Sooris Hand, die mir plötzlich unvermittelt ins Gesicht klatscht, lässt mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf aufschrecken.
,,Gut gemacht, Soori", höre ich Jungkook leise neben mir flüstern und der kleine Junge beginnt zu kichern.
,,Du bist so ein Arsch, Jungkook", stöhne ich auf und drehe mich auf die Seite.
,,Heeey, doch nicht vor dem Kind", meint Jungkook und hält ihm die Ohren zu. ,,Aber du musst zugeben, dass ich ein gutaussehender Arsch bin."
,,Hmm", grunze ich und kuschle mich wieder in die Kissen.
,,Wir müssen aufstehen. Also DU musst aufstehen", meint Jungkook lachend. ,,Wir fliegen in einer Stunde nach LA."
,,IN EINER STUNDE?", plötzlich bin ich hellwach.
Ein Sabberfaden baumelt an meinem Mundwinkel und die Haare stehen mir wild zu Berge.
Jungkook nickt und wischt mir die Spucke von der Backe, als ich rot anlaufe.
,,Aus dem Sabber-Alter solltest du langsam raus sein", schmunzelt er mit schief gelegtem Kopf und Soori klatscht kichernd in die Hände.
,,Was macht er eigentlich hier?", frage ich und deute auf den kleinen Kerl, der im Schlafanzug und mit seinem Kuscheltier zwischen uns im Bett sitzt.
,,Taemin hat mich gebeten auf ihn aufzupassen. Da hab ich ihn einfach mitgenommen", antwortet Jungkook ganz beiläufig und richtet Soori die verstrubbelte Frisur.
,,Wo sind wir eigentlich?", ich sehe mich etwas irritiert um.
,,Bei dir", grinst Jungkook und lässt sich zurück in die Kissen sinken.
Er ist angezogen und scheinbar schon aufbruchbereit, während ich immer noch wie Aschenputtel mit angezogenen Knien im Bett sitze.
,,Wieviel Uhr haben wir?", frage ich und greife nach meinem Handy auf dem Nachtisch.
,,14 Uhr", seufzt Jungkook und Soori kuschelt sich an ihn.
Ich sehe die beiden nachdenklich an und verkneife mir ein Grinsen, als Soori seinen Kuscheltier-Elch Jungkooks Arm hinauf wandern lässt und ihm damit ins Gesicht piekt.
Jungkook kneift theatralisch die Augen zusammen und hält sich die verwundete Stelle, als Soori schallend loslacht.
Ich schwinge schließlich die Beine über die Bettkante und stehe auf, um ins Bad zu gehen und mich fertig zu machen.
Sollen die beiden noch ein wenig ihren Spaß haben.

60 Minuten später bin ich fertig und sogar meine Koffer sind gepackt.
Soori liegt inzwischen halb auf Jungkook und beide scheinen friedlich zu dösen.
,,Bist du wach?", frage ich Jungkook und rüttle ihn sanft am Arm.
,,Mhmm", murmelt dieser nur, ohne sich zu rühren.
,,Wir müssen los", flüstere ich leise, damit Soori nicht aufwacht.
Vielleicht können wir ihn schlafend mitnehmen.
Er scheint immernoch ziemlich starken Jetlag zu haben.
,,Noch eine Minute", seufzt Jungkook und legt die Arme um den kleinen Körper auf ihm.
,,Vor ner Stunde hast du noch total rumgestresst und jetzt liegst du selber hier und willst nicht aufstehen?", frage ich etwas empört.
,,Okay okay. Schon gut", meint Jungkook und richtet sich vorsichtig auf. ,,Du bist echt ein kleiner Oberfeldwebel."
,,OBERFELDWEBEL?", ich stemme die Hände in die Hüften, als Jungkook Soori vorsichtig von sich herunter schiebt, aufsteht und ihn auf den Arm hebt.
,,Gehen wir", grinst er und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Mit dem schlafendem Soori auf dem Arm verlässt er schließlich mein Zimmer und ich sehe ihm verdutzt nach.
,,JUNGKOOOK", rufe ich ihm hinterher und bücke mich nach unten, um etwas aufzuheben. ,,DU HAST DEINE SCHUHE VERGESSEN."

