Kapitel 17

Etwas kaltes berührte mein rechtes Handgelenk und ich vernahm zwei mal ein Klickendes Geräusch.

Verwirrt fragte ich mich, was das wohl war, als es mir wie Schuppen von den Augen viel.

Handschellen.

Ich riss meine Augen auf, doch es war zu spät. Ein erneutes Klicken ertönte und meine beiden Arme waren an das Bettende gefesselt.

Ich war ihm nun voll und ganz ausgeliefert.

Panisch sah ich ihn an und er grinste. Verzweifelt rüttelte ich an den Fesseln, doch außer dem Metallischen Rasseln der Handschellen und dem Schmerz der sich an meinen Handgelenken ausbreitete geschah nichts.

Belustigt sah Ash meinen verzweifelten Befreiungsversuchen zu und ich spürte, wie erneut Tränen meine Augen verließen.

Ich hatte keine Chance zu entkommen. Er hatte mich so wie er mich haben wollte.

Wieso war mir das nicht von anfang an klar? Er war nunmal ein Aufreißer.

Ich war nur eine Weitere Trophäe in seiner Sammlung. Nur eine weitere Person, der er das Herz brach.

Ich musste einsehen, das all die Hoffnungen, die ich mir während der letzten Tage machte, vergebens waren.

Er würde sich nicht ändern. Sobald er mit mir fertig war würde er sich jemand neues suchen.

Wie konnte ich nur so dumm sein und annehmen, das er sich ändern würde? Für mich?

Der größte Fehler meines Lebens war wohl, das ich ihn in dieser einen Nacht küsste.

Ich hätte das niemals tun dürfen.

Am besten hätte ich niemals damit angefangen die Song-covers auf YouTube zu stellen.

Niemals hätte ich dann mit Cal und Mike 5SOS gegründet. Wir hätten niemals diesen Gig gemacht.

Wir hätten nicht auf die schnelle einen Drummer finden müssen. Wir hätten Ashton nicht kennengelernt.

ICH hätte Ashton nicht kennengelernt.

Ich hätte mich niemals in ihn verliebt. In seine weichen Locken, in seine Grübchen, in seine unglaublichen Augen, in sein Lachen, einfach in seinen Charakter, einfach in ihn.

"Worüber denkst du nach?" flüsterte eine Stimme in mein Ohr und ich sah ihm direkt in die Augen.

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Ich hätte niemals mit hemmo1996 anfangen sollen" murmelte ich eher zu mir selber als zu ihm.

"Was? Warum?" fragte er entsetzt und ich sah ihn einfach nur an.

Mein Blick war emotionslos, meine Stimme auch.

"Antworte mir Luke" flehte er und strich sanft über meine Wange.

Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich kniff die Augen zusammen um wenigstens meine Atmung unter Kontrolle zu halten.

Wieso musste er nur so etwas in mir auslösen?

Wieso konnte ich ihn nicht einfach hassen?

Oder ihn wenigstens vergessen?

Meine Gefühle verdrängen?

'Weil du ihn verdammt nochmal liebst!' schrie eine kleine Stimme in meinem Kopf und ich musste ihr recht geben. Leider.

"Luke" flüsterte er und ich öffnete meine Augen. Direkt wurden sie von einer Farbmischung aus grün und braun gefangen gehalten.

"Wieso?" flüsterte er und ich schluckte. "Dann hätte es nie 5SOS gegeben, ich hätte dich nicht kennengelernt, ich hätte mich nicht in dich verliebt, wir wären jetzt nicht hier" sagte ich ohne jedliche Emotionen.

"Du meinst dann wäre es besser gewesen?" fragte er geschockt und ich nickte "Ich hätte weiter um Mike's Herz gekämpft und nicht meins an dich verloren. Vielleicht hätte ich es ja sogar geschafft".

"Du... Du warst in Michael verliebt?" fragte er mit großen Augen und ich nickte.

"War das der Grund weshalb ihr euch so gehasst habt, also besser gesagt er dich?" riet er weiter und erneut nickte ich einfach.

Er starrte mich überrumpelt an und ich starrte einfach emotionslos zurück.

"A-Aber ich bin besser wie er" stammelte Ash und ich wendete meinen Blick von ihm ab.

"Sag das ich besser bin wie er" verlangte er, doch ich schwieg.

"Sag es" schrie er und drehte grob meinen Kopf so, das ich ihn ansehen musste.

Seine Augen sprühten beinahe vor Wut.

"Sag. Es." zischte er und betonte jedes einzelne Wort.

"Nein" antwortete ich monoton und seine Augen weiteten sich "Was?".

"Ich werde es nicht sagen, es stimmt nicht" meinte ich und war stolz wie kalt meine Stimme klang, wobei ich innerlich komplett von unterschiedlichsten Gefühlen überrumpelt war.

"A-Aber-" setzte Ash an, doch ich unterbrach ihn "Nichts aber. Er würde so etwas nie tun, klar er hat mich damals weg gestoßen, doch immerhin hat er mich nicht benutzt. Im Gegensatz zu dir".

"Ich benutze dich nicht" beschwerte sich Ash empört und ich lachte sarkastisch auf.

"Nein überhaupt nicht. Ich gesteh dir meine Gefühle und doch ist alles, was du willst, Sex. Du kannst mit meinem Körper machen was du willst. Ich kann dich nicht aufhalten. Aber dann habe ich eine Bitte an dich. Lass mich danach in Ruhe. Brech mir jetzt das Herz und hab deinen Spaß, aber verschwinde danach aus meinem Leben" sagte ich ernst und sah ihm die ganze Zeit in die Augen.

"Wir sind in einer Band, wie soll ich da bitte aus deinem Leben verschwinden?" fragte er belustigt und ich stönte genervt auf "Nur weil wir eine Band sind, heißt das nicht, das ich dir nicht aus dem Weg gehen kann".

"Und ich kann mit deinem Körper jetzt und hier machen was ich will?" fragte er und ließ seinen Blick über meinen Gesamten Körper schweifen, während er sich über die Lippen leckte.

"Ich kann dich nicht davon abhalten, aber vielleicht solltest du darüber nachdenken, was du tust. Ob du mir das wiklich antun musst. Ob du mir das Herz brechen und gleichzeitig meine Jungfräulichkeit nehmen musst" sagte ich leise und meine Stimme klang bei weitem nicht mehr so stark und kalt wie davor.

Sie war schwach, brüchig und man hörte die Angst, die Trauer und die Enttäuschung aus ihr heraus.

"Nur weil ich mit dir schlafe, muss ich doch nicht gleich dein Herz brechen" grinste er und ich sah zur Seite.

Er würde es nicht verstehen. War ja klar.

"Weißt du, alles basiert auf Vertrauen, wenn man das Missbraucht ist alles zu spät" hauchte ich und wieder verließ eine Träne mein Auge und lief über meine Wange, ehe sie auf das Kissen tropfte.

Ich schloss meine Augen und hoffte.

Ich hoffte Ash würde zur Vernunft kommen, oder das ich aufwachen und feststellen würde, das alles nur ein böser Traum war.

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