Der Ball
,,Ist es wegen Jungkook?", fragt mich Soobin, als wir am nächsten Morgen am Frühstückstisch sitzen.
Augenblicklich stellen sich meine Nackenhaare auf, als ich seinen Namen höre.
,,Nein", gebe ich nachdenklich zurück.
,,Mach dir um ihn keine Sorgen. Er wird eh nicht zum Ball kommen. Jungkook sieht man auf keinem einzigen Event mehr", setzt er fort.
,,Warum nicht?", meine Neugierde gewinnt mal wieder.
,,Jungkook ist ziemlich schräg geworden. Das Militär hat ihn verändert. Und das nicht auf eine gute Weise", sagt Soobin ernst.
,,Hast du noch Kontakt zu ihm?", frage ich, obwohl ich die Antwort eigentlich nicht hören will.
,,Nein", er schüttelt den Kopf. ,,Ich bekomme es nur über das Internet oder von meinen alten Bandkollegen mit, was alles passiert. Er hat mehrere Anzeige am Hals und ist eigentlich kurz davor aus der Gruppe zu fliegen. Keiner weiß, warum er immer noch dabei ist."
Es tut mir wirklich weh, dass so zu hören.
Ich habe mich oft gefragt, wie es ihm nach unserer Trennung ging. Aber ich habe die letzten Jahre ALLES über ihn gemieden, sodass ich rein garnichts mehr über ihn weiß.
Es tut mir leid, dass das Militär ihn so stark verändert hat. Ich möchte nicht wissen was er dort tun musste und was er alles gesehen hat. Aber wie es sich anhört, muss es ihm wirklich schlecht gehen.
,,Was ist jetzt?", reißt mich Soobin aus meinen Gedanken.
Ich sehe ihn kurz an, als ich schließlich mit dem Kopf nicke.
,,Okay. Ich komme mit", flüstere ich leise und Soobin drückt mir überschwänglich einen Kuss auf den Mund.
,,Und mach dir wirklich keine Sorgen. Er wird sicher nicht da sein", murmelt er an meine Lippen und ich nicke nur.
Ich hoffe er hat Recht.
Ich bin nicht bereit ihn dieses Wochenende schon zu sehen.
Eigentlich bin ich nicht einmal bereit dazu, ihn überhaupt jemals wiederzusehen.
Anna's POV:
,,Schaaaaaaatz, es ist so langweilig", meckere ich, während wir seit geschlagenen 15 Minuten vor ein und demselben Bild einer Kunstgalerie stehen.
,,Hab dich nicht so", grinst Namjoon leise, ohne den Blick abzuwenden. ,,Siehst du nicht wie schön die Farben ineinander übergehen? Und wie der goldene Rahmen das Bild perfekt abrundet?"
,,Ja ja, seh ich alles. Wirklich wunderschön. Ein Traum. Zum Niederknien. Aber können wir jetzt bitte BIIITTTEE etwas essen gehen. Mein Bauch grummelt so laut, dass ich die Stille schon gar nicht mehr hören kann", jammere ich weiter.
,,Was?", er dreht sich lachend zu mir um. ,,Du kannst die Stille nicht mehr hören?"
,,Jaaaa. Bitte gehen wir jetzt", ich nehme ihn bei der Hand und versuche ihn hinter mir herzuziehen.
Aber Namjoon ist nicht einfach nur Namjoon. Nein, er ist ein Fels, der sich mit aller Macht in den Boden stemmt und mich belustigt angrinst.
,,Ein Bild noch", sagt er amüsiert und hält mich zurück.
,,Maaaan, Namjoon. Du machst es mir gerade echt schwer dich zu mögen", beschwere ich mich lauthals und stampfe auf den Boden.
Mit einem Ruck zieht er mich zu sicher heran und ich sehe ihn mit großen Augen an.
Vorsichtig drückt er einen Kuss auf meine Lippen und legt seine Arme um mich.
,,Ich liebe es, wenn du so aufbrausend bist", lacht er an meine Lippen und ich boxe ihm leicht in den Bauch.
,,Idiot", grummel ich, nehme ihn wieder bei der Hand und diesmal scheint er mir sogar bereitwillig zu folgen. Zumindest sitzen wir 20 min später endlich in einem kleinen Restaurant in der Nähe des Museums.
,,Wann kommt Jin?", schmatze ich mich vollem Mund und sehe mich in dem Restaurant um.
