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Hand in Hand gingen Taehyung und ich schließlich zusammen in den Friedhof und Chopa blieb wich keinen Millimeter von unseren Beinen weg.
Dieser Ort hier war einerseits schön aber andererseits beängstigend.
Immer wenn ich hierher kam, musste ich an die Beerdigung meiner Mutter damals denken.
Sie ist zur Winterjahreszeit gestorben und als dann die besagte Beerdigung war, war alles wortwörtlich gefroren.
Sogar das Weihwasser in der Kirche hatte eine dünne Schicht Eis oben drauf.
Es war ebenfalls eiskalt in diesem Gotteshaus und ich konnte mich kaum darauf konzentrieren, was der Pfarrer sagte, doch im Endeffekt hätte mir das eh nicht viel gebracht.
Ich hielt nicht viel von der Kirche, doch es ging immerhin um meine Mutter.
Nach den Worten des Pfarrers begann für mich persönlich das Schlimmste der Beerdigung.
Der Weg mit der Urne durch den Friedhof bishin zum Grab, während man mit der dunkelsten Musik aller Zeiten begleitet wird und sich schon alleine wegen diesen Umständen selbst vergraben könnte.
Ich wusste noch so genau, wie diese vielen Menschen, die ich teilweise garnicht kannte, mit uns durch die Gräber zogen und schließlich vor dem meiner Mutter stehen blieben.
Die Urnenträger stellen sich um das kleine Einzelgrab herum und noch ein letztes Mal sprach der Pfarrer, der ebenfalls mitgekommen war, ein paar Worte.
Mein Vater fing an zu weinen und ich konnte es auch nicht länger unterdrücken.
Tränen flossen über mein Gesicht als ich sah, wie diese Urne, in der die verdammte Asche meiner Mutter drinnen war, in den gefrorenen Erdboden versenkt wurde.
"Mom..", hauchte ich leicht und konnte in diesem Moment überhaupt nicht verstehen, was passierte.
Mein Vater drückte mich an sich und zitternd vor Kälte und vor Trauer sah ich in dieses tiefe Loch zu der wunderschön mit Rosen verzierten Urne.
Ich wollte es nicht wahrhaben, dass meine Mutter den Kampf gegen ihre Krankheit verloren hatte. Dass dieser Mensch, der mir am meisten bedeutete, nun unter uns begraben war. Dieser Mensch, der mich großzog, der mich liebte, mich verstand, mich tröstete.
Es war so unfair.
Meine Mutter freute sich schon jahrelang auf meine Abschlussfeier, meinen Führerschein, meine erste eigene Wohnung, meine erste Beziehung...
All das durfte sie nicht mehr miterleben, weil das Leben ihr wortwörtlich den Boden unter den Füßen wegzog.
"Kookie?", riss mich die Stimme meines Freundes aus den Gedanken und ich zuckte auf, merkte garnicht, dass mir eine Träne die Wange entlang lief.
"Alles okay?", fragte Taehyung besorgt und blieb stehen, nur um dann mein Gesicht in seine Hände zunehmen.
Er strich mit seinem Daumen meine einzelne Träne weg und legte seine Lippen so sachte auf meine, dass ich glatt wegen dem erneut weinen konnte.
"Die Erinnerungen kommen hoch, oder?".
Ich nickte nur und seufzte.
"Ja..", entgegnete ich und nun umarmte er mich fest. Ich klammerte mich auch einfach an ihm und genoss seine Nähe, die mir gerade den größten Schutz und die größte Sicherheit bot.
"Wo müssen wir jetzt hin?", fragte er dann liebevoll und während ich in meinen Gedanken die Geschehnisse von damals durchging, realisierte ich kaum, dass wir eigentlich schon direkt vor dem kleinen Grab standen.
Ich drehte mich zu diesem und Tae tat es mir gleich. Er drückte mich eng an sich und ich atmete einmal tief durch.
"Hey Mom".
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