Baku 2/5

Heute gibt es die FS von anderen FS ;)

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-2- Lewis und Pierre

„Pierre, wenn du noch weiter durch das Zimmer rennst, können die einen neuen Teppich verlegen."

Amüsiert beobachtete Charles von seinem Platz aus, das nervöse auf und ab seines besten Freundes. So nervös hatte er den Franzosen schon länger nicht mehr gesehen. Und das wo Pierre heute erneut eins der besten Rennen seines Lebens geliefert hatte. Unfassbar wie sie beide sich am Ende um das Podium gebattelte hatten.

„Nicht witzig."

Pierre war mitten im Raum stehen geblieben, hatte die Arme vor der Brust und sah schmollend auf den Ferrari Fahrer. Charles war in diesem Moment keine große Hilfe.

„Doch. Irgendwie schon." Langsam erhob Charles sich von dem Sessel, ging zu Pierre und legte diesem die Hände auf die Schultern.

„Wieso bist du so unruhig? Du solltest ausgelassen feiern, dich freuen. Und vielleicht sogar auch mit deinem Freund Knutschen."

Augenblicklich nahm sein Kopf die Farbe des Shirts an, welches Charles trug. Heftig schüttelte Pierre den Kopf, machte sich von dem Jüngeren los und tigerte erneut durch den Raum.

„Wir sind nicht zusammen."

„Ähm. Ihr habt auf dem Balkon gekuschelt. Und du hast erzählt das Lewis dich auf ein Date einladen möchte. Ihr beide mögt euch sehr und wollt sehen, wo es hinführen könnte. Deine Worte."

„Aber deswegen sind wir doch kein Paar. Außerdem habe ich noch nie einen Mann geküsst. Man knutscht doch nicht beim ersten Date. Außerdem will er sicher kein Date mehr haben."

Betrübt ließ er die Schultern hängen, merkte wie die Anspannung aus dem Körper wich. Heute war eigentlich ein Grund zum Feiern und trotzdem tat er es nicht, weil er an den Briten dachte.

„Wie kommst du darauf das Lewis kein Date mehr haben möchte? Du glaubst doch nicht etwa, dass er es sich anders überlegt hat? Pierre, dieser Mann hat alles für dich getan, nachdem man dir übel mitgespielt hat. Lewis hat Dinge getan, die beste Freunde machen oder feste Partner."

„Ab-er heute lief es nicht gut für ihn. Und ich bin auf dem Podium gelandet." Nuschelte der junge Franzose leise. Der Blick auf den Boden gerichtet, spürte Pierre wie es hinter seinen Augenlidern brannte. Sein Kopf wusste das es totaler Schwachsinn war, was er sich einredete. Aber Lewis hatte auf keiner seiner Nachrichten geantwortet, die er diesem nach dem Rennen geschickt hatte.

„Himmel Pierre!"

Fast schon entrüstet schüttelte Charles den Kopf. Wie kam sein bester Freund nur auf so einen dummen Gedanken?

„Pierre, siehe mich an."

Er hatte sich erneut vor den anderen gestellt, wartete das Pierre den Kopf hob und er diesen anschauen konnte. Der Anblick der traurigen, wässrigen Augen tat weh, aber davon durfte er sich jetzt nicht blenden lassen.

„Pierre. Lewis hat dir im Fahrstuhl geholfen, er hat dich aus einer Gasse geholt. Er ist sofort zu dir geflogen, als du zusammengebrochen bist. Zusammen war er mit dir los wegen einer Therapie. Du kannst ihn zur jeder Tageszeit Anrufen und er ist dir nicht böse. Eine Zeitlang hast du nur seinen Körperkontakt zugelassen. Lewis hat einen sehr großen Anteil daran, dass es dir heute wieder gut geht, dass du befreit Lachen kannst. Pierre, dieser Mann ist vernarrt in dich. Er würde alles für dich tun. Es mag sein, dass es für euch beide neu ist, was mit einem Mann zu haben. Aber die Liebe geht eben nicht den einfachen Weg. Wäre auch langweilig."

Sanft wischte er mit den Daumen die Tränen weg, welche über das Gesicht des Älteren liefen. Pierre nahm es scheinbar sehr mit, dass Lewis heute einen scheiß Tag hatte und noch nicht geantwortet hatte.

„Was ich mit all dem eigentlich sagen will. Lewis ist Profi. Du bist Profi. Er hatte heute einen scheiß Tag. Aber deswegen wird er dich nicht links liegen lassen. Du ziehst dich doch auch zurück, wenn es schlecht gelaufen ist."

Schniefend nickte Pierre. Charles hatte Recht. Wenn er selbst ein schlechtes Rennen hatte, vergrub er sich auch, wollte niemanden sehen und auch mit keinem Reden. Aber da Lewis eigentlich nie ein schlechtes Wochenende hatte, war Pierre einfach unsicher, weil sie nach dem Rennen noch kein Wort miteinander gewechselt hatten.

+

„Charles?"

„Hey, Komm rein. Pierre ist im Bad."

