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Taubengrau, so war die Farbe ihres Zuhauses, nachdem sie umgezogen waren. Oft dachte sie an die vielen Vögel, die in den grauen Bahnhöfen umherflogen oder auf dem grauen Gehweg liefen. Sie waren so verloren und man hatte immer das Gefühl, als hätten sie kein Zuhause. Genauso ging es ihr. Ihr neues Haus war kein Zuhause, es erinnerte sie eher an eine Klinik. Es fühlte sich kalt und unvertraut an.

Totenkopfweiß, so war die Farbe ihres Zustandes, nachdem sie umgezogen waren. Sie fühlte sich wie ein Toter, als würde ihr alles, das sie am Leben hält, weggenommen werden. Die kahlen, weißen Wände des neuen Hauses könnten auch die der Hölle sein.

Tiefkühlpizzaschinkenrosa, so war die Farbe ihrer Gegenwart. Da die beiden nicht gut kochen konnten, aßen sie ständig tiefgekühlte Pizza. Sein ganzer Kühlschrank war voll mit Schinkenpizzen. Er entschuldigte sich andauernd dafür, doch dabei wusste er nicht, dass Pizza zwar nicht ihr Lieblingsessen war, er aber ihr Lieblingsmensch, und das eine viel größere Rolle spielte. Denn alles andere war egal, solange sie Zeit mit ihm verbringen konnte.

Tanzschuhpink, so war die Farbe ihrer Hoffnung. Mit den Schuhen, die er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, tanzte sie täglich mit ihm. Die beiden legten laute Musik auf und vergaßen alles um sich herum, konzentrierten sich lediglich auf den Takt der Lieder. Somit tanzten sie sich den ganzen Schmerz von der Seele, konnten endlich die Vergangenheit loslassen und anfangen, in der Gegenwart zu leben.

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