Ist das wirklich Liebe: Prolog + erstes Kapitel (Band 1 der Serie)
PROLOG
Wesen, die eigentlich nicht existieren. Wesen, von denen keiner gedacht hätte, dass es sie wirklich gibt. Sie wurden nur in Legenden erwähnt. Aber eine von ihnen wird am eigenen Leib erfahren müssen, dass es sie gibt. Es wird in wenigen Jahren soweit sein. Bald würde sie wissen, dass es diese Wesen wirklich gibt. Ihre Eltern hatten ihr von diesen erzählt. Als sie klein war, hat sie gerne den Geschichten ihrer Eltern gelauscht. Sie hätte aber nie gedacht, dass es diese Wesen wirklich gibt. Wird sie deren Existenz bewahren oder würde sie dem Druck nicht standhalten können? Würde damit die ganze Tarnung auffliegen? Das wäre furchtbar. Damit gäbe es die Wesen nicht mehr. Sie würden verschwinden, aber bevor sie das täten, müssten sie die Erinnerungen aller Menschen löschen. Ob das so einfach wäre? Aber was, wenn sie sich in eines der mysteriösen Wesen verliebt? Was wäre dann? Müsste sie auch so ein Wesen werden? Fragen über Fragen, aber keine richtige Antwort. Denn man weiß nie, was passieren wird. Aber einfach dem Schicksal entgegen treiben, würde sie auch nicht. Denn sie ist jemand, der alles bis ins kleinste Detail plant. Das war sie schon immer und würde sie auch immer bleiben.
Diese Wesen sind unberechenbar. Sie gehen nur nachts nach draußen, um ihre Beute zu finden. Bei Sonnenlicht würden sie sich nie wagen, nach draußen zu gehen, denn sie wissen was dann mit ihnen passiert. Aber was, wenn ein Mensch unverhofft in ihre Welt eintaucht? Niemand hatte bisher von ihrer Art gewusst. Sie hielten sich immer versteckt, damit keiner herausfand, wer sie wirklich waren. Würden sie die Menschen akzeptieren oder sie als eine Beute betrachten? Was, wenn sich eines der Wesen in einen Menschen verliebt? Würde es gegen die Gesetze der Wesen verstoßen, eine Geliebte zu haben? Oder wäre es in Ordnung? Diese Wesen müssen auf der Hut sein. Es gibt Menschen, die sie jagen. Sie wollen diese Wesen tot sehen.
SIEBENHUNDERTDREISSIG TAGE VORHER
Es war am frühen Morgen, als Ava aus ihrem Bett stieg und zu ihren Eltern ins Wohnzimmer kam. Sie war 14 Jahre alt geworden.
„Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz", sagte ihre Mutter und gab ihr einen Kuss auf beide Wangen. Ava war genervt von ihren Eltern. Sie hatten ihr viel erzählt, als sie klein war. Auch von den Wesen. Aber dass es sie wirklich gibt, hätte sie nicht gedacht. Sie setzte sich neben ihren Vater und schaute gelangweilt auf den Fernseher. Es lief immer so ab. An jedem Geburtstag war es immer derselbe Ablauf. Daran würde sich wohl nichts mehr ändern. Ihr Bruder kam herein. Er war gut gebaut und brachte jedes Mädchenherz zum schneller schlagen.
„Herzlichen Glückwunsch, meine Kleine", sagte James und knuffte sie in die Seite.
„Danke", meinte sie nur und blieb sitzen. James lachte leise auf und setzte sich dann neben sie auf die Ledercouch. Die Werbung wurde von einer Nachricht ausgeblendet. Ava blickte gespannt auf den Bildschirm. Vielleicht passierte ja gerade ein Mord. Aber nein, nichts der Gleichen.
„Wieder einmal haben es die unbekannten Täter auf Menschen abgesehen. Diesmal fanden wir ein kleines Mädchen im Alter von ungefähr 4 Jahren blutleer in einer Mülltonne wieder. Was hat es mit den blutleeren Menschen auf sich? Gibt es Vampire?"
Ava hörte nicht mehr hin. Das war doch immer derselbe Scheiß, den sie zeigten. Immer mehr blutleere Körper wurden irgendwo gefunden. Im Wald, auf einer Parkbank, in einem Mülleimer... Überall kamen diese Meldungen. Ava konnte es langsam nicht mehr hören. Sie wollte es auch nicht mehr hören. Sie stand auf und verließ das Wohnzimmer. James folgte ihr. Er war 20 Jahre alt und wohnte noch immer bei seinen Eltern, obwohl er schon längst ausziehen wollte. Es war aber nichts geschehen. Und es würde auch nichts passieren, bis er eine Freundin gefunden hätte.
