20. Kapitel - Szenenwechsel

Irgendwann kam Diego wieder ins Gebäude gerannt und ich stand lächelnd auf.

„Du bist wieder da! Wo ist Klaus?"

Diego kam lächelnd auf mich zu und fasste mich an den Schultern. „Kommt gleich nach. Bevor wir weggehen, möchte ich nur noch Elliott begraben"

Meine Augen wurden größer und ich nickte schnell. „Ich helfe dir"

„Nein. Ich mag das allein machen. Warte einfach hier. Wir treffen und in der Gasse"

„Ok"

Diegos Lächeln verschwand, als er sich zu Elliott drehte. Er hob die Leiche an und ging vorsichtig damit die Treppen runter. Kurz schaute ich ihm nach und setzte mich dann wieder auf die Couch. Die Minuten vergingen und ich wurde immer ungeduldiger.

Es war gleich so weit, weswegen ich mir den Koffer schnappte und in die Gasse rannte. Ich musste nicht lange warten, da tauchte Fünf auf. Jedoch ohne Vanya.

„Wo ist Vanya?"

„Sie kommt nach. Wo ist der Rest?"

Ich schluckte und schaute noch einmal auf die Uhr. „Noch nicht hier"

Luther kam um die Ecke gerannt und fragte uns dann, wo alle wären. Ich reichte Fünf den Koffer und sprach an Luther gewandt: „Wir sind die ersten"

Auf einmal kam Klaus um die Ecke gerannt, jedoch verrenkte er seinen Körper seltsam und stoppte immer wieder zwischendurch.

„Klaus alles gut?", fragte ich vorsichtig, als er vor uns stehen blieb.

Er verzog sein Gesicht und schob an sich rum, bis er schließlich sich ergab und zu Boden sank.

„Oh mein Gott"

Ich kniete mich zu Klaus, der sich erschöpft auf den Rücken drehte.

Luther verkündete fassungslos, dass er nicht glaubte, dass Klaus hier war, aber der Rest nicht. Fünf erklärte nebenbei, dass wir noch acht Minuten hätten.

„Ich hatte so einen verrückten Traum?", stöhnte Klaus.

Ich tätschelte mitleidig seinen Arm und richtete mich dann wieder auf.

„Wo sind die anderen?"

Ich hatte eigentlich nur noch Elliott begraben wollen. Aber dann hatte Lila auftauchen müssen. Ich verstand nicht weshalb mich diese Frau nicht einfach in Ruhe lassen konnte.

Aber ich verstand noch viel weniger, als ich langsam mein Bewusstsein wiederbekam und mich aufrichtete.

„Diego Hargreeves..."

Stöhnend blickte ich auf und rüber zu Lila, die neben mir saß.

„Darf ich dir vorstellen...meine Mutter"

Ich schaute auf und fand mich vor einer wasserstoffblonden Frau sitzend vor. Sie saß hinter einem großen Schreibtisch. Generell befand ich mich in einem Büro.

„Und das ist Diego, Mutter. Mein Freund!"

Mein Kopf schoss wieder zu Lila, als ich versuchte ihre Worte zu verstehen. „Was?"

Geschockt blickte ich zwischen den beiden Frauen hin und her. Ich verstand nicht was hier vor sich ging, aber ich musste so schnellstens wie möglich von hier weg.

Wir warteten immer noch und ich kaute nervös an meinen Fingernägeln. Diego wollte doch nur kurz Elliott begraben. Ich hätte mit ihm mitgehen sollen!

„Es bleibt nur eine Minute!", schrie Luther wütend und schlug auf dem Müllcontainer neben ihn ein.

Klaus lag immer noch erschöpft am Boden, doch ich hatte mich wieder aufgerichtet. Auch Fünf fluchte vor sich hin und schrie Klaus an, als dieser Fünf bat leiser zu reden.

Auf einmal gab der Koffer ein Zischen von sich und ich wich aus Reflex zurück. Fünf griff nach dem Koffer und schleuderte ihn in die Luft, wo er dann mit einem blauen Blitz verschwand.

Erschöpft ließ ich die Arme hängen und sank wieder zu Klaus auf den Boden.

