5. White Fox

Lang, lang ist es her, weil ich immer zu sehr mit Fanfictions beschäftigt bin, um riesige One Shots zu schreiben xD Aaaaaber da sind wir wieder mit einem Geburtstags-OS, Happy Birthday Baby! ^^

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Es war eine Reihe eigenartiger Zufälle, die mich hierhin gebracht hatte.

Der erste war wohl das unheilvolle Heulen von Sirenen in der kalten Nachtluft gewesen.

Ich hatte beim ersten Heulen schob mit großen Augen zu Taehyung aufgesehen, der nicht minder geschockt neben mir in der Finsternis stand, das schwache Licht seiner Taschenlampe in seinen verengten Augen blitzend.

"Sind die für uns?!", zischte ich ihm panisch zu, aber er hatte bereits seine Hand sinken gelassen, das Kunstwerk vor ihm unfertig. Die Augen des jüngeren Mannes waren weit, als er angestrengt lauschte, seine Ohren unstet unter seiner schwarzen Kapuze zuckend.

Man sah ihn eigentlich kaum, seine schwarz gekleidete Form beinahe gänzlich mit der Finsternis verschmelzend und nur sein türkisblaues Haar gab ihm etwas Farbe zwischen all dem schwarzen Stoff und seinem bleichen Gesicht.

"Lass uns abhauen.", flüsterte er bloß unruhig, die Sirenen klangen zwar noch nicht näher, aber es war zu leichtsinnig wegen so etwas ein derartiges Risiko einzugehen. 

Seine Hände begannen eilig überall verstreute Spraydosen aufzusammeln, der bleiche Lichtstrahl zwischen uns hektisch hin und her huschend, als er alle Spuren beseitigte und ich ihm so gut wie möglich zur Hand ging. Er beeilte sich eine schnelle Dosis Geruchsprays über uns zu verteilten und fasste mich dann an der Hand, um mich mit schnellen Schritten seiner deutlich längeren Beine durch die dunkle Gasse davon zu ziehen.

Automatisch ging ich in Verteidigungmodus, zog den Kopf schützend zwischen den Schultern ein und griff seine langen Finger fester mit meiner kleinen Hand, fühlte mich mit ihm bei mir stets behütet und mutiger, als ich es allein wäre.

Das Metall in unseren Rucksäcken klirrte in einem rhythmischen Klacken aneinander, während wir uns geschickt weiter von den eintönigen Sirenen entfernten und ich es endlich wieder erlaubte, dass mein Körper sich etwas entspannte. 

Wir waren tief genug in den verwinkelten Gassen der Stadt, alles um uns kalte, dunkle und verlassene Gebäude, hier brauchten wir keine Angst mehr vor den trainierten Nasen der Polizeihunde zu haben.

Ich zitterte etwas vor Adrenalin und Aufregung an Taehyungs Seite, ließ es zu, dass er mich nah an seine Seite presste und das Gesicht besänftigend in meinen Haaren vergrub.

"Nicht, Jiminie. Wir sind sicher, atme.", murmelte er tief und mit seinem schweren Akzent in mein Haar, sein Atem warm an meiner Stirn, als er einen sanften Kuss auf ihr platzierte. 

"Bleib genau hier, okay? Ich sehe nach, ob die Luft rein ist."

Damit löste er sich von mir und wurde eins mit der Schwärze, um unsere Fluchtwege zu prüfen, aufmerksam um jede Ecke zu lugen.

Der zweite Zufall war es zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Ich zuckte gewalttätig zusammen, als ein gedämpfter Schuss nicht weit von uns zu hören war und eine frische Welle der Panik mich überrollte, weil es nun doch nicht wir gewesen waren, hinter denen die Polizei her gewesen war. Es war jemand anderes, der nicht weit von hier war und zweifellos ebenfalls Geruchspray gebrauchte. Taehyung hätte andere Leute 2 Meilen gegen den Wind gerochen und hier war ich, mit meiner absolut nutzlosen Nase, es sei denn es ging ums Essen.

Der Schuss ging mir dennoch durch Mark und Bein und ich stolperte zurück wie als sei ich derjenige, der getroffen wurden war, nicht jemand der etwas tiefer in der Gasse zu meiner Linken sein musste.

Ich betete, dass es nicht Taehyung war. Er war geradeaus gegangen, aber wer wusste schon, wo er abgebogen war. Die Gangs, die diese Gassen regierten, waren gnadenlos, waren grausamer als welche in oberen Teilen der Stadt. Das Leben hier unten ließ keine Schwäche zu und sie hatten sich vor langer Zeit angepasst.

Ich stolperte rückwärts, suchte Schutz in der nähesten Hausflucht und zog unruhig dort den Kopf ein, kauerte mich so gut wie möglich in eine Ecke. Bitte sei okay, Tae. Dein Hund wäre kein niedlicher Fluffball mehr, wenn er hören würde, dass ich dich verloren habe.

Mein Atem war flach, als ich in meiner Tasche nach meinem eigenen Messer tastete. Taehyung war der Starke von uns beiden, sein Leopard wie geboren dafür zu jagen und zu töten. Aber dass er normalerweise in Führung ging, bedeutete keineswegs, dass ich wehrlos war. Und das würde ich jedem beweisen, von dem ich es für nötig erachtete. 

Kein Laut war zu hören. Keine Schritte, kein Körper, der dumpf auf den Boden auftraf, keine Stimmen.

Für einen Moment zweifelte ich an meinem Gehör, hätte es sonst auf die Nervosität und die Schlaflosigkeit geschoben, aber es war zu eigenartig. Zu neugierig griff ich also den vertrauten Griff meines ellenlangen Messers fester in meiner Faust und glitt aus der Dunkelheit, hinein in die dunkle Gasse, aus der die Geräusche gekommen waren.

Ich bewegte mich nahe an der Wand , langsam genug, dass nichts klirrte und stets so, dass ich in beide Richtungen türmen konnte.

