Als ich aufwachte war ich alleine. Ash war gegangen.

Wie immer.

Ich konnte nicht mehr. Wieso tat er mir das nur an? Ich wünschte ich wüsste den Grund, warum er mir jedes mal aufs neue das Herz brach.

Wie lange soll das noch so weiter gehen?

Ich zerbrach daran. Ich konnte nicht mehr. Ich WOLLTE nicht mehr.

Wieso musste mein Herz sich auch damals für ihn entscheiden? Lieber wäre ich weiterhin in Michael verliebt gewesen. Er hatte mich zwar abgewiesen, doch er spielte nicht mit mir. Mit meinem Herzen.

Müde stand ich auf und humpelte ins Bad. Ash hatte gestern Abend echt ganze Arbeit geleistet. Mein Hinterteil brannte und Tränen liefen über meine Wangen.

Doch sie waren nicht wegen dem Schmerz, nein, sie waren wegen der ganzen Situation.

Ich gab ihm alles. Mein Herz, meinen Verstand, meinen Körper. Verdammt er hatte sogar meine Jungfräulichkeit.

Doch für ihn war das nichts besonderes.

Mein Blick fiel auf mein Spiegelbild und ich erschrak. Ich sah fertig aus. Ich war fertig.

Durch den Spiegel sah ich die Rasierklingenpackung neben mir und fasste einen Entschluss.

Vielleicht war es der falsche, ich wusste es nicht. Aber ich wollte das alles einfach endgültig beenden.

Ein Text erschien in meinem Kopf und ich erkannte ihn sofort. Es war der Lyric zu One More Night von Maroon 5.

»Ooh, oh oh oh, ooh ooh ooh ooh

Ooh, oh oh oh, ooh ooh ooh ooh

You and I go on at each other like we're going to war

You and I go rough, we keep throwing things and slamming the door

You and I get so damn dysfunctional we start keeping score

You and I get sick, yeah I know that we can't do this no more

But baby there you go again, there you go again, making me love you

And I stop using my head, using my head, let it all go

Now you're stuck on my body, on my body, like a tatoo

And now I'm feeling stupid, feeling stupid, coming back to you

So I cross my heart and I hope to die

That I'll only stay with you one more night

And I know I said it a milion times

But I'll only stay with you one more night

Try to tell you no, but my body keeps on telling you yes

Try to tell you stop, but your lipstick's got me so out of breath

I'll be waking up in the morning, probably hating myself

I'll be waking up inner satisfied, guilty as hell

But baby there you go again, there you go again, making me love you

And I stop using my head, using my head, let it all go

Now you're stuck on my body, on my body, like a tatoo

And now I'm feeling stupid, feeling stupid, coming back to you

So I cross my heart and I hope to die

That I'll only stay with you one more night

And I know I said it a milion times

But I'll only stay with you one more night

(ooh, oh oh oh, ooh ooh ooh ooh)

Yeah baby give me one more night

(ooh, oh oh oh, ooh ooh ooh ooh)

Yeah baby give me one more night

(ooh, oh oh oh, ooh ooh ooh ooh)

Yeah baby give me one more night

Baby there you go again, there you go again, making me love you

And I stop using my head, using my head, let it all go

My truth stuck on my body, on my body, like a tatoo

So I cross my heart and I hope to die

That I'll only stay with you one more night

And I know I said it a milion times

But I'll only stay with you one more night

So I cross my heart and I hope to die

That I'll only stay with you one more night

And I know I said it a milion times

But I'll only stay with you one more night

Now baby give me one more night«

Das Lied erinnerte mich an ihn. An Ashton. An unsere Situation.

"So I cross my heart and I hope to die" flüsterte ich und schloss kurz meine Augen.

Dann öffnete ich sie wieder und ging zu meinem Koffer. Mein Entschluss stand fest. Ich MUSSTE das beenden.

Ich hörte wie die Jungs an die Tür klopften, doch ich reagierte nicht.

Sie würden denken, das ich noch schlafe. Sie kannten mich ja.

Nach einer Weile gaben sie auf und ich nahm mir schnell ein Papier und einen Stift.

Ich wollte einen Brief schreiben. Einen Abschiedsbrief.

Ich setzte mich auf mein Bett. Das Bett, in dem Ashton gestern seinen Spaß mit meinem Körper hatte.

