7. Ruf der Freiheit
Wir sind wie der Wind, man sperrt uns nicht ein
wild und frei, so wollen wir sein
- Saltatio Mortis, Spielmannsschwur
Ravan mochte Amostown. Die Stadt beinhaltete all diese Dinge, die die Bruderschaft verkörperte: Chaos, Gewalt, illegale Geschäfte, die nach wenigen Tagen spurlos verschwanden, sobald die Bruderschaft davon erfuhr, alltägliche Morde, Messerstechereien und Vergewaltigungen, und sündige Etablissements, Tavernen und Pubs, in denen der Alkohol in Strömen floss und leichte Mädchen ihre Dienste anboten
Einer dieser Einrichtungen war das Gasthaus Zum Toten König, und Ravan liebte es dort. Das Bier war gut, die Frauen hübsch, und der Wirt war ehrlicher als die meisten anderen Männer in der Stadt, selbst wenn er schrecklich unfreundlich war.
Entschlossen drängte Ravan sich durch die Leute, stieß mit dem Ellenbogen zwei lauthals streitende Selketien zur Seite, trat einem Mann auf den Fuß, der ihm dafür den Schädel einschlagen wollte, und erreichte schließlich seinen Stammplatz, einen Tisch in einer Ecke, auf dem zwei tropfende Kerzen in Flaschen und ein Bierkrug standen. Ein Mann saß auf einem Stuhl und hatte seine Füße auf den Tisch gelegt, und als er Ravan entdeckte, schlich sich sein berühmtes lässiges Grinsen auf sein hübsches Gesicht.
„Ay, Ravan Darnovey! Wie kommt es, dass du dich gerade heute in dieses Lokal verirrst?", brüllte er und hob seinen Krug. Er war ein gutaussehender Mann, mit blonden, schmutzigen Haaren, muskulösem Körper und diversen Narben. Ein stoppeliger Bart bedeckte die untere Hälfte seines Gesichts. Er trug schwarze Hosen, metallbeschlagene Lederstiefel und ein fleckiges Hemd.
Ravan setzte sich dem Mann gegenüber und bestellte bei einem vorbeigehenden Mädchen einen Krug Met. „Geschäftliche Dinge", seufzte er. „Und ich wusste, dass ich dich gestern nicht finden würde."
Der Mann schlug dem Mädchen auf den Hintern und grinste sie an. Erstaunlicherweise erwiderte sie das Lächeln.
Elender Mistkerl, er hat sie bestimmt schon hundertmal auf seinem Zimmer gehabt. Wenn ich sie auch nur berührt hätte, hätte sie mir eine reingehauen, dachte Ravan amüsiert. Seinem Spitznamen wird er voll und ganz gerecht, er ist wirklich ein verdammter Bastard.
„Da hast du nicht ganz unrecht. Gestern war Vollmond, einen Fenriswolf wie mich hättest du gestern nicht gefunden. Zumindest nicht bei Trost", bestätigte Bastard.
„Wo hast du deine Probleme bewältigt? In Seneca?", erkundigte sich Ravan. Er wusste, dass der alte Stützpunkt der Luftschiffsflotte des Blackshore seit dem Ende des Krieges verlassen war. Noch etwas, was mit dem alten Auray untergegangen ist, und wir sind schuld daran, dachte er ohne Bedauern.
Bastard nickte. „Mit meinem Drachen dauert es keine drei Stunden. Ich bin vor drei Tagen hingeflogen, und heute morgen wieder zurückgekehrt."
„Wieso schon vor drei Tagen? Vollmond war erst gestern, wieso bist du vor drei Tagen aus der Stadt verschwunden?", fragte Ravan Er interessierte sich für die Verwandlungen der Fenriswölfe. So beeinflusst vom Mond, anders als wir, die Bruderschaft des Lykaon, die sich nach Lust und Laune verwandeln können.
„Wenn der Vollmond naht, fängt der Biss, durch den ich zum Wolf wurde, an zu brennen, und dadurch weiß ich dann, dass ich mich auf den Weg machen sollte, wenn ich keine Verwandlung in der Stadt und ein Massaker riskieren will."