Der Geruch nach Blut war irgendwann stark genug, dass ich bereits im Dunkeln wusste, dass ich an meinem Ziel angekommen war und mit einer schnellen Bewegung knipste ich meine eigene Taschenlampe an, ließ sie schnell nach Links und Rechts zucken. 

Niemand. Kein Killer, kein Tae. Aber auch keine Polizei.

Der getroffene Körper hingegen war leblos an der Wand zusammengesackt, eine unberührte Pfütze Blut um ihn und die Hinterlassenschaften von wo der Schuss durch seinen Schädel gejagt war klar an der Wand.

Die Unterschrift des Täters war ebenfalls dort. Eine ungefähr armlange, weiße Linie, die in der Mitte kurz unterbrochen war und sich zu den Enden hin elegant etwas nach oben schwang.

Es war die Signatur des Weißen Fuchses.

Mir fiel wohl die Kinnlade herunter, als ich voller Staunen auf die schlichte Linie silbernen Sprays starrte und sofort fiel ich vor dem Toten auf die Knie, tränkte achtlos meine Hosenbeine in noch warmes Blut. 

Er war direkt zwischen den Augen getroffen worden, sein Gesicht in den letzten Momenten panisch wie als sei es ihm nicht bewusst, welche Ehre ihm zuteil geworden war. 

Wer war es gewesen? Der Rote Wolf? Der Schwarze Stier? Oder sogar... Mein Herz stotterte voller Aufregung in meiner Brust, überschlug sich am falschen Ort. Vielleicht war es sogar der Weiße Fuchs selbst gewesen?

Ich zwang ein begeistertes Quietschen herab.

Ich war nie so nahe an ihnen dran gewesen, hätte mich zeigen sollen, statt in Angst zu zittern, aber wieder hatte ich die perfekte Gelegenheit verpasst.

Der Weiße Fuchs war mein größtes Idol.

Er war erstmals vor sechs Jahren erschienen und hatte Rache genommen an einer Gruppe Polizisten, die ein Waisenheim schlossen und die wehrlosen Kinder auf die unbarmherzigen Straßen entließen. Die Neuigkeiten der gemeuchelten Station kursierten monatelang ohne eine Spur des Täters durch die Nachrichten und seit dem häuften sich mysteriöse Gerechtigkeitsfeldzüge mit ein und derselben Signatur. 

Mit den Jahren wurden hier und da Gerüchte bekannt, das Ansehen und die Furcht groß in unseren dunklen Gassen, die auch meine Heimat waren. 

Laut den Quellen war der Fuchs selbst wahnsinnig, eine kalte Killermaschine mit einem tiefen Hass auf jegliche Systeme und die Regierung. Er merzte sie nach und nach aus, regierte über die gesamte Nord-Westseite der Stadt, während die Matoki den Rest eingenommen hatten. Immer wieder versuchten namenlose Wahnwitzige in den Rängen aufzusteigen, nur um sofort von einer der beiden rivalisierenden Gruppen niedergekämpft zu werden.

Jeder, der wenigstens etwas Hirn im Kopf hatte mied beide Gruppe oder war eben - wie ich auch - ein großer Fan.

Auch ich wusste nicht viel, stützte mich allein auf die Gerüchte, die besagten, dass sie wohl zwischen vier und sieben Leuten waren. Sie waren immer maximal zu zweit unterwegs und das reichte auch schon. Der Fuchs selbst kam selten aus seinem Versteck. Am ehesten dann, wenn er sich mit dem Drachen des Ostens anlegte und überall eine Spur von Tod und dem Kreischen von Sirenen hinterließ.

Ich bewunderte sie alle zutiefst und wollte auch schon immer Teil ihrer Organisation werden, hatte mich bisher allerdings nie weit genug beweisen können, dass sie mich bei sich aufgenommen hätten.

Eines Tages. Eines Tages würde ich einen von ihnen aus einer brenzligen Situation retten oder ein wichtiges Gebäude nieder brennen und der Weiße Fuchs würde mich williglich bei sich willkommen heißen, da war ich mir sicher.

Ich schnappte aus meinen Träumen, als sich hinter mir Schritte näherten und wandte mich aufgeregt zu Taehyung um, bereit ihm exstatisch von meinen Entdeckungen zu erzählen, aber der dunkle Schatten hinter mir hatte eine vage andere Form als mein Freund. Breitschultriger als er.

Gehörnter als er.

Ich schaffte es nicht mehr rechtzeitig mich an das Messer in meiner Hand zu erinnern, dann umhüllte mich bereit der süßliche Geruch des Chloroforms und ich driftete ab.

-

Der dritte Zufall war wohl der Entscheidende. Mitgenommen zu werden. Allein und ohne Taehyung, der wenigstens ab und an wusste, was er tat.

Und hier war ich nun, in einem fremden Haus in einem heruntergekommen Keller auf einer dünnen und schmutzigen Matratze, während die brüchige Tapete sich von den Wänden schälte und der Staub einen dicken Teppich auf dem sonst ungenutzten Boden bildete.

Es sah beinahe besser aus als bei uns daheim, aber das Fehlen von Taehyung im Raum war mir schmerzhaft bewusst und ich begann sofort mir Sorgen um den allein nun doch ziemlich verpeilten Mann zu machen. Vielleicht hatte er heim gefunden und wartete bereits, bis ich endlich von hier ausgebrochen war?

So oder so wurde es Zeit.

Mit meinen Gedanken klar, begann ich mich auf Taes Überlebenstipps für Dumme zu berufen und sah mich zuerst nach einem Fenster um. Keins hier, alles klar.

Die eine Tür zum Raum war alt und rostig genug, um sie wohl mit einem wohl platzierten Kick auf zu bekommen aber daran hatte wer auch immer wohl gedacht, als er mich mitgenommen hatte.

Außerdem befand ich mich vermutlich nicht in einem Polizeigebäude, was die Chancen erschossen zu werden in deutliche Höhen steigen ließ.

Ich atmete tief durch und tastete dann meinen unversehrten Leib auf Waffen ab, fühlte mich von drei Messern getrennt, was mich weitgehend unbewaffnet ließ.