Das wäre unsere Chance gewesen.

Ich starrte auf meine Hände und dann Fünf nach, der verzweifelt auf und ab tigerte. „Ich fasse es nicht"

„Und was jetzt?", fragte Luther planlos.

„Und was jetzt? Nichts Luther! Mach deinen Frieden damit!"

„Und was ist mit Allison und mit Vanya?"

„Und Diego", wisperte ich leise.

„Scheiß auf die beiden! Sie hätten hier sein sollen"

Klaus sprach nun auch von Diego und Luther vermutete, dass Diego etwas passiert war.

„Er war sogar hier", sprach ich nun lauter und brachte so Fünf dazu innezuhalten. „Er war hier. Er wollte nur Elliott noch begraben. Er hätte rechtzeitig wieder da sein sollen"

Luther riss seine Augen auf. Anscheinend sorgte er sich um Diego und die anderen. Fünf fluchte aber weiter und verkündete, dass er auf jeden scheißen würde und dass es ihm alleine besser ging.

„Fünf! Komm schon!"

„Nein Katy! Ab jetzt heißt es jeder für sich allein!", schrie Fünf mich an und verschwand wieder drinnen.

Luther und ich wechselten einen fassungslosen Blick und Klaus weinte, dass Fünf noch gemeiner geworden war.

Ich rieb mir übers Gesicht und seufzte: „Luther. Schau du nach Fünf. Klaus und ich suchen die anderen"

Luther nickte sofort und rannte Fünf hinterher. Ich half Klaus aufzustehen und beobachtete ihn dann, wie er auf die Luft deutete und grummelte, dass er nie wieder seinen Körper ausborgen lassen würde.

Ich folgte Klaus und fragte: „Ben hat wieder deinen Körper übernommen?"

„Ja. Und zwar zum letzten Mal", zischte Klaus.

Ich nickte leicht und fragte Klaus, ob er wüsste, wo wir Allison oder Vanya finden konnten. Klaus erklärte mir, dass er genau wusste, wo Allison war. Da das der erste Anhaltspunkt war, ließ ich Klaus führen und folgte ihm quer durch Dallas.

Ich versuchte nicht zu sehr an Diego zu denken. Es würde ihm schon gut gehen. Er konnte eigentlich auf sich aufpassen.

Schnell schüttelte ich meinen Kopf und konzentrierte mich auf eine Sache nach der anderen. Zuerst Allison. Dann Vanya und Diego.

Es wurde schon dunkel, als Klaus mich in die Auffahrt eines Hauses zog und vor der Tür stehen blieb.

„Hier wohnt Allison?"

„Mit ihrem Ehemann", erklärte Klaus und klopfte an der Tür. Es dauerte etwas, bis ein dunkelhäutiger Mann aus dem Fenster der Tür schaute und uns schließlich die Tür öffnete.

Klaus fing sofort an zu sprechen: „Hey. Ray Ray. Ich weiß es ist spät, aber..."

Der Mann blickte zwischen uns hin und her und versuchte Klaus abzuwimmeln. Unsicher musterte ich das Blut auf seinem Hemd und als Allison in unserer Sicht auftauchte, drängte sich Klaus mit einer Entschuldigung am Mann vorbei und stürmte auf seine Schwester zu. Schnell sprintete ich Klaus hinterher und hörte nur, wie der Mann wieder die Tür schloss.

„Allison! Zum Glück geht es dir gut! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht", verkündete Klaus und zog Allison in eine Umarmung.

Mir fiel das Blut an Allisons Wange auf, weswegen ich mich jetzt zu Wort meldete: „Was ist denn los? Wieso bist du nicht gekommen?"

Allison deutete schweigend auf eine Stelle hinter uns und als ich ihrer Hand folgte, murmelte ich leise „Oh".

Auf ihrer Couch lag einer der Schweden. Ich hatte ihn glaube ich Track getauft. Und er war tot.

„Oh. Ach herrjeh", murmelte Klaus und betrachtete die Leiche neugierig. „So ein Abend wird das also, ja?"

