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"Woher...?", brachte ich nur aus mir und seufzend stand Taehyung auf.

"Ich habs gehört als ich an dem Zimmer vorbei gegangen bin", antwortete er und steckte seine Hände in die Hosentasche, ehe er auf Abstand sich gegenüber von mir stellte.

Sogleich schlug mein Herz viel schneller, sodass es sicht fast so anfühlte, als würde ich wieder zum Leben erweckt werden.
Doch ich blieb kalt, wie als wäre mir alles von gestern gleichgültig.

"Achso. Ja. Es war... gut", log ich und sah schließlich zur Seite, während ich wieder in den Apfel biss.
"Schön. Freut mich", entgegnete Taehyung nur noch mehr und verschwand über die Treppe hinweg in sein Zimmer.

Innerlich hasste ich mich für diese Aussage.

Warum konnte ich nicht einfach sagen "Nein, es fühlte sich falsch an und es tut mir Leid, Taehyung" ?
Diesen Satz brachte ich nicht zustande. Ich hatte nicht genügend Mut dazu, dies zusagen und somit war dann dieses Gespräch auch das letzte von uns.

•••••

Knapp ein Monat verging.

Es war Freitagnachmittag und wie gewöhnlich kam ich sowieso erst um sechs Uhr Abends nach Hause.
Nach der Schule war ich immer noch bei unserer Clique oder bei zumindest einem zu Besuch.
Ich aß dort auch immer und gab als Dankeschön auch mal eine Pralinenschachtel an deren Eltern.

Ich wollte einfach nicht nach Hause gehen.
Ich verabscheute dieses Haus und alle, die dort drinnen wohnten.
Selbst ich verabscheute mich und das merkte mein Vater langsam enorm.

Es klopfte an meiner Zimmertür.
Ich sagte nichts, dennoch kam mein Dad rein und warf mir einen dickes Papier zu.

Sofort legte ich mein Handy weg und sah vor mir auf die Bettdecke.

Es war ein Zugticket.
Ein Zugticket nach Busan.

Völlig verwirrt blickte ich meinen Vater an und er setzte sich zu mir ans Bett.
"Ich weiß nicht, woran es liegt aber du gehst hier irgendwann noch wir ein armer Hund ein. Du wirst jeden Tag abweisender und kommst schon garnicht mehr nach Hause. Ich merke dir an, dass du einfach unsere Heimat vermisst aber ich kann und will nicht zurück", fing mein Dad und Tränen stiegen langsam in meine Augen.

"Ich liebe Eunji wirklich sehr und dich auch, deshalb kann ich dich nicht leiden sehen. Ich habe mit Oma telefoniert und sie würde dich aufnehmen. Ich habe dir bereits auch schon alle Formulare für die Wiederanmelung an deiner Schule unterschrieben. Auch mit der jetzigen Schule habe ich schon alles geklärt. Wenn du heute noch packst, dann kannst du morgen schon wieder die Landschaft Busans betrachten", lächelte er zum Schluss und sah ihn nur fassungslos an, ehe ich mich in seine Arme warf.

"Ich liebe dich, Dad. Danke! Danke, danke, danke!", seufzte ich fast weinend aus und löste mich wieder um das Ticket anzusehen.

Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen und ich räusperte mich.

"Ich packte heute noch. Ich will so schnell wie möglich hier weg", murmelte ich und Freude überkam mich.
Erneut fiel ich meinem Vater in die Arme und musste nun auch grinsen.

Ein Traum wurde wahr.

Ich durfte zurück nach Busan!

Weit weit weg von diesen ganzen Problemen hier.

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