18. Kapitel - Team Null
Tja... ratet mal wer die komplette dritte Staffel direkt nachdem sie rausgekommen ist in 6 1/2 Stunden durchgeschaut hat... Ich weiß zwar jetzt nicht mehr was ich mit meinem Leben anfangen soll, aber für euch hab ich ein neues Kapitel!
Hat wer von euch die Staffel auch schon gesehen? Wenn ja schreibt mir eure Meinungen. Ich werde hier nichts spoilern, aber ich kann euch eines sagen. Für mich war diese Staffel eine Achterbahn der Gefühle!
Viel Spaß!
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Nach einiger Zeit waren wir heimgekehrt, aber bis auf Vanya und Elliott waren alle weg. Ich ging auf die Brünette zu und fragte besorgt: „Wo ist denn Klaus?"
„Er ist zu seiner Sekte, um sie aufzulösen und Allison ist zurück zu ihrem Mann"
Luther versteifte sich etwas und ging weiter in die Küche. Ich rieb mir seufzend übers Gesicht und nickte leicht.
„Wir sollten morgen über alles reden. Heute sollten wir schlafen gehen", murmelte ich und drehte mich zu Diego.
Der nickte auch und musterte dann Vanya.
„Vanya. Du und Luther sollt das Bett nehmen. Kate, Elliott und ich schlafen im Wohnzimmer"
Dankbar lächelte Vanya Diego zu und ich baute mich vor ihm auf.
„Dann setz dich schon einmal auf die Couch. Ich wechsle jetzt deinen Verband!"
Schmunzelnd folgte Diego meinem Befehl und ich holte schnell meine Tasche aus dem Schlafzimmer und setzte mich dann zu Diego.
Luther hatte sich schon ins Schlafzimmer verkrümelt, aber Vanya schaute uns noch zu. Diego knöpfte sein Hemd auf und ich fing an vorsichtig den alten Verband zu lösen.
„Was ist denn passiert?", fragte Vanya neugierig.
„Unser Dad hat mich abgestochen"
Lächelnd reinigte ich noch einmal die Nähte und schmierte dann eine Heilsalbe darauf. Ich klebte die Verletzung wieder ab und schaute dann durch meine Wimpern rauf zu Diego.
„Das wird eine kleine Narbe. Aber das bist du ja schon gewöhnt"
Er lächelte leicht und ich entsorgte schnell das alte Verbandszeug in der Küche. Ich hörte Vanya uns eine gute Nacht wünschen und dann war sie auch im Schlafzimmer verschwunden.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, lag Diego auf der einen Couch und Elliott auf der anderen. Diego schaute aber auf und klopfte neben sich.
Auf dem Sofa war weitaus weniger Platz als im Bett, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich störte. Somit legte ich mich neben Diego und schloss meine Augen. Mir wurde warm, als er auch noch einen Arm um mich legte und sich gegen mich drückte.
„Pass auf deine Wunde auf", murmelte ich leise, um Elliott nicht aufzuwecken.
Seine vibrierende Brust verdeutlichte mir, dass er ein Lachen unterdrückte. Dann überkam mich eine Gänsehaut, als Diego in mein Ohr hauchte: „Glaub mir. Die Wunde ist auf meiner Gedankenliste ganz weit unten"
„Wenn das so ist, hättest du das Bett nicht Vanya und Luther geben sollen. Und jetzt Klappe halten und schlafen!"
Er blieb tatsächlich still und ich brauchte nicht besonders lange bis ich eingeschlafen war.
Am nächsten Morgen wachte ich immer noch in Diegos Armen auf. Vorsichtig befreite ich mich und schlich ins Badezimmer. Nachdem ich mich erleichtert hatte und geduscht war, zog ich mir eine neue orangene Bluse und eine dunkle Hose an.
Danach schlich ich mich in die Küche, wo ich anfing French Toasts für alle zu kochen. Was eine Menge war, da ich Luther gestern Chicken Wings essen sehen hatte.