Ich stemmte die Hände in die Hüften und legte meinen Kopf schief. Klaus krempelte sich die Ärmel hoch und ich fragte in den Raum: „Verbrennen oder vergraben wir?"

„Das ist doch wohl ein Witz!", zischte Lilas Mutter und beugte sich nach vorne.

Ich wollte der Frau schon recht geben, aber Lila sprach dazwischen: „Du hast doch gesagt ich suche meine Leute aus"

„Ja, aber um Himmels Willen doch nicht ihn" Sie warf mir einen abschätzigen Blick zu und wandte sich dann wieder an Lila. „Wenn du wirklich den Bruder von du weißt schon wem einstellen willst, bist du nicht bereit für diesen Posten!"

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und stöhnte genervt auf. „Ich unterbreche euch ja nur sehr ungern, aber ich muss wirklich los!"

„Halt die Klappe!", gifteten beide gleichzeitig und brachten mich so zum Schweigen.

Ich schüttelte leicht meinen Kopf und musterte die beiden Frauen. In was war ich da bitte reingeraten? Ich musste zurück! Musste zu Fünf. Zu Kate!

„Ich kann den Job nicht machen, wenn du meinem Instinkt nicht vertraust!

„Meine Süße. Deine Vagina braucht eine Brille. Er ist das nicht Wert"

Fassungslos verfolgte ich das Gespräch. Erstens! Ich war der Hammer! Zweitens. Und definitiv vergeben. Hoffentlich. Dachte ich zumindest... vielleicht auch nicht...

Ich schüttelte leicht meinem Kopf, um meine Gedanken zu sortieren. Lila fing an über meine Fähigkeiten zu sprechen und ich verstand langsam. Das war Fünfs früherer Arbeitgeber.

Als Lila noch die Verantwortung übernahm musterte mich ihre Mutter abschätzig und ich lächelte leicht. Sobald die mich aus den Augen ließen, wäre ich weg!

„Dein geschätzter Bruder Fünf und ich... uns verbindet eine schillernde Vergangenheit", erklärte mir Lilas Mum und zwinkerte sogar.

Ich erklärte, dass Fünf mit jedem Stress hatte, um auf ihre gute Seite zu kommen.

„Erklär mir eines. Wenn du in den Lauf einer Pistole schaust. Wem bist du dann treu? Deiner Familie oder deinen Prinzipien?"

„Nur mir. Ich gehöre niemandem! Schon gar nicht Lila", erklärte ich und warf Lila einen vernichtenden Blick zu.

Ich konnte aber nicht verhindern kurz an eine bestimmte Brünette mit grünen Augen zu denken. Lilas Mum verkündete, dass sie mit mir arbeiten konnte und wies Lila ein paar Sachen auf.

„Aber! Wenn er nur das kleinste Problem macht, dann tötest du ihn selbst!"

Lila bedankte sich lächelnd und ich schaute wieder fassungslos zwischen den beiden Frauen hin und her.

Lila stand auf und befahl mir ihr zu folgen. Ich zog mir schnell meine Jacke an und folgte ihr dann. „Der Laden ist echt groß. Verlauf dich nicht", erklärte sie, als wir eine Treppe runtergingen.

Ich wollte sie böse anschauen, entschloss mich dann aber dazu, lieber sie gar nicht anzublicken. „Warum? Tötest du mich sonst?"

„Aww. Noch böse deswegen, du kleines Baby?"

Ich wollte sie am liebsten die Treppen runter werfen, aber ich schaffte es mich zusammenzureißen. „Nein. Ich werde total gerne betäubt und entführt und lass mich bedrohen"

Sie sprach davon, dass sie mich einfach gut ausbilden mussten, und dann wäre alles kein Problem. Mir reichte es, weswegen ich sie festhielt und zu mir zurückzog.

„Warte, Lila. Ich muss hier wieder weg! Ich habe keine Zeit für diesen Quatsch. Und ich bin ganz sicher nicht dein Freund!"

„Wir haben alle Zeit der Welt. Und doch bist du"

Sie wollte wieder weiter gehen, aber ich zog sie erneut zurück.

