Kapitel 33
Eomer's Sicht
Länger als Gedacht, blieb ich von meiner Heimat und meiner Frau fern. Dafür brachte ich mehr Narben als Lorana vermutlich lieb war mit, von meinen zahlreichen Schlachten. Niemand hätte damit gerechnet, dass wir so erfolgreich die verbliebenen Sauronanhänger eliminierten. Wir waren vor allem über die Menge überrascht. Doch am Ende siegten wir und alle Ländereien waren zunächst in Sicherheit. Meine Frau und mein Sohn – meine Familie wusste ich nun in Sicherheit.
„Kündigt unser kommen an!" befahl ich meinen Hauptmann, kaum dass ich Edoras in der Ferne sah.
Nach so vielen Monaten sehnte sich mein Herz nach meiner Gemahlin. Ich wollte nichts mehr als sie in meine Arme zu schließen und sie zu küssen. Das Horn ertönte – es hallte über die weiten Ebenen die noch vor uns lagen. Nervös lauschte ich nach einer Antwort – es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, doch dann hörte ich den tiefen Klang des Horns Edoras. Ich war bereit für den letzten Ritt.
„Eilt euch!" rief ich meinen Männern zu und spornte mein Pferd an.
Mein Pferd konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als wir durch die Tore schritten, es war nass als kämen wir aus strömenden Regen und das Tier hatte Schaum vor dem Maul.
Endlich sah ich sie – Lorana, schön und stolz wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich nahm meinen Helm ab und strahlte sie an, wie sie es auch tat. Galant schwang ich mich vom Pferd – ohne ein Wort zu verlieren packte ich mir meine Frau und küsste sie. Lorana schlang ihre Arme um mich, Tränen liefen über ihre Wange, darum schmeckten ihr Lippen salzig. Die Freudentränen irritierten mich nicht, doch ihr runder Bauch tat es. Ich beendete den Kuss und sah an ihr hinunter. „Bist du ...?" weiter kam ich nicht ihre Lippen legten sich erneut auf meine und hinderten mich am weiterreden. Bei einer kurzen Atempause hauchte sie nur „Ja".
Meine Freude kannte keine Grenzen. Ich hob sie hoch und trug sie in unser Gemach. Sicher, alle möglichen Leute wollten Bericht von mir hören, doch es gab nichts beunruhigendes zu berichten, somit konnte das warten. Ich wollte mich dem Wichtigsten auf der Welt zuwenden.
„Ich habe dich so vermisst!" beteuerte meine Königin.
„Es verging kein Tag an dem ich nicht an dich und unseren Sohn dachte. Hätte ich gewusst, dass du erneut schwanger bist..."
„Was? Hättest du das Heer verlassen und wärst zu uns gekommen?" fragte sie mich lachend. Sie hatte recht ich konnte nichts machen. Lächelnd sah ich sie an. „Ich hätte mich auf jeden Fall noch mehr beeilt." scherzte ich. Lorana half mir aus der Rüstung und der Kleidung.
„Mein schöner Mann, die Nächte waren einsam ohne dich. Ich hatte angst Eomer- angst dass du nicht mehr zu mir zurückkehrst oder schwer verwundet bist. Sieh dich an Liebster ... so viele Narben, so ausgemergelt. Nimm ein Bad. Ich lasse uns Essen kommen, wir haben eine Menge zu besprechen."
Sorgen zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab. War sie krank? Fehlte ihr etwas?
„Sag mir was du hast Lorana – ich sehe dein Leid und ertrage es nicht." ich sprach die Wahrheit.
Sie schmiegte sich an mich. „Komm, leiste mir Gesellschaft ... danach ist mein Körper keine Beleidigung für deine Nase."
Sie lächelte sanft und führte mich zur Wanne. Sie war rücksichtsvoll wie immer, sie wollte mich nicht so kurz nach meiner Ankunft mit schlechten Nachrichten belagern, doch sie konnte nicht verbergen, dass es welche gab.