Ich war allerdings auch nicht gefesselt.

Die Situation wurde nur absurder, als ich mit lautlosen Schritten zur Tür ging und testweise die Klinke hinab drückte, sie sich mühelos öffnen ließ. 

Überrascht sah ich in einen schlichten, spärlich beleuchteten Gewölbekorridor hinaus und warf verwirrte Blicke nach links und rechts.

Sie gingen vermutlich einfach nach Geruch. Sie würden es wohl merken, wenn ich sie passierte, egal was ich tat und diese Annahme gab mir den weiteren Hinweis hier auf jeden Fall mit guten Nasen zu tun zu haben, mit Raubtiernasen wahrscheinlich.

Fluchend zog ich mich wieder in das Zimmer zurück und ließ mich wieder auf meine Matratze fallen, begann an einem weitgehend unschuldigen Fingernagel zu kauen, während ich über meine Möglichkeiten nachdachte.

Zu warten, bis mich jemand holte und bemerkte, dass ich keinen Fluchtversuch gestartet hatte, konnte Fluch und Segen zugleich sein. So oder so würde es mir allerdings vermutlich mehr Vertrauen ergattern und ich konnte zumindest herausfinden, was sie von mir wollten.

Mein Leben war es nicht, Geld war es auf jeden Fall auch nicht, es musste sich um eine persönliche kindische Rache von einem unserer Rivalen handeln. Es gab einige kleinere Gruppen, die es warum auch immer nicht mochten, wenn Taehyung und ich ihnen die Beute vor der Nase weg schnappten.

Ich tat also das einzige hilfreiche. Ich begann mit Dehnübungen.

Nicht nur beruhigten sie mich, sie ermöglichten mir auch ein schnelleres, präziseres Bewegen und ja, ich musste womöglich kämpfen, um zu Taehyung zurück zu kommen.

Ich hoffte, dass er das Essen fertig hatte, bis ich daheim war. Ab und zu wurde ich ungemütlich dabei auf einen leeren Magen kämpfen zu müssen.

Still machte ich meine Übungen und massierte meine Muskeln, während ich meine Zeit absaß, es wenigstens erwartete, dass sie wussten wie lang meine Dosis wirkte.

Etwa eine halbe Stunde später klopfte jemand verhalten an der Tür.

Wie ausgesprochen höflich.

Ich hob neugierig meine Augen und Hände von meinen Füßen, als die Person neugierig den Kopf in den Raum streckte und kurz konfus verharrte, als ich nur zwischen meinen Beinen hindurch zu ihm auf sah, das pinke Haar nirgendwo da, wo es sein sollte.

"Oh, ähm..." Sein Blick wanderte etwas aufwärts und ich nutzte den kurzen Moment seiner Ablenkung, um sein Gesicht zu studieren.

Er war schon mal nicht Taehyung oder irgendwer, den ich kannte, was wohl sowohl ein gutes, als auch ein schlechtes Zeichen sein konnte.

Er hatte einen wilden Schopf orangenen Haares auf dem Kopf, der ihm weich in die warmen Augen fiel, seine spitzen Hundeohren beinahe gänzlich tarnte. Seine herzförmigen Lippen standen ratlos etwas offen in seinem hübschen Gesicht und eine zartgliedrige Hand kam gerade herauf, um ihn ratlos im Nacken zu kratzen.

Er trug einen sehr unspektakulären schwarzen Hoodie, schwarze Jeans und - Achtung - schwarze Bikerstiefel. Ein buschiger Schwanz von der gleichen Farbe wie seine Haare schwang langsam hinter ihm her, nicht wirklich glücklich, aber auch nicht unbedingt auf der Hut.

Okay, vor ihm gäbe es schon einmal kein Entkommen. Was war er, ein Schäferhund vielleicht? Auf jeden Fall etwas mit ausgebrochen guter Nase.

Ich richtete mich langsam wieder auf, machte allerdings eine Show daraus und stellte sicher, dass seine weiten Augen etwas zu sehen hatten, als ich mich erst noch ausgiebig streckte, bevor ich mich tatsächlich endlich zum potenziellen Feind umwandte.

Seine weiten Augen bieteten mir die Möglichkeit auf einen Fluchtweg.

Ich lächelte ihn strahlend an, nutzte jeden Charme, den ich an mir fand, um ihn um meinen Finger zu wickeln, die Antworten zu erhalten, die ich brauchte.

"Hi. Ich bin Jimin und ich muss sagen, dass es mich etwas verwirrt, warum ich hier bin.", gestand ich ihm schüchtern und er klappte geräuschvoll seinen Mund zu, bevor er sich hastig im Gang umsah und dann entschlossen zu mir ins Zimmer trat, um leise die Tür hinter sich zu schließen.

Sofort war ich bei ihm, in der Nähe seines schlanken und ganz klar zum Kampf gebauten Körpers, presste mich mit traurig abgeknickten Ohren an seine stabile Brust.

"Siehst du ich glaube ich habe nichts falsch gemacht und bin auch sicherlich nicht dein Feind..."

Der Mann griff sich wie aus Reflex meine Hüften, um mich nah an seinen warmen Körper zu ziehen, ebenso wie Taehyung eine eigenartige Ruhe über mich waschen zu lassen. Ich merkte mir mein Messer, das von seinem Gürtel hing.

"Leider bin ich nicht derjenige, der entscheidet, ob du gehst oder nicht, Süßer.", murmelte er gegen mein Haar, in einer weiteren Geste der Unterwürfigkeit platzierte ich meine Hände auf seiner Brust und räkelte mich ihm entgegen, versuchte per Geruch darauf zu kommen, welche Hundeart er jetzt genau sein mochte.

"Wie schade... Muss ich Angst haben?" Ich hob meine großen Augen zu ihm, ließ meine Lippen aus Absicht etwas beben und war erfolgreich als er sofort einen vulgären Fluch von sich gab und mich mit sanfter Gewalt an die Wand an unserer Seite presste, um die hungrigen Lippen heiß auf meine zu senken.

