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"... vergessen wir das von gestern bitte einfach, okay?"
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Erwartungsvoll sah ich zu ihm, doch aufeinmal warf er den nassen Lappen auf den Boden und kroch zu mir.

"Ach? Das willst du wirklich vergessen?", fragte er und ehe ich antworten oder gar weglaufen konnte, quetschte sich seine Hand um meinen Kiefer und seine Lippen drückte er auf meine.

Ich riss die Augen auf, zog die Luft ein, doch konnte nicht mehr ausatmen und mir wurde durch dieses Kribbeln im Bauch noch übler als mir eh schon war.

"BAH! Lass das!", schrie ich als ich ihn von mir wegschubste und er mich kurz überrascht ansah.
"Wie ekelhaft", murrte ich, strich mit meinem Ärmel zittrig über meinen Mund und versuchte meinen Herzschlag zu kontrollieren.

"Gestern hast du noch darum gebettelt", entgegnete Taehyung und setzte sich im Schneldersitz vor mich.
Ich aber zog mich an der Küche hoch und tastete meinen geschwächten Körper von ihm weg.

"Pfh... auch nur weil ich besoffen war! Ich bin nicht schwul alter, wie abartig!", fauchte ich erneut und er stand nun auch auf.
"Du findest mich abartig?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und erst jetzt realisierte ich die Tatsache.

Taehyung war schwul.

Ach du scheiße.

"D-Du bist schwul?!", stieß ich nur hervor und spürte wie mein Puls immer höher anstieg.
"Ne, ich tu nur so", rolle er die Augen und gab mir somit indirekte Bestätigung.

Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer und meine Beine wackeliger.

Ich wäre vermitlich zusammen gebrochen, wenn ich mich nicht an der Treppe festgehalten hätte.
Das war mir zu viel.
Zu viel Übelkeit und zu viele seltsame Gefühle.

"Ich geh rauf...", stammelte ich nur und wollte die erste Stufe antreten, doch da kam Taehyung zu mir, riss mich los und schmiss mich regelrecht auf die Fliesen.

"Auch Heterosexuelle müssen den Boden wischen, wenn sie ihn angesaut haben also brauchst du dich jetzt garnicht zu drücken, Bastard!", keifte er mich an und halb sterbend nahm ich den Lappen in die Hand.

Ich sagte nichts mehr, dazu hatte ich keine Kraft und zum Glück hielt auch der Blondschopf sein Maul.

Eine ganze Stunde lang knieten wir auf dem Boden und machten alles blitzblank, woraufhin ich schließlich die dreckigen Tücher in die Waschmaschine warf und mich nun noch kaputter als vorher die Treppen nach oben zerrte.

Ich wollte jetzt einfach nur in mein Bett und schlafen, denn das brauchte ich gerade mehr als irgendetwas anderes.
Mühselig drückte ich die Klinke meines Zimmers nach unten, zog mein halbtotes Ich in den Raum und verschloss sogleich die Tür.

Ich stolperte zu meinem Bett und konnte mich endlich fallen lassen.

Das ich immer noch die nach Alkohol stinkenden Klamotten von gestern anhatte, war mir egal.

Ich dachte mir nur noch mehr

Nie wieder Alkohol und nie wieder Taehyung küssen

ehe ich zum Glück auch einschlafen konnte.

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