Es musste etwas großes sein, denn ihr Herz war schwer, trotz ihrer Freude mich wiederzusehen. Normalerweise hätte ich sie gebeten, sich zu mir in die Wanne zu setzen, doch das Wasser war bereits jetzt schmutziger als die Pfützen in den Gassen. Lorana half mir beim Reinigen, liebkosten mit ihren Fingern meinen ausgemergelten Körper und küsste mich immer wieder liebevoll.
„Sag es mir." forderte ich sie sanft auf.
„Sobald ich es ausspreche, gibt es kein zurück und alles wird sich verändern." sagte sie traurig.
„Oder nichts wird sich ändern ... Was kann geschehen sein? Meine Liebe zu dir wird durch nichts erschüttert, unser Bündnis ist besiegelt, unser Sohn ist wohl auf ... bereitet deine Schwangerschaft dir Schwierigkeiten?" Kopfschüttelnd verneinte sie.
„Es könnte sein, dass du nun noch eine weitere Frau an deiner Seite haben wirst ... eine Geliebte." das Wasser stand ihr in den Augen. Ich verstand nicht was sie sagte, doch es brachte mein Blut zum kochen.
„Du sprichst in Rätseln. Erklär es mir Frau." sagte ich vielleicht etwas zu fordernd. Zum Glück hatte sie Verständnis dafür.
„Lothiriel ist hier ... sie steht kurz vor der Niederkunft. Sie behauptet das es dein Kind ist ... Eomer sollte es so sein, hat sie ein Anrecht auf einen Platz an deiner Seite."
Ich legte meiner Frau meine nasse Hand auf ihren Arm und sah ihr eindringlich in die Augen. Sie litt ... und nun verstand ich warum.
„Mein Herz gehört allein dir – Liebste! Ich traue dieser Frau nicht ... ich traue nur dir. Das Kind wird uns zeigen, wessen Abstammung es ist." Ich konnte sie nicht mehr so sehen. Ohne Vorwarnung stieg ich aus der Wanne und hielt sie in einer starken Umarmung fest. Sie nahm meine Zuneigung an, ließ sich in ihr fallen und ihren Gefühlen freien Lauf.
Ich zwang mich selbst zur Ruhe, doch der Gedanke Lothiriel als Geliebte ernennen zu müssen machte mich sehr zornig.
Einzig Lorana in meinen Armen zu spüren, mit meinem Kind in ihrem Bauch, was schon fleißig trat, ließ meine Wut abebben.
Meine Frau berührte mich sanft und doch fordernd. Unter leidenschaftlichen Küssen begann ich sie von ihrem Kleid zu befreien. Sie massierte mein Gemächt, das ließ mich ungehemmt laut stöhnen. Es war lange her, als ich das letzte Mal in diesen Genuss kam ..., als ich das letzte Mal in ihr eindrang, sie mir mit Liebe nahm und zum Höhepunkt brachte. Nach und nach spürte ich, dass sie sich mir hingab, den Kummer in eine dunkle Ecke geschoben. Bei ihrer Schönheit blendete mein Körper alles aus – Schmerzen, Hunger, Durst, Müdigkeit ... einzig dem Verlangen ging ich nach.
Ihr wunderschöner Körper lag unter meinem, ich genoss es und küsste jeden Flecken ihrer Haut. Ihren gewölbten Bauch befühlte ich besonders intensiv und küsste ihn. „Hallo mein kleiner Wurm. Dein Vater ist jetzt da und wird dich und deine Mutter beschützen und nicht mehr von eurer Seite weichen."
Seelig lächelte mich die Schöne an und fuhr durch mein Haar. Grinsend machte ich mit den Liebkosungen weiter, bis ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. Mein Verlangen war zu groß. Aufgrund ihrer Schwangerschaft drang ich sanft ein. Sie hielt sich an meinen Oberarmen fest und stöhnte genüsslich. Mit feurigen Blicken sahen wir uns während des Akts an und liebten uns ohne Einschränkungen. Ich verlor mich in ihr und mit ihr. Das Gefühl sich so nah zu sein, nach so langer Zeit war unbeschreiblich. Auch nach dem Akt schenkte ich ihr viel Aufmerksamkeit – sie brauchte es, ich brauchte sie.