Der erste der aufwachte, war Diego. Es dauerte nicht lange, da kam er mit einem „Guten Morgen" in die Küche, wo er sich dann hinsetzte und wieder über der Einladung seines Dads brütete.
Ich gab Diego schon einmal die Toasts, die ich fertig hatte und riet ihm, nachdem er aufgegessen hatte, auch duschen zu gehen.
Nachdem Diego im Badezimmer verschwunden war, kam Elliott in die Küche. Ich reichte auch ihm die nächste Portion und dieser Vorgang wiederholte sich, bis alle wach waren und aufgegessen hatten.
Diego kam wieder aus dem Badezimmer. Eine frische Hose hatte er schon an, aber das Hemd trug er noch in der Hand. Während ich abwusch, linste ich immer wieder etwas rüber.
Dies hatte Diego zwar grinsend bemerkt, aber dennoch stellte ich mein Tun nicht ein.
Schließlich war jeder versorgt und alles wieder sauber, weswegen ich mich zu Vanya auf das Sofa setzte, und Diego zusah, wie er sich das Hemd anzog.
Luther frühstückte noch und las sich nebenbei die Einladung durch. Er stellte auch mit vollem Mund klar, dass das Essen vermutlich eine Falle war.
„Mag sein, aber wir sollten trotzdem hingehen", antwortete Diego trocken.
Luther stellte klar, dass Diego diese Woche schon einmal abgestochen worden war, aber Diego blieb bei seiner Meinung.
„Könnt ihr ihm sagen, dass er einen Knall hat?"
Vanya zuckte neben mir mit den Schultern und ich lehnte mich lächelnd zurück.
„Diego hat recht"
Luther seufzte nach meiner Antwort verzweifelt auf und Diego schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
„Und ich denke auch, dass wir hingehen sollten", antwortete jetzt noch Vanya.
„Siehst du"
Diego warf seinem Bruder einen siegreichen Blick zu und knöpfte sein Hemd zu ende. Luther erklärte Vanya, dass sie Reginald eigentlich am meisten hassen sollte und erklärte ihr dann, was ihr Dad ihr eigentlich alles angetan hatte.
Nach der Erklärung, bestand aber Vanya noch mehr darauf ihren Dad kennenzulernen, was Diego und mich zum Grinsen brachte.
Luther dem Diegos Grinsen nicht gefiel deutete jetzt mit dem Finger auf ihn und zischte: „Du weißt doch genau wie das Laufen wird. Dad wird seine Psychospielchen mit uns spielen. Uns irgendwas einreden und uns alle aufeinanderhetzen! Ihr werdet sehen"
„Luther wir sind keine Zwölf mehr. Wir sind erwachsene Männer" Diego schaute zu Vanya und mir und fügte schnell hinzu: „Und Frauen. Hey" Diego wurde sanfter und beugte sich zu Luther runter. „Hey. Wir kriegen das hin. Weißt du was diesmal anders ist?"
„Was denn?"
„Du hast mich. Wir tauchen da als geeinigte Front auf. Nicht mehr dieser Scheiß mit Nummer Eins und Nummer Zwei. Ab jetzt heißt es Team Null"
Lächelnd beobachtete ich Diego, der sich hingesetzt hatte.
„Team Null?", fragte Luther vorsichtig.
„Team Null! Seid ihr dabei?"
Diego hielt seinen Geschwistern lächelnd die Faust hin, doch beide musterten ihn nur blöd. Enttäuscht seufzte ich und stand auf.
„Ich gehe Klaus suchen. Ich hab ihn gestern viel zu kurz gesehen. Wir treffen uns am Abend"
Ich blieb bei Diego stehen und schenkte ihm ein Lächeln. „Team Null", wisperte ich und brachte ihn somit wieder zum Lächeln. Schnell drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und verließ das Gebäude.
Jetzt wo ich wusste, dass Klaus der Führer einer Sekte war, war er ganz leicht zu finden. Nach einer halben Stunde fand ich das riesige Anwesen und blieb davorstehen. Ich schluckte leicht und klingelte.