Ein wenig später am Abend:

,,Was machen wir noch?", fragt Tae aufgekratzt.
,,Tae. Wir sind gerade gelandet und es ist schon 8 Uhr", antwortet Namjoon etwas genervt, als wir alle in der Hotellobby sitzen und darauf warten, dass wir zu unseren Zimmern gebracht werden. ,,Wir gehen ins Bett und ruhen uns aus."
,,Warum?", widerspricht Tae. ,,Wir haben doch jetzt eh vier Tage frei."
,,4 Tage schlafen", seufzt Yoongi.
,,4 Tage Videospiele spielen", fügt verträumt Jin hinzu.
,,Ich schließe mich Yoongi an", meint Anna und unterdrückt ein Gähnen.
,,Ihr seid langweilig", meint Tae und sieht erwartungsvoll zu Jungkook, Jimin, Hobi und mir.
,,Party?", fragt Jimin.
,,Party", stimmen Hobi, Jungkook und Tae strahlend zu.
,,Du kommst auch mit", Jungkook nimmt mich am Arm und zieht mich zu sich auf den Schoß.
Er schlingt die Arme so fest um meinen Bauch, das ich nach Luft schnappe und er lachend locker lässt.
,,Jungkook hat zu viel Energie", grinst Jimin und stimmt in sein Lachen ein.
,,Dann wollen wir mal", klatscht Tae in die Hände, als endlich einer der Hotelangestellten kommt. ,,Machen wir uns fertig und dann gehts los."
Ich sehe Tae, Hobi und Jimin verdutzt hinterher, als sie sich mit ihren Taschen und Koffern enthusiastisch auf den Weg machen.
,,Hast du gehört?", flüstert Jungkook an mein Ohr. ,,Gehen wir."

Gegen 22 Uhr sitzen wir in dem kleinen Taxi, das uns in die laute und belebte Innenstadt LAs bringen soll.
,,Wie soll das eigentlich funktionieren?", frage ich neugierig. ,,Wie wollt ihr es anstellen, dass euch niemand erkennt? Die Armys wissen doch, dass ihr hier seid."
,,Wir gehen in einen etwas exklusiveren Club", zwinkert mir Jimin zu, der eine Sonnenbrille trägt.
,,Warum die Brille?", frage ich ihn schmunzelnd und Hobi unterdrückt ein Lachen.
,,Weil es cool aussieht", protestiert Jimin und sieht mich entrüstet an.
,,Hoffentlich läufst du nicht gegen einen Laternenpfahl oder sowas", meint Jungkook trocken, während Hobi sich gequält die Hand auf den Mund presst, um nicht laut loszuprusten.
,,Das gäb wenigstens lustige Schlagzeilen", grinst Tae und kneift Jimin in die Wange, der einen Schmollmund zieht.

Wenige Minuten später bringt der Taxifahrer das Auto zum stehen und wir steigen nacheinander aus.
Jungkook reicht mir die Hand und ich staune nicht schlecht, als ich plötzlich am Beginn eines roten Teppichs stehe und zu der großen silbernen Tür des Clubs aufsehe.
,,Jungkook", meine ich ehrfürchtig. ,,Das ist ja ein richtiger Nobelschuppen. Hätte ich gewusst, dass..."
Ich sehe unsicher an mir herunter.
Meine Jeans haben definitiv schon bessere Zeiten gesehen und auch mein T-Shirt, dass ich aus dem Koffer gekramt habe, wäre gebügelt vermutlich ansehnlicher gewesen.
,,Du siehst perfekt aus", meint Jungkook, als hätte er meine Gedanken gelesen und nimmt meine Hand. ,,Wir sehen doch auch alle ganz normal aus."
Da hat er allerdings Recht.
Gerade so konnte ich ihn davon überzeugen, dass er seinen Bucket Hat im Hotel lassen soll.
Sonst hätte er den vermutlich auch noch mitgezerrt.

