Schildkröten sprechen nicht

Schon der Titel des Buches verspricht Spannung und Exotik. Im Kopf macht sich bereits Vaiana (Moana) bereit, die Führung der Gedanken zu übernehmen. Das Titelbild ist ansprechend, erinnert an Zeichnungen der Maori oder aus Hawaii (bezieht sich auf das alte Titelbild). Wer die Geschichten von FleurDeCel kennt, freut sich auf Spannung, Erotik und unerwartete Wendungen.

Handlung

Die Protagonistin Mariana ist eine junge Tauchlehrerin auf der traumhaften Insel Perhentian Besar in Malaysia. Sie ist die Tochter eines Meeresforschers und dadurch selbst dem Wasser und der Unterwasserwelt verbunden.

Eines Tages lernt sie den reichen Kunden Alexander kennen, der nicht bloss Kunde, sondern Aushilfskraft in ihrem Resort ist. Die beiden stammen aus diametral unterschiedlichen Welten, was zwangsläufig zu Konflikten führt. Dies vor allem dann, als Alexander plötzlich mit neuen Plänen für das finanziell angeschlagene Resort daherkommt.

Kritik

Die Geschichte wird mit einzigartigem Kopfkino erzählt. Als Leserin habe ich Salz geschmeckt, Strand gerochen und viel Wasser geschluckt. Ich durfte lachen, träumen, weinen und geniessen. FleurDeCel gelingt es hier, die Leserin in eine unbekannte, faszinierende Welt zu entführen und dabei die Sinne für Umweltschultz zu aktivieren. Das Buch ist in jeder Hinsicht lesenswert, vor allem aber für Touristen, welche mit dem Gedanken spielen, Malaysia zu besuchen und sich dabei nicht zu schade sind, nachhaltig zu reisen.

Es bleibt zu befürchten, dass die Geschichte hauptsächlich von Frauen gelesen wird. Das ist dem Stil und der Handlung zuzuschreiben, aber sehr schade. Die Männer dieser Welt könnten hier einiges lernen, wenn sie sich den Worten der Autorin hingäben, deren Sinn hinterfragten und die filigrane Welt, welche hier beschrieben wird, in sich aufzögen.

Ich würde das Buch veröffentlichen wollen. Entscheidend wären der Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Werbung. Ich denke jedoch, die Kundschaft ist da. Eine Geschichte wie diese findet eine breite Leserschaft, denn im Urlaub lesen vor allem die Frauen. Ich habe das Buch verschlungen, es hat mich kaum je losgelassen - ein Mann an meiner Seite hätte frustriert einige Biere trinken oder sich ziemlich um mich bemühen müssen, denn ich hätte ihn kaum mehr beachtet.

Worte an Fleur - FleurDeCel

Du hast eine erfrischend blumige Sprache. Deine Beschreibungen sind einzigartig und fesselnd, ganz egal, ob du Landschaften, Personen, Charakter oder Gefühle beschreibst. Du entführst die Leserin mit Worten. Ich lasse mich sehr gerne, immer wieder, von dir entführen, denn du zeigst mir Welten, die ich bisher nicht kannte oder nicht durch deine Augen gesehen habe. Deine Geschichten sind Reisen, die verzaubern und lehren, lange bevor sie zudem noch unterhalten. Ich danke dir, dass du schreibst und dass ich deine Bücher hier entdecken durfte. Ich freue mich darauf, sie eines Tages im Buchladen zu sehen.

Das neue Cover

Es ist gut, da gibt es nichts zu sagen. Der Sticker sollte weg, aber das kann man in der gekauften Buchversion ja selbst erledigen. Der Titel liegt leicht unterhalb der Mitte, was der Schildkröte im Bild mehr Gewicht gibt. Die Farbe der Schrift nimmt ah Helligkeit ab, je tiefer die Worte liegen - absolut sinnvoll, wenn es sich um Tauchtiefe handelt. Der Blick einer Betrachterin schwankt zwischen der Schildkröte und dem entsprechenden Wort hin und her, wie die Wellen des Meeres. Gut gemacht, liebe Grafiker - es ist ein tolles Cover.

Für mich passte das alte Cover trotzdem bessser. Das Gelb des Sandes und die Ringe des Farns fehlen auf dem neuen Bild.


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