,,Er müsste bald kommen", Namjoon sitzt mir gegenüber und sieht mir, mit dem Kopf auf den Händen gestützt, belustigt zu, wie ich meine dritte Schüssel Reis verdrücke.
,,Waafff?", frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen, nachdem ich mir den nächsten Löffel in den Mund schiebe.
,,Nichts", meint Namjoon verschmitzt. ,,Du scheinst wirklich hungrig zu sein."
,,Lauf du mal 5 Stunden hinter dir her und guck eine Billiarden Bilder an, die alle gleich aussehen", erwidere ich lachend.
,,Hey Leute", begrüßt uns Jin, als er gerade zur Tür hereinkommt.
,,Hey Jin", antworte ich ihm. ,,Oh. Und hey Jungkook."
Jungkook betritt nach Jin das Restaurant und streift uns mit einem mürrischen Blick. Der hat ja heute mal wieder gute Laune. Wieso ist er überhaut dabei?
,,Hey", begrüßt Namjoon die Beiden, als sie sich gegenüber von uns an den Tisch setzen.
,,Hmm", macht Jungkook nur und zieht sein Handy aus der Tasche.
,,Wie gehts dir Jin?", wendet sich Namjoon an Jin, als er bemerkt, dass von Jungkook keine ordentliche Begrüßung mehr kommen wird.
,,Alles Bestens", lächelt Jin und sieht wirklich glücklich aus. Sumi erwartet ihr erstes Kind und Jin geht jetzt schon vollkommen in seiner Vaterrolle auf.
,,Wisst ihr schon was es wird?", frage ich aufgeregt. Ich liebe Babys und ich freue mich so sehr für Jin.
,,Nein, leider noch nicht. Sie hat nächsten Monat nochmal einen Arzttermin und dann erfahren wir es endlich", sagt Jin sichtlich stolz. ,,Warum wolltet ihr mich eigentlich so spontan hier treffen?"
,,Wir waren gerade in der Nähe und wollten dich mal wieder sehen. Schön, dass du so kurzfristig Zeit hast. Und JK offenbar auch. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du weißt, ob er mit zum Ball kommt. Aber die Frage kann ich ihm ja jetzt gleich selber stellen", wendet sich Namjoon an Jungkook. ,,Wieso antwortest du mir nicht mehr auf meine Nachrichten? Was ist los mit dir in letzter Zeit?"
,,Hyung", setzt Jungkook an, als er endlich von seinem Handy aufsieht. ,,Nichts."
Namjoon blickt ihn erwartungsvoll an.
,,Und? Kommt da noch mehr?", hakt er ungeduldig nach.
,,Was soll schon sein? Ich werde bald heiraten und dann gehts auch schon wieder auf Tour. Wir sind alle wieder zurück und es geht allen super. Ist doch alles prima, oder nicht? Auf den Ball gehe ich auch, also alles kein Problem", Jungkook lehnt sich in seinem Stuhl zurück und sieht ihn herausfordernd an.
,,Ich krieg das schon noch raus, wenn du es mir nicht bald selber sagst", ermahnt ihn Namjoon mit durchdringendem Blick.
,,Viel Glück", gibt Jungkook trocken zurück und widmet sich wieder seinem Handy.
Ich mag Jungkook wirklich gerne, aber er ist in den letzten Jahren nicht älter geworden, sondern wurde eher in die Pubertät zurückversetzt.
Seitdem er verlobt ist, ist er ein komplett anderer Mensch geworden. Er hat sich zurückgezogen und während seiner Zeit im Militär hat niemand irgendetwas von ihm gehört. Er ist grummelig und spricht kaum noch. Auch für Späße ist er nicht mehr zu haben und er sitzt mindestens einmal im Monat im Polizeirevier, von wo wir ihn dann wieder abholen müssen.
Wir haben ihn mehrmals gefragt, ob er mit der Verlobung im Reinen ist und er hat uns immer wieder versichert, dass er es wirklich will. Er mache nur gerade eine seltsame Phase durch, versucht er seine Ausbrüche zu entschuldigen.
Dabei wissen wir alle, dass seine Wut und sein Groll nur an einer bestimmten Person liegen kann.
Julia's POV:
Es ist Samstagabend und wir machen uns gerade fertig für den Ball. Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, dass ich später zu einhundert Prozent der hoffentlich nicht kompletten Truppe Bangtan Boys über den Weg laufen werde.
