1. Kapitel - Willkommen im Irrenhaus

Wie jeden Abend schlich ich mich aus meinem Zimmer, indem ich aus dem Fenster auf das Dach kletterte. Als ich auf dem Dach ankam schaute ich mich um und lief zum Rand des Daches. Ich ging wieder zurück und nahm Anlauf. Mit einem dumpfen Aufschlag landete ich am nächsten Dach. Ein paar Lücken und Feuertreppen später sah ich auf die Umbrella Academy nieder. Ich ging noch etwas weiter und entdeckte den Jungen, den ich gesucht hatte. Ich sprang und landete auf den Fenstersims, wo mein bester Freund schon auf mich wartete. Als ich mich gefangen hatte und saß, strahlte mich ein verschmitztes Lächeln an.

„Wie war es in der Schule?", fragte mich Fünf. Das war seine Standardfrage, weswegen ich ihn manchmal Mum nannte. Er hörte jedoch nicht damit auf. Er war zu neugierig. Schließlich hatte er keine Ahnung von der Welt außerhalb der Academy. Kennengelernt hatten wir uns vor sechs Jahren. Ich war gerade herumgeklettert, als ich das Gleichgewicht verloren hatte und in sein Zimmer abgestürzt war. Ich weiß. Eine sehr interessante Art sich kennenzulernen. Seitdem trafen wir uns aber jede Nacht und redeten über unser Leben. Ich erzählte ihm von normalem Alltag, er erzählt mir von seinen Superhelden Dasein.

„Ich möchte endlich in die Zeit springen", erklärte mir Fünf eingeschnappt. Ich seufzte und verdrehte die Augen. Seit zwei Monaten sprach er über nichts anderes mehr. Am Anfang hatte ich ihn bestärkt, irgendwann hatte ich ihm erklärt, dass sein Vater vielleicht recht hatte, und irgendwann hatte ich aufgehört irgendwas zu diesem Thema zu äußern. Fünf war zu stur, um das einzusehen.

Wir sprachen noch stundenlang, bis ich mich wieder nach Hause aufmachte. Als ich ins Bett ging hatte ich ein ungutes Gefühl und als ich am nächsten Abend wieder zur Academy kletterte war Fünf nicht da. Seitdem hatte ich ihn nie wieder gesehen.

~17 Jahre später

Mein Leben war auch ohne Fünf weitergegangen. Meine Gabe verwendete ich jedoch kaum. Sie brachte mir nichts. Im Moment stand ich in meinen kleinen Raum und ging durch die Akte eines Patienten. Ich hatte als kleines Mädchen beschlossen Menschen zu helfen. Vermutlich hatte es damit zu tun, dass ich Fünf nicht helfen konnte.

„Doktor Stevens, ihr Lieblingspatient ist hier", klärte mich eine der Schwestern auf. Stöhnend nahm ich ihr die Akte ab und ging in den Behandlungsraum. Klaus Hargreeves grinste mich zugedröhnt an.

„Kate meine Schöne, es ist so schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"

„Herzstillstand Klaus? Du bist nicht einmal einen Tag aus der Klinik draußen und du bist schon wieder im Krankenhaus. Liegt dir an deinen Leben denn gar nichts?", fragte ich enttäuscht und setzte mich neben ihn.

Klaus und ich hatten uns schon vor Jahren kennengelernt. Ich hatte ihm von meiner Freundschaft mit Fünf und meinen Fähigkeiten erzählt, er hatte mir von seinen Problemen erzählt. Ich wusste, wieso er Drogen nahm, und ich half ihm auch damit, aber er hatte immer wieder einen Rückschlag. Schuldbewusst schaute er mich an.

„Du hörst dich genauso an wie Ben."

„Das liegt daran, dass du uns beiden was bedeutest", sprach ich streng. Tatsächlich glaubte ich Klaus, dass er Ben sehen konnte. Und nicht nur einmal hatten der Geist und ich uns gegen Klaus verbündet.

„Aber hey, willst du eine super Nachricht hören?", grinste Klaus mich wieder mit seinem typischen Lächeln an. Lächelnd nickte ich. Ich konnte auf Klaus für seine Sucht nicht böse bleiben. Schließlich war er die einzige Person, die ich in meinen Leben hatte. Zu meiner Mum hatte ich schon lange keinen Kontakt mehr. „Mein Dad... Ist endlich tot!", lachte er glücklich, was auch mich zum Schmunzeln brachte.

„Glückwunsch"

Klaus nickte begeistert. „Du willst mich doch bestimmt zur Beerdigung begleiten?" Er starrte mich mit großen Kinder Augen an.