Ava lag auf ihrem Bett, als ihre große Schwester Avery hereinkam. Sie setzte sich auf die Bettkannte und schaute Ava lange an. Avery sah besorgt aus.
„Alles ok bei dir?", fragte sie. Ava nickte. Ihre Schwester wusste, dass Ava irgendwas hatte, aber was es war, konnte sie leider nicht herausfinden.
„Avery! Kommst du bitte?", rief ihre Mutter. Avery stand auf und ging. Ava blieb allein zurück und schnappte sich ihr Handy. Sie schrieb ihren Freundinnen. Bald würden die restlichen aus ihrer Familie kommen. Schon in wenigen Stunden.
Es war ein anstrengender Tag. Ava lag auf ihrem Bett und spielte an ihrem Handy herum. Sie konnte nicht schlafen. Es war sehr still im Haus. Wahrscheinlich schliefen ihre Eltern schon. Das dachte sie zumindest. Dann hörte sie, wie sich die Haustür öffnete. Leise, wie eine Katze, sprang sie aus dem Bett und folgte ihren Eltern nach draußen. Ihr Bruder und ihre Schwester waren auch mit dabei. Ein Wunder, dass sie Ava nicht bemerkten. Sie hatten Kleidung an, die sie normalerweise nie trugen. Ava fragte sich, was das für eine Kleidung sei. Aber das würde sie schon in wenigen Jahren herausfinden und zwar genau heute in 2 Jahren.
Ihre Eltern kamen in einem Waldgebiet an. Sie blieben stehen und schauten sich nach allen Seiten um. Schnell versteckte sich Ava hinter einem Busch, damit ihre Familie sie nicht bemerkte. Sie hatte sich schon immer gefragt, wieso ihre Eltern nachts herausgingen. Hatten sie etwas zu verbergen? Dann sah sie es. Etwas Ungewöhnliches. Ein Ding. Es hatte Fangzähne. Was war das? Sie wusste es nicht. Anscheinend sahen es ihre Eltern auch. Schnell holten sie ihre Ausrüstung heraus. Wo kamen die denn her? Egal. Sie gingen auf diese Dinger zu. Ava zitterte am ganzen Leib. Was sollte sie jetzt tun? Und dann sah sie ihn. Sie rannte um ihr Leben. Endlich. Zu Hause. Sie ging in ihr Zimmer und schmiss sich auf ihr Bett. Vampire gab es nicht. Sie waren nur erfundene Wesen, die in Legenden oder Büchern niedergeschrieben wurden. Aber was hatte sie da gesehen? Das war doch kein Vampir. Denn es gibt keine. Vampire waren nicht real. Sie würden eine Sage bleiben, denn sie können nicht einfach aus dem Nichts auftauchen. Es gibt sie ja überhaupt nicht. Ihre Eltern hatten ihr immer als kleines Kind über Vampire erzählt, aber es waren nur Geschichten. Das dachte sie zumindest. Aber dass sie den Vampiren in 2 Jahren begegnen würde, das hätte sie nie im Leben gedacht. Aber dem war so, denn sie existierten wahrhaftig.
Am frühen Morgen kamen ihre Eltern und Geschwister wieder nach Hause. Avery ging in das Zimmer ihrer Schwester. James folgte ihr. Leise öffneten sie die Zimmertür und schlossen sie hinterher. Sie blieben vor dem Bett ihrer Schwester stehen. Lange schauten sie ihr beim Schlafen zu. Dann gingen sie aus dem Zimmer. Sie mussten ihren Eltern sagen, dass Ava sich nachts aus dem Haus geschlichen hatte, um ihnen zu folgen. Sie musste eingeweiht werden. Aber das ging nicht, denn die Ausbildung zur Jägerin würde sie erst mit 16 Jahren beginnen und nicht früher. Also konnten James und Avery es ihren Eltern nicht sagen. Denn es würde dramatisch werden. Das wussten die beiden. Sie gingen in Avery's Zimmer und schlossen die Tür ab, damit keiner hereinkommen konnte und sie stören würde.
„Was machen wir jetzt?", fragte Avery James mit verzweifeltem Blick. James sah sie lange an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Was konnte er denn großartig dazu sagen?
