chapter 4

Bʀʏᴀɴ

Überrascht schaute ich zu dem Mädchen rüber. Es war die braunhaarige, welche ich vorhin geküsst hatte. »Ja, leider. Bin nicht stolz drauf.«, meinte ich nach dem nächsten Zug. Sie sah mich still an, als ich den Rauch wieder auspustete.

»Sorry wegen vorhin. Du bist kein schlechter Küsser, ich hatte nur davor noch keinen Kuss.«, murmelte sie schüchtern und versteckte sich unter ihren braunen Haaren. Das erklärte wieso sie wie eine Säule da stand.

»Alles gut«, brummte ich. »Du hättest auch sagen können, dass du es nicht wolltest.« Sie schien einmal zu überlegen und zuckte dann mit den Schultern. »Hab nicht daran gedacht.« Ich grinste leicht und sah zu ihr rüber.

Sie hatte grüne Augen, nicht stechend grüne Augen aber eine angenehme Farbe, welche ihr Gesicht noch schöner machte. Außerdem hatte sie Sommersprossen, die sich auf ihren Wangen und ihrer Nase ablagerten.

Es war wieder Stille zwischen uns und ich beobachtete den Rauch, wie er langsam nach oben schwebte. 

»Wie ist eigentlich dein Name?«, fragte ich und sah sie an. »Jess. Eigentlich Jessica, aber jeder nennt mich Jess.« Sie lächelte leicht während sie nervös mit ihren Händen rumspielte.

»Schöner Name«, meinte ich und sah wieder nach vorne. »Danke. Bryan ist auch nicht so schlecht.« Ich grinste und nahm einen Schluck von meinem Drink. »Ich weiß.«

Es wurde wieder still und wir beide hörten den Geräuschen von der Party im Haus zu. Plötzlich wurde die Stille von einem lallenden Matt unterbrochen. »Heeeeyyy Bryyyannn, hieeeer bist duuu«, lallte er und stolperte auf mich zu. Gott, der hatte ja mehr getrunken als ich.

Ich drückte meine Zigarette aus und ließ sie in das jetzt leere Glas fallen, wo vorher der Drink drinnen war.

»Ja.«, meinte ich mit einem Stirnrunzeln und ging auf ihn zu, damit ich ihn falls er hinfallen sollte fangen konnte. Keiner der Schoßhündchen von ihm waren mehr da, was ich ganz gut fand. Manchmal war es echt nervig dass die so nah an uns hängen.

»Ichhh habe diiichhh gesuuuucht«, lallte er weiter und grinste wie ein Verrückter. »Jetzt bin ich hier, was willst du?«, fragte ich misstrauisch. »Ichh wollte nach Haauusee fahreenn, undd wollte fraagen ob duu miiit wiiillst.« Ich seufzte kurz. »So betrunken wie du bist kannst du nicht nach Hause fahren.«, murrte ich genervt. 

»Ichh biin niicht betruunken«, meinte Matt mit einem erschrockenen Gesicht. »Nein, natürlich nicht«, sagte ich ironisch. Er verschränkte beleidigt seine Arme vor seinem Körper. »Aaalsoo? Fäährst duu michh?«, kicherte er freudig. Ich verdrehte die Augen und nickte mit zugekniffenen Augen. »Was anderes bleibt mir wohl nicht übrig.«

Er nickte hektisch und wedelte mit seinen Armen. »YAYYY«, kreischte er. Er hatte mehr Stimmungsschwankungen als eine schwangere Frau. Ich drehte mich zu Jess um und nickte ihr zu. »Sorry, ich muss dann mal gehen. War schön mit dir.« Sie lächelte schief und winkte mir leicht zu. »Alles gut. Tschüss!«

Ich drehte mich wieder um und packte Matt unter seinen Schultern. Genervt zog ich ihn mit mir hinterher, während er rummängelte wie ein Kleinkind. Betrunken war Matt echt nicht auszustehen. 

Das Haus war schon ziemlich leer und die Musik war auch nicht mehr so laut. Mit einem Blick auf die Uhr bemerkte ich dass es aber auch schon um 2 Uhr morgens war. Da war es also kein Wunder dass es so leer war.

Ich schleppte meinen aller besten Freund durch das Zimmer mit der Tanzfläche. Als ich zu dem Ausgang lief, bemerkte ich dass Veronica und irgendeine Freundin in der Nähe standen. Also lief ich erst mal zu ihnen. »Hey, ich wollte mich nur verabschieden. War schön heute.«, meinte ich und sie sah mich lächelnd an. »Bryan, oder?« Ich nickte leicht. »War auch schön mit euch beiden. Tschüssi, vielleicht bis irgendwann!«

Ich winkte ihr kurz zu, bevor ich mit Matt im Schlepptau durch die große Eingangstür lief. Heute war ein anstrengender Tag gewesen. Aber wenigstens hatte es mich ein bisschen abgelenkt. Abgelenkt von der anderen Scheiße, die in meinem Leben passierte.

Ich versuchte nicht zu stark darüber nachzudenken und schleppte Matt zu meinem Porsche. »So guter, rein mit dir ins Auto«, brummte ich und schob Matt auf den Beifahrersitz. Ich wuschelte ihm durch seine Haare und schnallte ihn fest. Dann schloss ich die Tür und lief zu meinem Fahrerplatz. Mit einem genervten Zischen setzte ich mich hin.

Ich wusste dass es nicht das schlauste war betrunken zu fahren. Aber ich war nicht so betrunken wie Matt und irgendjemand musste den Vollidioten eben nach Hause fahren. Eigentlich dachte ich dass es mehr als genug freiwillige bei den Frauen gab, aber so wie es aussah war es heute nicht so.

Ich schnallte mich ebenfalls an und startete den Motor. 

. . .

Innerhalb von zehn Minuten war ich schon bei Matt's Haus angekommen. »Hier sind wir mein Großer.«, murmelte ich und schnallte Matt ab. Er kicherte freudig und rannte auf seine Haustür zu. »Eeeendlichh«

Ich rollte mit den Augen und klingelte bei ihm, da ich mir sicher war dass er zu 100% keinen Schlüssel dabei hatte. Den vergaß er nämlich immer. Jedes. Verdammte. Mal.

Sofort wurde die Tür auch schon von seinem Hausmädchen geöffnet. Reiche Familie eben. »Oh hey Bryan, danke für's hinfahren«, lächelte sie und führte Matt vorsichtig ins Innere des Hauses. »Immer gerne doch«, lächelte ich und lief zurück zu meinem Porsche. 

Das Hausmädchen von Matt war echt nett. Ich kannte sie schon seit ich acht war, damals bin ich immer mit Matt herumgetobt und habe mit ihm in seinem Haus gespielt. Seitdem sind wir uns gegenseitig nicht mehr los geworden.

Ich startete erneut den Motor und fuhr zu mir nach Hause. 

Mein Zuhause. Wie sehr ich mich doch freute, wieder da zu sein.

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