Der Türsteher begrüßt uns mit einem Kopfnicken und lässt uns schließlich ohne Probleme rein.
,,Keine Ausweiskontrolle?", flüstere ich Jungkook zu, der nur mit dem Kopf schüttelt.
,,Die kennen uns hier schon", grinst er verschmitzt.
,,Aaaaahhh", mache ich nur und folge den Vieren in den Club.

Wir laufen ein paar Treppen abwärts und unten angekommen traue ich meinen Augen kaum.
Aufgeregt zupfe ich an Jungkooks T-hirt.
,,Alles okay?", er beugt sich zu mir und versucht den lauten Bass des Liedes, das der DJ gerade anstimmt, zu übertönen.
,,Hier sind ja lauter Promis", meine ich mit großen Augen und sehe mich in dem rießigen Raum um.
,,Ja", lacht Jungkook und nimmt meine Hand. ,,Es gibt hier keine Reporter und wir haben unsere Ruhe."
,,Bist du dir sicher, dass....", doch ich komme nicht weit, denn Jungkook zieht mich mit sich, um mich seinen amerikanischen Freunden vorzustellen.
Von Tae, Jimin und Hobi ist weit und breit keine Spur mehr zu sehen.

Dort ist Halsey, die scheinbar wieder zurück zu Hause ist und mich lachend umarmt.
Jungkook stellt mich sogar Steve Aoki vor, der mich mit einem Handschlag begrüßt und Jungkook zur Begrüßung etwas zu Fest auf den Rücken klopft, sodass er ein paar Schritte nach vorne stolpert.
Steve hält ihn gerade noch an seiner Hand fest, sonst wäre er vermutlich direkt in den kleinen Aufstelltisch mit den Champagnergläsern gestolpert.
Während sich Jungkook mit den beiden unterhält sehe ich mich neugierg um.
Dort sind zwar auch einige Leute, die ich noch nie gesehen habe, aber auch ein paar, die mir im Internet oder im Fernsehen schon einmal begegnet sind.
Mir wird fast etwas schwindlig, als keine andere als Selena Gomez plötzlich an mir vorbeigeht und Justin Bieber mit seiner Frau in der hinteresten Ecke steht und den Leuten einen verstohlenen Blick zuwirft.
Werden Jungkook und ich vielleicht auch so enden, wenn unsere Beziehung an die Öffentlichkeit geht?
Ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter, als mich plötzlich jemand von hinten an der Schulter antippt und ich mich erschrocken umdrehe.

,,Hobiiii", lache ich glücklich, als er breit grinsend und gut gelaunt vor mir steht.
,,Tanzen wir?", ruft er mir über die Musik hinweg zu und ich stimme kopfnickend zu.
Hobi bringt mich hinüber zur Tanzfläche, auf der Tae und Jimin bereits auf uns warten.

