𝐃𝐨𝐨𝐫 22
Wunderschönes Cover, danke an GimAgim ❤️
“On top of your wishlist”
Jimin war schon immer ein großer Fan von Büchern. Besonders von so richtig kitschigen Romane, in denen alles so super toll war und es immer ein Happy End gab. In denen die Charaktere sich direkt auf den ersten Blick ineinander verliebten und dann durch Zufall immer wieder aufeinander trafen.
Wovon er außerdem ein großer Fan war, war die Musik. Natürlich, wie auch nicht? Und seit er 14 war, also bereits seit vier Jahren, war er Fan einer Band namens ‘Ddaeng’. Dies war eine koreanische Band, die aus drei Rappern bestand - Agust D, J-Hope und RM. Besonders doll mochte Jimin von diesen drei Männern RM, was man auch gut an all den Postern in seinem Zimmer sehen konnte, denn auf diesen war hauptsächlich der eben genannte Rapper.
Nun war es ungefähr einen Monat vor Weihnachten und Jimin hatte noch keinen Wunschzettel geschrieben. Natürlich gab es einige Dinge, die sich der 18-jährige wünschte, doch durch die Schule hatte er noch keine wirkliche Zeit gehabt, diese auf einen Zettel zu schreiben und seinen Eltern zu geben.
Ja, seine Eltern nahmen von ihrem Sohn noch immer einen Wunschzettel entgegen. Es war einfach besser, als ihm aus Versehen ein Buch doppelt zu schenken oder allgemein etwas falsches. Im Gegenzug bekam Jimin aber auch einen Wunschzettel von seinen Eltern, sodass er wusste, was diese sich so ungefähr wünschten. So war es fair und keiner musste sich zu lange den Kopf wegen Geschenken zerbrechen.
Eines Nachmittags, Jimin kam gerade von der Schule, beschloss er, sich endlich mal daran zu setzen. Da es mittlerweile schon echt kalt draußen geworden war, machte er sich noch einen Kakao, nahm sich eine flauschige Decke und natürlich Schreibzeug und kuschelte sich damit auf seinen Schreibtischstuhl.
Schnell machte er sich noch Weihnachtsmusik an, um so richtig in die Stimmung zu kommen. Mit einer hübschen, geschwungenen Schrift, schrieb er dann “Mein Wunschzettel” ganz oben auf das Blatt. Dann machte er kleine Anstriche, hinter die anschließend seine Wünsche kommen würden.
Auf jeden Fall wollte er gern dieses eine Buch haben, welches er erst letztens auf Instagram gesehen hatte. Es war wieder eines dieser kitschigen Bücher, in dem die Hauptcharakterin auch eine Wunschliste für Weihnachten geschrieben hatte. Auf diese hatte sie den Namen ihres Schwarmes geschrieben und irgendwie hatte dieser die Liste wohl scheinbar in die Finger bekommen. Jimin wollte unbedingt wissen, was noch so alles in diesem Buch passieren würde.
Eine weitere Sache, die der junge Erwachsene sich wünschte, war das neue Album von ‘Ddaeng’, welches sie bereits angekündigt hatten. Es war ein Weihnachtsalbum, welches somit auch gegen Weihnachten herauskommen würde, aber man konnte es schon bald vorbestellen. Wenn seine Eltern das tun würden, wäre es dann sicher um Weihnachten herum da, was toll wäre.
Während Jimin sich weitere Gedanken machte, was er noch auf den Zettel schreiben sollte, gingen seine Gedanken zurück zu dem Buch, welches er sich zu Weihnachten wünschte. Irgendwie überkam ihn die Lust einfach aus Spaß RM’s richtigen Namen, Kim Namjoon, auf die Liste zu schreiben, obwohl seine Eltern ihm diesen Wunsch definitiv nicht erfüllen konnten.
Etwas musste er bei seinem Gedanken kichern und schrieb den Namen schlussendlich wirklich in feinen Druckbuchstaben auf die Liste. Plötzlich leuchtete der Name auf der Liste ganz kurz auf und keine Minute später stand der Mann hinter dem Namen in Jimin’s Zimmer.
Kim Namjoon, in Fleisch und Blut. Der Mann, der auch auf fast allen Postern im Raum war. RM, einer der Rapper der Band ‘Ddaeng’, die Jimin so sehr mochte. Er stand in seinem Zimmer.
Es schien alles so unrealistisch, fast wie in einem Traum, obwohl sich der 18-jährige ziemlich sicher war, dass er nicht einfach so eingeschlafen sein konnte. Vielleicht spielte ihm seine Fantasie aber auch einen Streich und er war so vertieft in diese, dass es ihm schon langsam real vorkam.
Der Mann vor ihm, der so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war, schaute mindestens genauso überrascht, wie es Jimin tat. Er konnte sich schließlich auch überhaupt nicht erklären, wie er so überraschend von seinem Studio in das Zimmer eines Fremden gekommen war. Er hatte doch nur vor kurz den Raum zu wechseln und nicht gleich die Stadt.