Eine junge dunkelhäutige Frau öffnete mir die Tür. Sie trug hellblaues Gewand, eine Brille und hatte die gleichen Tattoos wie Klaus.
„Ähm. Hi. Kann ich zu Klaus?"
Sie lächelte mich breit an und nickte. „Natürlich. Folge mir"
Ich ging hinter ihr ins Haus und schaute mich um. Ich wusste nicht was ich von der Einrichtung halten sollte. Bis auf sehr viele Vorhänge und Kissen sah ich aber nicht so viel, da sie mich sehr schnell in den Garten führte. Überall befanden sich Menschen in denselben Klamotten und kümmerten sich um den Garten oder meditierten.
Leicht verzog ich das Gesicht. Wie war Klaus zu einer Sekte gekommen?
Als ich Klaus bei einer Mauer entdeckte, drängte ich mich an der jungen Frau vorbei und joggte auf ihn zu.
„Klaus!"
Er blickte auf und lächelte, als er mich sah. Als ich bei ihm ankam, zog ich ihn wieder in eine feste Umarmung. Es tat einfach so gut ihn wieder zu haben.
„Katy, hey..."
Sofort löste ich mich und musterte ihn eindringlich. Er war traurig. Das konnte ich hören.
„Was ist los?"
Klaus schüttelte den Kopf und wollte widersprechen, aber ich unterbrach ihn: „Lüg mich nicht an. Dir geht es nicht gut. Und ich weiß für uns beide ist das schon fast vier Jahre her, aber dir ging es auch damals nicht gut. Und deswegen reden wir jetzt!"
„Na gut", murmelte er und setzte sich auf die Mauer. Er ließ seine Füße runterbaumeln und lud mich ein, mich neben ihn zu setzen.
Ich setzte mich neben ihn und deutete ihm anzufangen. Nach zehn Minuten konnte ich nicht anders, als ihn mit Tränen in den Augen anzuschauen.
Als er von Hazel und Cha Cha entführt worden war, wurde er nicht nur gefoltert, sondern er war auch in die Vergangenheit gereist. Noch dazu hatte er sich in einen Soldaten verliebt, der gestorben war. Hier in Dallas hatte er Dave warnen wollen, der sich aber jetzt noch früher für den Dienst eingeschrieben hatte.
„Es tut mir so leid, Klaus"
Mir entkam nur ein Wispern, aber Klaus hörte mich dennoch. Er lächelte leicht und zog mich in eine Umarmung.
„Jetzt habe ich ja wenigstens dich wieder"
Schnell nickte ich und küsste seine Schläfe. „Und du wirst mich auch nicht mehr so schnell los"
„Hoff ich doch. Und jetzt erzähl mir wie es für dich war"
Als ich mich wieder von ihm gelöst hatte, fing ich an mit meinen Fingern zu spielen. Ich erzählte ihm alles. Meine Zeit bei der Gang. Das ich besser mit meinen Kräften war. Das ich kämpfen konnte. Ich erzählte ihm auch dass ich nun laut Luther, Fünf und Diego offiziell Nummer Acht war.
„Nummer Acht. Du bist aber jetzt nicht unsere Schwester, oder?"
Lachend schüttelte ich den Kopf und wackelte etwas mit meinen Füßen. Klaus tat es mir gleich und schloss entspannt seine Augen. Auf einmal riss er sie aber wieder auf und schaute blitzartig zu mir.
„Läuft da eigentlich immer noch etwas zwischen dir und Diego?"
Ich hob eine Augenbraue und murmelte: „Was heißt noch immer?"
Klaus zuckte mit den Schultern und machte eine Handbewegung. „Na damals konntet ihr die Finger nicht voneinander lassen. Wie sieht es jetzt aus?"
Ich kicherte leicht und erklärte seufzend: „Für ihn waren es nur zwei Monate, Klaus"
„Dann machen wir es ganz einfach. Hast du in deiner Zeit hier etwas mit einen anderen gehabt?" Ich schüttelte den Kopf und Klaus beugte sich siegessicher zu mir. „Dann hast du also fast vier Jahre lang auf Diego gewartet?"