„Lila. Ich werde das jetzt nur einmal sagen. Es gibt jemand anderen"

Ihr Grinsen verschwand kurz, aber sie setzte es schnell wieder auf. Sie kam kurz meinem Gesicht nahe, bevor sie wieder herumwirbelte und sich aus meinem Griff löste. Im Gehen säuselte sie: „Die wirst du hier schnell vergessen. Und jetzt hopp hopp"

Mit zusammengekniffenen Augen folgte ich ihr, bis meine Neugier schließlich gewann und ich nachfragte, was die Kommission eigentlich hier tat.

„Wir bewachen die Zeitlinie. Dein einsamer Wolf Superheldenscheiß ist Kinderkram im Vergleich zu was wir hier tun"

„Moment. Heißt das die Kommission kontrolliert die Zeit?", fragte ich und stoppte Lila erneut. „Wirklich alles was so geschieht?"

„Wir erhalten die richtige Zeitlinie aufrecht. Aber im Prinzip, ja"

„Und wie genau läuft das?"

Sie grinste siegessicher und erklärte mir ihr zu folgen, dann würde sie es mir zeigen. Sie führte mich in einem Raum, wo mir befohlen wurde, mich hinzusetzen und mir einen Film anzusehen. Jedes Mal, wenn ich eine Frage stellte, wurde ich unterbrochen, beleidigt, oder beides.

Wenn hier alle so drauf waren, sollte ich den ganzen Laden vielleicht niederbrennen.

Ich setzte mich und Lila beugte sich zu mir runter. „Ich möchte, dass das hier funktioniert, also versau's nicht"

Als ich nicht antwortete, verabschiedete sie sich und wollte mich küssen. Ich schaffte es schnell meinen Kopf wegzudrehen, weswegen sie mich gefährlich anlächelte.

„Du wirst sie schon vergessen"

Danach verließ sie den Raum, der darauf gleich verdunkelt wurde. Ein Film fing an zu spielen, den ich verwirrt musterte. Ich musste ein Lachen unterdrücken. Vor allem als ich bemerkte, dass jeder andere hier diesen Film tatsächlich ernst nahm.

Ich musste hier weg!

Aber als mir dieser Koffer die Infinite Vermittlung erklärte wurde ich hellhörig. Eine Maschine die mir alles anzeigen konnte. So konnte ich die Ursache für den Weltuntergang finden.

Die Aufpasserin schlief schon, weswegen ich mich schnell aufrichtete, und den Raum verließ. Ich ging durch die Gänge, die zum Glück hauptsächlich leer waren, bis ich nach zehn Minuten eine Tür fand. Darauf stand Infinite Vermittlung 2589.

Lächelnd schaute ich mich noch einmal um, bevor ich die Tür öffnete und hineinhuschte.

„Bingo. Die Infinite Vermittlung", grinste ich, als ich die ganzen Bildschirme und Kabeln betrachtete. Ich setzte mich auf einen der Sessel und murmelte: „Wie schwer kann das sein?"

Als ich zwei Kabel einsteckte, kassierte ich einen Stromschlag, aber die Geräte fuhren auch hoch. Ich fluchte, schüttelte meine Hand und betrachtete den Fehlercode, der auf einen der Bildschirme aufpoppte.

Im nächsten Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, weswegen ich herumwirbelte und meinen Angreifer ein Messer an die Kehle drückte.

„Bitte tun Sie mir nichts!", flehte sofort ein kleiner Mann mit Brille. Er trug einen Anzug und wirkte nicht sehr bedrohlich.

Dennoch nahm ich mein Messer nicht runter, sondern fragte stattdessen: „Wer bist du denn?"

„Ich bin Herb. Ich bin Analyst"

„Ich bin Diego. Ich habe ein Messer"

Voller Angst sprach Herb: „Das sehe ich. Sieht scharf aus"

Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie mochte ich den Kerl. Und da er sicherlich keine Bedrohung war, nahm ich das Messer wieder runter. Ich riet ihm ruhig zu atmen, was er auch gleich tat.

Er schluckte und lächelte mich dann an. „Es ist mir eine Ehre Mr. Hargreeves"

„Du kennst mich?"