Kurz schaute er sich etwas um. Das Zimmer, in welchem RM sich befand, bestand aus einem Bett, einem Schreibtisch mit Stuhl, einem großen Bücherregal, einer Lichterkette, vielen Postern an den Wänden und noch ein paar anderen Dingen. Bei genauerem Hinsehen erkannte Namjoon auch, dass es sich auf den Postern hauptsächlich um ihn selbst und seine Bandmitglieder handelte.
Mit den Worten ,,Wie bin ich denn hierher gekommen?” riss der Rapper Jimin dann auch aus seiner Trance, in der er die letzten paar Sekunden, oder waren es schon Minuten, gefangen war. Nun wurde dem Jüngeren bewusst, dass es wohl doch echt war und sein größtes Vorbild, welches auch sein Crush war, sich in einem Raum mit ihm befand.
Auf dessen Frage hatte Jimin aber leider auch keine Antwort. Noch immer zu überrascht stammelte er auch nur:,,I-Ich…keine A-Ahnung.” Er war sichtlich überfordert mit der Situation, schließlich hatte man nicht jeden Tag so einen krassen Star, der auch noch dein Crush war, in seinem Zimmer.
Namjoon’s, durch die Verwirrtheit leicht gerunzelte, Stirn glättete sich wieder und sein Blick wurde sanfter, als er bemerkte, wie überfordert der Jüngere vor ihm war. ,,Ich bin Kim Namjoon, aber das weißt du sicher schon.”, kam es leicht schmunzelnd von ihm, um die Stimmung etwas aufzulockern und vielleicht wenigstens herauszufinden, bei wem und wo er sich momentan befand.
Der Kommentar des Rappers brachte Jimin dazu leicht zu erröten, aber dann antwortete er:,,Park Jimin…s-so heiße ich.” Daraufhin nickte Namjoon. Irgendwie wusste danach aber trotzdem keiner der Beiden, was sie jetzt sagen sollten. Die Situation war einfach noch immer zu unreal.
Plötzlich hörte man aber unten eine Tür ins Schloss fallen und kurz darauf rief eine weibliche Stimme:,,Jimin Schatz, kannst du mir kurz mit dem Einkauf helfen?” Es war Jimin’s Mutter, die gerade vom Einkaufen nach Hause gekommen war und jetzt seine Hilfe brauchte.
Sie dürfte auf keinen Fall erfahren, dass der Lieblingsrapper ihres Sohnes in seinem Zimmer war, denn das würde nur unangenehm werden und für einige Fragen sorgen, die keiner der beiden beantworten konnte. Namjoon musste also irgendwie wieder hier raus.
,,Ja Mom, ich komme gleich!”, rief Jimin erst einmal als Antwort für seine Mutter. Dann wandte er sich wieder an den Älteren und meinte:,,Wir müssen dich hier irgendwie raus bekommen, sonst gibt es einige Fragen.” Seine Schüchternheit war direkt um einiges geringer, es war aber auch eine ernste Situation.
Für ein paar Sekunden überlegte der Angesprochene und fragte dann:,,In welcher Stadt befinden wir uns gerade?” Es war auch eine verständliche Frage, schließlich könnte er ja überall hin teleportiert worden sein.
Nachdem Jimin’s Antwort auf seine Frage Seoul war, war der 24-jährige erleichtert. ,,Dann kann ich Yoongi schreiben, damit er mich von hier abholt. Ich bräuchte nur die Adresse, wo wir uns gerade befinden und vielleicht dein Handy, wenn das geht, denn meins liegt noch in meinem Studio.”, lautete Namjoon’s Plan.
Da dies wie die beste Möglichkeit klang, um den Rapper auch nicht einfach nur vor die Tür setzen zu müssen und vielleicht noch für einen Skandal zu sorgen, nickte Jimin und reichte ihm sein Handy, nachdem er es entsperrt hatte. ,,Dann lenke ich meine Mom ab, während du dich dann raus schleichst.”, sagte der 18-jährige noch, als der Ältere bereits die Nummer seines Bandkollegen eingab, um diesem eine Nachricht zu schreiben. Ein dankbares Nicken war seine Antwort.
Bei einem Anruf mit einer fremden Nummer wäre Yoongi nie ran gegangen, weshalb sich Namjoon eben schlussendlich für eine Nachricht entschieden hatte. In dieser schilderte er kurz sein Problem und nachdem ihm noch die Adresse diktiert wurde, fügte er diese ebenfalls der Nachricht hinzu. Dann hieß es warten.
Sein bester Freund sollte um diese Uhrzeit aber eigentlich langsam wach sein und dann antwortete er oft recht schnell.
In einer etwas unangenehmen Stille schaute sich der Rapper erneut in dem Zimmer um, dann fiel sein Blick auf die Wunschliste, die die letzten paar Minuten vergessen auf Jimin’s Schreibtisch gelegen hatte. Er erkannte auf dieser seinen Namen, weshalb er leicht wissend, aber auch verwirrt eine Augenbraue nach oben zog.