Wie werden sie reagieren, wenn ich dort auftauche? Und dann auch noch mit Soobin? Wie werden sie reagieren, wenn ich ihnen sage, dass wir verheiratet sind? Bis jetzt wissen nur Yoongi, Anna und Namjoon von unserer Ehe.
Und die für mich wichtigste Frage: Werde ich Jungkook vielleicht doch wiedersehen? Wie wird ER reagieren? Und was wird mit mir passieren? Werde ich mich und meine Gefühle im Griff haben?
Wir haben uns damals nie wieder gesprochen. Ich bin zurück nach Deutschland geflogen und er hat mich über Monate versucht anzurufen, während ich so getan habe, als hätte es unsere Beziehung niemals gegeben.
Ich habe selbst in Deutschland noch einige Morddrohungen bekommen. Sie hörten erst nach einem Jahr auf, als mich Soobin des öfteren besuchen kam.
,,Alles gut?", Soobin gibt mir einen Kuss in den Nacken, als ich mir gerade die Haare nach oben stecke.
Ich nicke entschlossen mit dem Kopf.
Vielleicht kann ich es mir ja selbst einreden, dass alles gut ist?
,,Du siehst wunderschön aus", flüstert er, als er meinen Hals liebkost und ich den Kopf leicht zur Seite lege.
,,Du auch", gebe ich leise zurück und betrachte uns im Spiegel.
Er trägt einen schwarzen Anzug mit Krawatte und ich ein tief ausgeschnittenes rotes Kleid.
Wir sehen gut zusammen aus, wie ich finde.
,,Mach dir keine Sorgen", sagt Soobin, als er mir mit meiner Frisur zu helfen versucht. ,,Ich lasse nicht zu, dass dich irgendjemand in Verlegenheit bringt."
,,Danke", seufze ich, stecke die letzte Nadel in mein Haar und drehe mich zu ihm um.
,,Ich liebe dich", flüstert er leise und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Soobin", lache ich auf. ,,Nicht. Du verschmierst meinen ganzen Lippenstift."
,,Oh, tut mir leid, meine Hoheit", grinst Soobin und verneigt sich mit einem Knicks vor mir.
,,Idiot", lache ich und gebe ihm einen kleinen Klaps auf die Wange, als er wieder vor mir steht.
,,Gehen wir", meint Soobin schließlich und streckt mir den Arm hin, damit ich mich bei ihm unterhacken kann.
30 Minuten später erreichen wir Hybe.
Mit zittrigen Knien stehe ich auf dem Bürgersteig und blicke an der Fassade des Gebäudes empor. Die Firma ist zwar umgezogen, aber ich spüre, wie die Erinnerungen in mir hinaufkriechen und mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
Soobin drückt leicht meine Hand, als er meine Nervösität bemerkt und sieht mich aufmunternd an.
,,Wir schaffen das schon", flüstert er leise. ,,Und wenn es dir zu viel wird, dann gehen wir gleich wieder."
,,Okay", gebe ich atemlos zurück. Zu mehr bin ich gerade nicht mehr in der Lage.
Alles in mir versucht sich gerade darauf zu konzentrieren, nicht gleich die Beine in die Hand zu nehmen und ganz ganz ganz weit weg zu laufen. Weg von Hybe, weg von Soobin, weg von Jungkook und am besten ganz weit weg von Korea.
Ob ich meinen Umzug nach Seoul jetzt schon bereue?
Vielleicht.
Aber mir bleibt keine Zeit mehr, um über das Für und Wieder unserer Abendunternehmung nachzudenken, denn Soobin führt mich die Stufen empor und in die Eingangshalle des Gebäudes.
Ich fühle mich schier erschlagen von den ganzen Leuten, die der heutigen Einladung gefolgt sind und an dem Ball teilnehmen.
Ich erkenne jedoch keinen einzigen der heute Anwesenden.
Zum Glück.
Ich habe Anna zuhause noch eine Nachricht geschrieben, dass wir jetzt losfahren.
Sie will mich eigentlich hier treffen, aber zwischen den ganzen Gesichtern kann ich ihres nicht ausmachen.
Ich spüre wie ich die neugierigen Blicke auf mich ziehe. Die Leute erkennen mich und niemand scheint vergessen zu haben, dass ich damals mit Jungkook in der Presse in Verbindung gebracht wurde.