„James, sag doch was", flehte sie ihren Zwillingsbruder an. Er seufzte leise auf, wandte den Blick an seine Schwester und schaute ihr lange in die Augen. Was sollte er denn sagen? Dass bald alles in Ordnung sei und dass sie sich keine Sorgen machen müsse? Er wusste, wie Avery tickte. Er wusste auch, dass sie ihm das nicht abkaufen würde. Sie sahen sich beide zwar ähnlich, aber ihre Charaktere unterschieden sich gewaltig voneinander. Avery war eher die Aufgedrehtere von beiden und James war eher der Charmantere von beiden. Er wusste genau, wie er die Mädels rumkriegen konnte.
„James, bitte. Sag was", befahl Avery. Sie stand nun auf und lief durchs ganze Zimmer. James starrte sie nur an. Er stand auf, schloss die Tür auf und verließ das Zimmer seiner Schwester, die ihm einen bösen Blick zuwarf. Avery schnappte sich ihr Handy und schrieb eine Nachricht an ihre beste Freundin, welche auch sofort zurückschrieb. Sie schrieben eine Weile miteinander, bis es an ihrer Zimmertürklopfte. Avery sagte nichts. Ava kam ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Avery blickte von ihrem Handy auf und schaute ihre Schwester fragend an. Was sollte Ava jetzt sagen? Sie schluckte. Avery deutete auf den freien Platz neben sich. Ava ging auf den Platz zu und setzte sich. Avery wusste, dass ihre Schwester etwas auf dem Herzen hatte, aber wieso sie damit nicht gleich rausrückte, war ihr nicht unklar. Besorgt schaute sie Ava an, welche ihre Hände in ihrem Schoß faltete und eindringlich auf den Boden starte, der so interessant zu sein schien.
„Rück schon raus mit der Sprache", befahl Avery in sanftem Ton. „Ich weiß doch, dass dich etwas bedrückt. Und wenn du es mir nicht sagst, dann muss ich wohl oder übel zu anderen Mitteln greifen, um es aus dir herauszubekommen."
„Gibt es Vampire?"
Diese 3 Worte verließen Ava's Mund. Es war eine Zeitlang still, bis Avery anfing blass zu werden. Schnell fasste sie sich wieder. Um nicht aufzufallen, fing Avery an los zu lachen. Ava schaute sie mit funkelnden Augen an. Nach etlichen Stunden des Lachens beruhigte sich Avery wieder. Sie sah ihre Schwester ernst an und sagte: „Wo hast du das denn aufgeschnappt? Vampire? Nein! Wer hat dir denn den Scheiß erzählt?"
Ava stand auf und verließ das Zimmer ihrer Schwester. Sie sollte es vergessen. Es gab keine Vampire, denn sie existierten nicht. Sie ging in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Ihr Handy lag neben ihr. Ava schloss die Augen und ließ sich von der Musik treiben. Langsam glitt sie in einen ruhigen Schlaf.
„James", schrie Avery. Sie rannte förmlich ins Zimmer ihres Bruders. Seine Freunde waren gerade da. Sie konnte ihn nicht fragen. Es war verboten vor anderen, die nichts von den Vampiren wussten, über sie zu reden. James blickte seine Schwester fragend an. Sie ging aus seinem Zimmer. Es verging eine halbe Stunde, bis seine Freunde verschwanden. Jetzt konnte sie ungestört mit ihm reden. Sie sprang auf und ging in sein Zimmer. Fragend blickte James sie an.
„Ava hat ihn gesehen", sprudelte es aus ihr heraus. Sie setzte sich. Konnte nicht richtig atmen. James legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
„Was hat Ava gesehen?", wollte James wissen, aber Avery konnte nichts sagen. Sie starrte zum Fenster. Ein Schatten huschte an seinem Fenster vorbei. James bemerkte ihn nicht. Wahrscheinlich war es ein Vampir. Avery war so in Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie James sie mit Wasser bespritzte. Sie schrie auf, als sie etwas Kaltes traf. Dann stand sie auf und verpasste ihrem Bruder eine Ohrfeige. Er lachte nur. Sie setzte sich auf sein Bett und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. James bemerkte, dass es ihr schlecht ging. Er setzte sich neben sie und strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Sie hat einen Vampir gesehen", sagte Avery leise. Sie dachte, dass James nichts gehört hatte, aber dem war nicht so. Er wollte aufstehen um es seinen Eltern mitzuteilen, aber Avery hielt ihn zurück.
