Hinter verschlossenen Türen
[Namjoon x Yoongi]
A/N POV
Die Sonne schien durch die großen Fenster des Lehrerzimmers, tanzte auf den polierten Oberflächen der Tische und tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Namjoon saß an seinem Schreibtisch, die Stirn gerunzelt, während er über einen Stapel Essays gebeugt war. Seine Hand bewegte sich fast automatisch, während er mit einem Rotstift Anmerkungen machte. Der Lärm der Schüler auf den Gängen drang gedämpft durch die Türen, aber er hatte gelernt, ihn zu ignorieren.
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. „Du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen", ertönte eine vertraute, tiefe Stimme. Namjoon hob den Blick und sah Yoongi, der mit einem entspannten Lächeln und einer Tasse Kaffee in der Hand auf ihn zukam.
„Ich habe noch fünfzehn Essays vor mir", antwortete Namjoon, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und rieb sich die Augen. „Und du? Hast du deine Korrekturen schon erledigt?"
Yoongi setzte sich mit einem geschmeidigen Schwung auf den Tisch neben Namjoon und reichte ihm die Tasse Kaffee. „Fast", sagte er. „Aber ich dachte, ich mache mal eine Pause und schaue, wie es dir geht."
Namjoon nahm die Tasse dankbar entgegen, ließ den aromatischen Duft des Kaffees in seine Nase steigen und nippte daran. Der warme, bittere Geschmack half ihm, sich ein wenig zu entspannen. „Danke, Yoongi. Du weißt immer genau, wann ich eine Pause brauche."
Yoongi grinste. „Ich kenne dich schon lange genug, um das zu wissen." Er ließ seinen Blick über den Stapel Essays schweifen. „Was ist das Thema diesmal?"
„Kreatives Schreiben", antwortete Namjoon und zog ein leicht zerknittertes Blatt Papier heraus. „Sie sollten eine Kurzgeschichte über ein besonderes Ereignis in ihrem Leben schreiben. Einige der Geschichten sind wirklich gut, andere... nun ja, sie könnten ein bisschen mehr Arbeit vertragen."
Yoongi nickte verstehend. „Das klingt nach einer Menge Arbeit. Aber ich bin sicher, dass du es schaffst. Du bist einer der besten Lehrer hier."
Namjoon lächelte verlegen und spürte, wie eine warme Röte seine Wangen überzog. „Danke, Yoongi. Das bedeutet mir viel, besonders wenn es von dir kommt."
Yoongi legte eine Hand auf Namjoons Schulter und drückte sie leicht, ein beruhigendes, festes Gefühl. „Wir sind ein gutes Team, Namjoon. Du solltest öfter daran denken, dass du nicht alles alleine machen musst."
Namjoon seufzte und ließ den Rotstift sinken. „Ich weiß", sagte er leise. „Aber manchmal ist es schwer, um Hilfe zu bitten."
Yoongi sah ihn ernst an, seine dunklen Augen durchdringend und verständnisvoll zugleich. „Dann erinnere ich dich eben daran", sagte er entschlossen. „Wie wäre es, wenn wir nach der Schule einen Spaziergang machen? Frische Luft wird dir gut tun."
Namjoon zögerte einen Moment, unsicher, ob er es sich leisten konnte, eine Pause zu machen. Doch dann nickte er. „Das klingt nach einer guten Idee. Danke, Yoongi."
„Gern geschehen", sagte Yoongi und lächelte ihn an, ein Lächeln, das bis in seine Augen reichte. „Jetzt lass uns diese Essays fertig korrigieren, damit wir den Rest des Tages genießen können."
Gemeinsam arbeiteten sie weiter, ihre Gespräche flossen leicht und mühelos. Yoongi erzählte von den kleinen Abenteuern und Missgeschicken seiner Schüler, und Namjoon lachte, fühlte, wie der Stress langsam von ihm abfiel. Die Zeit verging schneller, und bald hatten sie den Stapel bewältigt.
Als die letzte Glocke des Tages läutete, packten sie ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Weg nach draußen. Die Nachmittagssonne hing tief am Himmel, und eine sanfte Brise kühlte die warme Luft. Sie spazierten über das Schulgelände, ließen den Alltag hinter sich und genossen die seltenen Momente der Ruhe.
„Weißt du", sagte Namjoon nach einer Weile, „manchmal frage ich mich, wie ich das alles ohne dich schaffen würde."
Yoongi blieb stehen und sah ihn an, seine Augen funkelten vor Ernsthaftigkeit. „Du würdest es schaffen, Namjoon. Aber ich bin froh, dass du es nicht alleine tun musst."
Namjoon lächelte dankbar und fühlte eine tiefe Verbundenheit zu dem Mann neben sich. „Ich auch, Yoongi. Ich auch."
Ein paar Schritte später, an einer schattigen Stelle unter einem alten Baum, blieb Yoongi plötzlich stehen und drehte sich zu Namjoon um. „Namjoon, ich muss dir etwas sagen."
Namjoon sah ihn überrascht an. „Was ist los?"
Yoongi trat näher, und Namjoon spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Ich... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber... du bedeutest mir mehr als nur ein Kollege oder ein Freund."
Namjoons Augen weiteten sich vor Überraschung. Er spürte die Spannung in der Luft, und bevor er es wusste, hatte Yoongi sich leicht zu ihm hinuntergebeugt. Ihre Lippen trafen sich in einem sanften, zögernden Kuss, der all die unausgesprochenen Gefühle zwischen ihnen offenbarte.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, sahen sie sich tief in die Augen, beide überwältigt von dem Moment.
„Yoongi...", begann Namjoon, aber Yoongi legte einen Finger auf seine Lippen.
„Es ist okay", flüsterte Yoongi. „Wir haben alle Zeit der Welt, um das zu klären. Aber ich wollte, dass du es weißt."
Namjoon nickte, ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Danke, Yoongi. Ich fühle genauso."
Und so gingen sie weiter, Seite an Seite, zwei Lehrer, die nicht nur Kollegen, sondern auch Liebende waren, und wussten, dass sie gemeinsam jede Herausforderung meistern konnten.
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