Ravan nickte. „Ja, das solltest du vermeiden. Massaker unter der Bevölkerung, die eigentlich für die Jagden der Bruderschaft vorgesehen sind, enden für Mörder meistens mit einer zerfetzten Kehle."
Bastard grinste. „Das will ich, wenn möglich, vermeiden. Ich habe ein paar Dinge hier, um die ich mich kümmern sollte. Die kann ich doch nicht allein lassen, sie würden eingehen ohne mich." Er warf einem vorbeigehenden Mädchen einen anzüglichen Blick zu, dann fuhr er mit seinen Erlebnissen in den Bergen fort. „Ich habe jede Nacht die Einsiedler erschreckt und bin morgens nackt irgendwo aufgewacht." Er lachte und nahm einen Schluck. „Hab am zweiten Morgen dieses Mädchen gefunden, dummerweise habe ich sie noch am selben Abend getötet und gefressen. Schade, sie war hübsch."
Werwolfsprobleme. Man findet eine Schönheit, und tötet sie, weil man sich nicht kontrollieren kann. „Ist mir auch schon mal passiert", erzählte Ravan. „Letztes Jahr, bei einem der Jagdfeste der Bruderschaft. Ich hatte sie mir schon im Vorfeld ausgesucht, so eine blonde. Ich wollte sie mir ins Haus holen, du kennst ja die Bräuche der Bruderschaft, und dann habe ich sie umgebracht, weil sie besser roch als erwartet. Als Wolf ist das immer ein Problem..." Sie war wirklich hübsch, aber sie war das beste, was ich bei einer Jagd je erbeutet habe. Sie war besser als das beste Steak.
Bastard trank einen Schluck. „Nur so nebenbei, wie ist das bei euch Lykanern? Wie fühlt sich so eine Verwandlung an?"
Ravan überlegte und horchte in sich hinein. In ihm schrie das Verlangen nach seiner Wolfsnatur, doch er wusste, dass eine Verwandlung, jetzt, ihm nichts außer einer Menge Ärger bringen würde. Kurz ließ er sich auf das Wölfische in sich zutreiben, spürte Wärme und Kälte zugleich, und einen ziehenden Schmerz in seinen Knochen. Er atmete aus, ein leises Knurren rollte über seine Zunge, dann antwortete er: „Es ist wie fallen, und während du fällst, wirst du auseinander gerissen, um danach mit Gewalt wieder zu einem anderen Lebewesen zusammengesetzt zu werden. Es ist gleichzeitig schmerzhaft und angenehm... schwer zu beschreiben."
„Bei mir ist es eher so, als würde man nur zerrissen werden. Ohne irgendein angenehmes Beiwerk. Und sobald du verwandelt bist, willst du alles und jeden umbringen", sagte Bastard trocken.
Das Schankmädchen kam zurück und stellte den Krug Met vor Ravan ab. Als sie an Bastard vorbeiging, schlang er seinen Arm um ihre Taille und fuhr mit der Hand unter ihre Bluse. Sie schlug ihm spielerisch auf die Finger und durchkämmte mit den Händen seine Haare, blieb aber bei ihm.
Ein wahrer Bastard, in der Tat. Ravan seufzte und trank von seinem Met. „Wenn ich dich so sehe, dann werde ich wohl meinen Vorschlag an jemand anders richten müssen", sagte er gespielt enttäuscht und verzweifelt.
„Was für ein Vorschlag?", hakte Bastard interessiert nach, seine Hand beschäftigte sich emsig mit dem, was er unter der Bluse fand. Das Mädchen kicherte.
Ravan betrachtete eingehend seine Fingernägel und behielt seinen Tonfall bei. „Nun ja, du lebst hier wie die Made im Speck, bekommst drei Weiber am Tag, eine zum Frühstück, eine zum Mittagessen und eine zum Abendessen, verdienst einen Haufen Geld, anders kann ich mir deinen Lebensstil nämlich nicht erklären, mit drei warmen Mahlzeiten und unzähligen Getränken... Ich kann wohl leider nicht auf dich zählen, denn du wirst das alles hier", Ravan machte eine umfassende Handbewegung, mit der er das gesamte Gasthaus einschloss, „wohl nur ungern verlassen, oder?"
„Falsch."
