↳ fourty nine
Geschockt weite ich meine Augen und sehe ihn ungläubig an. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder?! Ich will nicht zurück nach Busan! Ich bin froh dass ich dort weg war und jetzt, jetzt soll ich da wieder hin? Auf gar keinen Fall! Ich werde garantiert nicht mitfahren, dass können die sich gewaltig abschminken. Nicht noch ein Mal lasse ich mich dort erniedrigen und klein machen! Yugyeom kann mir genauso vom Leib bleiben, er war der jenige der mich in den schlimmsten Zeit allein lies. Es war so schrecklich dort.
"D-Das kannst du nicht bringen Appa", stottere ich vollkommen neben der Spur. Meine Stimme ist alles andere als fest oder entschlossen, eher zittert, bebt sie und man merkt mir deutlich an dass ich kurz vor den Tränen bin.
Doch zu meinen Pech nickt mein Vater mit dem Kopf und unterstreicht es zusätzlich noch mit einem stumpfen 'doch'.
Aus meinem Augen fließen sofort hunderte von Tränen, weswegen ich schnell reagiere, aufspringe und zur Tür laufe. Ich muss zu Tae, schleunigst, sonst breche ich hier gleich vor den Augen meines Vaters zusammen. Meine Eltern hatten keine Ahnung dass dür mich der Alltag in der Schule die reinste Hölle war. Immer wieder aufs Neue haben sie Sachen an mir gefunden mit welchen sie mich dann erniedrigten. Als ich dann hier auf die Schule wechselte, war Taehyung der erste, wirklich der aller erste der diese Sachen an mir liebte. Er hat mir indirekt geholfen mit mir selbst zufrieden zu sein und all das was in der Vergangenheit passiert ist zurück zu lassen. Ich muss also gerade jetzt dringend um Ihm, er wird mich sicher helfen..
Ich stoppe selbst meinee weiteren Gedankengänge und jammere bitterlich auf. Nein, Nein, Nein.. Ich werde Taehyung doch nie wieder sehen! Eine Fernbeziehung wird er garantiert nicht eingehen wollen, das kann weder er noch ich. Wir sind Personen die ohne einander nicht können, er ist mein Seelenverwandter... Ich will ihn unter keinen Umständen zurücklassen.
"Jungkook warte doch!",versucht mein Vater mich zu aufzuhalten, doch ich bin schon längst nach draußen und somit aus dem Haus verschwunden. So schnell wie mich meine Füße tragen können, renne ich, immernoch elendig weinend und schluchzend, zu Taehyung. Endlich an seiner Tür angekommen, betätige ich wie verrückt die Hausklingel und weine mit jeder Sekunde immer bitterer. Der Gedanke Taehyung hier zu lassen, ihn nicht mehr umarmen zu können, sein Lächeln nicht zu sehen, seine Lippen nicht spüren zu können und all die schönen Dinge — bricht mir das Herz. Es tut so unglaublich weh.
Die Tür wird kurze Zeit später von seiner Mutter geöffnet, bei der ich gar nicht wissen will, was sie gerade von mir denkt.
Unhöflicher Weise dränge ich mich einfach schluchzend an ihr vorbei und stürme die Treppen hoch zu Taehyungs Zimmer. Ohne weiteres und auch ohne zu klopfen reiße ich seine Zimmertür auf und will hereinstürmen.
"T-Taehyung mein Vater will-", abprupt verstumme ich und schaue verstummt auf das Bild welches sich mir gerade bietet.
Soona sitzt zwischen Taehyungs Beinen, während ihr Kopf direkt über seine Mitte gebeugt ist. Taehyung hat seine Hand in ihre Haare vergraben, zumindest scheint es so.
Sprachlos stolpere ich einige Schritte zurück und fasse mir an die Brust. Oh gott im Himmel, bitte lass mich aufwachen, das ist hier alles nur ein böser Traum. Nichts davon ist die wahre Realität, rein gar nichts. Doch als ich Taehyungs heisere Stimme vernehme läuft es mir eiskalt über den Rücken.
"Jungkook!", er tönt es. Er schubst das Mädchen rücksichtslos zur Seite und zieht sich schnell wieder die Boxer hoch. Während er sich grob die Haare richtet, kommt er auf mich zugelaufen. Angeekelt gehe ich automatisch rückwärts. Er soll mich jetzt auf gar keinen Fall mehr anfassen, nicht nachdem er seine dreckigen Finger bei diese Soona hatte.
"Was machst du hier?", fragt er und mir klappt die Kinnlade herunter.
"Was ich hier mache?!", schreie ich aufgebracht, da ich gar anders kann. All meine Wut staut sich in diesem Moment ins Ermäßliche, ein falsches Wort und ich drohe zu explodieren. Anstatt mir eine Antwort, gar eine Entschuldigung, Feststellung oder Erklärung zu liefern zu liefern, nickt er nur.
Mein Herz zerspringt in tausend Teile. In diesem Moment hoffe ich so sehr, dass er es hören könnte. Dass er sehen, fühlen und wissen soll, wie verdammt verletzt ich bin. Wieso habe ich mich überhaupt je auf ihn eingelassen? Wieso ist mir sein dreckiges Spiel nicht aufgefallen? Es lag doch offensichtlich auf der Hand. Ich bin so naiv. Natürlich glaube ich ihm auch noch, dass er mich liebt, dass ich der einzige für ihn bin und dass Soona ja nur die Klassenkameradin aus dem Kunst Kurs ist!
"Jungkook, du weinst..", Taehyung will an meine Wange greifen, doch ich schlage wütend seine Hand weg und verpasse ihm danach eine kräftige Backpfeife. Was dazu führt dass Sein Kopf zur Seite fliegt und er ein schmerzerfülltes Zischen von sich. Soona hingegen bleibt im Hintergrund auf den Boden sitzen, stumm.
"Natürlich weine ich du Idiot! Hast du denn überhaupt keine Ahnung wie ich mich fühle? Interessiert es dich einen Scheiß wie es mir geht —dass ich mich dreckig und benutzt fühle? Ich komme hier an, will unter Tränen dir sagen dass ich nach Busan zurückziehe und du hast nichts besseres zu tun als dir von dieser Hure gleich hier vorne einem blasen zu lassen?!", völlig aus der Verfassung brülle ich gefühlt das ganze Haus, wenn nicht sogar die ganze Nachbarschaft zusammen. Aber das ist mir egal, hauptsache ich kann diesen verkackten Wixxer vor mir anschreien.
"Baby.. beruhig dich, wir klären das", versucht er mir ruhig zu zureden, doch ich lasse nicht auf mich einreden. Das ist Erklärung genug gewesen.
"Du ziehst nach Busan?!", kommt es dann plötzlich von ihm. Monoton blicke ich ihn einfach nur an und unterdrücke mir mit aller letzter Kraft die Tränen die trotzdem aus meinen Augen, meine Wange herunter rinnen. Es tut so weh ihm in die Augen zu sehen. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
"Jungkook ich...", die Worte suchend schaut Tae mir weiterhin in die Augen, zumindest solang bis ich den Blick anwende. Das er sich überhaupt noch traut mir in die Augen zu sehen.
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