Sie wanderte durch den Wald. Nach dem Streit mit ihrer Mutter, brauchte sie Zeit für sich und dafür war der Waldspaziergang perfekt. Irgendwie musste sie ja den Kopf frei bekommen. Für ihren Job. Für ihre beiden Katzen. Für die Probleme der Welt.
Nein. Stop! Das waren gar nicht mehr die Probleme der Welt, es waren die Probleme einer Gruppe von Leuten, die sich für etwas Besseres hielten. Sollten sie doch endlich mal wieder soziale Intelligenz bekommen.
Sie lief vorbei an Bäumen, die jetzt zu Beginn des Herbstes langsam ihr grünes Blätterkleid ablegten und hingegen zu den buntesten Farben von rot über orange zu gelb und schließlich braun wechselten. Das klang poetisch.
Der Tod kann so schön sein. Aber auch nur, weil man weiß, dass nach dem Winter wieder alles zu neuem Leben erwacht.
Ihre Gedanken blieben an der Farbe der gelbgrünen Blätter eines bestimmten Baumes hängen. Wunderbare Farbverläufe von dem noch kräftigen grün am Stiel des Blattes hin zur gelblichen Spitze. Und dazwischen der Übergang. Fließend.
Der Tod kann so schön sein...
Sie löste sich von den Blättern und ging weiter. Sie wollte zu einem bestimmten Baum. Ein Baum, der sie an etwas erinnern sollte.
Lange hatte sie ihn vergessen, diesen einen Baum. Er stand auf der anderen Seite des Waldes, was bedeutete, sie musste ihn einmal durchqueren. Aber so konnte sie das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.
Ihre Gedanken gingen zu dem Streit zurück.
Worum ging es eigentlich? Ich habe den Grund vergessen, weshalb wir gestritten haben, Mom. Ist das nicht lustig.
Sie lachte innerlich. Ursprünglich hatte sie ihr von ihrem neuen Freund Damian erzählt. Was zum Streit geführt hat, war ihr dann entfallen.
Sie ging weiter und achtete nicht mehr auf ihre Schritte. Fast zu spät bemerkte sie, dass sie bereits neben dem Baum stand.
Sie trat näher an die alte Eiche. Diese war seit dem letzten Mal deutlich gewachsen. Sie selbst musste jedoch nur ein Stück in die Höhe greifen, um mit ihren Fingern das geschnitzte Herz mit den Initialen nach zu fahren.
K und E. Karl und Elisa. Keine Ewigkeit.
Sie lächelte, als sie daran dachte. Und verdrückte sich eine Träne.
Kurz schloss sie die Augen um an die guten Zeiten zu denken und sah danach in die Ferne. Hinter einem Weizenfeld lag ein Dorf. Karl's Dorf. Darüber der hellblaue Himmel des Spätsommers ohne Wolken von dem etwas abstürzt.
Moment mal!
Hehe, da hab ich mal persönliche Erlebnisse einfließen lassen.
*ruft in den Raum* Erwischt! *bekommt undefinierbares Gemurmel zurück*
Hehe
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