. Genauso wie es bei ihm erwartet wurde, den Nachnamen Schumacher ganz groß weiterzuführen. Es hatte 31 Rennen gebraucht, um endlich Punkte zu holen und endlich auch mal wieder nette Worte von Seiten seines Teamchefs zu bekommen. Aber gemeinsam - da war sich Mick sicher - würden Charles und er diesen Druck ertragen. Sie würden sich gegenseitig Stärke und Halt geben.

„Danke, Mick."

„Wofür?"

„Dass du an meiner Seite bist. Dass du mit Lando geredet hast. Dass ich nach so einem beschissenen Tag einfach in deinen Armen liegen und weinen darf."

„Immer, Charles. Immer und jederzeit."

ENDE

+

Kevin & Nicholas

Jeg ...

„Kevin. Das kitzelt."

Vergeblich versuchte Nicholas, sich unter den warmen, weichen Fingerspitzen seines Freundes hervorzubringen. Aber Kevin saß wie festgewachsen auf seinem Po und ließ sich von nichts beirren.

Elsker...

Natürlich wusste Nicholas, was der Däne auf seinen Rücken schrieb. Nach einer fast zweijährigen Beziehung sollte man sich der Sprache seines Partners vielleicht mal angenommen haben, wenn diese nicht der eigenen Muttersprache entsprach. Und er hatte seine große Freude daran entdeckt, mit Kevin dänisch zu lernen. Für Nicholas war diese Sprache gleichermaßen komisch wie mysteriös. Und er liebte es, wenn Kevin dänisch sprach.

Dig...

„Ich liebe dich auch."

„Ich hatte Angst."

„Huh?"

Diese Aussage überraschte Nicholas gerade und er wollte mehr denn je, dass Kevin von seinem Po kletterte, aber der Ältere ließ sich einfach nicht beirren. Stattdessen spürte Nicholas, wie sich Kevin nun komplett auf seinen Rücken legte. Nach der gemeinsamen Dusche hatten sie sich nur rasch Unterwäsche angezogen und waren danach gleich ins Bett verschwunden.

Und auch wenn ihn sicher niemand glauben würde, so war Kevin wirklich ein unglaublich kuscheliger Mensch. Sein Freund genoss das Kuscheln in vollen Zügen und Nicholas war der letzte Mensch auf Erden, der sich darüber beschweren würde. Ihre Beziehung verlief eh anders, wie man es sich vielleicht vorstellen würde, wenn man um die Vorgeschichten vom blonden Dänen wusste. Was war Kevin für ein aggressiver Fahrer. Gemeingefährlich und lebensmüde. Hinter all diesen Eigenschaften verbarg sich ein sanfter, liebevoller Mann, der sich nach Zuneigung und Liebe gesehnt hatte. Nach einem sicheren Hafen. Nach einem Menschen, der ihn so annahm, wie er war.

„Du bist heute von P10 gestartet. Unter anderen Umständen ist dies nicht der Fall. Wärst du nur weiter hinten gewesen, hätte es vielleicht dich erwischt."

„Im Grunde hätte es jeden erwischen können. George hatte einen schlechten Start und dann sind eben so viele Faktoren auf einmal zusammengekommen, dass er Zhou nicht gesehen hat. Es hätte auch Pierre oder Lance sein können. Wir dürfen jetzt nicht daran denken und schon gar nicht hinterfragen. Zhou geht es gut und Alex hat vorhin auch gepostet. Aber er hatte mir schon vorher persönlich geschrieben. Beiden geht es gut."

Leise brummend gab sich Kevin mehr oder weniger mit dieser Antwort zufrieden. Sanft malte er Kreise auf den Rücken und die Seiten seines Freundes, während er träge, zaghaft dessen Nacken küsste.

Zu Feier des Tages über die gute Platzierung von Nic und seinem eigenen 10. Platz, hatten sie ihre eigene kleine Feier unter die Dusche verlegt, wo er seinem Kanadier nicht nur den Verstand weggeblasen hatte. Kevin würde sich schon anmaßen zu behaupten, dass sie beide so richtig gut auf ihre Kosten gekommen waren.

