Epiphany - Kim Seokjin
In schwarzer Bekleidung steht er wieder hier, an seinen typischen Zufluchtsort.
Jedes mal wenn es ihm besonders schlecht geht, sucht er diesen Ort auf. Er besucht seine Mutter, am Friedhof. Der Schwarzhaariger säubert das Grab seiner Mutter, pflanzt Blumen ein und gießt diese, währenddessen erzählt er ihr, wie sein Tag so war, wie immer lügt er sie an, schließlich will er sie dort oben nicht mit seinen Sorgen belasten.
Während Seokjin dort mit dem Grab beschäftigt ist, wird er von jemanden beobachtet. Die Hände in der Hosentasche schaut der Blondhaarige zu, wie sein Kumpel seine eigene Mutter, wie jedes Mal lügen erzählt und so tut, als wäre er glücklich.
Wieso Yoongi am Friedhof ist? Er wollte Seokjin abholen und mit ihm etwas unternehmen, damit der Schwarzhaarige etwas unter die Menschenmenge kommt. So kann er nicht weiterleben!, sind sich die Freunde von Seokjin der Meinung, doch Seokjin macht es ihnen nicht einfach, er öffnet sich niemanden.
Als man ihm mitteilte, dass Seokjin nicht zu Hause sei, wusste Yoongi sofort, wo er ihn finden kann.
Yoongi seufzt und versucht sich in die Psyche des Älteren zu versetzen, damit er endlich einen Weg findet, das Seokjin dazu bringt über seine Probleme, auch Ängste zu sprechen. Seokjin holt den Jüngeren aus seinen Gedankengängen, verwirrt schaut der Jüngere zu Seokjin. Er ist total verschwitzt, seine Hände und Klamotten sind voller Schlamm. Die Blicke von Yoongi wandern von den Schuhen zu seinem Gesicht, Seokjin hat wieder einmal seine lachende Maske aufgesetzt. „Ich will ein ehrliches Lachen von dir sehen!", bricht er sein schweigen.
Diese Worte treffen Seokjin, wie ein Schlag ins Gesicht und sein Lächeln verschwindet, er setzt eine ernste Miene, ohne zu zögern kontert er. „Verpiss dich von hier!" Doch Yoongi hat nicht vor so schnell den Schwarzhaarigen alleine zu lassen, ganz egal, wie hart seine Wortwahl auch sein wird. Zwar ist er immer derjenige gewesen, der so eine Miene aufsetzt und anfängt verletzend zu werden, aber heute lässt er ausnahmsweise seinen Kumpel, seine Rolle übernehmen.
Yoongi steckt beide Hände in seine Hosentasche und legt den Kopf schief, dabei informiert er seinen Kumpel, dass er nicht die Absicht hat, ihn alleine zu lassen. Seokjin verdreht genervt die Augen und steuert auf sein Auto zu, gefolgt von seinem Freund. Ohne den Blondhaarigen anzuschauen, befehlt er ihm ins Auto einzusteigen, was der Jüngere auch macht.
Nach einigen Minuten steigt auch Seokjin ins Auto ein, bei modernen Autos ist es nicht nötig den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken, weshalb er nur einen einzigen Knopf betätigt, der den Motor anspringen lässt. Die Fahrt verläuft ruhig, beide jungen Männer sind in ihren eigenen Gedankenwelt, während Yoongi nach passenden Themen sucht, ist Seokjin in der Vergangenheit, er kann diese Zeit nicht verdrängen, weshalb er immer noch darunter leidet. Mit dem Tod von seiner Mutter hat alles angefangen. Er lernte zwei neue Personen kennen, die eine wurde seine feste Freundin und der andere sein bester Freund, dachte sich Seokjin zumindest. Doch diese Materialisten waren nur auf das Geld hinaus, sie wollten die Situation von Seokjin ausnutzen und so viel möglich ans Geld kommen. Dabei haben sie es geschafft Seokjin von den anderen sechs wegzubekommen, da sie ihn immer wieder wachrütteln würden, dies passten ihnen nicht.
Nicht lang, Seokjin hat sie erwischt und wurde somit in die kalte Realität geholt, indem Moment musste er an seine Freunde denken, die ihn ständig vor sie gewarnt hatten....
Yoongi räuspert sich um Seokjins Aufmerksamkeit zu erlangen zu können, was ihm auch gelingt. Während Yoongi versucht die Stimmung aufzulockern, konzentriert sich Seokjin auf die Straße und bevorzugt dabei zu schweigen. So typisch von ihm, was hätte er sonst machen? Sich unterhalten? Worüber denn? Mit der Zeit hat er, wie es aussieht vergessen, sich wie ein normaler Mensch zu unterhalten.