Ich erwiderte seine rauen Küsse mit einer guten Balance zwischen Verlangen und Submission, versuchte mich in eine kleinere Rolle zu begeben, um sein Misstrauen zu schinden. 

Er war ein Wolf.

Ich kam auf die Idee, nachdem er seine Faust fest in meinen Haaren vergraben hatte, um meinen Kopf nach seinem Willen zu steuern, ein dunkles Knurren stets in seiner Brust, die eng an die meine gepresst war.

Als ich nach einigen langen, hitzigen Minuten das Haupt von ihm wandte, um nach Luft zu schnappen, fand seine Nase sofort meinen Pulspunkt, atmete den Geruch meines lebendigen Blutes ein.

Ich wimmerte, als er mit scharfen Zähnen an meiner Haut nippte, erhielt bloß ein warnendes Grollen, bevor er mir wieder jeden Atem nahm, kurzweilig vergessen ließ, weswegen ich überhaupt hier war.

Es war ein deutlich angenehmerer Zeitvertreib diesen gutaussehenden Fremdling hier unten zu küssen, statt gemeuchelt zu werden, aber immerhin wollte ich immernoch heim und so sehr ich die Hitze in meinem Körper oder das dumpfe Pochen meiner Lippen auch liebte, so war das hier nicht der richtige Moment dafür.

Ganz davon abgesehen hasste Taehyung es, wenn ich nach jemand anderem außer ihm roch. 

Der Wolf schien meine Meinungen ein Stück weit zu teilen, denn er riss sich irgendwann gewalttätig von mir und sah kurz aus halb geschlossenen Augen auf mein errötetes Gesicht hinab, dann fasste er sich bloß schweigend meine Hand und zog mich ihm hinterher, hinaus aus dem schäbigen Raum und den Gang hinab.

Ich stolperte ihm mit Knien wie Pudding hinterher, musst mich bei seinem schnellen Tempo immer mal wieder taumelnd an der Wand abfangen, um nicht zu fallen.

Wir bogen abrupt in einen Raum ab, dessen Tür bloß angelehnt war und von wo ich mehrere Stimmen leise sprechen hörte, ich fiel gänzlich aus dem Gleichgewicht gebracht in die Seite des hübschen Fremden, der mich mühelos abfing und mit einem Arm an sich presste.

Ich hob auf der Hut die Augen, während hinter mir noch schwer und endgültig die Tür ins Schloss fiel, musterte die Gestalten am Tisch vor mir.

Es handelte sich um einen ovalen, wuchtigen Mahagonitisch, auf dem diverse Arten von Alkoholflaschen und Spielkarten ausgebreitet waren, hier gerade zudem eine Partie Mahjong. Bei Tisch saßen vier Personen, auch wenn die Person relativ nahe vor mir und mit dem Rücken zu mir nicht zu spielen schien. Viel eher hielt er nur ein kristallenes Glas in einer sehnigen, großen und beringten Hand, tappte mit den Fingern unablässlich gegen das kalte Material.

Ich sah weiterhin einen gehörnten Jungen, die wuchtigen Hörner eines Stieres oder Ochsen bedrohlich in seinem dunklen Haar und er hatte den Blick neugierig auf mich gerichtet, schabte mit schwarzen Hufen unruhig über den Boden, während er mich musterte.

Der Platz neben ihm war frei und der am anderen Ende des Tisches auch. In der Runde kam dann weiter ein weiß gekleideter und blonder Mann, dessen aufmerksame Augen mich wie ein Buch zu lesen schienen, was auch immer er war, wurde mir von einem ebenso brilliant weißen Hut verborgen.

Links von ihm und damit an der Seite des Nicht-Spielenden, saß ein Leopard, den ich sehr gut kannte und der auch kaum überrascht aussah mich zu sehen.

Alle Skepsis und Misstrauen flogen aus dem Fenster, als ich meinen besten Freund erblickte und ich war so schnell aus den Armen des Wolfes draußen, dass der die Bewegung kaum registrierte.

"Tae!", rief ich aufgeregt seinen Namen aus und stürzte an seine Seite, ließ mich von warmen Armen einkreisen, während sein vertrauter Geruch meine Nase füllte.

"Hey, Jiminie.", grüßte auch er mich mit einem wohlwollenden Lächeln und seine Finger glitten durch mein Haar, schmiegten sich zart um meine Ohren. 

"Das hat ziemlich lange gedauert.", stellte eine amüsierte und rauchige Stimme hinter mir fest und der Wolf ließ sich seufzend wieder auf seinen Platz rechts vom Stier fallen. 

"Ich war selbst überrascht."

Ich kuschelte für einen Moment weiter den sanft schnurrenden Taehyung, dann stand ich wieder aufrecht an seiner Seite, überblickte alarmiert den Tisch. 

Der bisher Unbekannte zu meiner Rechten trug ein feines Lächeln auf den edel geschwungenen Lippen und seine Augen hatten etwas passend fuchsartiges zu den spitzen, weißen Ohren auf seinem Kopf. Er war bleich, bleicher als hier üblich und seine rosanen Lippen der einzige Farbfleck in seinem kleinen Gesicht, bevor seine eher schmale Figur in schwarzen Klamotten verschwand.

Sein Anblick warf irgendetwas in mir um. Er strahlte ein unmissverständliches Selbstbewusstsein aus, eine gewisse Macht trotz seines weichen Erscheinungsbildes. Er schien wie jeder an diesem Tisch - außer Tae vielleicht - wie jemand, mit dem man sich nicht anlegen sollte.

Mein Magen schien bereits eine gewisse Ahnung zu haben, mit wem ich es hier zu tun haben könnte, doch noch war ich vorsichtig, würde nicht vorschnell handeln.

"Was machst du hier, Tae? Was machen wir hier? Wer sind die Herren?", fragte ich leise und ließ die Augen über die Versammlung schweifen, über das kleine Muttermal an der Lippe des muskulösen Stieres und die vollen Lippen des Mannes in weiß.