Ich versuche mich zu verstecken und gehe schüchtern hinter Soobin's Rücken in Deckung.
,,Versteck dich doch nicht", versucht mich Soobin zu ermutigen. ,,Komm wir gehen zu Bang. Ich hab ihn ewig nicht mehr gesehen."
Soobin nimmt mich an der Hand und führt mich einmal quer durch den Raum.
,,Hey", begrüßt er Bang Si-hyuk mit einem Handschlag.
,,Schön dich zu sehen", strahlt Bang über beide Backen. ,,Es ist ewig her seitdem ich dich das letzte Mal gesehen habe."
,,Das stimmt", grinst Soobin. ,,Ich hab in der Zwischenzeit geheiratet."
Stolz schiebt er mich vor sich und ich verbeuge mich eilig, um ihn zu begrüßen.
Bang macht große Augen, als ich mich wieder aufrichte und ihn ansehe.
,,Ich kenne dich doch", stammelt er überrascht. ,,Du bist doch Julia."
Verlegen sehe ich zu Boden und hoffe, dass er nicht sieht, wie mir die Röte ins Gesicht steigt.
,,Wann habt ihr geheiratet? Wieso weiß ich nichts davon?", wendet er sich an Soobin.
,,Kurz und sehr spontan bevor ich ins Militär gegangen bin", antwortet Soobin.
,,Aha", Bang nickt nur.
,,Schade, dass Choi jetzt die Führungsposition übernommen hat", fügt Soobin hinzu.
Den Rest des Gespräches vernehme ich nur schemenhaft und sein letzter Satz hallt in meinem Kopf.
Manager Choi ist jetzt der Boss von Hybe?
Wie konnte das denn passieren?
Ich entferne mich ein paar Schritte von Soobin und Bang, als ein junger Mann mit einem breiten Grinsen auf mich zu kommt.
,,Ohhh mein Goootttt, YOOONGI", quietsche ich und falle ihm im nächsten Moment um den Hals.
Tränen strömen über meine Wange, als ich ihn fest an mich drücke.
,,Ich hab dich so so sehr vermisst", schluchze ich an seine Schulter und versuche vergeblich den Tränenschwall zu stoppen.
,,Hey", sagt Yoongi lachend und es tut so gut endlich wieder seine vertraute Stimme zu hören. Er legt vorsichtig seine Arme um mich und drückt mich an sich. ,,Es ist so schön dich endlich wieder zu sehen, Julia."
Ich löse mich kurz von ihm, um ihn anzusehen.
Er grinst breit bis über beide Ohren und er sieht wirklich gut aus. Erholt und voller Energie.
,,Groß bist du geworden", lacht Yoongi und dreht mich einmal im Kreis.
,,Was man mit Essen und Wasser nicht alles so hinbekommt", gebe ich stolz zurück und wische mir mit den Handflächen die Wangen trocken.
,,Soobin hat wirklich einen guten Geschmack", neckt er mich. ,,Du siehst heut wunderschön aus."
,,Danke, Herr Min. Aber nicht so wunderschön wie deine Hana", gebe ich zurück und blicke über seine Schulter hinweg zu einer Frau, die gerade zu uns herüber kommt.
,,Hey, Julia", begrüßt sie mich, nachdem sie Yoongi einen kleinen hastigen Kuss auf die Backe drückt.
,,Hey, Hana", gebe ich strahlend zurück. Es ist schön sie mal wiederzusehen. Und es ist schön, dass sie Yoongi scheinbar so glücklich macht.
Yoongi wischt sich mit seinem Anzugärmel über die Backe. Es hat sich also doch nicht so viel verändert in meiner Abwesenheit.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile und bedienen uns immer mal wieder an dem Buffet, dass an den Wänden des Saales aufgebaut ist.
,,Hast du Jungkook schon gesehen?", wechselt Yoongi plötzlich unvermittelt das Thema, als ich mir gerade elegant ein Stück Sushi in den Mund stopfe.
Ich verschlucke mich fast an dem Lachs und sehe ihn mit großen Augen an.
,,Schlechtes Thema?", entschuldigt er sich im gleichen Moment, aber ich winke ab.
