XXII|| Drachenjäger
Widmung: NotWithoutMusik
Kommen wir erneut zu einem Buch, das mir Zwecks eines Buchclubs zugeteilt worden ist - auch dieses Buch - kann ich von vornherein feststellen - hat wirkliches Potential.
gelesen: Vorwort - Kapitel 17
Genre: Fantasy
Was ich nochmal anmerken wollte - es ist alles meine Meinung - Meinungen von anderen können sich mit meiner decken oder eben auch nicht.
Kommen wir also zur heutigen Bewertung:
Cover
Das Buchcover ist in braun-beigetönen gehalten. Der Hintergrund sind schuppenartige Elemente auf dem der Titel, der Autorenname und ein Baum eingearbeitet worden sind. Titel und Autorenname sind gut erkennbar auf dem Cover angebracht und ist sehr gut leserlich, wobei ich den Autorenname schon wirklich etwas zu groß ist. In den Titel wurde ein Drache eingearbeitet, der ein wenig fehl am Platze erscheint. Das Cover ist insgesamt ein wenig zu wenig aufregend für das Genre Fantasy. Es lässt sich zwar wirklich gut mit der Geschichte und deren Inhalt identifizieren, aber ein wenig Aufregung darf da gern noch rein.
Daher insgesamt 20 von 25 Punkten
Titel
„Drachenjäger" - der Titel ist kurz und prägnant. Man kann sich einiges vorstellen darunter. Er ist zwar nichts außergewöhnliches und aufregendes, aber in diesem Wort wird der Kern seiner Geschichte wirklich gut getroffen. Vielleicht könnte man ihn ein wenig erweitern, damit er an Individualität gewinnt und einen Wiedererkennungswert bekommt.
Insgesamt daher 15 von 20 Punkten
Klappentext
Das ist endlich mal wieder ein Klappentext, der mir wirklich gut gefällt. Er ist nicht zu lang und gibt genau die Vorahnung auf den Inhalt der Geschichte, die die Geschichte tatsächlich auch hergibt. Wirklich gelungen an dieser Stelle. Es stört hier auch wirklich gar nicht, dass die drei Frauen nicht benannt worden sind.
Daher insgesamt 14 von 15 Punkten
Handlung
Aufbau
Auch hier kann ich es kurz halten. Der Aufbau dieser Geschichte wirkt gut durchdacht und strukturiert. Jeder einzelne Handlungsstrang baut auf dem vorherigen auf. Auch die Geschichte entwickelt sich nachvollziehbar weiter. Was wirklich sehr gut ist, ist, dass die Autorin gleich am Anfang eine Vorstellung ihrer Welt in Form einer Karte preisgibt und diese auch durch bestimmte Begriffe erklärt. Das hilft beim Lesen wirklich weiter. Was hier vielleicht noch mit aufgenommen werden könnte, ist das Wort „Yenebi" - da sollte der Fokus entweder in der Geschichte selbst oder im Vorwort liegen, dieses vollumfänglich zu erklären.
Inhalt
Man steigt direkt in die Fantasy-Welt von Eryendor der Elfen, Gestaltenwandler und Drachen ein, indem man die Elfe Talila kennenlernt und ihre Sicht der Dinge. Es beginnt damit, dass sie mit Coròn heimlich kämpft und ihre Liebe ihm gegenüber vortäuscht, damit sie mit ihm kämpfen konnte. Diese Szene wird gut beschrieben und hat Identifikationscharakter. Was mir hier als unrealistisch erscheint, ist, dass sie gegenüber der Prinzessin, ein Hoheitsglied von Eryendor, einfach so erzählt, dass sie Drachenjägerin werden möchte. Das macht an dieser Stelle wirklich nicht sehr viel Sinn, da vorher kein großartiges Gespräch abgelaufen ist. Dann geht es weiter, dass Talila unerwarteterweise zur Königsfamilie beordert wird und dort sterben sollte. Das war wirklich ein guter Einstieg in die Geschichte und hat den Spannungsmoment in die Höhe getrieben. Aber auch da habe ich zu bemängeln, dass die Dialoge sehr merkwürdig und wenig aufeinander passend erscheinen. Die Autorin versucht hier, Talila einen starken, unerschrockenen Charakterzug zu geben, allerdings wirkt er hier eher frech und unsympathisch. Hier hat die Autorin dennoch die Spannung hochgehalten, als Coròn, den Talila nicht geliebt, sondern ausgenutzt hatte, sich aus Liebe zu ihr als Kampfgegner meldet und sich als Opfer hergibt. Dann geht es richtig los. Man lernt die Rituale, Bräuche und alles was dazugehört von Eryendor und seine Bewohner kennen. Talila wird zur Drachenjägerin ausgebildet und geht auf die erste Jagd. Leider endet da für mich die Geschichte. Was auf jeden Fall ausbaufähig ist, ist die Tatsache, dass Talila auf Frauen zu stehen scheint. Es kommt zu plötzlich. Die Autorin lässt den Leser durch bestimmte Trigger-Momente nicht eine Vorahnung erhaschen, dass Talila eine etwas andere Gesinnung hat - an dieser Stelle auch wirklich schade. Ansonsten ist wirklich anzumerken, an den Dialogen der Figuren untereinander zu arbeiten - ich hatte ja schon einige Beispiele angebracht, aber auch der mit ihrer Mutter, wo man etwas über ihren Vater erfährt, wirkt wirklich unpassend an der Stelle. Die scheinen als einzige wirkliche Schwachstellen zu haben.
