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Jungkook P.o.V
Das war mit Abstand die längste Nacht meines Lebens.
Taehyung und ich lagen zugedeckt in meinem Bett. Es war nun ebenfalls dunkel in unserem Zimmer, nur der Mond erhellte die Wände ein kleines bisschen.
Wir redeten die ganze Zeit miteinander und kamen allmähnlich immer auf verrücktere Sachen.
Wir planten unser ganzes Leben durch, erzählten, wo wir mal zusammen wohnen wollen, wann wir heiraten und wie unser Kind heißen sollte.
Dies alles waren natürlich nur irre Fantasien, denn wenn es so weiterging, wie es gerade war, konnten wir diese Vorstellungen so und so vergessen.
Über diesen Vorfall aber kamen wir nicht mehr zum Reden, denn als schließlich die Sonne draußen aufging, riss uns der Schlaf endgültig in seinen Bann.
Doch ich schlief sehr unruhig, hatte teilweise das Gefühl, garnicht zu schlafen und war von Albträumen geprägt.
Es war eine Horrornacht für mich und umso erleichterter war ich, als ich vier Stunden später wieder aufwachte und das Tageslicht sah.
Kurz vergaß ich, was eigentlich alles geschehen war. Erst als ich mich im Bett umdrehte und Taehyung neben mir lag, fiel es mir wieder ein.
Sofort fuhr ich auf und konzentrierte mich auf irgendwelche Geräusche, die man tatsächlich hörte.
Die Kaffeemaschine war im Gange, Teller hörte man von dem Regal rausnehmen und Gerede.
"Tae", rüttelte ich an meinem schlafenden Freund, der sogleich die Augen aufmachte und mich müde ansah.
"Sie sind wieder da", sagte ich und mein Blick ging zur Tür.
Keine Sekunde später richtete sich Taehyung ebenfalls neben mir auf und rieb sich die Augen.
"Was sollen wir jetzt tun?", fragte er und ich zuckte nur die Schultern.
"Ich will ein Statement, Klarheit. Komm, gehen wir runter". Ich schlug die Bettdecke zur Seite und sofort war mein Freund alles andere als müde.
"Warte! Jetzt?", rief er und ich nickte.
"J-Jetzt übertreib nicht gleich. Lass uns erst noch ins Bad, damit wir nicht so fertig zu ihnen kommen". Ich wusste, er wollte damit Zeit schinden aber irgendwo hatte er Recht.
Ein bisschen sollte man sich schon noch herrichten, also taten wir das auch.
Zum Schluss zogen wir uns noch frische Klamotten an und standen nun zusammen an der Treppe.
Stille herrschte zwischen uns, doch unsere Gesten sagten mehr als tausend Worte.
Sein Handrücken dockte gegen meinen und kurz darauf verschränkten sich unsere Finger ineinander, was mir so eine enorme Sicherheit gab.
"Okay?". Taehyung sah mich fragend an und ich holte tief Luft.
"Okay". Selbstsicher nickte ich und wir stiegen schließlich die Stufen nach unten, bis wir vor dem Rundbogen der Küche standen und unsere Hände wieder voneinander abließen.
Ein letzter Blick noch und ein letztes Nicken, bevor wir mit pochendem Herzen die Küche betraten und die zwei Augenpaare sofort auf uns waren.
Als mich mein Vater ansah, fühlte sich dies wie ein Messerstich in meine Brust an und ich drängelte mich näher an Tae, der ebenfalls meine Nähe suchte.
Eunji aber wandte sich zu meinem Dad, die ihm zunickte und er plötzlich aufstand.
Sofort wichen Taehyung und ich ein Stück nach hinten und wollten am liebsten gleich aus der Haustür und weg von hier, als sich mein Vater direkt vor uns stellte und die Arme verschränkte.
Mit weit aufgerissenen Augen sahen wir ihm entgegen, bis er aufeinmal seine einsere Miene fallen ließ und seufzte.
"Ihr seid verrückt", kam aus ihm und noch bevor ich diesen Satz realisieren konnte, wurden Taehyung und ich plötzlich in seine Arme geschlossen.
"Tut mir Leid...".
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