„Was?"
„Du hast unrecht", feixte Bastard. „Ich bekomme vier Weiber am Tag. Zu jeder Mahlzeit eine und dann noch eine in der Nacht. Laeka hier", er drückte das Schankmädchen an sich, „ist Miss Abendessen. Sie ist die Tochter vom Wirt, und er kann mich deswegen gar nicht leiden..." Er lehnte sich näher zu Ravan. „Aber angesichts der Tatsache, dass sie mit fast allen Männern in diesem Raum geschlafen hat, ist es egal, und der Wirt hasst alle hier." Er grinste zufrieden.
„Und du bist nicht bereit, das alles hier aufzugeben. Wie schade", sagte Ravan und nahm einen weiteren Schluck.
„Das habe ich nicht gesagt. Worum geht es denn?"
Mein großer Moment, dachte Ravan ironisch. „Es geht um ein Vorhaben, bei dem ich dich gerne dabei hätte. Ich habe vor, den König der Kriegerstaaten zu ermorden. Der Krieg, der das Resultat wäre, würde der Bruderschaft eine Menge Geld einbringen."
Bastard zuckte mit den Schultern. „Nett. Und so schön gemeinnützig."
Ravan grinste. DAS ist mein großer Moment. „Eben nicht. Ich will den König töten, seinen Bruder, den Thronfolger, als Geisel nehmen und mit Erpressung das ganze Geld des Staates Abisyala für mich und mein Kartell abzweigen, indem nur meine Waffen gekauft werden."
„Wie willst du das bewerkstelligen?", fragte Bastard.
Seine Fragen klingen ernsthaft, also hat er ehrliches Interesse. „Ich brauche einen Attentäter, bevorzugt erfahren mit dem Mord an Herrschern. Kennst du jemanden?"
Bastard verzog das Gesicht. „Schon, aber mit dieser Person will ich nie wieder etwas zu tun habe. Wir... verstehen uns nicht besonders gut." Sein Tonfall machte klar, dass er nicht auf das Thema eingehen wollte. „Aber ich kenne jemanden, der fast jeden Idioten der Welt kennt. Da wird er auch so einen Königsmörder für dich auftreiben können."
„Hervorragend", befand Ravan.
„War das alles? Dann kann ich ja weiterhin mein gemütliches Leben mit Wein, Weib und Gesang leben", sagte Bastard. Er klang zufrieden, doch Ravan hörte einen enttäuschten Unterton.
Das war genau in seinem Sinne. „Ich hätte dich gern dabei. Du kennst dich in den Staaten und in den Vereinigten Königreichen aus, und du bist am nächsten an dem, was ich einen 'Freund' nennen würde. Die Männer aus meinem Kartell sind zwar gut, aber sie kennen sich nicht aus. Du warst Söldner, du warst fast überall, ergo bist du mit allen möglichen Dingen dort vertraut, was dich zu einem unschätzbaren Verbündeten macht", endete Ravan mit blasierter Stimme.
Bastard grinste. „Ay, du hast deinen unschätzbaren Verbündeten. Allerdings unter einer Bedingung."
„Die da wäre?" Ravan ahnte Schlimmes.
„Ich nehme meinen Drachen mit. Ein Königsdrache, fünf Meter hoch, achtzehn Meter lang."
Das war besser als erwartet. Ein Haufen Weiber nur für ihn, das wäre eine Katastrophe gewesen. „Ich werde den Kapitän überzeugen." Raybeau wird nicht begeistert sein. „Und du wirst das alles nicht vermissen?"
Bastard lachte. „Niemals. Ich habe fast vier Jahre lang hier gewohnt, ich werde fett und träge, und es ist Zeit für ein neues Abenteuer. Mag bezahltes Faulenzen noch so angenehm sein, bezahltes Kämpfen ist besser." Er richtete sich auf und nahm die Füße vom Tisch.
„Du wurdest bezahlt? Dafür, dass du hier herumsitzt und säufst?", fragte Ravan ehrlich verwundert.