Zuerst wollte ich den Kopf schütteln, aber schließlich seufzte ich ergeben und murmelte: „Vielleicht läuft da was"
Begeistert klatschte Klaus in die Hände und grinste, bevor er nachdenklich auf den Teich unter uns schaute.
„Wenn wir zurückgehen, müssen wir zusammenziehen"
Lächelnd schaute auch ich auf den Teich und nickte leicht. „So ist es leichter auf dich aufzupassen"
„Nein, Katy! Nicht nur wir beide. Auch Diego! Du weißt schon... Zwei mal Vier ergibt Acht"
Ich brach in schallendes Gelächter aus und boxte Klaus leicht. „Was hat das damit zu tun?"
Er zuckte mit den Schultern, bestand aber darauf, dass wir in eine WG ziehen sollten.
„Wenn du Diego davon überzeugen kannst, bin ich dabei"
Klaus winkte ab und säuselte: „Ach komm schon. Ich muss nur dich erwähnen und er ist einverstanden"
Wir beide lachten und ich lehnte mich an ihn. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und schloss meine Augen.
„Ich hab übrigens eine Einladung von meinem Dad bekommen. Ihr auch?"
„Ja. Wir treffen uns mit den anderen dort"
„Bleibst du, bis es so weit ist, bei mir?"
Ich öffnete wieder meine Augen und setzte ein sanftes Lächeln auf. „Natürlich" Danach schloss ich meine Augen wieder und genoss die Brise, die mir ins Gesicht wehte.
Am Abend fuhr ich Klaus und mich zum vereinbarten Treffpunkt. Das Auto war geklaut, aber ich hatte keine Lust gehabt, zu Fuß zu gehen. Ich ließ Klaus aussteigen und schon einmal vorgehen, da ich den Wagen parken musste.
Danach sprintete ich schnell in das Gebäude und auf die Fahrstühle zu. Bevor sich der eine Fahrstuhl schließen konnte, quetschte ich mich noch rein und wurde von der gesamten Umbrella Academy begrüßt.
„Sorry, für die Verspätung. Ich musste noch den Wagen parken", murmelte ich leise und quetschte mich an Luther vorbei, um mich zwischen Diego und Klaus zu stellen.
Fünf lächelte mir zu und drehte sich dann wieder nach vorne. „Gut. Wir sind alle da"
Auch Diego lächelte mir zu, bevor er Klaus musterte. Klaus trank zwar was, aber ich hatte ihn dazu bringen können die Finger vom harten Alkohol zu lassen.
Plötzlich wurde mir extrem schlecht. Es stank auf einmal höllisch im Fahrstuhl. Alle neben mir fluchten und beschuldigten Luther, der sich gleich entschuldigte.
Sobald die Türen sich öffneten, flüchteten alle aus dem Fahrstuhl. Ich hielt mich an Diego und musterte die Tiki Lounge.
„Interessanter Ort für so ein Treffen", murmelte ich leise zu Diego, der mir einen belustigten Blick schenkte.
Ich lächelte und konnte erst meinen Blick von Diego wieder abwenden, als Fünf sprach: „Ok. Wenn Dad da ist, übernehme ich das Reden, ja?"
„Ich habe auch ein paar Fragen an ihn", warf sofort Diego ein.
Fünf und Diego fingen an darüber zu diskutieren, worüber sie mit ihrem Vater sprechen sollten und ich schaute unsicher zum Barkeeper. Vanya schlug vor, dass sie alle abwechselnd reden sollten, und schlug vor eine Muschel zu halten, wenn man mit reden dran war.
Allison nahm sich sofort die Muschel und sprach: „Ich fang an. Ich bin rhetorisch besser als ihr, dass wissen wir"
„Willst du Daddy beeindrucken?"
Nach Diegos Kommentar boxte ich ihn leicht, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er das überhaupt sonderlich spürte, war gering.
