Einzeltraining - Sope

"Macht nicht mehr so lange!", ruft Jin zum Abschied, als er mit den anderen den Probenraum verlässt.

"Ja ja", antworten Hobi und ich.

Er hat die neue Choreo schon voll drauf, bei mir hapert es leider noch an einigen Stellen. Daher habe ich zugestimmt, als er mir angeboten hat, abends mit mir zu üben. Deswegen und weil ich ehrlich gesagt Bock hatte, mit ihm allein zu sein. Hobi ist toll. Die anderen können ruhig schon Feierabend machen.

"So", sagt er.

"Wer so sagt, weiß nicht weiter oder hat noch viel vor."

"Zweiteres", lacht er.

"Was genau machen wir jetzt?"

"Du tanzt es mir jetzt vor und ich unterbreche dich an den Stellen, an denen ich dir Tipps geben möchte."

"Okay."

Ich warte, dass er die Musik anmacht und lege dann los. Bereits nach den ersten drei Takten stoppt er die Musik.

"Wow, ich wusste nicht, dass ich sooo schlecht bin."

"Bist du nicht. Ich will dir nur was zeigen. Du musst an der Stelle die Hüfte etwas mehr bewegen, ansonsten ist es doch gut. Schau genau hin."

Ich schaue auf seinen Arsch, ähm, seine Hüfte, als er mir die Bewegung vormacht. Ja, das ist ein weiterer Grund, warum ich zugestimmt habe. Bei ihm sieht das wunderschön aus. Ich mache es ihm nach.

"Fast. Darf ich mal?"

Ohne auf meine Antwort warten, kommt er einen Schritt näher und fasst an meine Hüfte, die er dann mit mir bewegt. Noch ein Grund.

"So ist es super", lobt er mich.

In der Tat.

"Ok."

"Gut, nochmal von vorne."

Er lässt mich los und startet die Musik erneut. Ich spüre seinen Blick auf mir und gebe mir für ihn größte Mühe. Schon bald unterbricht das Lied wieder.

"Schau mal, du machst so, aber die Bewegung geht eher so." Beide Varianten macht er mir vor, dann nicke ich.

"Wir machen es nochmal zusammen, so wie vorhin, ja?", meint er und tritt hinter mich. Wieder fasst er mich an und bewegt meinen Körper gemeinsam mit mir.

Ich grinse sein Spiegelbild an und sage provozierend: "Du gibst mir die Einzelstunde doch nur, damit du mich angrapschen kannst."

Hobi schmiegt sich noch näher an mich und grinst zurück: "Das wünscht du dir wohl."

Und wie ich mir das wünsche!

"Du willst es doch auch", hauche ich und lecke mir spielerisch über die Lippen. Er lacht.

"Vielleicht", entgeget er zwinkernd und wendet sich an, um die Musik neu zu starten. Ach schade. Ich habe noch nie so heftig mit ihm geflirtet wie eben und jetzt will er einfach weiter üben, als wäre nichts. Ehrlich gesagt, habe ich überhaupt noch nie mit ihm geflirtet und habe nicht damit gerechnet, dass er darauf eingeht, auch wenn es nur ein bisschen war. Was soll dieses "Vielleicht" und dieses Zwinkern?? Ich schludere beim tanzen, weil ich in meinen Gedanken hänge.

"Was war das denn? Das kannst du doch besser", stellt auch Hobi fest, als er die Musik an derselben Stelle wie eben stoppt.

"Soll ich es dir noch mal zeigen? Mach es mir einfach nach."

Er tanzt mir die Stelle erneut vor, doch ich passe nicht wirklich darauf auf, was genau er mir zeigt.

"Was ist los? Brauchst du etwa schon eine Pause?"

Hobi stellt sich genau vor mich und schaut mir direkt in die Augen. Das macht mich nervös.

"Ja. Nein. Keine Ahnung. Ich kann mich gerade nur echt schwer konzentrieren."

"Warum?"

"Na wegen dir", denke ich. Was soll ich denn jetzt sagen? Ist das der passende Moment für ein Geständnis à la "Hobi, ich mag dich schon echt lange"?

"Wegen mir?", fragt er leicht überrascht. Mist. Ich habe das wohl gerade laut gesagt. Hobi hebt seine Hand und legt sie an meine Wange. Das fühlt sich schön an. Ich weiß nur nicht, was ich aus der Situation jetzt machen soll. Die ganze Zeit guckt er ein bisschen verdattert.

"Yoongi", sagt er leise. Um mich nicht noch mehr zu verplappern, beiße ich mir auf die Zunge. Ich will, dass er meine Wange nie wieder loslässt und lehne mich leicht in seine Hand, schaue aber unsicher zu Boden. Hobi streicht mit dem Daumen über meinen Wangenknochen. Zögernd kommt er näher. Unendlich langsam nähern sich unsere Gesichter einander. Nur noch wenige Zentimeter, dann berühren sich unsere Lippen. Automatisch schließe ich meine Augen. Mein Mund erwidert seinen sanften Druck. Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert. Es fühlt sich viel schöner an, als ich es mir jemals vorgestellt habe. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns voneinander. Schade, von mir aus hätte es noch länger gehen können.