,,Schon gut", gebe ich zurück und halte mir die Hand vor den vollen Mund. ,,Ich habe ihn zum Glück noch nicht gesehen. Muss ich auch nicht unbedingt, um ehrlich zu sein."
,,Kann ich verstehen", gibt er leise zurück.
,,Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt hier ist. Soobin meinte, er lässt sich nicht mehr wirklich auf Veranstaltungen blicken", meine ich schmatzend und greife zum nächsten Stück Suhsi.
,,Oh doch. Er ist schon da. Aber vielleicht ist es besser, wenn du ihn nicht siehst", meint Yoongi und sieht mich abschätzend an.
,,Warum?", murmle ich hinter vorgehaltener Hand.
,,Er hat in den letzten Jahren auch jemanden kennengelernt", antwortet Yoongi vorsichtig. ,,Er ist nicht mehr wie früher."
Mir klappt die Kinnlade herunter, sodass mir fast der Reis aus dem Mund fällt.
Zu hören, dass Jungkook anscheinend eine neue Beziehung hat, ist für mich wie ein Schlag in die Magengrube.
Aber was habe ich erwartete?
Das er auf ewig Single bleibt?
Und ich?
Ich darf stattdessen gleich heiraten?
Ich versuche mich zu sammeln und meine Gedanken wieder etwas zu sortieren.
,,Ich muss kurz auf die Toilette", antworte ich leise, als ich merke, wie mir plötzlich wieder komisch wird. Ich brauche einfach kurz einen Moment für mich.
Wieso wird mir bei dem Gedanken an Jungkook immer schlecht?
Ich drehe mich um und durchquere schnellen Schrittes den Raum, als ich um die Ecke zu den Toiletten biege und plötzlich wie angewurzelt stehen bleibe.
An der Wand lehnt Jungkook mit einer jungen Frau.
Ich schlage die Hand vor den Mund und unterdrücke einen Aufschrei.
Die Erinnerungen übermannen mich und mir wird schwindlig.
Warum muss ausgerechnet sie da stehen und ihn küssen?
Warum kommen die Bilder wie ein schmerzender Boomerang zurück?
Sie lässt den Kopf lachend an seine Schulter sinken und schlingt ihre Arme um ihn, als er den Kopf dreht und plötzlich zu mir herüber sieht.
Unsere Blicke treffen sich und mein Herz pocht mir bis zum Hals, als er mich mit weit aufgerissenen Augen ansieht.
Er drückt sich von der Wand weg und schiebt die Frau, die an ihm lehnt sanft aber bestimmt von sich.
Er sieht mich erschrocken und mit offenem Mund an, als er sich zu mir dreht und einen Schritt auf mich zugehen will.
Aber ich komme ihm zuvor...
,,Danbi", flüstere ich leise, als ich mich endlich aus meiner Schockstarre löse.
Ich wende mich so schnell es geht ab und laufe davon.
Ich will einfach nur weg. Sofort.
Ohne zurückzublicken und ohne noch einmal zurück zu Yoongi oder Soobin zu gehen, stürme durch den Flur in die Eingangshalle und aus dem Gebäude hinaus auf die Straße.
Das ist jetzt alles nur ein schlechter Albtraum.
,,Julia, bleib stehen", höre ich jemanden hinter mir rufen und ich erkenne seine Stimme sofort.
Ich würde sie aus Millionen von Menschen heraushören können und wissen das es seine ist.
Ich habe sie 7 lange Jahre nicht mehr gehört und in vielen Momenten habe ich mir gewünscht, ihr nur ein einziges Mal wieder lauschen zu können. Sie war mein Zuhause und ich habe sie geliebt.
Aber jetzt tut sie mir einfach nur weh und der Schmerz in meiner Brust wird immer stärker.
Mit Tränen in den Augen laufe ich zum nächsten Taxi auf der anderen Straßenseite und lasse mich auf den ledernen Sitz gleiten.
,,Bringen sie mich bitte nach Gangnam", schluchze ich.
Mit einem letzten Blick auf den Eingang des Gebäudes, kann ich erkennen, dass er auf dem Absatz der Treppen steht und mir hinterher sieht...
Halli Hallo
Ein laaaaanges Kapitel
Ich bin, um ehrlich zu sein, nicht wirklich ganz zufrieden damit und hab viel daran rumgeschrieben 😵💫
aber was soll's, ich hoffe es gefällt euch trotzdem👽
Geht's euch gut? 💜
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