"Wie erkläre ich dir das... Sie sind Verbündete." Er klang vollkommen überzeugt davon, dass das eine vollwertige Erklärung war, aber ehe ich mich umdrehen konnte und schimpfen, sprach der Chef - er konnte nur der Chef sein - mich an.

"Du bist Jimin, richtig? Tae hat uns einiges von dir erzählt.", seine Stimme war angenehm rau und tief, ein Ton, dem ich gerne lange gelauscht hätte, aber ich kannte diese Leute nicht und Tae hatte sie mir gegenüber auch nie erwähnt.

Allerdings sahen sie auch weiterhin nicht aus wie Cops, was meine Zweifel etwas linderte.

Ich blieb angespannt, als er sich nach vorne beugte und mein Kinn langsam in seiner Hand griff, es behutsam hin und her drehte.

"Du bist hübsch, das muss ich dir lassen. Ich verstehe, warum Hoseok die Finger nicht von dir lassen konnte."

Ah, so war das also.

Die Arme meines besten Freundes verengten sich um meine Hüften, als ich fragend den Kopf schief legte. Ich musterte den Fremden neugierig, sah seinen Blick ebenso an meinen Lippen hängen und hob dann die Hand um mir mit einem engelsgleichen Lächeln durch die Haare zu fahren.

"Ist das so? Danke, für das Kompliment." Ich wandte die Augen verlegen zu Boden hin und bemerkte die angetanen Reaktionen rings um den Tisch. Also schüchtern spielen.

 "Komm her, Baby." 

Willig trat ich aus Taehyungs etwas unsicheren Händen und auf den machtvollen Mann zu, stand geduldig an seiner Seite, während er eine stumme Unterhaltung mit dem Mann mit Hut zu führen schien.

Ich spielte etwas mit meinen Fingern, behielt den Blick gesenkt, bis der weiße Fuchs wieder zu mir aufsah.

"Gib mir einen Grund dich nicht zu töten."

"Yoongi, du-" Ich fiel dem aufgebrachten Taehyung ins Wort.

"Hier? Vor allen anderen?"

Seine Augebraue schoss bei der Herausforderung und Andeutung in meiner Stimme nach oben, aber seine Mundwinkel kräuselten sich bei der Idee, bevor er sich beeindruckt zurück lehnte, mich auf's Neue mit anderen Augen zu mustern schien.

"Ich nehme an, du bist inzwischen darauf gekommen, wer wir sind?", gab er die leicht bedrohliche Implikation direkt zurück und ich nickte langsam, versuchte noch immer mein Herz etwas zu beruhigen.

"Ihr seid diese Gang... Die Gang des Weißen Fuchses."

Ich warf Taehyung einen strafenden Blick zu, als er eindeutig nicht irgendwie auf die Idee gekommen war mir gegenüber irgendwie zu erwähnen, dass er Kontakte zu ihnen hatte und der Mann grinste mir ein verlegenes, viereckiges Grinsen zu, schrumpfte allerdings nebenbei auch deutlich in sich zusammen.

"Sag... Sollte ich dich leben lassen, wie könntest du diese Gang bereichern?"

Ich spielte mit Feuer, als ich meinen Blick wieder auf die Augen des gefürchteten Führers richtete, dem Drang widerstand ihn begeistert nach einem Autogramm zu fragen. In meinem Blut, auf dem Boden, wenn möglich.

"Ich bin mir sicher deine Männer würden sich über meine Anwesenheit hier sehr freuen. Als ein treu ergebenes Mitglied eures Fanclubs bin ich sicherlich zu allerlei Verbotenem bereit."

Ich endete kaum, dann meldete sich der Stierjunge zu Wort.

"Lass ihn uns behalten, Hyung. Bitte, bitte?" Er gab dem Fuchs die gößten, flehenden Augen, die ich in meinem Leben je gesehen hatte und ich kannte einige Welpen und flauschige Nagetiere.

Yoongi grinste bloß etwas und wedelte dann mit einer beringten Hand.

"Von mir aus. Führ ihn rum, Jungkook. Ich erwarte ihn heute Abend, um ihn genauer einzuweisen." Das dunkle Brennen in seinen Augen sprach Bände und ich lächelte ihm bloß kokett zu.

"Vielen Dank dafür. Ihr werdet es nicht bereuen."

"Da bin ich mir sicher."

Er verließ den Raum eng gefolgt von dem Mann mit Hut und ließ mich mit den anderen dreien zurück. Zwei neugierige Paar Augen folgten mir, als ich den Besitzer der letzten und nervös abgewandten mit Blicken durchbohrte.

"Ich hoffe, deine Argumente sind schlagkräftig."

-

Wie das mit Taehyung nun war, war er gut darin einem Dinge vorzugaukeln, aber außerordentlich schlecht im Lügen. Und wie das mit mir so war, vergab ich ihm seine Schuld für den bloßen Faktor an süß und kuschelig, den er mir aufzwang. Wer konnte da schon nein sagen?

Der Stierjunge war Jungkook, der Jüngste hier und eigentlich vollkommen besessen von Taehyung, auch wenn er das in meiner Nähe zu vergessen schien, um mir die Herzchenaugen zu geben. Nach Tae kam ich und dann Namjoon, der große Mann in weiß. Ich hatte seine Rolle noch immer nicht gänzlich durchschaut, aber er war auf jeden Fall überaus wichtig nicht nur für die Gang, sondern auch im Haus. Nach ihm kam Hoseok, der Rote Wolf, dessen Augen mir etwas zu eng, etwas zu hungrig folgten. Dann rein vom Alter her gesehen Yoongi selbst und es gab außerdem Seokjin, der hier scheinbar dafür sorgte, dass nicht alle komplett in der Dunkelheit tappten. Seokjin war außerdem eines eben jener flauschigen, zahllosen Nagetieren, die überall die Begeisterung von groß und klein weckten.