Charaktere
Die Protagonistin ist am meisten ausgestaltet worden hinsichtlich ihrer einzelnen Charakteristika. Sie wirkt mutig, etwas abgehoben, frech und sehr temperamentvoll. Sie wirkt auch überstürzend und wenig erschrocken. Man kann sich dennoch mit ihr identifizieren. Anscheinend fühlt sie sich eher von Frauen angezogen als von Männern, dies wird aber kurz bevor sie sich „outet" erst klar. Versuche diese Eigenschaft noch ein wenig mehr in einen früheren Handlungsstrang mit einzubauen, damit der Leser eine geringe Vorahnung bekommen kann.
Alynna stellt der Protagonistin gegenüber den schwächeren Part dar. Sie ist unsicher, unzufrieden und kommt bei den restlichen Elfen nicht wirklich beliebt.
Den restlichen Figuren, die eher - zumindest momentan noch - eine zweitrangige Rolle spielen, werden auch die unterschiedlichsten Charakterzüge angeeignet, worin sie sich ausleben und wodurch das kleine Elfenvölkchen Vielfältigkeit erlangt. Die Autorin stellt die Figuren auch nachvollziehbar dar und lässt sie entsprechend ihrer Charakterzüge handeln.
Umgebung
Die Umgebung wird eher spärlich beschrieben. Auch hier besteht noch ausbaubedarf. Die Autorin muss hier wirklich dem Leser noch eine genaue Beschreibung einzelner Plätze in ihrer Welt liefern, damit man sich ihn bildlich vorstellen kann.
Insgesamt daher 19 von 30 Punkten
Gesamteindruck
Grundidee - Individualität deiner Geschichte
Die Idee ist wirklich ausgesprochen gut. Sie gefällt mir sehr. Es geht um ein kleines Elfenvölkchen, das seine eigenen Rituale geschaffen hat und das monarchisch geführt wird. Weiterhin geht es um Gestaltenwandler, Drachenjäger und den Drachen selbst. Der Klappentext verrät, dass sie einen Krieg führen werden. Die Idee ist vielleicht nicht ausgesprochen Neues, aber dennoch gefällt sie mir nach wie vor bisher.
Umsetzung
Die Umsetzung der Idee gelingt der Autorin weitestgehend. Wie zuvor beschrieben, gibt es an der ein oder anderen Stelle noch Ergänzungsbedarf, aber im Großen und Ganzen gibt es hier wenig zu bemängeln. Die Perspektive des Drachen kann man erst nicht ganz nachvollziehen, da man vorher auch nicht wirklich erfährt, ob sie reden geschweige denn denken können. Auch hier muss das vorher vielleicht irgendwie angedeutet werden.
Sprache
Der Schreibstil und die Sprachen passen weitestgehend zur Geschichte und zum Genre. Die Ausdrücke wie „bei der buckligen Brotspinne" und ähnliche gefallen mir wirklich sehr und lässt den Leser schmunzeln. Jedoch gibt es einige Ausdrücke, die meiner Meinung nach, nicht in diese Geschichte gehören. Da müsste die Autorin versuchen, die Sprache etwas altertümlicher und gehobener erklingen zu lassen. Es sind wenig Rechtschreib - und Grammatikfehler vorhanden, weshalb sich die Geschichte flüssig herunterlesen lässt.
Insgesamt 37 von 40 Punkten
Gesamtheit aller Punkte: 105 von 130 Punkten
Fazit:
Insgesamt kann ich sagen, habe ich diese Geschichte verschlungen. Sie ist wirklich echt schon gut gelungen.
Einige Fehlerchen oder Unstimmigkeiten sind mir aufgefallen, wie ich oben beschrieben habe. Die zur Perfektion dieser Geschichte hoffentlich beitragen werden. Sie wirkt sehr gut durchdacht und strukturiert. Man kann hier sehr gut in die Welt von Eryendor eintauchen und sie vollends aufzusaugen. Man findet so gut wie keinen Handlungsstrang, der irgendwie unlogisch erscheint.
Wirklich eine tolle Geschichte. Wenn ich die Zeit finden sollte, werde ich sie weiter verfolgen.
N.H.
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