„Oh. Neidisch Nummer Zwei?"
„Hey! Keine Nummer mehr. Schluss mit dem Scheiß. Wir sind Team Null", bestand Diego und ging auf Allison zu.
Währenddessen setzten sich Vanya und Luther schon und Luther deutete darauf hin, dass Diego nicht die Muschel in der Hand hielt.
Diego lächelte, nahm Allison die Muschel ab und schmiss sie gegen die nächste Wand. Ich verzog mein Gesicht und betrachtete den Scherbenhaufen.
Ich bekam Kopfschmerzen, weswegen ich nicht so verwundert war, als auf einmal die Tür aufging und Reginald Hargreeves den Raum betrat. Alle bis auf ich musterten den Mann mit offenem Mund, aber ich war zum Glück auch nicht sein Kind. Jeder bis auf Klaus setzte sich. Ich landete zwischen Fünf und Diego.
Der Mann setzte sich, legte ein Buch vor sich ab und sprach sofort anschuldigend: „Sie sind nicht nur in mein Labor eingebrochen, haben meinen Schimpansen befreit, Sich ins mexikanische Konsulat eingeschmuggelt, mich körperlich angegriffen und verfolgt, Sie haben mich auch, und zwar widerholt angesprochen als..."
Klaus, der sich erst jetzt mit einem Drink setzte, schaute zu seinem Dad und grinste: „Hey Paps. Was geht so?"
Verstört brachte Reginald seinen Satz zu Ende: „...Dad. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass Sie nicht von der CIA sind, nicht vom KGB, ganz sicher nicht vom MI5. Also... wer sind Sie?"
Erwartend schaute er uns an, aber keiner hatte eine Antwort parat. Also keiner bis auf Fünf. Der antwortete schnell: „Wir sind deine Kinder. Aus der Zukunft. Du hast uns 1989 adoptiert und drauf hintrainiert den Weltuntergang zu verhindern. Genannt hast du uns die Umbrella Academy"
Klaus hob wie zum Anstoßen sein Glas und trank dann einen Schluck. Reginald schaute Fünf fassungslos an und zischte: „Warum sollte ich Sieben...?"
„Mich haben Sie nicht adoptiert. Falls das was hilft", warf ich dazwischen und griff nach dem Glas vor mir.
„Es waren aber trotzdem Sieben. Einer ist nicht hier", führte Allison zu Ende.
„Tot. Einer von uns ist tot"
Ich schaute zu Diego, der den letzten Satz gesagt hatte und dann zu Klaus, der sich umdrehte und mit der Luft sprach. Oder besser gesagt, Ben. Da fiel mir wieder ein, dass ich die Einzige war, die wusste, dass Ben noch hier war, da ich es als einzige geschnallt hatte, dass Klaus log.
Verstört musterte Reginald Klaus und wandte sich dann wieder zu uns anderen. „Wie dem auch sei. Wie käme ich dazu Sieben aufmüpfige Rabauken zu adoptieren?"
„Wir haben besondere Kräfte"
Reginald verstand Fünf nicht so richtig, weswegen Luther es etwas genauer auf den Punkt brachte. Superkräfte. Als Reginald einen Beweis haben wollte, widersprachen aus irgendeinem Grund alle.
Sie schwiegen aber wieder, als Diego ein Messer warf, das Messer drei bis fünf Kurven flog und hinter Hargreeves in einem Pfosten stecken blieb.
Als Reginald sich etwas in seinem Buch notierte, fragte Diego was er aufschrieb. Als Reginald trocken antwortete, dass er sich aufschrieb, dass Diego bisher kein einziges mal getroffen hatte, richtete sich Diego abrupt auf.
Fünf sprang, um Diego schnell davon abzuhalten sich auf seinen Vater zu stürzen und ich zog Diego wieder in seinem Sessel neben mich. Unterm Tisch drückte ich kurz Diegos Hand und trank dann einen Schluck von meinem Cocktail.
Pina Colada. Nicht mein Lieblingscocktail, aber ganz ok.