Wieso seine Freunde noch bei ihm sind? Tut er ihnen nur leid oder haben sie ihn wirklich so gern, das sie ihm helfen wollen? „Du Yoongi, wieso seid ihr alle noch meine Freunde?", unterbricht er den Jüngeren. Der Angesprochene schaut fassungslos Seokjin an. „Diese Frage hast du nicht gestellt!", ruft er empört. Doch Seokjin bleibt stur dabei und möchte eine ehrliche Antwort von ihm, so wie er vorhin zu ihn gesagt. Yoongi möchte Seokjin ehrlich Lächeln sehen, jetzt will Seokjin eine ehrliche Antwort von Yoongi. Wieso sind sie immer noch an Seokjins Seite?
Yoongi schaut zu seinem Freund und befiehlt ihm das Auto zu stoppen, was der ältere auch macht. Abwartend wird er von Seokjin angeschaut. „Das ist jetzt nicht dein scheiß Ernst?! Wie kannst du nach so vielen Jahren an unserer Freundschaft zweifeln?!", ruft der blondhaarige empört. Als der Schwarzhaarige nichts dazu erwidert und seine Miene sich nicht verändert, wird dem anderen klar, das Seokjin ernst meint.
Seufzend lässt Yoongi die Schultern hängen, enttäuscht erwidert er den Blick der Schwarzhaarigen. „Wir kennen uns schon so lange. Wir haben zusammen so vieles durchgemacht und wurden zu einer Familie. Du zweifelst an unserer Freundschaft?", murmelt er traurig und steigt anschließend aus dem Auto aus. Seokjin ruft Yoongi hinterher, doch dieser ignoriert ihn gekonnt, setzt seinen Weg fort. Lieber geht er seinen Weg zu Fuß fort, statt mit so einer Person, wie Seokjin, der den anderen an den Kopf wirft, sie spielen ihm was vor.
Seokjin ist vom Auto auch ausgestiegen, statt seinem Freund hinterher zu gehen, bleibt er wie angewurzelt stehen und starrt ins Leere. Wieso kann er seinen Kumpel kein Glauben schenken, obwohl Yoongi mit seiner ehrlichen Art bekannt ist? Sie waren doch immer ehrlich zu ihm, wieso kommt ihm ihre Freundschaft nur so gespielt vor? Nachdem Yoongi immer mehr aus seinem Sichtfeld verschwindet, steigt Seokjin in sein Auto und fährt weiter, jedoch ändert sich sein Ziel. Wenn er jetzt nach Hause fährt, dann bekommt er einiges von den anderen, vor allem von Yoongi einiges zu hören, auf das hat er gerade keine Lust. Lieber geht er nach Hause, wenn anderen sich in ihre Zimmern zurückgezogen haben.
Er sucht nach einem Parkmöglichkeit, um etwas in der Stadt spazieren gehen zu können. Die Zeit vergeht einfach nicht, er hat schon alles mögliche gemacht. Seine Kleidung gewechselt, etwas gegessen, seinen Kaffee getrunken, er war auch in etlichen Shops, sobald er auf die Uhr schaut, stellt er fest, das erst nur drei Stunden vergangen sind. Seufzend steht er mitten auf der Straße, was soll er jetzt noch machen?
Einige Minuten verweilt er an der selben Position, dann aber geht er Richtung seines Fahrzeugs, nach Hause. Die ganze Fahr über führt er Konversationen, die höchstwahrscheinlich nicht stattfinden werden, aber was wenn doch? Dann ist er wenigstens darauf vorbeireitet.
Vor dem Grundstück parkt er sein Auto und zögert noch einen Moment. Tief durchatmen und los! Seokjin geht langsam auf die Türe zu und gebt den Pin ein, damit die Tür sich öffnet. Nicht so wie erwartet, wird im Flur auf ihn gewartet, auch ist es im Haus außergewöhnlich ruhig. „Sind die anderen nicht zu Hause?", fragt er sich selbst, doch diese Frage wird gerade im Moment, als Hoseok mit eine Tasse in der Hand Seokjin über den Weg läuft, von selbst beantwortet. „Oh Hallo", erwidert der Jüngere den verwirrten Blick vom Älteren.
Dieser nickt und lächelt den Jüngeren warm an. Auch wenn Hoseok sich zu einem Lächeln zwingen muss, macht er das und setzt seinen Weg fort. Ob sie alle von dem Streit zwischen Seokjin und Yoongi mitbekommen haben?