„Wir dürfen es ihnen nicht sagen. Du weißt doch, was dann passiert", sagte Avery und blickte ihren Bruder mit einem Hundeblick an. Sie konnten es nicht riskieren noch eine aus ihrer Familie zu verlieren, denn das würde nicht erlaubt sein. Ava hatte doch noch ihr ganzes Leben vor sich. Daran durfte jetzt keiner von ihnen denken. James musste es für sich behalten. Avery hoffte, dass er es tun würde. Bei ihm wusste sie nie, wie er drauf war. Sie sah James flehend und bittend an. Er seufzte und gab letztendlich doch nach. Ihren Augen konnte man echt nicht wiederstehen, wenn sie jemanden mit solch einem Blick ansah. Der Andere musste dann schon nachgeben. Das hatte sich Avery antrainiert, als sie klein gewesen war.
„Ok, ich werde still halten, aber du musst mir versprechen ihr nichts davon zu erzählen", sagte er nach einer Weile, die sich für Avery wie Stunden angefühlt hatten. Erleichtert blickte sie ihren Bruder an. Dann sprang sie auf und umarmte ihn ganz fest. Aber dass er noch andere Seiten aufweisen würde, hätte keiner gedacht. Sie ging aus seinem Zimmer und verschwand in ihrem.
Am späten Abend riefen ihre Eltern die 3 zum Essen. Ava saß still am Esstisch und knabberte an einem Stück Gurte herum. Ihre Eltern legten Wert darauf, dass jedes ihrer Kinder sich gesund ernährte, damit sie nicht so schnell krank wurden und damit sie ein starkes Immunsystem haben. Natürlich auch für später, was Ava noch nicht wusste. Ava's Eltern schauten sie besorgt an. Ava wollte aufstehen, als ihr Vater ihr befahl sich hinzusetzen.
„Ava, was ist los mit dir?", fragte er besorgt. Sie antwortete nicht. Was sollte sie denn sagen? Dass sie einen Vampir gesehen hatte? Nein. Das würde er ihr nicht glauben. Stadtdessen hielt sie einfach ihren Mund. Es ist besser, wenn man in manchen Momenten nichts sagt. Und dieser Moment ist einer von Vielen.
„Ava hat Bauchschmerzen und deswegen ist sie nicht viel", sagte Avery und schaute ihre Schwester an, die einfach mit gesenktem Blick auf ihrem Stuhl saß und an dem Stück Gurke knabberte. Ihre Mutter schaute Ava besorgt an.
„Bekommst du etwa deine Frauenprobleme?", fragte sie in Richtung Ava, welche einfach nur nickte. Wahrscheinlich bekam sie ja ihre Tage. Könnte möglich sein. Denn in dem Moment setzten die Schmerzen in ihrem Unterleib ein. Avery hatte recht. Woher wusste sie, dass Ava Schmerzen bekommen würde? Ava wusste es nicht. Sie stand auf und ging in ihr Zimmer. Ava legte sich auf ihr Bett. Ihr Blick richtete sich auf das Kissen. Dann schlief sie ein.
Ihre Mutter kam ins Zimmer und schaute Ava besorgt an. Avery stand neben ihr.
„Anscheinend bekommt sie ihre Tage", sagte ihre Mutter. Avery nickte nur und verließ das Zimmer. Die Mutter der 3 blieb noch eine Weile bei ihrer jüngsten Tochter. Ging dann aber selbst aus dem Zimmer, um ihre Tochter nicht beim Schlafen zu stören. Bald würde es ihr besser gehen. Und in 2 Jahren würde es soweit sein. Die Ausbildung würde beginnen. Es war wichtig, dass sie es machen würde. Und sie durfte sich nicht in einen der Vampire verlieben. Das war strengstens verboten. Sie hatte schon eine Tochter verloren, die einen Vampir liebte und das wollte sie nicht schon wieder riskieren. Lucy, die älteste ihrer Kinder, hatte sich in einen Vampir verliebt. Dann wurde sie zur Wahl gestellt. Entweder der Vampir oder ihre Familie. Sie hatte sich für den Vampir entschieden. Ella, die Mutter der ihr noch gebliebenen Kinder, hoffte inständig, dass sich Ava nicht in einen Vampir verlieben würde.
„Ella, an was denkst du?", fragte Isaac, der Vater seiner 3 Kinder. Ella wandte ihren Blick an ihren Mann und sah ihm lange in die Augen.
„Ich will Ava nicht auch noch verlieren", sagte Ella leise mit zerbrechlicher Stimme. Isaac nahm seine Frau in die Arme.