Nachdem Reginald Fünfs Fähigkeiten als interessant abgetan hatte, setzte sich Fünf wieder auf seinem Sessel und sprach: „Ok. Kurze Zusammenfassung. Luther. Super stark. Klaus kann mit Toten sprechen. Allison kann jeden zwingen alles zu tun"
„Nur dass sie es nie macht", grummelte jetzt Diego.
„Ich habe das Gerücht gehört, du boxt dir selbst ins Gesicht"
Als Diego dies auch gleich tat, verzog ich mitleidig das Gesicht und warf Allison einen bösen Blick zu. Diego fluchte neben mir und Allison schlürfte ihren Cocktail aus.
„Katy, obwohl sie nicht adoptiert wurde, hat auch Fähigkeiten. Sie kann die Zukunft sehen und anderen zeigen", erklärte Fünf nun, um von Diego und Allison abzulenken.
Reginald beugte sich nach vorne und musterte mich eindringlich. „Also das ist interessant. Können Sie es beweisen?"
Ich hob herausfordernd meine Augenbraue und streckte meine Hand über den Tisch. „Ich muss dich nur berühren", säuselte ich und deutete ihm, dass er auch seine Hand ausstrecken sollte. Ich wollte ihm unbedingt seinen Tod spüren lassen, aber ich wusste, dass es so unwahrscheinlicher wurde, dass er uns half, deswegen konzentrierte ich mich eher auf etwas anderes.
Reginald streckte unsicher seine Hand aus und griff nach meiner. Als wir uns berührten, dachte ich an eine Geschichte von Fünf zurück. Er hatte mir einmal von einem Training erzählt, als wir noch Kinder waren. Ich konzentrierte mich auf diesen Zeitraum und hörte Hargreeves kurz grunzen.
Ich ließ ihn wieder los und lehnte mich zurück in meinen Sessel. Sein Blick lag noch einem Moment auf mir, bevor er sich etwas in seinem Buch notierte und wieder „Höchst interessant" murmelte.
Nun schaute er zu Vanya und fragte: „Und Sie?"
Luther verneinte sofort und erklärte, dass es besser wäre, wenn Vanya nicht ihre Kräfte demonstrierte. Die unschuldige Vanya bestand aber darauf, dass sie es kontrollieren konnte und schlug ihr Glas an. Wir alle schrien auf, doch es war schon zu spät.
Der Obstkorb in der Mitte explodierte und wir alle wurden von Obststücken getroffen. Grinsend lehnte sich Vanya nach vorne und gab ein „Ups" von sich. Ich konnte nicht anders als leicht zu kichern, während ich mir Wassermelone vom Hemd kratzte.
Diego stand wieder auf und stützte sich am Tisch ab. Dann stellte er klar, dass er wusste, dass Reginald an einer Verschwörung gegen Kennedy beteiligt war.
„Sie waren bis vor kurzem im Irrenhaus, ist das richtig?"
Diego wollte etwas darauf antworten, aber Reginald gab ihm nicht die Chance.
„Nun Sie scheinen immer noch an Größenwahn zu leiden und akuter Paranoia"
„Ach wirklich? Dann erklär mal das", sprach Diego angriffslustig und zog das Foto von Reginald am Grashügel hervor. Er legte es vor seinem Vater ab und erklärte: „Das bist du. Das ist übermorgen auf dem Grashügel. An der Stelle, wo der Präsident erschossen wird"
Hargreeves nahm das Foto, betrachtete es kurz und blickte dann wieder zu Diego.
„Tja. Dann haben Sie es wohl gelöst. Im Alleingang ist es Ihnen gelungen meine Verschwörung aufzudecken. Das wollten Sie doch hören? Sie denken Sie retten die Welt, oder? Der Letzte der guten Männer der uns davor rettet in Korruption und Verschwörung zu versinken. Das ist nichts als Fantasie und Einbildung. Die traurige Wahrheit ist, dass sie verzweifelt sind. Blind für ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Sie klammern sich—"
„Das reicht jetzt!", zischte ich und sprang auf. Diego neben mir war auf den Stuhl zurückgesunken und konnte den Blick nicht von seinem Vater nehmen.