"Wir lassen das mit dem Trainieren für heute lieber", meint Hobi leise und geht zur Tür. Ich bin verwirrt. Erst küsst er mich und dann lässt er mich einfach hier stehen?













































Wider erwarten verlässt Hobi nicht den Trainingsraum, sondern schließt ihm von innen ab und kommt dann wieder zurück. Ich stehe immer noch verwirrt an derselben Stelle.

"Wir wollen ja nicht, dass die anderen uns beim Knutschen erwischen, oder? Also, sofern ich nochmal darf?", fragt er zögerlich.

Ich nicke schwach. Hobi lächelt mich freundlich an und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

"Ich träume das gerade, oder?", flüstere ich.

"Ganz ehrlich, Yoongi? Das fühlt sich doch viel besser an als ein Traum", erwidert Hobi und schon liegen seine Lippen wieder auf meinen. Ich bin ein bisschen überfordert mit der Situation und weiß nicht, wohin mit mir oder meinen Händen. Die baumeln einfach neben meinem Körper und zittern heftig, so wie auch meine Beine.

"Alles okay?", fragt Hobi besorgt.

"N-nervös", bringe ich gerade so hervor. Ermutigend lächelt Hobi mich an.

"Lass dich einfach fallen, ich bin da. Und leg ruhig die Hände auf meine Hüften."

Ah stimmt, da gehören die Hände beim Küssen hin. Dankbar folge ich seiner Anweisung, während er eine Hand von meiner Wange nimmt und mich dann am Rücken festhält. Wieder nähert er sich mir. Zum dritten Mal heute liegen unsere Münder aufeinander. Glücksgefühle durchströmen meinen ganzen Körper. Dann fängt Hobi an, seine Lippen zu bewegen. Ich tue es ihm gleich und so enden wir keuchend in einem feuchten Kuss, bis wir eine Atempause machen. In mir kribbelt es von oben bis unten.

"Wow, das war schön", meint Hobi leise. Ich stimme ihm zu. Wieder sehen wir uns lächelnd in die Augen, dann küssen wir uns erneut. Diesmal leckt Hobi mir mittendrin über die Unterlippe. Überrascht keuche ich auf. Dadurch öffne ich natürlich den Mund und Hobi dringt rasch mit seiner Zunge ein. Er berührt damit meinen Gaumen, wodurch ich lachen muss und zurückschrecke.

"Oh, bist du dort kitzelig?", fragt er amüsiert.

"Anscheinend."

"Lass mich noch mal."

Ich lehne mich zu ihm hin und öffne bereitwillig den Mund. Hobi zieht mich heran und schiebt erneut seine Zunge zwischen meine Lippen. Sachte streicht er nochmal über den Gaumen. Ich zucke zusammen und ein Kichern dringt aus meiner Kehle. Es fällt mir schwer, nicht wieder zurückzuweichen, weil es so sehr kitzelt. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und schiebe Hobi weg. Um das komische Gefühl loszuwerden, lecke ich kurz mit meiner eigenen Zunge über die Stelle.

"Mach bei mir auch mal", bittet er grinsend. Ich lege meine Hände wieder auf seine Hüften und schiebe sanft die Zunge in seinen Mund. Er ist offensichtlich nicht kitzelig am Gaumen, da er nur dasteht und es genießt, bis er wieder mitmacht und meine Zunge mit seiner umspielt. Es wird ein leidenschaftlicher Zungenkuss, der eine halbe Ewigkeit geht und meiner Meinung nach dennoch viel zu schnell vorbei ist. Ich will mehr davon.

Schweratmend sieht Hobi mich an. "Wollen wir... zu den anderen zurückgehen und das Ganze morgen wiederholen?"

"Erstens nein, zweitens ja", antworte ich, da ich noch nicht aufhören will. "Ein bisschen noch. Bitte", füge ich hinzu und versuche einen Hundeblick.

Lächelnd lehnt er sich zu mir und lässt mich ein letztes Mal für heute seine wunderbaren Lippen spüren.

"Aber morgen übst du wirklich, bevor wir knutschen!"

"Klaaar."

"Wie war euer Training?", erkundigt sich Jin, sobald wir mit den anderen am Tisch sitzen. Sie haben mit dem Abendessen gewartet, bis wir hier sind.

"War super", antworte ich.

"Wie schön. Seid ihr gut vorangekommen?"

"Ja. Wir trainieren aber morgen nochmal", erwidert Hobi grinsend. Ich grinse zurück.

"Kann ich mitmachen?", fragt Jin eifrig.

"Nein", lautet meine sofortige Antwort. Ich hätte nichts dagegen, wenn er mittrainiert, aber ich lasse ihn sicher nicht bei dem mitmachen, was wir nach dem Üben vorhaben.

Verwirrt schaut Jin mich an. "Wieso denn?"

"War ein Witz", sage ich und zwinkere. Wenn er mitmacht, komme ich sicher nicht so sehr in Versuchung, Hobi anzustarren und abzuknutschen. Das kann ich ja machen, sobald Jin weg ist.

"Super!", freut sich unser Ältester.

Ich freu mich auch.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top