Ich schluckte hart und biss auf meine Unterlippe um die Tränen zurück zu halten.

Dann setzte ich den Stift an und begann zu schreiben.

Zuerst auf einen Umschlag, den ich zum Glück in meinem Zimmer hatte.

Ich schrieb darauf nur ein Wort. Ein Wort, das mir so viel bedeutet. Ein Wort, das für mich das schönste und zugleich schrecklichste Wort der Welt ist. Seinen Namen. Ashton. Mehr nicht. Nur sein Name.

Danach legte ich den Umschlag neben mich, nahm mir das reine weiße Papier und setzte den Kugelschreiber an dem Papier an, auf dem meine letzten, in schwarz geschriebenen, Worte entstanden.

'Hey Leute,

ich weiß, ich habe auf den Umschlag nur Ashton´s Namen geschrieben, doch ich möchte, das er ihn zuerst alleine ließt, danach könnt ihr es lesen. Wenn ihr diesen Brief lest, bin ich wahrscheinlich nicht mehr bei euch. Bitte seid nicht sauer auf mich. Aber mir ist einfach alles zu viel geworden. Wir haben kaum noch Privatsphäre, stehen ständig unter Beobachtung. Es ist alles so anderst geworden. Früher habe ich Musik gemacht weil es mir Spaß gemacht hat. Doch heute stehen wir unter dem Druck, es allen gerecht zu machen. Es ist ein Zwang. Ich komme mir vor als wäre ich ein Sklave. Klar, ich hatte immer euch, doch ich kann nicht mehr. Der Stress, die lange Trennung von meiner Familie, ein gebrochenes Herz. Ich habe meiner großen Liebe vertraut... ich wurde ausgenutzt. Es tut mir leid, aber ich kann das alles nicht mehr. Es macht mich kaputt. Er macht mich kaputt. Ich hätte mich niemals in ihn verlieben dürfen. Es tut mir leid. Bitte verzeiht mir, das ich das getan habe. Ich hätte besser nie mit hemmo1996 anfangen sollen. Wir hätten keine Band gegründet und ich hätte ihn nie kennen gelernt. Ich hätte nicht mein Herz an ihn verloren und wir alle wären glücklich. Bitte weint nicht um mich, ich bin es nicht Wert. Gebt bitte niemandem die Schuld für all das. Es war allein mein Fehler. Diesen Fehler beging ich, als ich hemmo1996 erstellte. Bitte verzeiht mir. Ihr seid mir in den letzten Jahren so unglaublich wichtig geworden. Ihr seid meine besten Freunde. Ihr seid ein Teil meiner Familie. Und das werdet ihr bleiben. Für immer. Ich werde euch nie vergessen.

Xx Luke

PS: Kann ein gebrochenes Herz lieben? Anscheinend ja, denn meins tut es. Ich liebe dich Ashton. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Mehr als mein Leben. Und ich werde nie damit aufhören. Niemals.'

Ich wusste, das es nun kein zurück mehr gab.

Sorgfältig faltete ich das Papier und steckte es in den Umschlag.

Ich legte ihn im Bad auf das Waschbecken und nahm eine Klinge in die Hand.

Ich hatte erwartet Angst zu spüren. Den Drang dazu es nicht zu tun. Weiter zu leben.

Doch da war nichts.

Ich fühlte mich einfach nur leer. Leer und benutzt.

Zuerst zögerlich setzte ich die Klinge an meinem Arm an und sah in den Spiegel.

Das war es also. Das Ende. Mein Ende.

Ich hätte nie gedacht, das es mal soweit kommen würde.

"Es tut mir leid" flüsterte ich in die Stille und drückte zu.

Ein Blick auf mein Handgelenk verriet mir, das der Schnitt tief genug war.

Ich verspürte keinen Schmerz. Nur Erleichterung.

Ich setzte mich auf den Boden und lächelte.

Das erste echte Lächeln seit Monaten. Ich wusste, jetzt würde alles besser sein.

'Ich liebe dich trotzdem Ash' waren meine letzten Gedanken, bevor ich, noch immer lächelnd, meine Augen schloss und mein Herz aufhörte zu schlagen.

Ich war frei.

-T-H-E-E-N-D-