„Du... du... du irrst dich"
Mein Herz zog sich zusammen, als ich Diegos Stottern hörte. Und es brach endgültig, als ich seine Träne sah. Und keiner der anderen sagte etwas. Ich wollte nach Hargreeves Hand greifen, um ihn leiden zu lassen, aber Fünf stoppte meine Hand und drückte mich in den Stuhl zurück.
„Gut. Vergessen wir den Präsidenten. In fünf Tagen bricht ein katastrophaler Krieg aus und den müssen wir irgendwie verhindern"
Ich achtete nicht mehr auf Fünf, sondern drehte mich zu Diego, der auf die Tischplatte starrte. Ich griff nach seiner Hand und fing an darüber zu streichen. Diego schaute nicht zu mir, aber er zog die Hand auch nicht weg.
Als Reginald gehässig sprach, dass wir die Superhelden waren und wir doch etwas gegen den Weltuntergang unternehmen sollten, zuckte plötzlich Klaus und riss die Arme nach oben.
„Oh mein Gott" Ich konnte mich zuerst nicht bewegen, ich konnte nur schauen, wie Klaus zuckte und sich an seinen Vater wandte.
Er sprach immer wieder „ich", kam aber nicht weiter. Dann sagte er noch „Ben" und kippte vom Stuhl. Ich sprang auf, rannte zu ihm und griff vorsichtig nach seinem Gesicht. Er stöhnte und schaute mich gequält an.
Ich bekam nur am Rande mit, wie Hargreeves aufstand und gehen wollte. Luther schrie irgendwas und riss sich das Hemd auf, aber ich achtete auch nicht darauf.
„Klaus? Was ist los? Bitte rede mit mir?"
Er brachte immer noch kein Wort heraus, sondern drehte sich nur am Boden. Ich öffnete seine Lider und musterte seine Pupille, aber sie war nicht erweitert und war lichtempfindlich. Es waren keine Drogen. Irgendetwas anderes war mit ihm passiert.
„Katy?", stöhnte Klaus und ich seufzte erleichtert, als er sich leicht aufrichtete.
Ich half ihm aufzustehen und stützte ihn. Ich schaute den anderen zu, wie sie zum Aufzug gingen und folgte ihnen langsam mit Klaus. Erst im Aufzug fiel mir auf, dass Fünf mit seinem Dad gegangen war.
Im Aufzug stellte ich mich mit Klaus nach hinten und warf Allison einen bösen Blick zu, als sie sprach, dass für ein Hargreeves-Familientreffen, es nicht schlecht gelaufen war.
„Ich fühl mich so benutzt", stöhnte Klaus neben mir und rieb sich über den Hals.
Ihn immer noch stützend fragte ich leise: „Was ist bitte passiert"
Klaus antwortete mir nicht sondern blickte in die Luft und keuchte: „Du hattest kein Recht meinen Körper zu übernehmen!"
Ben hatte Klaus' Körper übernommen?
Mein Blick wanderte immer wieder zwischen Klaus, der leeren Stelle und Diego hin und her. Ich wollte mit Diego sprechen, aber Klaus konnte nicht einmal allein stehen.
Vanya bemerkte auch Diegos Schweigen und fragte vorsichtig: Alles gut bei dir?"
„Von wegen ihr haltet alle zu mir. Die Einzige, die sich immer für uns einsetzt, ist Kate. Und sie ist genaugenommen nicht einmal Teil der Familie. Also Team Null am Arsch"
Der Aufzug öffnete sich und ich musste hilflos zuschauen, wie Diego ohne einen Blick zurück hinausstürmte. Auch die anderen verließen den Aufzug und ließen mich einfach mit Klaus zurück.
Ich stöhnte, als ich versuchte Klaus aus dem Aufzug zu bringen, aber es war nicht sehr leicht. Auf einmal tauchte Luther wieder neben mir auf und stützte Klaus von der anderen Seite.
