[Namjoon x Yoongi]

A/N POV 

Namjoon wusste, dass er einen Fehler machte, als er Jin das erste Mal küsste. Es war ein Moment der Schwäche, eine flüchtige Entscheidung, die er niemals rückgängig machen konnte. Jin, Yoongis bester Freund, war ebenso verwirrt und verunsichert, aber die Anziehungskraft zwischen ihnen war zu stark, um ignoriert zu werden.

In den Wochen danach hatte Namjoon versucht, die Schuldgefühle zu verdrängen. Doch jedes Mal, wenn er Yoongi ansah, fühlte er einen Stich in seinem Herzen. Yoongi war immer so verständnisvoll, immer da, um Namjoon zu unterstützen. Namjoon wusste, dass er dieses Vertrauen zerstörte, aber er konnte nicht aufhören, an Jin zu denken.

Eines Abends, als Yoongi früher von der Arbeit nach Hause kam, fand er Namjoon nicht im gemeinsamen Apartment. Namjoons Laptop lag auf dem Tisch, sein Handy lag im Schlafzimmer, aber von ihm selbst fehlte jede Spur. Yoongi runzelte die Stirn und beschloss, bei Jin vorbeizuschauen. Jin wohnte nur ein paar Straßen weiter und war oft Namjoons Zufluchtsort, wenn er nachdenken wollte.

Als Yoongi vor Jins Wohnung ankam, zögerte er kurz. Etwas fühlte sich falsch an, eine innere Unruhe, die er nicht ignorieren konnte. Er hob die Hand und klopfte an die Tür, aber es dauerte eine Weile, bis jemand öffnete. Schließlich tat Jin auf, und seine Augen weiteten sich überrascht, als er Yoongi sah.

"Yoongi, was machst du hier?" fragte Jin, seine Stimme war ungewöhnlich hoch.

Yoongi blickte über Jins Schulter und sah Namjoon auf dem Sofa sitzen. Er sah blass aus, als ob er gerade einen Geist gesehen hätte. Ein Unwohlsein breitete sich in Yoongis Magen aus. "Namjoon, warum bist du hier?" fragte er leise.

Namjoon öffnete den Mund, aber keine Worte kamen heraus. Jin trat nervös zur Seite, um Yoongi hereinzulassen, und Yoongi konnte die Spannung im Raum förmlich spüren. "Was ist hier los?" fragte Yoongi, seine Stimme war jetzt fester.

Namjoon stand auf und trat einen Schritt auf Yoongi zu. "Yoongi, ich... wir müssen reden," sagte er und vermied Jins Blick.

Yoongi spürte, wie sein Herz schneller schlug. "Reden? Worüber?"

Die Stille im Raum war erdrückend, und Namjoon rang mit den Worten. "Yoongi, ich habe dich betrogen. Mit Jin."

Yoongi starrte ihn an, als ob er ihn nicht verstehen konnte. Dann, langsam, senkte er den Blick zu Boden, sein Gesicht eine Maske des Schmerzes. "Wie lange?" fragte er mit leiser Stimme.

"Ein paar Wochen," antwortete Namjoon. "Es tut mir so leid, Yoongi. Ich liebe dich, aber ich habe einen Fehler gemacht."

Jin stand schweigend daneben, unfähig, den Blick von Yoongi abzuwenden. Tränen stiegen Yoongi in die Augen, aber er wischte sie schnell weg. "Ich... ich muss hier raus," sagte er abrupt und wandte sich zur Tür.

Namjoon griff nach seinem Arm. "Yoongi, bitte. Lass uns darüber reden."

Yoongi riss sich los, sein Blick war voller Verletzung und Zorn. "Wie konntest du mir das antun? Wie konntet ihr beide mir das antun?" Seine Stimme brach, und er schüttelte den Kopf. "Ich... ich kann das gerade nicht."

Er verließ die Wohnung, und Namjoon und Jin blieben stumm zurück. Die Schwere ihrer Taten lastete auf ihnen, und sie wussten, dass sie einen irreparablen Schaden angerichtet hatten.

Yoongi verbrachte die Nacht in einem Hotel, unfähig, nach Hause zu gehen. Die folgenden Wochen waren die schwersten seines Lebens. Er zog sich zurück, sprach kaum noch mit jemandem und versuchte, die Trümmer seines Herzens aufzusammeln. Namjoon versuchte mehrmals, ihn zu erreichen, aber Yoongi ignorierte seine Anrufe und Nachrichten.

Schließlich, nach Wochen des Schweigens, stand Namjoon vor Yoongis Wohnung. Er wusste, dass er alles tun musste, um sich zu entschuldigen und die Dinge zu klären. Er klopfte an die Tür, und Yoongi öffnete sie, seine Augen waren müde und rot vom Weinen.

"Yoongi, bitte, lass uns reden," sagte Namjoon flehend.

Yoongi seufzte tief und trat zur Seite, um Namjoon hereinzulassen. "Was gibt es noch zu sagen?" fragte er leise.

"Ich weiß, dass ich alles zerstört habe," begann Namjoon. "Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich nie wieder vertrauen kannst. Aber ich wollte dir sagen, dass es mir unendlich leid tut. Ich liebe dich, Yoongi, und ich würde alles tun, um das rückgängig zu machen."

Yoongi sah ihn lange an, bevor er antwortete. "Namjoon, ich habe viel nachgedacht. Ich habe versucht, dir zu vergeben, aber jedes Mal, wenn ich an dich und Jin denke, tut es einfach zu weh. Ich kann das nicht überwinden."

Namjoons Herz sank. "Yoongi, bitte. Ich weiß, dass es schwer ist, aber gib uns eine Chance. Wir können daran arbeiten."

Yoongi schüttelte den Kopf, Tränen glitzerten in seinen Augen. "Namjoon, ich kann das nicht. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, erinnere ich mich daran, was du getan hast. Es tut mir leid, aber ich muss mich selbst schützen. Ich muss weiterziehen."

Namjoon spürte, wie seine Welt zusammenbrach, aber er wusste, dass er Yoongis Entscheidung respektieren musste. "Ich verstehe," sagte er schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. "Ich werde dich immer lieben, Yoongi. Und es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe."

Yoongi nickte, Tränen liefen über seine Wangen. "Leb wohl, Namjoon." Mit diesen Worten schloss er die Tür, und Namjoon wusste, dass dies das Ende ihrer gemeinsamen Reise war.

Die kommenden Monate waren für beide schwierig. Yoongi konzentrierte sich darauf, sein Leben neu zu ordnen und sich selbst zu heilen. Namjoon musste lernen, mit den Konsequenzen seiner Handlungen zu leben und einen Weg zu finden, weiterzumachen. Ihre Wege trennten sich, aber die Erinnerungen an das, was sie einst hatten, blieben.

Manchmal führte das Leben Menschen zusammen, nur um sie wieder auseinanderzureißen. Doch aus Schmerz und Verlust konnten neue Anfänge entstehen, und sowohl Yoongi als auch Namjoon wussten, dass sie eines Tages wieder glücklich sein würden, auch wenn es nicht mehr gemeinsam war.