Ich erfuhr, dass wir uns unter der Stadt befanden, in einem Kellersystem unter einem Club, der dem Weißen Fuchs selbst gehörte und das keine Menschenseele uns hier stören würde.

Außerdem schien Taehyung in der Tat schon sehr lange Bindungen zu dieser Gesellschaft hier zu haben und hatte es bisher einfach nicht für nötig gehalten mir, einem treuen Fan, davon zu erzählen.

Die Welt war klein, Menschen egoistisch, natürlich bestünde besonders in unserem Geschäft immer die Bedrohung von Ausbeutung und Missbrauch von derartigen Informationen, so nett ich auch in Yoongis Augen aussehen mochte, war ich dabei keine Ausnahme.

Abends brachte mich Jungkook frisch geduscht und gefüttert tiefer in das System, zu einer schlichten Tür am Ende des Ganges. Er druckste etwas herum, bevor er mich gehen ließ, aber ich machte kurzen Prozess, indem ich ihn am Kragen seines grauen Sweaters packte und einen keuschen Kuss auf seinen Lippen hinterließ. Während er noch geschockt und errötend im Gang stand, klopfte ich bereits an Yoongis Tür.

Ich wartete, bis seine grummelige Stimme mir befahl einzutreten und zwinkerte dem jungen Stier noch einmal zu, dann betrat ich leise das Zimmer des Anführers.

Ich nahm mir die Zeit mich umzusehen, den unordentlichen Schreibtisch und das wesentlich ordentlichere Bett zu mustern. Der Raum war kalt und unpersönlich, zwei Taschen an meiner Seite wiesen darauf hin, dass die Gruppe jederzeit bereit dazu war ihr Versteck spurlos zu verlassen.

"Taehyung hat mir noch mehr von dir erzählt, Park Jimin."

Neugierig wandte ich mich Yoongi zu, der mit übereinandergeschlagenen Beinen auf seinem Bett lag und ein Tablet vor seinem Gesicht hielt, das ihn im schwachen Licht seiner Schreibtischlampe bläulich illuminierte.

"Du bist der Verantwortliche hinter dem Diamantendiebstahl letztes Jahr?" Es war schwer das winzige Bisschen Respekt in seiner Stimme heraus zu hören, aber ich tat es dennoch und kam ehrfürchtig näher, meine Stiefel absolut lautlos auf dem groben Stein.

"Mitverantwortlich, ja. Ein paar Freunde von mir haben auch große Rollen darin gespielt."

Yoongi legte lächelnd das Tablet neben sich ab und fuhr sich mit einer Hand träge durch das Haar, die Augen immer auf meinen.

"So bescheiden, huh? Also ist deine Spezialität der Diebstahl?"

Ich lächelte ebenfalls kokett und ließ mich mit wild pochendem Herzen auf seine Bettkante sinken, um mich vorsichtig etwas über ihn zu beugen.

"Insbesondere die Kunst der Ablenkung und Manipulation. Es erleichtert den Raub ungemein."

Yoongi hatte zierliche Züge, seine Haut zart wie die einer Porzellanpuppe, aber eine gewisse Stärke verbarg sich in seinem vergleichsweiße kleinem Körper. Ein Feuer in seinen Augen, mit dem nicht zu spaßen war.

"Und genau deswegen bist du auch hier. Manipulation.", grinste er träge und eine Hand kam herauf, um mir das Haar aus der Stirn zu streichen, in einem nicht wirklich unerwartet brutalen Griff den Schopf zu packen und meinen Kopf unangenehm nach hinten zu reissen.

Ich widerstand schluckend dem Drang ihn von mir zu werfen und verharrte nur starr, als er sich aufsetzte und sein Atem unheilvoll über meinen Hals geisterte.

"Ich erwarte vollen Gehorsam von dir, Park Jimin. Du wirst nicht mit meinen Männern schlafen, ehe ich dir nicht explizit die Erlaubnis dazu gebe. Ich werde es nicht riskieren sie wie die Trottel zu deinen Füßen enden zu lassen."

Ich musste lachen und ignorierte das unangenehme Ziehen an meinen Haarwurzeln, um zu sprechen.

"Wie du wünschst, oh großer Meister. Aber sag mir, was würde deine Männer davon abhalten mich zu nehmen, wie es ihnen beliebt?"

Seine kalte Nase streifte meinen Hals, als er tief meinen Geruch einatmete, mit seiner rauen Stimme direkt an meinem Ohr sprach, während die Hitze seines Oberkörpers an meiner Schulter brannte.

"Ich."

Mein Herz machte einen nervösen Satz und ich lächelte wieder gen Decke hinauf, behielt die Hände still auf meinem Schoß.

"Welche Regeln gelten dann für dich?"

Er war wesentlich schneller als man es ihm ansehen würde, aber nicht schneller als ich erwartete. Ein Ruck und ich war unter ihm, meine Beine eigenartig in seine verknotet, während seine zweite Hand sich groß und langgliedrig um meine Hände gelegt hatten, die instinktiv herauf gekommen waren, um gegen seine Schultern zu pressen.

Sein gesamtes Köprergewicht ruhte auf mir, als er sein Gesicht wieder an meinen Hals brachte, austestete, wie sehr ich ihm tatsächlich unterliegen würde. Das Metall seiner Ringe war kalt auf meinen vergleichsweise so kleinen Händen.

"Als der verantwortungsvolle Leader, der ich nunmal bin..." Meine Brust bebte in stillem Lachen und er atmete empört gegen meinen Hals aus, fuhr allerdings unbeirrt fort. "werde ich natürlich zusehen müssen, dass sie wissen, dass du vorerst off limits bist. Küss sie so viel du willst, kuschel mit ihnen, wenn es dich glücklich macht, meine Güte. Aber keine Orgasmen von egal welcher Seite. Dafür sind sie vielleicht etwas zu... Raubtiere, um es still zu akzeptieren."

Ich war an Hoseok erinnert, dessen erster Instinkt es ebenfalls gewesen war mich unter sich zu kriegen und zu dominieren und es erklärte die Anwesenheit Seokjins hier. Sie brauchten etwas, um die Wildheit der restlichen Gruppe auzubalancieren.