„Selbstverständlich! Jeder kennt Sie. Ich meine Sie sind Nummer Zwei. Sie sind eine Legende!"

Grinsend fragte ich nach, ob das wirklich stimmte und Herb nickte sofort. Dann machte er mich aber darauf aufmerksam, dass ich eigentlich nicht hier sein durfte.

„Herb. Redet man so mit einer Legende?"

Schnell schüttelte er den Kopf. Ich konnte nicht anders als diese Situation zu genießen. Es wäre sicher lustig, wenn Klaus hier wäre.

Ich fragte Herb, ob er sich mit der Maschine auskannte, was er bejahte.

„Gut. Ich muss ein Datum sehen. Die Ermordung Kennedys" Zuerst erklärte Herb, dass das verboten wäre, aber ich unterbrach ihn. „Zieh mal den Stock aus dem Arsch"

Herb erklärte mir, dass er Angst hätte, da die Leiterin, Lilas Mum, hier alles übernommen hatte und seitdem Leute verschwanden. Ich schaffte es aber ihn zu überzeugen und lächelte Herb dann an.

Tatsächlich fuhr alles hoch, nachdem er ein paar Kabeln einsteckte und an Rädern drehte. Ich richtete mich auf, als auf dem Bildschirm Filmausschnitte von Kennedy auftauchten.

Ich erklärte Herb, dass dies kurz vor der Ermordung war, jedoch explodierte auf einmal im Hintergrund ein Gebäude.

„Halt. Halt. Halt. Was war das denn?"

„Das ist das FBI Gebäude", erklärte mir Herb.

„Aber wieso ist das gerade in die Luft gegangen?"

„Sollte das denn nicht passieren?"

Fassungslos schüttelte ich den Kopf und erklärte Herb, dass das eigentlich nicht so stattfand. Das hatten wir also in diesem Film gehört. Eine Explosion. Nicht ein Schuss. Wegen dieser Explosion wurde Kennedy nicht erschossen!

Danach wurde auf dem Bildschirm angezeigt, wie dieser Krieg ausgelöst wurde und schließlich die Welt endete.

Ich bat Herb mir noch eine andere Perspektive auf das FBI Gebäude zu zeigen und stockte, als ich Vanya daraus hervorfliegen sah.

„Vanya"

Ich ließ mich auf den Stuhl zurückfallen und blickte zu Boden. „Vanya ist die Bombe. Vanya ist immer die Bombe"

Ich konnte es nicht fassen. Wieso immer meine Schwester? Vielleicht konnte ich es aufhalten. Vanya da rausholen, bevor es passierte.

„Ich muss zurück nach Dallas. Jetzt!", erklärte ich Herb

Dieser grinste mich an und versicherte mir seine Hilfe.

Ich hatte mich Allisons Mann, Raymond, vorgestellt und dann den beiden geraten, sich umzuziehen. In der Zwischenzeit hatten Klaus und ich den Schweden in einem Teppich eingerollt und zusammengeschnürt.

Klaus fing an sich mit Ben zu unterhalten, was ich lächelnd beobachtete. Allison und Ray kamen zurück und halfen mir die restlichen Knoten zu binden.

„Ok. Jetzt sollten wir ihn tragen können", erklärte ich und packte die Leiche in der Mitte. Allison und Ray nickten und zu dritt hoben wir ihn an.

Als es auf einmal vor uns blitzte, ließen wir den Schweden wieder vor Schreck fallen. Aber als ich erkannte, dass plötzlich Diego und ein kleinerer Mann vor uns standen, klappte mein Mund erst richtig auf.

„Oh mein Gott, dir geht es gut!", lachte ich erleichtert und rannte an Ray vorbei, um Diego in eine feste Umarmung zu ziehen.

Ich gab Diego aber nicht die Chance mich zurück zu umarmen, da ich mich sofort wieder wegdrückte und ihn böse musterte.