„Lass uns jetzt nicht mehr daran denken. Lass uns lieber schlafen. Du weißt, dass unsere Kleine morgen wieder unsere volle Aufmerksamkeit einfordern wird. Louise hat mir vorhin noch ein Video geschickt. Laura saß in ihrem Laufwagen und war ganz aufgeregt am Hüpfen, als sie dich und mich im Fernsehen gesehen hat."

Bei der Erwähnung ihrer Tochter ging Kevin das Herz noch ein Stückchen weiter auf. Langsam schob er sich vom Rücken seines Freundes und legte sich neben diesen.

„Ich freue mich auf zu Hause, auch wenn es eine kurze Woche werden wird."

„Jeder Tag ist es wert, zu Hause bei unseren Kleinen zu sein."

„Das stimmt. Hatte ich richtig gesehen, dass George dir was gegeben hat?"

Glucksend nickte Nicholas, drehte sich etwas auf die Seite, um sich an Kevin zu schmiegen. Sein Kopf fand sofort seinen Weg an die Schulter des Blonden und seine Hand ihren Weg zur Hand des Dänen. Auf dem Bauch schoben sie ihre Finger zusammen.

„George ist eben der Meinung, dass Laura ganz unbedingt Klamotten von Mercedes braucht, damit wir sie auch mal ordentlich ankleiden."

Das herzhafte Lachen seines Partners war Musik in seinen Ohren. Vor langer Zeit hätte Kevin über so eine Aussage sicher nicht losgelöst lachen können. Aber es gab ja auch nicht wirklich viele Menschen, die den wahren Kevin Magnussen kannten.

„Wieso ist George nochmal der Patenonkel unserer Tochter?"

„Weil du mich so sehr liebst und mir den Wunsch nicht abschlagen konntest, als ich dich darum gebeten habe."

„Ich erinnere mich. Du hattest damals mit sehr unfairen Mitteln gekämpft, um mein Okay zu bekommen."

Lachend schüttelte Nicholas den Kopf, küsste das Schlüsselbein des Blonden, bevor er sich auf Augenhöhe brachte und Kevin verliebt anlächelte.

„Unfair? Ich? Niemals. Ich habe vielleicht nur gewisse Dinge probiert, um dich zu überzeugen."

Unschuldig klimperte Nicholas mit den Wimpern, während er das Gesicht des Älteren sanft küsste. Oh ja. Er hatte vielleicht nicht mit fairen Mitteln gekämpft, aber er wusste damals schon, dass Kevin nichts dagegen haben würde, seinen ehemaligen Teamkollegen und sehr guten Freund als Patenonkel für ihre gemeinsame Tochter auszuwählen.

„Wir sollten Laura nicht zu oft bei George und Alex lassen."

„Wieso nicht?"

„Du weißt schon, dass Alex viele Haustiere hat und Laura jedes davon abgöttisch liebt? Und George hat auch verlauten lassen, dass er sehr gerne ländlich wohnt und sich gut vorstellen könnte, sich auch Kühe, Hühner, Ziegen und Co. zuzulegen."

Nicholas kamen vor Lachen fast die Tränen, weil Kevin es so voller Ernst und Überzeugung über die Lippen gebracht hatte. Insgeheim liebte sein kühler Däne Tiere über alles und hatte schon sehr früh klargestellt, dass sie sich später auf jeden Fall einen Hund holen würden. Und vielleicht auch noch andere Haustiere, da es Kevin wichtig war, dass Laura mit Haustieren aufwuchs.

„Wie sind wir von unserem Rennen nur zum Bauernhof von George und Alex gekommen?"

Gähnend schmiegte sich Nicholas an den nackten, warmen Oberkörper, sog tief den Geruch von Kevin ein und ließ sich langsam einlullen. Es war wieder ein aufregendes Wochenende mit guten und schlimmen Dingen gewesen. Aber zum Glück überwogen die guten Dinge, sodass Nicholas wirklich ohne negative Gedanken einschlafen konnte.

Kevin tat es seinem Partner gleich. Viel länger als Nicholas brauchte er auch nicht mehr, um sich dem Schlummerland entgegenzubringen.

ENDE

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