,,Hast du ihn schon gesehen?", fragt mich Jimin, als wir uns ein paar Drinks an der Bar genehmigen, nachdem wir völlig verschwitzt und ausgepowert von der Tanzfläche gehen.
,,Wenn?", meine ich, als ich an meinem Strohhalm ziehe und das kühle Wasser zumindest etwas meinen Körper erfrischt.
,,Naaaa Justin Bieber", schreit mir Hobi lachend ins Ohr, sodass ich es mir reflexartig zuhalten muss.
,,Auaa", lache ich gequält auf. ,,Natürlich hab ich ihn gesehen. Wie sollte man ihn ÜBERSEHEN. Ich war echt so ein rießen Fan."
Hobi sieht plötzlich grinsend hinter mich und ich blicke ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
,,Was?", frage ich irritiert, drehe mich um und wäre fast gegen Jungkook geprallt.
,,Komm", sagt er abenteuerlustig. ,,Ich geh ihn dir jetzt vorstellen."
,,WAAS?", ich weiche ein Schritt zurück. ,,Neeein, keine Chance. Nur über meine Leiche."
,,Stell dich nicht so an", lacht Jungkook und nimmt mich an der Hand.
Ich stemme mich vehement dagegen und schüttle den Kopf.
,,Nein, nein, nein Jungkook", stammle ich nervös. ,,Guck mal wie ich aussehe. Und wie er aussieht. Und wie sie aussieht. Um Gottes Willen, nein."
,,Entspann dich", sagt Jungkook und ich spüre, wie Hobi hinter mich tritt und mich sanft ein Stückchen vorwärts schiebt. ,,Du musst ihm ja nicht gleich einen Heiratsantrag machen."

,,Hallo", stammle ich verlegen, als mich Jungkook vorstellt und mir Justin die Hand reicht.
,,Ich hab schon ein paar Mal von dir gehört", meint er etwas zögerlich und sieht mich skeptisch an.
,,Hehe", hüstle ich lachend. ,,Hoffentlich nur im guten Sinne."
,,Natürlich, natürlich", meint er schnell und sieht zu Jungkook. ,,Er hat in höchsten Tönen von dir geschwärmt, als er bei mir in den USA war. Besonders gut gefällt ihm, wie du den Make-Up-Pinsel hältst."
Jungkook dreht sich schnell weg und ich unterdrücke ein Prusten.
Das hat er ihm doch nicht wirklich gesagt?
,,Ach wirklich?", schmunzle ich und spüre wie das Eis plötzlich gebrochen ist.
Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und er stellt mir sogar seine Frau vor.

Nach einer halben Stunde verabschieden wir uns von den Beiden und Jungkook reicht mir die Hand.
,,Die anderen haben mir dir getanzt, jetzt bin ich dran", grinst er und ich verdrehe die Augen.
,,Wieso musst du immer alles haben, was die anderen auch haben?", lache ich und lasse mich von ihm schließlich auf die Tanzfläche bringen.

Wir bewegen uns zur Musik und ich spüre die unangenehmen Blicke der anderen in meinem Rücken.
,,Hey", meinte Jungkook plötzlich, legt seine Finger unter mein Kinn und bringt mich so dazu zu ihm aufzusehen. ,,Konzentrier dich auf mich und denk nicht darüber nach, was die anderen gerade von uns halten. Wenn, dann geht es eh nur gegen mich und nicht gegen dich."
Nichts leichter als das, wäre da nicht diese Angst, dass gleich wieder ein Bild von uns geschossen wird.
Ich will gerade wieder den Kopf wegdrehen, als mir Jungkook schnell einen Kuss auf die Lippen drücke und ich wie versteinert in der Bewegung stehen bleibe.
Mit großen Augen sehe ich ihn an und ein Grinsen fliegt über sein Gesicht, bevor er mich wieder an der Hand nimmt und von der Tanzfläche zur Bar zieht.
,,Warte kurz hier", meint er schnell und ist im nächsten Moment verschwunden.
Was soll das jetzt?
Was passiert jetzt?
Muss er vielleicht auf die Toilette?
Ist ihm schlecht?
Er hat ja doch ein bisschen was getrunken.

Ich setze mich auf einen Hocker an der Bar und möchte mir gerade ein Wasser bestellen, als sich jemand neben mich stellt und ich beiläufig hinübersehe.
Mir fällt die Kinnlade herunter und ich wäre fast von meinem Hocker gefallen, als ich die Person neben mir ohne auch nur eine Sekunde nachdenken zu müssen erkenne.
,,DANBI?!"

Helloooou 💜
Wir manifestieren jetzt mal eine Justin Bieber Collab 😆
Bitte, Danke😆🫰🏻