„Wo zum Teufel warst du! Du hast versprochen, dass du gleich wieder da bist und jetzt tauchst du hier einfach so auf! Wir mussten uns mit Fünf in der Gasse treffen! Wir haben jetzt keine Chance zurückzukommen! Wieso warst du nicht—"

„Kate!", lachte Diego und unterbrach mich somit wieder. „Ich erkläre dir alles später" Sein Blick wanderte an mir vorbei und schob mich etwas beiseite. Er legte mir einen Arm um die Taille und sprach dann seine Geschwister an. „Oh gut. Alles klar. Ihr beide seid hier! Wir müssen los!"

„Diego! Scheiße!", fluchte Allison, die sich immer noch nicht ganz vom Schreck gefangen hatte.

„Woah. Nummer Zwei, Drei, Vier und Acht. Das ist ja so cool", grinste Diegos Begleiter, den ich jetzt interessiert musterte.

Jedoch sah ich nicht so viel, da ich mich von Diego lösen müsste, um den Mann besser zu betrachten, was für mich gerade keine Option war. Ich hatte mir Sorgen um Diego gemacht. Ich würde ihn nur unfreiwillig loslassen.

„Ray. Das ist noch ein Bruder von mir, Diego", erklärte nun Allison und deutete auf Diego, der die Leiche im Teppich musterte.

Diego löste seinen Griff um mich und ging auf Ray zu. Ich versuchte nicht zu schmollen und beobachtete Diego kurz. Dieser schüttelte Ray die Hand und entschuldigte sich für seinen Auftritt.

Klaus fragte nun wer Diegos Begleiter war und stellte somit unser aller Frage.

„Herb. Kollege von Fünf in der Kommission"

Fassungslos musterte ich Diego, der locker an mir vorbeigegangen war. „Du warst in der Kommission? Fünfs alter Arbeitgeber?"

„Ja! Ist der Hammer! Die bewachen das Raum-Zeit-Kontinuum"

Herb grinste stolz, nach Diegos Erklärung und ich beschloss, dass ich ihn mochte. Er sah niedlich aus.

Diego schaute nun kurz zu mir und drehte sich dann ganz zu Allison. „Ich weiß was in der Zeitlinie passiert und wodurch die Welt untergeht. Es ist Vanya"

„Was? Wie?", fragte Allison genauso fassungslos, wie ich mich gerade fühlte.

Klaus sprang auch auf und stellte sich zu uns. Ich stellte mich neben Diego und hörte seiner Erzählung zu.

„Sie sprengt das FBI Gebäude an der Deli Plaza, kurz bevor Kennedy vorbeifährt, in weniger als einer Stunde", murmelte Diego und blickte auf seine Uhr.

Den Kopf schüttelnd blickte ich zwischen Diego und Herb hin und her. Wie hatte er das rausgefunden? Und weshalb war er überhaupt dort gewesen?

„Wir müssen sie finden und sie aufhalten. Sofort!"

Allison fragte, ob Vanya Kennedy ermordete, und Diego erklärte uns, dass wegen Vanya ein Krieg mit Russland ausbrechen würde und deswegen die Welt unterging.

Nach der Erklärung schnappte Ray etwas über und Allison versuchte verzweifelt ihren Mann zu beruhigen. Der arme Kerl hatte es auch im Moment echt nicht leicht. Ray drehte durch. Er wiederholte unterschiedliche Tatsachen. Diegos Teleportation. Vanyas Sprengung. Und den toten Schweden.

Herb erklärte darauf, dass die Kommission gerne den Teppich wieder reinigte. „Wir bieten auch Leichenbeseitigung an"

Ich konnte mich nicht mehr halten. Ich fing an zu lachen, versuchte das aber irgendwie zu stoppen, da Ray es gerade nicht gebrauchen konnte. Deswegen drückte ich mein Gesicht schnell in Diegos Schulter und versuchte irgendwie mein Gekicher mit seiner Lederjacke zu dämpfen.

Als ich mich gefangen hatte, richtete ich mich wieder auf und wischte mir meine Lachtränen weg. Ich ignorierte die belustigten Blicke von Klaus und Diego, und wandte mich direkt an Herb. „Ich mag dich!"

Dieser wurde leicht rot und winkte lächelnd ab.

Allison verabschiedete sich von Ray und Diego verschränkte unsere Hände, nur um mich dann schnell nach sich aus dem Haus zu ziehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top