"Du bist ein... was, eine Art Hund?"

"Ein Wallaby, ich muss doch sehr bitten!"

Yoongi lachte leise an meinem entblößten Hals und neigte dann den Kopf, um seinen Geruch auch auf der anderen Seite meines Körpers zu hinterlassen, sicher zu stellen, dass keiner auf die Idee kam mich anzufassen.

"Freut mich immerhin zu wissen, dass du ihnen stand halten könntest."

Ich wurde ungeduldig unter seinen vorsichtigen Bewegungen, wenn er doch so nahe bei mir war und seine Körperwärme sich überall gegen meinen Körper presste, dazu lockte begrüßt zu werden.

"Werden wir die ganze Nacht nur kuscheln?", fragte ich bemüht unschuldig und fakete ein Gähnen, wie als sei ich zufrieden dann und dort mit entblößter Kehle einfach einzuschlafen.

Yoongi knurrte leise gegen meine Haut unf biss mit einem Mal zu, zwar nicht stark genug, um Haut zu brechen, aber mit genug Nachdruck, dass sofort eine scharfe Welle der Hitze in meinem Körper hinab glitt, mir einen leisen Laut entlockte.

"H-Hey. Du kannst mir nicht sagen bei deinen Männern vorsichtig zu sein und mich dann selbst fressen."

Ich hätte ihn gerne gesehen, aber sein Griff in meinem Haar hatte sich nicht gelockert und ein weiteres überraschtes Wimmern entkam mir, als er mühelos ein Bein zwischen meine gleiten ließ, gegen meine empfindlichste Stelle presste.

Reflexartig bewegten sich meine Hüften ihm entgegen, rieben wachsende Härten durch störenden Stoff aneinander.

"Weniger reden, mehr Aktion, Park Jimin.", war meine letzte Vorwarnung, dann verschlossen seine Lippen bereits meine und verbaten mir jeden weiteren Laut.

Ich befand mich in einer verzwickten Lage.

Normalerweise immer derjenige, der die Zügel in der Hand hatte, war ich nun von seinem Körpergewicht und Griff stark eingeschränkt, hatte keine Möglichkeit ihm die Klamotten vom schlanken aber durchaus zähen Leib zu fetzen.

Viel eher konnte ich mich ihm nur hilflos ergeben, meine Lippen für seine wissende Zunge öffnen und mich ganz auf seine Entscheidungen verlassen.

Er war warm, küsste ohne jede Achtsamkeit auf Dezenz oder mein protestierendes Wimmern, als er meine Zunge biss. Der Druck seiner Hüften gegen meine war Himmel und Hölle zugleich, ließ mich in einem steten Brennen und Drängen winden, ohne allerdings für Erlösung zu sorgen.

Er hatte mich voll und ganz in seiner Hand ohne mehr tun zu müssen, sein unterschwelliger Geruch nach Kaffee und Vanille alles, das ich noch irgendwie mitbekam.

Ich wusste nicht, ob er mich flehen hören wollte, verbat er mir doch jedes Mal, wenn ich versuchte meinen Kopf von seinem zu bewegen, den Kuss zu brechen, plünderte meinen Mund auf eine Art, die mir unmissverständlich klar machte, dass nein, hier gab es keine Spielereien und Manipulation, er war der Chef und er würde es mir nicht erlauben mich vor ihm zu verstecken.

Meine Finger bohrten sich sicherlich schmerzhaft in seinen Handrücken, als ich mich wand, kurz davor war ihn mit einem sorgfältigen Kick abzuwerfen, dann ließ er endlich meine Haare los, um die große Hand abwärts gleiten zu lassen.

Niemand und nichts hielt ihn auf, meine drängenden Laute auf seinen Lippen erst recht nicht, als seine Hand mühelos in meine Hosen glitt, kurz die Rundung meiner Rückseite nachverfolgte, bevor raue Finger meinen Eingang fanden, mühelos in die glitschige Hitze gleiten konnten.

Ich atmete erstickt aus, als seine kalten Ringe mit seinen Fingern in meinen Körper glitten, eine fremde Sensation auswirkten.

Ein kleiner Teil meines Hirns registrierte, wie er zufrieden grinste, als er mich bereits wohlbedacht vorbereitet fand und dann entließ er mich endlich aus seinem Griff, um ungeduldig meine Hosen von meinen Beinen zu zerren, achtlos hinter sich zu werfen.

Ich schaffte es nicht mir meinen Kommentar zu verkneifen.

"Romantisch.", schnaubte ich spöttisch und ließ mich dann willig von ihm auf den Bauch schubsen, fand ein Kissen, in dem ich meinen Kopf vergraben konnte.

"Ich habe noch viel unromantischeres mit dir vor, also sei froh, dass mir das hier für den Moment genügt.", murmelte er mir dunkel zu und war sofort über mir, glitt trotz seiner Größe mühelos in mich.

Ich versuchte zu atmen, einen Rhythmus zu finden, der nicht von groben Stößen, die das arme Bett protestieren ließen, unterbrochen wurde, wimmerte leise in sein Kissen, denn natürlich, natürlich wusste er genau, was er tat und schickte mich in eine schwindelerregende Spirale von Hitze und Lust hinab.

Seine Hände hielten meine Hüften, wirkten riesig auf meinem Körper. Ich konnte nicht mehr tun, als mich ihm hilflos zu überlassen, meine eigene explosive Ekstatse mit dem rauen Druck des Bettes zu jagen.

"Mir gefällt dein Tattoo.", murmelte er atemlos über mir und ich wandte den Kopf etwas, um zu ihm aufzusehen, sein angespanntes Gesicht und die etwas an seiner Stirn klebenden Haare in mir aufzutrinken.

"Danke. Mir gefällt Hoseok."

Die Reaktion machte den plötzlichen Schmerz seiner Zähne in meinem Hals beinahe wieder wett.

