Namjin Blue Village
"He komm schon, irgendwen mussten wir doch beschuldigen." Tae grinste mir entgegen.
Ja sicher, aus seiner Sicht war das auch verständlich. Schließlich wollte sein Team nicht auffallen. Aber das sie es geschafft haben, dass selbst mein Team mich verdächtigte, stieß mir schon etwas sauer auf.
Irgendwie bin ich froh das diese Episode Run BTS abgedreht ist. Die Geschichte um Blue Village war echt gut. Aber das ich als Sündenbock herhalten musste. Naja.
Dafür bekommen wir heute wenigstens Essen geliefert, dann muss ich mich nicht wieder mit Yoongi in die Küche quälen. Heute hab ich zu nichts mehr Lust.
Beim Essen herrscht eine ausgelassene Stimmung. Wie immer quatschten alle durcheinander und blödeln rum. Warum hatte ich mich nochmal zwischen Tae und Kookie gesetzt? Ganz dumme Idee. Vor lauter Blödsinn, komme ich kaum zum Essen.
Das die Beiden sich die ganze Zeit über meinen Kopf hin anschmachten macht die Sache auch nicht besser.
"Nehmt euch ein Zimmer." Mit einem Ruck stand ich auf und sorgte so dafür, dass Kookie der an mir lehnte um mich zu ärgern sein Gleichgewicht verlor und auf Taes Schoß landet.
Hobi liefen schon die Tränen vor lauter lachen, wobei die Beiden gerade wohl nicht wissen was sie machen sollen. Boah als ob wir alle doof wären. Offensichtlicher ging es doch kaum.
Beim anschließenden Karaoke war es schwer sich auf das Spiel zu konzentrieren. Ich saß mit meiner Switch in der Ecke. Aber spätestens als Namjoon zum Mikro griff war es mit der Ruhe vorbei.
Er kann echt verdammt gut rappen, aber das Singen sollte er doch lieber den Anderen überlassen. Auch wenn er wirklich gerne singt, gut ist anders.
Grummelnd sehe ich ihn an. Ich bin noch immer wütend, dass er mich heute beim Dreh (Run BTS 47/48) so beschuldigt hat. Das war sonst so gar nicht seine Art. Aber heute hat er mich damit wirklich getroffen.
Er bemerkt meinen Blick und legt noch eine Schippe drauf. Wie es aussieht weiß er, wie er mich zum lachen bringen kann.
Ein Schmunzeln lief über mein Gesicht. Sofort konzentriere ich mich wieder auf mein Spiel. So schnell würde ich ihn nicht davon kommen lassen. Obwohl es ja schon niedlich war, wie bemüht er ist, die Stimmung zwischen uns zu kitten.
Leise verschwinde ich und ziehe mich in unser Zimmer zurück. Nach einer heißen Dusche sieht alles besser aus und ich kuschele mich ins Bett. Schnell noch meine Kopfhörer suchen und schon kann ich meine Serie starten.
Ich liebe einfach K-Dramen, keine Ahnung warum. Da die Anderen sich darüber gerne lustig machen, schaue ich sie meist in Ruhe in meinem Bett.
Zwei Folgen später öffnet sich die Tür und Namjoon macht sich auf den Weg ins Bad. Unbeeindruckt schaue ich meine Folge weiter.
Als er sich einige Minuten später ins Bett legt, versuche ich mein bestes um ihn zu ignorieren. Ich weiß das ich mich kindisch verhalte. Aber was solls. Gerade sein Verhalten trifft mich besonders.
Wozu hat man denn einen besten Freund, wenn er einem dann in den Rücken fällt?
Zwischen uns herrscht eine angespannte Stille. Mir fällt es immer schwerer mich auf mein Handy zu konzentrieren. Zum Glück ist die Folge gleich zu Ende, dann kann ich einfach schlafen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Frustriert lege ich meine Kopfhörer weg und schiebe mein Handy unters Kissen.
"He können wir reden?" Sein Stimme klingt leise und irgendwie traurig.
"Hm." Mehr entgegenkommen, kann er von mir heute nicht mehr erwarten.
"Ich wollte mich nochmal entschuldigen. Sorry das Spiel hat mich heute echt mitgerissen, ich wollte nicht so fies dir gegenüber sein. Ich will dich doch nicht verletzen." Er klang als täte es ihm tatsächlich leid.
Noch immer lag ich auf dem Rücken und starrte die Decke an.
"Das hast du aber." Sofort tuen mir die Worte leid, aber er muss einfach wissen wie es mir geht. Sonst können wir das hier nicht klären.
"Was kann ich tun, um es gut zu machen?" So kleinlaut habe ich unseren taffen Leader selten erlebt.
Sicher er ist oft unsicher, auch wenn er versucht es nicht zu zeigen, doch meistens kann ich ihn dann wieder motivieren und aufbauen. Aber es kommt selten vor, das es wie heute ist.
Ich seufzte. Schnell stand ich auf und löschte das Licht. Anschließend kuschelte ich mich wieder ins Bett. "Keine Ahnung."
Sein seufzten brach mir fast das Herz.
Normal würden wir jetzt einfach noch eine Weile reden. Anschließend sucht er meine Hand und hält sie, bis ich einschlafe. Das ist zu einem kleinen Ritual geworden, welches uns beiden Kraft gibt.
Zögerlich strecke ich meine Hand aus der Decke und schiebe sie nach oben.
Wenige Zentimeter später, stößt sie sanft an seine. Sofort schließen sich seine kalten Finger um meine.
Für nichts auf dieser Welt möchte ich diese Freundschaft eintauschen. Ich erwidere den Druck seiner Finger. Sein Lächeln kann ich förmlich spüren.
An diesem Abend waren keine Worte mehr nötig.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top