„Das wirst du nicht. Sie wird sich nicht in einen Vampir verlieben", sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Aber einer der Vampire ist immer an ihrem Fenster", meinte Ella und stand auf. Sie konnte nicht mehr sitzen. Ihr wurde alles zu viel. Isaac stand auf und ging nach draußen. Sie durften nicht einfach so zum Spaß die Vampire jagen und töten. Das war verboten. Jonathan hatte dies getan und musste mit seinem Kopf bezahlen. Sie durften nur jagen, wenn es wieder hieß, dass die Vampire mehrere Menschen hinter einander ausgesaugt hatten. Dann war es den Jägern erlaubt zu jagen und zu töten. Sonst nicht. Er ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Da sah er den Schatten an dem Fenster seiner jüngsten Tochter. Er durfte ihn nicht töten. Das war verboten. Solange sie nichts Böses taten durften sie weiterleben. Isaac beobachtete den Vampir genauestens. Er wusste, dass es ein Vampir war. Wieso würde er dann am Zimmer seiner Tochter sein. Außerdem war die Sonne schon untergegangen. Als er wieder ins Haus eintrat, war Ella nicht mehr im Wohnzimmer. Sie war in der Küche und wusch das Geschirr. Isaac schlich sich von hinten an sie heran. Ella erschrak und wirbelte herum. Böse schaute sie ihrem Mann in die Augen. Er lachte nur und küsste sie dann. Nach den neusten Gesetzen der Vampire war es erlaubt, dass sie sich eine Geliebte aussuchen durften, die sie dann, wenn es ihnen zustand, mitnehmen durften. Menschen, die nichts von den Vampiren wussten, durften auch nicht von ihnen erfahren. Es gab wenige Menschen, die in eine Jägerfamilie geboren wurden. Ava war eine von ihnen. Eine Jägerin. Wenn sie die Ausbildung nicht machen würde, dann müssten die Jäger zu härteren Maßnahmen greifen. Ella wollte, dass ihre Tochter die Ausbildung antrat. Deshalb erzählte sie ihre Tochter immer vor dem Einschlafen von den Vampiren. Natürlich dachte die kleine Ava, dass es nur Geschichten waren. Aber in einigen Jahren würde sie herausfinden, dass es sie wirklich gibt. Wesen von denen nie die Rede war, wenn andere Nichtwissen dabei waren. Dies war strengstens verboten.
Er saß auf der Couch. Knapp konnte er den Jägern entgehen. Dieses Mädchen. Sie war anders. Das merkte er sofort, aber er durfte sich nicht auf sie einlassen, denn sie war ihm nicht gewehrt. Es würde Konsequenzen geben, aber es gab einige, die sich wagen in einen Menschen zu verlieben. Einer der sich dies gewagt hatte, hieß Alessio. Er hatte sich in Alessia verliebt. Sie trugen fast denselben Namen. Sein Instinkt verriet ihn. Er musste jagen. Ein leises Knurren entwich seiner Kehle. Blitzschnell stand er auf und huschte mit leisen Schritten nach draußen in den Wald. Da war sie. Seine Beute. Reglos lag sie auf dem Waldboden. Er roch das Blut, welches aus einer Wunde floss. Langsam näherte er sich seiner Beute. Wage nahm sie wahr, wie er sich näherte. Lange blickte er sie an und biss dann zu. Er genoss ihr Blut. Sie erschlaffte in seinen Armen. Er ließ von ihr ab, als ihr Körper endgültig erschlaffte.
Ava saß hinter einem Busch. Sie wartete auf ihren Kumpel. Dann sah sie ihn. Den Vampiren. Er näherte sich mit langsamen Schritten auf ein Mädchen, welches blutete. Gebannt schaute Ava ihm zu. Er achtete nicht auf sie. Sie sah, wie der Vampir dem Mädchen das Blut aussaugte. Ava konnte nicht hinschauen, aber sie starrte trotzdem hin. Sie konnte sich nicht abwenden. Er ließ von ihr ab und huschte in den Schatten zurück. Ava war wie erstarrt, als ihr Bruder James sie am Waldrand entdeckte. Schnell ging er zu ihr und brachte sie nach Hause. Seine Eltern durften nicht erfahren, dass Ava sich im Wald aufhielt. Er brachte sie in ihr Zimmer und ging dann zu seinen Eltern zurück.
„Ava, essen! Kommst du?"
Ihre Mutter rief nach ihr. Ava stand auf und schleppte sich mühselig in die Küche. Ihre Mutter schaute sie lange an.
„Alles ok bei dir?", fragte sie. Ava nickte und beschmierte sich ihr Brot mit einem kleinen Hauch Marmelade. Kritisch schaute Ella, ihre Mutter auf das Brot.
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