Mit seinem Körper über meinem, unseren Kurven eng aneinander gepresst fühlte er sich noch wesentlich näher an, ich wusste nicht, ob es Schweiß oder Blut war, das mir über die Kehle tröpfelte, aber der Schmerz brachte mich nur noch schneller an den Punkt des Loslassens und ich bog mich ihm entgegen, genoss die pure Gewalt, die er ausübte und wir kamen beinahe gleichzeitig, füllten den Raum mit lautem Stöhnen.

Ich erlaubte es mir für einen Moment wie tot unter ihm zu liegen und nach Luft zu schnappen, zum ersten Mal wirkte er zu schwer auf mir, aber ich genoss es, versuchte noch mit dem Gedanken aufzuholen hier zu sein und soeben mit dem Weißen Fuchs geschlafen zu haben.

"Du wirst mir Bescheid sagen, wenn einer von ihnen die Regeln bricht.", befahl er mir murrend von der Seite aus und rieb für einen Moment müde seine Augen, bevor er von mir rollte und bequem auf dem Rücken an meiner Seite lag.

"Werde ich das wirklich?"

Ich grinste ihm nur lieblich zu, als er mir einen scharfen Blick zuwarf und erhob mich dann,um auf schwachen Beinen aus dem Bett zu stolpern.

"Ich gehe nochmal duschen. Gute Nacht, Yoongi."

Er schlief schon.

-

"Oooooh Namjoonie~", sang ich freudig meine Siegeshymne, als der Mann sich etwas in der Tür ducken musste, sich voller Grübchen zu uns gesellte.

Binnen Sekunden lag ich in seinen Armen und kuschelte mich zufrieden in seine Brust, während er noch lachte, es mied mich zu berühren.

"Ich bin voller Blut, Jiminie, hättest du nicht warten können?"

Ich seufzte bloß, während Yoongi hinter mir einen angewiderten Laut von sich gab.

"Du siehst so aus, als hättest du dich in seinen Gedärmen gesuhlt, Mann. Musste das sein? Geh duschen, du stinkst."

Namjoon verschwand nur mit einem entschuldigenden Grinsen in Richtung der Duschen, während ich mich seufzend wieder zum voll belebten Wohnzimmer wandte, zu Jungkook hinüber wanderte.

Der Mann zog mich auf seinen Schoß, kaum war ich nahe genug und schmiegte sich zufrieden an mich, leckte abwesend etwas Blut auf, das über meinen Hals geschmiert war.

Yoongi kreuzte seine Füße auf dem Tisch.

"Also nochmal hergehört, Herrschaften. Du" Er deutete anklagend auf Seokjin. "bleibst dieses Mal gefälligst daheim. Ich weiß, der Kick und alles, aber ich brauche es nicht, dass Jimin irgendwo über einen Tisch gebeugt ist, statt seinen Job zu tun, wie ich es erwarte."

Der Andere verschränkte empört die Arme vor der Brust und war gerade bereits Yoongi eine Rede zu halten, dass ihm Hören und Sehen vergehen würde, als ich leise kichernd meinen Kopf von Jungkooks Schulter hob.

"Glaubst du, dass sich das Problem mit Seokjin lösen würde, oh Anführer?"

Hoseok uns gegenüber biss sich auf die Lippen, um sein Grinsen zu verbergen und sogar Taehyung, der ein Bein über das Knie des anderen geworfen hatte, sah nicht ganz überzeugt aus, hatte allerdings momentan nur Augen dafür, wie Jungkooks Hand unablässlich über meinen Hintern glitt.

"Lass denen doch etwas Spaß, bevor sie sterben, Yoongi. Sie können doch auch nichts dafür, dass unser Jiminie so hübsch ist. Nicht wahr, Jiminie?"

Ich grinste bloß, als Seokjin einen weichen Kuss auf mein Haupt presste, dann sofort wieder strafend zu Yoongi sah.

Der bleiche Mann rieb sich gestresst die Nasenwurzel, seine Augen dunkel.

"Ich bin nicht für deren Entertainment verantwortlich. Entweder ihr alle schafft es euch zu beherrschen, oder ich muss alte Regeln wieder einführen, und das will keiner von euch."

"Du kannst mir unmöglich erzählen, dass du Jiminie in seinen Missionsklamotten nicht auch sofort gegen die nächste flache Oberfläche drücken willst, Yoongi. Du erinnerst dich an das Mal, als er den zuckersüßen Firmenangestellten gespielt hat? Also bitte.", schlug sich auf Namjoon auf unsere Seite, der gerade mit einem Handtuch über den Haaren den Raum betrat.

"Das war EIN Mal!"

"Wie wäre es: solange sich keiner verletzt und wir unsere Arbeit gemacht kriegen, lässt du uns einfach machen?"

"Jimin, das hier ist ein gezielter Auftragsmord, ich brauche eure DNA nicht auf einer Leiche!"

Jungkook piekte mich leicht, zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich wandte ihm sofort den Kopf zu, machte es mir auf seinen starken Oberschenkeln bequemer.

"Hey, wie trainiert man besser Zielgenauigkeit, wenn man nicht während dem Zielen-"

Yoongis mörderischer Blick unterbrachen den Jungen sofort und der Raum brach in Gelächter aus, als Yoongi mal wieder komplett daran scheiterte uns einzuschüchtern und seufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück, winkte erschöpft ab.

"Macht, was ihr wollt. Ich bin nicht verantwortlich, wenn jemand stirbt."

"Jiminie, ich glaube es wird Zeit dich dieses Mal als sexy Bodyguard zu verkleiden. Oder gleich als Frau?", schlug Namjoon investiert vor und Yoongi stöhnte nur erschöpft.

"Eine ausgezeichnete Idee, Joonie. Kleid mit Schlitz?"

"Kleid mit Schlitz."

Sie nickten einander souverän zu, während ich mich nur kichernd in Jungkooks Seite schmiegte.

Hier war ich daheim. Ganz nah mit meinen größten Idolen. Und gefüllt mit Gedanken an eine ganz besondere Person und ihren Geburtstag.

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