Da sonst keiner von den anderen sich im unteren Bereich des Hauses befinden, beschließt sich Seokjin in sein Zimmer zu gehen, in seinem Zimmer nimmt er frische Sachen und geht ins Bad. Nach ungefähr zehn Minuten kommt er frisch geduscht, mit frischen Sachen aus dem Zimmer. „Seokjin, hast du etwas Zeit?", hört er einer seiner Freunde sagen. „Einen Moment", entgegnet er und geht in sein Zimmer, um seine Sachen dort abzulassen, er kann sich schon denken, das Namjoon nicht der einzige sein wird, der mit ihm reden will, sondern die anderen auch.
Er verlässt sein Zimmer und läuft an Namjoon vorbei, um ins Wohnzimmer zu gehen. Der Größere folgt ihm. Wie bereits erwartet sitzen alle, also fast alle im Wohnzimmer. Yoongi ist nicht da. Seokjin kennt den Grund, der Blondhaarige ist immer noch sauer auf seinen Freund. „Ihr habt sicherlich mitbekommen, das ich streit mit Yoongi hatte.", lässt er die anderen wissen, alle nicken bestätigend. „Du kannst uns sicher mehr über den Streit erzählen, als Yoongi.", erwidert Namjoon, während er sich zu Hoseok setzt. Verwirrt schaut Seokjin den Grauhaarigen an.
Hat Yoongi den Auslöser für den Streit nicht erwähnt?
„Yoongi ist nach Hause gekommen und war auf 180, dabei hat er immer wieder dich beschimpft, weshalb wir davon ausgegangen sind, das ihr euch gestritten haben musst. Wir haben ihn aufgehalten und wollten wissen, was war. Er hat uns ignoriert und ist fluchend in sein Zimmer.", hört er Hoseok sagen.
Jetzt plagt ihm das schlechte Gewissen, dabei war er sich so sicher, dass Yoongi zu den anderen gerannt sei, um mit den anderen darüber zu sprechen. Seokjin setzt sich zu den anderen an den Tisch und erzählt ihnen über den Streit zwischen Yoongi und ihm.
Die anderen haben so ähnliche Reaktion, wie Yoongi abgegeben.
Nun, liegt Seokjin auf seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er muss immer wieder an die geschockten Gesichter und an die Worte seiner Freunde denken, die ihn nach seinem Geständnis gemacht und gesagt haben.
Sie alle haben total überreagiert, seiner Meinung nach. Seuzfend schaut er aus dem Fenster, und denkt zurück an die Worte von den anderen, wie viel er den anderen bedeutet, so wie Yoongi das zuvor auch gesagt hatte, sie sind mehr als nur Bandkollegen oder Freunde, sie sind eine Familie.
Erneut stößt ein gequältes Stöhnen aus seinen vollen Lippen. Was soll er nur machen? Seine Hände legt er auf sein Gesicht und wälzt sich auf seinem Bett. Doch dann steht er ruckartig auf. Es hilft alles nichts, er muss mit Yoongi reden, der Manager darf kein Wind von dem Stress zwischen ihnen bekommen.
Er nimmt seine ganze Mut zusammen und verlässt sein Zimmer, mit langsamen Schritten auf Yoongis Zimmer zu, davor bleibt er stehen und zögert einige Minuten. Sie alle kennen Yoongi, wenn er schlecht gelaunt ist, sollte man ihm am besten aus dem Weg gehen. Möglicherweise ist er schlecht gelaunt, Dank Seokjin. Vorsichtig klopft er an der Tür und sofort kann man den verärgerten Yoongi hören. „Nein!", ruft er laut. „Ich habe doch nur geklopft", erwidert Seokjin und die Tür geht vor seiner Nase auf. „Komm rein", sagt Yoongi monoton und tretet etwas zu Seite, damit der Ältere in das Zimmer kann.
„Yoongi, meine Vergangenheit brauche ich dir nicht zu erzählen, du kennst sie. Es fällt immer noch schwer meinen Mitmenschen zu vertrauen, ohne Skepsis.", sagt Seokjin und schaut mit glasigen Augen zu seinem Kumpel, der wütende Gesichtsausdruck von Yoongi wird zu einem besorgten. „Ich weiß es doch", murmelt er traurig.
„Ich will auch wie früher sein, aber meine Vergangenheit lässt mich nicht los, bitte hilft mir.", bricht der Schwarzhaarige nun in tränen aus, mehrere laute Schluchzer verlässt seine Kehle. Yoongi geht auf ihn zu und nimmt ihn in seine Arme so untypisch für ihn aber was soll er machen, sein Freund braucht seine Nähe.
Diese OS ist nur ein Vorgeschmack für meine neue Seokjin ff, die demnächst veröffentlicht wird😊
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16.06.2019
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