„Jep." Bastard nahm einen Schluck und reichte den leeren Krug Laeka, die sich eng an ihn schmiegte. „Dasselbe nochmal." Sie befreite sich aus seinem Griff und verschwand im Gedränge. Dann fuhr er fort. „Ist so eine kleine, mit dunklen Haaren. Hängt an mir wie eine Klette, und bekommt immer schreckliche Panik, wenn ich mal weg bin." Er schnaubte belustigt. „Aber nun, ich bin lange genug hier gesessen, und die Frau, die mich noch länger hier hält, ist noch nicht geboren. Länger lasse ich mich nicht einsperren."
„Gut, dann hätten wir das geklärt", sagte Ravan, zufrieden mit sich und seinen Plänen. Läuft alles wie beabsichtigt. Er legte einen Beutel auf den Tisch. „Acht Kreuzer, in Gold und Silber. Deine Vorausbezahlung. Den Rest bekommst du nach und nach."
Bastard funkelte ihn warnend an. „Wehe, du betrügst mich." Laeka stellte einen neuen Krug vor ihm ab, doch er ignorierte sie.
„Werde ich nicht. Das schwöre ich dir." Er hatte wirklich nicht vor, Bastard um sein Geld zu bringen. Der Söldner und Thiago, Ravans Blutsbruder im Osten waren wirklich diejenigen, die er am ehesten seine Freunde nennen würde, und er besaß doch genug Anstand, seine Freunde nicht zu betrügen. Natürlich hätte ich Thiago auch noch gern dabei, aber was kann ich machen? Er ist auf den Inseln und hat eine Kompanie zu kommandieren.
Bastard schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch und sah sich abenteuerlustig um. „Worauf warten wir noch?"
Ravan nahm seinen Krug, und sie stießen an. „Ein paar Kleinigkeiten muss ich noch regeln. Aber morgen segeln wir."
Beschwingt ging Ravan den Hafen von Amostown entlang, ein Halbrund, gesäumt von Schiffen. Briggs, Fregatten, kleine Fischerboote und eine gigantische Galeone unter der Flagge des Barons von Manastar wurde be- und entladen, Seemänner und Hafenarbeiter hasteten zwischen Lagerhäusern und Schiffen hin und her.
Ravan schlängelte sich zwischen Männern, Fässer, Kisten und sorgfältig aufgeschossenen Seilen zu einer Fregatte, an dessen Mast eine Flagge mit einer Krone flatterte. Der Mann, der die Gangway bewachte nickte ihm zu.
„Mr Darnovey, der Captain erwartet Euch in seiner Kajüte."
Ravan betrat das Schiff. Die Männer arbeiteten hart, im Minutentakt wurden Fässer, Kisten und Ballen angeliefert, die im Schiffsbauch verstaut wurden. Ohne sich weiter mit ihnen aufzuhalten, klopfte er an die Tür der Kapitänskajüte.
Sie wurde aufgerissen, und hellblaue Augen starrten Ravan entgegen. „Mr Darnovey. Kommt herein. Kann ich Euch etwas anbieten?"
„Mr Raybeau. Nein, vielen Dank", lehnte Ravan ab und sah sich in der engen Kajüte um, ein Chaos aus Seekarten und anderem Papierkram, der den Boden, den Tisch und auch das schmale Bett bedeckte. Der Kapitän selbst bildete einen Gegensatz zu diesem Chaos. Dunkles, schulterlanges Haar mit einer einzelnen weißen Strähne umrahmte scharfe Gesichtszüge, die Ravan an einen angriffslustigen Adler erinnerten. Seine Kleidung war tadellos, nicht ein einziger Fleck war auf seinen marineblauen Hosen war zu sehen, die schwarzen Stiefel glänzten im Licht, das durch die Scheiben der Fenster fiel. Sein Mantel war zwar deutlich benutzt, aber trotzdem verunzierte nicht der kleinste Salzrand den dunklen Stoff.
Raybeau studierte kurz etwas in den Papieren, dann sah er zu Ravan auf. „Ich habe Eure Befehle ausgeführt, wie Ihr gesagt habt. Wir bringen noch Vorräte und Waffen an Bord. Allerdings werdet Ihr wie ein gewöhnlicher Seemann unter Deck in einer Hängematte schlafen müssen. Wenn Ihr mich darum bittet, kann ich auch meine Kajüte räumen, aber aufräumen werde ich sie nicht", sagte er aggressiv.