,,Ich bin also hier, weil du mich dir gewünscht hast, hm?”, kam es dann leicht neckend von Namjoon. Auch wenn das weiterhin nicht erklärte, wie es möglich war, dass er nun wirklich im Zimmer eines Fans stand, der ihn einfach nur auf seinen Wunschzettel geschrieben hatte.
Jimin’s Wangen wurden knallrot und er stammelte irgendwas vor sich hin, was der Ältere amüsant, aber auch süß fand. Irgendwo war er ja auch geschmeichelt, dass ein so süßer junger Mann ihn auf seine Wunschliste gepackt hatte. Bevor er aber erneut etwas sagen konnte, um den Jüngeren zu necken, signalisierte dessen Handy, dass er eine Nachricht bekommen hatte.
Tatsächlich war diese auch von Yoongi, der in seiner typischen Art zu antworten einfach eine kurze Bestätigung geschrieben hatte, dass er seinen besten Freund abholen würde und dass sie dann reden würden. Da die Adresse, wo Jimin und Namjoon sich momentan befanden, nicht weit von ihm entfernt war, würde er auch keine zehn Minuten mit dem Auto brauchen.
Somit begann dann der zweite Teil ihres Plans, und zwar dass Jimin seine Mutter ablenken, während sich der Rapper raus schleichen würde.
Jimin begab sich also zu seiner Mutter in die Küche und half ihr den Einkauf wegzuräumen, während Namjoon sich die Treppen nach unten schlich. Fast hätte er noch etwas umgeworfen, konnte es aber zum Glück durch gute Reflexe auffangen.
Draußen fuhr dann nach kurzem warten Yoongi vor und nahm seinen Kollegen wieder mit in sein Studio, wo er eigentlich die letzten paar Minuten hätte sein sollen. Damit war dann auch erstmal alles geregelt.
Am Abend dachte Jimin zwar noch etwas darüber nach, während er einen neuen Wunschzettel anfing, aber er versuchte sich keine allzu großen Hoffnungen zu machen, da Namjoon ihn bestimmt direkt wieder vergessen würde. Noch immer etwas durcheinander wegen des Geschehens, ging der 18-jährige dann auch irgendwann gegen 22 Uhr schlafen.
Als er am nächsten Morgen sein Handy checkte, war er verwirrt, da er Nachrichten von einer fremden Nummer hatte. Schnell stellte sich aber heraus, dass Namjoon sich seine Nummer von Yoongi geben lassen hatte, um ihm schreiben zu können. Dies ließ das Herz des jungen Erwachsenen schneller schlagen.
Da es mitten in der Woche war, musste Jimin natürlich in die Schule, aber er schrieb trotzdem so gut es ging über den Tag verteilt mit seinem Idol. Dieser antwortete sogar recht häufig und sagte dem Jüngeren Bescheid, wann er mal etwas länger offline wäre. Sie sagten sich sogar gute Nacht, was Jimin echt warm fühlen ließ.
Und so schrieben sie von dort an so gut wie jeden Tag, wenn sie Zeit hatten. Ihre Themen gingen von eigenen Interessen bis zu ihrem Alltag und was sie am Tag so getan hatten. Zu Weihnachten wünschten sie sich frohe Weihnachten. Nach ungefähr einem Monat des Schreibens tauschten sie auch immer mal Bilder von Dingen, Selfies oder lustige Memes aus.
Auch wenn Jimin bewusst war, dass Namjoon weiterhin ein unantastbarer Rapper war, konnte er nicht anders, als sich mit der Zeit richtig in diesen zu verlieben. Ihre täglichen Nachrichten waren wirklich etwas für den 18-Jährigen geworden, ohne dass er nicht mehr leben konnte. Seine Eltern hatten ihn auch schon gefragt, mit wem er da schrieb, da er so am Grinsen war, aber natürlich verriet er nichts.
Als Jimin viel mit seinen Prüfungen zu tun hatte und Namjoon mit der Produktion neuer Songs, Konzerten und Interviews, hatten sie natürlich nicht so viel Zeit zu schreiben, aber sie versuchten sich trotzdem immer wenigstens einen guten Morgen oder eine gute Nacht zu wünschen.
Für Namjoon war das tägliche Schreiben mit dem Jüngeren auch schon etwas sehr Wichtiges geworden. Auch seine Bandkollegen und gleichzeitig besten Freunde hatten dies mitbekommen und ihn eines Tages mal zur Rede gestellt. Dabei musste sich der 24-jährige wohl oder übel eingestehen, dass er Gefühle für den Jungen entwickelt hatte, den er zwar bis jetzt nur einmal gesehen hatte, mit dem er aber von dort an jeden Tag am Schreiben war.
Irgendwann konnten beide es nicht mehr geheim halten, so kam es dazu, dass sie sich über ein Jahr nach ihrem Kennenlerntag ihre Gefühle gestanden und auch zusammen kamen. Seitdem führten sie eine glückliche Beziehung.
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