Verwirrt trat Lewis in das Hotelzimmer des Franzosen. Es irritierte ihn das Charles die Tür geöffnet hatte. Aber auf der anderen Seite wusste er das die beiden beste Freunde waren und nach dem heutigen Rennen hatten die beiden sicher einiges zu besprechen.

Es dauerte nicht lange, da war Lewis noch verwirrter, als Charles sich verabschiedete. So wirklich verstehen tat er das nicht, aber er ließ sich nicht davon abhalten und wartete einfach auf Pierre. Der würde irgendwann auch aus dem Bad rauskommen.

„Lewis?"

„Hey Champ."

„Du...du bist hier?"

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht geantwortet habe. Das Briefing ging lang. Danach noch ein Gespräch mit Toto und dann brauchte ich ein paar Minuten für mich."

Entschuldigend trat er an den Jüngeren, bemerkte sofort das Pierre geweint haben musste auch wenn dieser wohl im Bad versucht, hatte dies zu Vertuschen.

„Ich...ich habe gedacht du willst mich nicht mehr."

Entsetzt weiteten sich seine Augen. Wie kam Pierre auf so einen Mist?

„Wie kommst du nur auf sowas?"

Pierre zuckte leicht mit den Schultern. Seine Gedanken hatten einfach verrückt gespielt und ihm wirre Sachen vorgespielt, die nicht ansatzweise der Wahrheit entsprachen. Charles hatte vollkommen Recht. Lewis war immer für ihn da und würde niemals wegen eins schlechten Rennens alles wegschmeißen, was sie gerade gemeinsam am Aufbauen waren.

Behutsam legte Lewis die Arme um den anderen, zog diesen an sich. Hätte er doch nur eine kleine Nachricht geschrieben, wäre Pierre nicht so durch den Wind. Nichts lieber als Zeit mit dem Jüngeren wollte er verbringen. Und heute hatten sie auch noch einen richtig guten Grund für eine kleine Feier.

„Du möchtest wirklich noch, dass ich zum Date vorbeikomme?"

„Pierre ich möchte viel mehr als nur ein Date. Aber ja, meine Einladung zum Date steht weiterhin. Und ich würde dich gerne zu mir nach Hause einladen. Ich denke das ist für uns entspannter."

Als Lewis sanft seinen Nacken kraulte, schmiegte Pierre sich automatisch näher an diesen. Wie sehr er den Geruch von Lewis doch mochte. Aber es war nicht nur der Geruch, die starken Arme oder das Wissen was Lewis alles für ihn getan hatte.

„Es tut mir leid, dass ich so blöd war. Ich habe gedacht, weil du ein blödes Rennen hattest und nicht auf meine Nachrichten reagiert hast, dass du böse bist. Das du vielleicht doch gemerkt hast, dass du doch nichts von mir möchtest."

„Pierre nur weil ich heute ein schlechtes Rennen hatte, bedeutet das doch nicht, dass ich dir nicht mehr nahekommen möchte. Natürlich ärgert es mich, dass ich mich verbremst habe und damit alle Chancen auf ein Podium verspielt hatte. Deswegen würde ich aber niemals meine Enttäuschung darüber an dir auslassen."

Was war er nur für ein dummer, dummer Idiot.

„Was hältst du davon, wenn wir jetzt dein Podium noch bisschen feiern? Und zurück in England haben wir zwei Wochen bis zum nächsten Rennen. Es wäre mir eine Ehre, wenn ich dich in diesem Zeitraum auf ein Date bei mir sehen könnte."

Lächelnd nickte Pierre, tastete nach der Hand von Lewis und verhakte ihre Finger miteinander bevor den Älteren mit sich zog. Gemeinsam ließen sich auf der Couch nieder, wo Pierre sich mit dem Kopf auf den Schoss des Briten legte. Es war noch nicht mal eine bewusste Handlung. Pierre ließ sich von seinen Gefühlen leiten.

„Oder lieber erst etwas Kuscheln."

Liebevoll strich Lewis durch die weichen Haare, erfreute sich auch nach vielen Wochen daran, dass er es sein durfte der diese Gesten ausführen durfte. Auch wenn Pierre sehr gut mit dem Umgehen konnte, was geschehen war und auch wieder Körperkontakt von anderen zulassen konnte, so war das Privileg diesem durch die Haare zu streicheln nur ihm zugesprochen.

Sie brauchten in diesem Moment nicht viele Worte. Die Nähe und Wärme des anderen war gerade alles was sie jeweils wirklich brauchten. Schutz und Geborgenheit hüllten Pierre ein und er schimpfte sich wirklich selbst nochmal einen großen Idioten. Nur gut, dass sowohl Charles auch als Lewis ihn seine verwirrten Gedanken ausreden konnten. Nun konnte er die Nähe zu dem Briten richtig genießen. Und auch wenn er ein super Sonntag gehabt hatte und sicherlich noch Feiern hätte, können, so wollte Pierre nichts mehr als bei Lewis im Schoss zu liegen und dessen Zärtlichkeiten zu genießen.

ENDE.

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