„Danke", flüsterte ich. Luther nickte nur und gemeinsam brachten wir ihn nach draußen.
Ich entdeckte Diego bei einem Auto und erkannte, dass er mit Grace sprach. Luther half mir Klaus in das gestohlene Auto zu verfrachten und richtete sich dann auf.
„Ich kann ihn nach Hause bringen. Kümmere du dich um Diego"
Überrascht schaute ich zu Luther auf und fragte dann leise: „Wieso sorgst du dich auf einmal um ihn?"
„Ich weiß das du es tust. Und er ist mein Bruder. Wir treffen uns bei Elliott"
Danach stieg er ein und fuhr los. Unsicher verschränkte ich die Arme und schaute dem Wagen hinterher. Ich hörte Schritte hinter mir und erkannte am Gang, dass es wohl Diego sein musste.
Ich drehte mich zu ihm und fing an zu sprechen: „Diego. Es tut mir wirklich leid—"
Ich wurde von Händen unterbrochen, die mich gegen das Auto hinter mir pressten und Lippen, die sich auf meine drückten.
Automatisch schloss ich meine Augen und legte meine Hände auf seiner Brust ab. Diegos Kuss war intensiv und fordernd, aber das störte mich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich erwiderte genauso energiegeladen und würde mich gegen ihn drücken, wenn er nicht sowieso schon an mich gepresst wäre.
Aber genauso schnell, wie der Kuss gekommen war, stoppte Diego auch wieder. Verwirrt öffnete ich meine Augen und schaute in seine braunen. Sein eindringlicher Blick brachte meine Haut zum Kribbeln und seine Hände, die auf meiner Taille lagen, brachten mich fast um den Verstand.
„Ich habe keine Lust mehr auf dieses Spiel welches wir beide da haben und nach der Sache da oben fasse ich mich jetzt kurz und bündig. Ich bin nicht der sonderliche Romantiker, also erwarte jetzt keine Gedichte von mir, aber ich muss das einfach loswerden"
Mein Mund war immer noch leicht geöffnet und ich konnte nicht anders, als ihn mit großen Augen zu betrachten.
„Du treibst mich in den Wahnsinn. Ich mochte die alte Kate und sie hat mich sicherlich verzaubert, aber von der neuen Kate kann ich nicht die Finger lassen. Ich will dich küssen. Ich will dich berühren. Ich will dir diese verdammte Bluse runterreißen. Ich steh voll auf dich und ich weiß, dass du die Einzige bist, auf die ich mich wirklich verlassen kann. Aber wenn das für dich nur ein Flirt ist, dann sag mir das jetzt, damit ich mich auf diese ganze Weltuntergangsscheiße konzentrieren kann. Denn für mich ist es mehr!"
Nach seiner Rede bebte seine Brust und ich spürte, dass seine Hände zitterten. Meine Hände wanderten nach oben, wo sie dann sein Gesicht umgriffen. Ich schaute tief in seine Augen und konnte auch nicht verhindern, dass mein Körper bebte.
„Mehr. Definitiv mehr!"
Ich zog ihn wieder zu mir nach unten und drückte meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er den Kuss und schmiss mich gegen das Fahrzeug.
Ich keuchte auf, was Diego die Möglichkeit gab seine Zunge an meinen Lippen vorbeizuschieben. Mit meinen Armen umschlang ich seinen Nacken und zog ihn noch näher an mich. Als seine Hände anfingen sich unter meine Bluse zu schieben, stöhnte ich auf und drückte ihn widerwillig weg.
„Nicht hier"
Wir beide schauten uns außer Atem an, aber er nickte schnell und zog mich hinter sich her, zu seinem Wagen. Er stieg auf der Fahrerseite ein und griff nach meiner Hand, nachdem ich mich auf den Beifahrersitz geschmissen hatte.
Er drückte schnell einen Kuss auf meine Fingerknöchel und startete dann den Wagen.
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