„Kein Problem. Du brauchst dein geliebtes Chaos nicht aufgeben, keine Angst", beruhigte Ravan den Kapitän belustigt. Er mochte ihn, mit seiner schroffen Art und seiner Genauigkeit, mit der er genau die Menge an Vorräten auf sein Schiff brachte, die er brauchte. Nie verrechnete er sich. Es war manchmal beinahe beängstigend.
„Außerdem kann es sein, dass wir die Waffen brauchen werden."
„Warum?", fragte Raybeau.
„Nicolas de Oro hat sich mit meinem allerbesten Feind Hector Stanraer verbündet, und sobald er Wind von unseren Plänen bekommt, wird er uns jemanden hinterherschicken."
Raybeau schnaubte abfällig. „Es gibt nur wenige Schiffe, die es mit meiner Leviathan aufnehmen können. Das wir kaum ein Problem sein."
„Außerdem muss ich dir etwas sagen, das dir nicht gefallen wird." Ravan sah den Kapitän an, der bei seinen Worten langsam aufsah und das Heft seines Schwertes packte.
„Ich höre", sagte er beängstigend ruhig.
„Du bekommst zwei weitere Besatzungsmitglieder."
„Was ist an ihnen so schlimm?", knurrte Raybeau ungeduldig.
„Der eine ist ein Söldner. Er ist ein Fenriswolf."
Auf diese Nachricht reagierte Raybeau erstaunlich gelassen. „Gut, dann kann er sich am nächsten Vollmond zu Cravo in die Zelle gesellen. Dann haben wir zwei Fenris und einen Lykaner an Bord, wie großartig. Wer ist der andere?"
„Sein Drache. Ein Königsdrache, fünf Meter hoch und zwanzig Meter lang."
Raybeau verengte die Augen. „Ein Drache. Ist das Euer Ernst? Ein feuerspeiender Drache, auf einem verdammten Holzschiff, das kaum doppelt so lang ist wie die verdammte Vieh? Frisst sich an meinen Vorräten und meiner Besatzung satt..."
„Captain", sagte Ravan ruhig, doch Raybeau beachtete ihn nicht, sondern redete sich nur weiter in Rage.
„...fackelt mitten in der Nacht das ganze Schiff ab und zerkratzt die Planken! Nein, vergesst es. Der Söldner kann auf mein Schiff, der Drache hält sich fern. Macht das Eurem Freund klar!"
„Captain, der Drache wird gefesselt, sein Maul wird zugekettet, und liegt praktisch bewegungsunfähig auf dem Schiff. Es gibt gar nicht zu befürchten." Von unbeabsichtigten Schwanzschlägen einmal abgesehen, aber das muss ich ihm ja nicht auf die Nase binden, setzte Ravan in Gedanken hinzu.
„Und wo soll der Drache sich hinlegen? Woran hattet Ihr da gedacht?", fauchte Raybeau laut. „Unter Deck wird er kaum passen!"
„Aufs Vorderdeck, über dem Bugspriet. Und glaub mir, es hat auch Vorteile, einen Drachen an Bord zu haben. Bei dieser Überfahrt werden wir keine Probleme mit Piraten haben. Sobald sie ihn sehen, werden sie die Flucht ergreifen."
Raybeau bedachte Ravan mit einem vernichtenden Blick. „Ich kann so oder so nichts dagegen tun, oder?", knurrte er wütend.
Ravan lächelte amüsiert. „Nein."
„Hervorragend", seufzte Raybeau aufgebracht. „Ich will hundert Kreuzer für den Transport des Drachen, fürs Erste. Sollte er sich als nützlich erweisen, kann man über den Preis reden."
Ravan reichte ihm die Hand. „Captain Raybeau, vielen Dank", schmetterte er zufrieden. „Wir segeln morgen früh los, bis da hin wirst du mit den Vorräten fertig sein, oder?"
Raybeau ignorierte die Hand. „Verpiss dich einfach von meinem Schiff."
Ravan zuckte mit den Schultern und verließ die Kajüte. Eine wichtige Sache hatte er noch zu erledigen, und er freute sich ganz und gar nicht darauf.
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