„Oh nein! Ich kenne deine Familie ja nicht einmal. Ich bin eine Fremde", lehnte ich ab.

„Blödsinn. Du bist meine beste Freundin und mentale Unterstützung. Biiiiiiitteeeeee", schmollte er. Noch dazu schob er seine Unterlippe nach vorne.

Seufzend schaute ich zu Boden. Dieser Hundeblick klappte jedes Mal. „Na gut"

„Jaaa! Du bist die Beste, Katy", lachte er glücklich und umarmte mich.

„Aber ich habe eine Bedingung", sprach ich erneut. Nervös schaute Klaus mich an, nickte aber um mir zu signalisieren, dass ich weiterreden sollte. „Ich weiß ich kann dich nicht davon abhalten Drogen zu nehmen, aber bitte lass die Finger von dem harten Zeug. Ich will dich nicht irgendwann tot vor mir liegen haben", sprach ich flehend.

Klaus sah mich lange an, bevor er vorsichtig nickte. „Ich verspreche es", sprach er ernst.

Ein paar Tage später schleifte Klaus mich in die Academy. Ich hatte mich extra schwarz gekleidet und meine braunen Haare zusammengebunden. Erstaunt blickte ich mich im Vorraum der Academy um. Bis auf Fünf seinen Raum hatte ich das Gebäude noch nie von innen gesehen.

„Sir Klaus, es freut mich sehr sie hier zu sehen", sprach eine Stimme und als ich mich umdrehte erwartete mich ein Affe. Ich kannte die Geschichten von Pogo, aber ihn jetzt so zu sehen war... seltsam.

„Pogo, altes Haus. Wie geht es dir?", lachte Klaus und umarmte den Schimpansen. Als sie sich wieder lösten wanderte Pogos Blick zu mir. „Pogo darf ich dir vorstellen, dass ist Kate. Ich habe sie als mentale Unterstützung mitgenommen."

Pogo nickte verstehend und sprach freundlich: „Freut mich Sie kennenzulernen Miss Kate. Fühlen sie sich wie zu Hause."

„Danke, die Freude ist ganz meinerseits", sprach ich höflich.

Klaus fragte ob schon wer da sei und Pogo antwortete, dass Luther und Diego schon hier wären. Klaus nickte und griff nach meinem Handgelenk. Er verabschiedete sich von Pogo und schliff mich die Treppen hinauf in ein Arbeitszimmer. Dort fing er an die einzelnen Kästen zu durchsuchen.

„Was machst du da?", fragte ich vorsichtig.

„Ich suche nach meiner seit Jahren verschollenen Unterhose. Was denkst du? Ich klaue natürlich", antwortete Klaus.

Ich drehte mich weg, damit er mein Schmunzeln nicht sehen konnte.

Klaus seufzte und sprach: „Du versuchst gar nicht mich aufzuhalten? Ich bin enttäuscht."

Ich schaute wieder zu ihm und lachte leicht. „Das Zeug hier ist mir ziemlich egal und du stellst mich falsch da Klaus. Nur weil ich Ärztin bin, bin ich noch lange keine Heilige", antwortete ich grinsend und mit einem kleinen schelmischen Funkeln in den Augen.

Klaus drehte sich zum Schreibtisch und fing dort an zu kramen. Währenddessen konnte ich zwei Frauenstimmen ausmachen. Kurze Zeit später hörte ich nur ein paar Zimmer weiter, zwei Männer miteinander reden. Etwas unwohl wippte ich mit meinen Füßen. Was zum Teufel machte ich hier? Ich kannte doch niemanden bis auf Klaus.

Plötzlich ging die Tür auf und eine hübsche Frau kam herein. Sie hatte dunkle Haut und lange blond gefärbte Locken. Verwirrt schaute sie mich an. Unwohl lächelte ich zurück.

„Wer bist du?", fragte sie nach und kam auf mich zu.

Klaus hielt inne und richtete sich auf. „Allison, wow, du siehst gut aus", sprach Klaus und kam zu uns. Allisons Blick wanderte zu ihrem Bruder und die beiden umarmten sich.

„Gehört sie zu dir?", fragte Allison freundlich und schaute wieder zu mir.

„Ja. Mein Name ist Kate. Klaus hat mich hierher gezwungen", stellte ich mich vor und streckte ihr meine Hand hin. Sie hingegen umarmte mich, was mich etwas aus dem Konzept brachte.

„Alle Freunde von Klaus sind auch meine Freunde", sprach sie lächelnd. Wir fingen an ein Gespräch zu führen. Natürlich hatte ich schon von Allison gehört. Sie war eine berühmte Schauspielerin. Sie erzählte ein bisschen was von ihrem Job und ich erzählte, wie ich Klaus kennengelernt hatte. Von meinen Kräften erzählte ich jedoch nichts. Es war sowieso nicht wichtig. Klaus sprach darüber, wie froh er war, dass ihr Vater tot war und setzte sich auf den Bürosessel.