An diesem Tag verließ ich unser Gemach nicht mehr ... meine königlichen Verpflichtungen und Sorgen würden mich früh genug einholen.
Mit Essen gut versorgt, verwöhnte ich meine Frau zum wiederholten Mal. Sie genoss es bis zur völligen Erschöpfung. Eng aneinander gekuschelt und in den Armen liegen fanden wir schlaf und Frieden.
Leider währte das nicht lange und die Sorgen holten uns ein. Gemeinsam suchten wir das Zimmer von der schwangeren Lothiriel auf. Sie war nicht in der besten Verfassung.
„Mein König, sie liegt in den Wehen ... ." sprach mich eine Amme an. Lautes schreien war zu hören. „Sobald das Kind da ist, gebt uns Bescheid!" befahl ich der Frau. Verdutzt sah mich meine Königin an, als ich auf dem Absatz umdrehte und mit ihr an der Hand die Adligen aufsuchte, um sie über die Geschehnisse der letzten Monate aufzuklären.
Alle waren durchweg mit dem Erfolg und den geringen Verlusten zufrieden. Nun erwarteten mich neue Aufgaben. Grafen und Adlige aus ganz Rohan werden kommen um mit mir alles was die Ländereien angeht zu besprechen. Gondor lud uns ein zum Fest – wo wir erwartet wurden. Immer länger wurde die Liste der Verpflichtungen, so dass ich irgendwann nur noch meinen Kopf in die Hände stütze. Lorana beendete die Versammlung. Sie ordnete an, dass in einigen Tagen ausführliche Pläne geschmiedet werden könnten.
„Weiß das Volk von deiner Schwangerschaft?" fragte ich sie, nachdem wir endlich allein waren. Ihr Kopf schütteln verneinte das. „Es wird viel geredet über Lothiriel ... ich wollte nicht das im gleichen Atemzug meine Schwangerschaft zur Sprache kommt." das verstand ich nur allzu gut. „Es tut mir leid Liebste!" beteuerte ich. Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände. „Du bist unschuldig Eomer ... sie nahm deinen Samen gegen deinen Willen. Doch das darf niemand erfahren ... der König wurde von einer Frau überwältigt ... das würde deiner Herrschaft schaden. Ich lasse das nicht zu! Sobald sie als deine Geliebte bei uns am Hof leben wird, wird es die Hölle für sie sein! Das war dann ihr frei gewähltes Schicksal!"
Ihre Stärke machte mich weich. „Lorana ... ich kann das nicht von dir verlangen! Ich liebe dich und kann dich nicht leiden sehen!" Sie unterbrach mich. „Du brauchst es nicht von mir verlangen! Ich tue es für dich, unsere Kinder ... für unsere Familie."
„Du hast so viel für mich getan! Ich werde dich vor dem Leid und Kummer beschützen!" ich duldete keine Widerworte. Lorana kannte mich gut genug und hört das aus meiner Stimme heraus. Das Thema war für mich beendet, es gab nichts mehr zu sagen.
„Mein König ...." keuchte völlig außer Atem eine Frau hinter der Königin. Ich erkannte sie, es war die Amme der Heuchlerin. Das konnte nur bedeuten, dass das Kind geboren wurde.
„Sprecht!" forderte ich sie harsch auf.
„Das Kind ... es ist ein Junge ...." die Amme war nicht in körperlich bester Verfassung, denn sie rang immer wieder um Luft.
„Nun sag schon!" forderte Lorana ungeduldig, da die Frau noch nicht fertig war mit ihrem Bericht.
„Er hat spitze Ohren ... wie ein Elb."
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