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Acht Uhr morgens.
Frisch hergerichtet und noch die letzten Teile in meinen Koffer werfend, tollte ich in meinem Zimmer herum und schrieb dabei einen urlangen Text in die Gruppe mit meiner Gang.
Ich erklärte ihnen alles, ließ zwar das ein oder andere "Detail" weg und schickte die Nachricht schließlich ab.
Sie wussten schon vorher, wie sehr ich Heimweh hatte und waren deshalb nicht mehr all zu schockiert, aber sie waren unheimlich traurig.
Ich versprach, in dieser Gruppe zu bleiben und den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Diese Idioten bedeuteten mir auch wirklich schon enorm viel und ich konnte sie nicht einfach aus meinem Leben streichen.
Namjoon würde ich sowieso nie vergessen.
Mein Retter in der Not, als ich mich in der Stadt verlaufen hatte und er mich wieder nach Hause führte.
Oder allgemein alle anderen, die mich immer bei sich übernachten haben lassen und mir Essen gaben. Ich ließ mich ja regelrecht durchfuttern und somit konnte ich sie alle nicht einfach in die Tonne werfen.
Dafür mochte ich sie zu gerne.
"Jungkook, bist du fertig? Dein Taxi ist da", kam von meinem Vater und sofort ergriff ich meinen Koffer und huschte die Treppen nach unten.
Eunji und Dad standen an der Haustür und schenkten mir ein liebevolles Lächeln, auch wenn dieses voller Trauer war.
"Pass auf dich auf, Kookie. Und ruf uns ab und an mal an", meinte Eunji und ich umarmte sie innig.
"Das werde ich, keine Sorge. Ich komme euch auch besuchen", versicherte ich ihr und dann lag ich in den Armen von meinem Vater.
"Sag deiner Mutter einen schönen Gruß von mir. Du wirst mit Sicherheit zu ihrem Grab gehen", lächelte er leicht und ich erwiderte dieses.
"Sie wird die erste sein, die ich besuchen werde".
Ich nahm meinen Koffer in die Hand und ging die Einfahrt runter.
"Ruf uns sobald du da bist an!", riefen Eunji und Dad mir noch zu.
Ich nickte, winkte ihnen und stieg schließlich in das Taxi ein.
Ich schloss die Tür und winkte immer noch hinterher, ehe der Wagen sich in Bewegung setzte und mich zum Bahnhof fuhr.
Nicht einmal fünf Minuten dauerte es und schon saß ich auf der Bank vor den Gleisen, während ich auf meinen Zug wartete.
Meine Gedanken waren bereits in Busan.
Ich dachte an Yoongi, an Mom und vorallem an meinen kleinen Hund, den ich vor dem Umzug zu meiner Oma geben musste.
Ich hielt die Vorfreude, alle wieder zusehen, kaum mehr aus und als schließlich mein Zug kam, wollte ich am liebsten wie ein Irrer reinrennen, doch eine laute Stimme hielt mich davon ab.
"JUNGKOOK!", schallte es durch den gesamten Bahnhof und wie erstarrt blieb ich stehen.
Diese Stimme...
Ich drehte mich um und sah, wie Taehyung in den größten Pennerklamotten zu mir rannte.
Sofort waren alle Gedanken an Busan weg und die Negativen machten sich wieder in mir breit.
Schuld, Trauer, Enttäuschung, Selbsthass und irgendwo auch diese schmerzvolle Liebe überkamen mich.
"Taehyung..", murmelte ich und hektisch atmend stand er vor mir.
"Bist... bist du hergrannt?", fragte ich nur und er nickte.
Er sagte kein Wort und alles um uns herum war in diesem Moment nicht existent.
Ich nahm nur wahr, wie er seine Hände um meine Wangen schloss und so zärtlich wie nie seine Lippen auf meine legte.
Ganz zittrig erwiderte ich diesen Kuss und merkte, wie sehr mein Herz anfing zu schmerzen.
Unschuldig, und sanft bewegten sich unsere Lippen aneinander, ehe wir uns wieder lösten und er nach hinten schritt.
Eine Träne rollte über meine Wangen, ihm genau so.
Mein Zug war bereits eingefahren und langsam griff ich nach meinem Koffer.
Taehyung schritt immer weiter zurück und sah mich nur druch trauerverschleierten Augen an.
"Ich liebe dich, Jungkook", hörte ich ihn noch sagen, obwohl er schon so weit weg war.
Ich schluckte, wollte den Mund aufmachen und erwidern, aber ich konnte nicht.
Dieser riesige Kloß in meinem Hals hinderte mich am Sprechen und somit kehrte ich ihm den Rücken zu, hob meinen Koffer an und stieg in den Zug.
Und als der Zug losfuhr, begann endlich der Weg aus der Hölle und in Richtung Himmel.
Doch während der Fahrt stellte ich diese Entscheidung, zurück nach Busan zu fahren, in Frage.
War es denn nicht möglich, aus der Hölle den Himmel zu machen?
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Ein 700 Wörter langes Bonuskapitel als Abrundung dieser Lesenacht ~
Ich hab ausnahmsweise mal keine Kopfschmerzen 🙏🏻
Was ich nun sagen will:
Ich liebe euch, ohne Witz.
Ich liebe euere Kommentare so sehr! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich grinse und mich freue, wenn ich sie mir durchlese.
Ich weiß, ihr hasst mich für meine Cuts und dieses Drama und könnt mich am liebsten umbringen aber trotzdem xD
Ich danke euch allen einfach so sehr und nur durch euch hab ich so einen enormen Spaß diese Story zu schreiben.
Ich hoffe von daher, euch hat die Lesenacht/ der Leseabend als 2k Special gefallen ♡
Schlaft gut, hasst mich nicht all zu sehr ~
c u later ♡ ♡
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