Auf einmal ertönte eine Männerstimme. „Runter von seinem Stuhl!"

Wir alle schauten zur Tür, wo ein großer blonder Mann stand. Groß war noch gar kein Ausdruck. Er war riesig und sein Oberkörper wirkte nicht... richtig. Streng schaute er Klaus an, der tatsächlich darauf hörte. Auch Klaus bemerkte den seltsamen Körper und sprach Luther sofort darauf an.

Luther unterbrach ihn jedoch und fragte: „Wer ist sie?" Sein Ton war so missbilligend, ich konnte ihn sofort nicht leiden.

Klaus legte einen Arm um meine Schulter und lachte: „Sie ist meine Unterstützung"

„Sie ist hier aber nicht willkommen, sie soll gehen!", sprach der Riese.

Ich schüttelte Klaus Arm ab und baute mich vor Luther auf. Naja, ... So gut es halt ging. Der Typ war fast zwei Köpfe größer als ich. „Sie hat auch einen Namen und man kann auch zu ihr selber sprechen", giftete ich, was den Mann etwas aus der Fassung brachte. „Und ich bin wegen Klaus hier und ich bleibe auch hier, solange er es sich wünscht. Danach wirst du mich, zu meiner Freude, nie wieder sehen", sprach ich weiter und starrte ihn in die Augen. Zu meiner Genugtuung schaute der Trottel zuerst weg.

Klaus klatschte und ging zu mir. „Wir lassen euch allein", sprach er und zog mich Richtung Tür.

Jedoch hielt Luther ihn vorher auf. „Gib es zurück"

Klaus stellte sich blöd, doch dann holte er ein paar Sachen aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. Allison lachte sogar leicht, als Klaus Luther noch einmal verarschte und dann mit mir den Raum verließ.

„Und? Was hast du geklaut?", fragte ich lächelnd, als wir den Gang entlang gingen. Er zog aus der Hose eine Schachtel und zeigte sie mir stolz.

„Übrigens war das Klasse, was du da mit Luther gemacht hast. Diego wäre begeistert", grinste Klaus und küsste die Schachtel.

„Aha", war meine einzige Antwort.

„Ich geh kurz raus. Sie du dich doch ein bisschen um", erklärte Klaus und bevor ich etwas einwenden konnte, war er auch schon verschwunden.

Ich ging die Treppen runter und kam in eine Küche. Dort saß eine blonde Frau, die die Wand anstarrte. „Ähm... hi", grüßte ich die Frau nervös, doch die reagierte gar nicht. „Hallo?", fragte ich noch einmal nach. Wieder keine Reaktion. „Geht es Ihnen gut?", fragte ich und wollte nach ihrer Hand greifen, da flog ein Messer ganz knapp an meinem Gesicht vorbei.

„Fass sie nicht an!", drohte eine Männerstimme mir.

Ich trat zurück und drehte mich um. Vor mir stand ein Mann. Komplett gekleidet in schwarz mit einem Ledergurt umgeschnallt. Überall waren Messer befestigt. Auf der Brust, am Rücken, an den Beinen. Eine kurze Zeit sprach keiner von uns etwas. Schamlos musterte er mich, jedoch tat ich das Gleiche auch bei ihm. Er hatte braune Augen und braune kurze Haare. Eine lange Narbe an der Schläfe und eine an der Augenbraue. Unter dem ganzen Leder konnte man Muskeln ausmachen und ich musste zugeben, der Mann sah schon nicht schlecht aus. Durch die Geschichten von Fünf und Klaus konnte ich ausmachen, dass der Mann vor mir Diego sein musste.

„Wer bist du?", wurde ich zum gefühlt hundertsten Mal heute gefragt.

„Ich bin eine Freundin von Klaus. Er hat mich gebeten ihn heute zu begleiten", erklärte ich mal wieder.

Der Blick des Mannes wurde abfällig. „Also nur ein weiterer Junkie", murmelte er.

„Ich bin kein Junkie", giftete ich, was den Mann wieder zum Aufschauen brachte. „Und ich würde einmal nach ihr sehen. Es scheint ihr nicht besonders gut zu gehen", erklärte ich und deutete auf die schöne Frau.

Der Blick des Mannes wurde sofort besorgt und er ging an mir vorbei und kniete sich vor die Frau. „Mum?", fragte er vorsichtig. Verwirrt über Diegos Stimmungsschwankungen setzte ich mich auf einen der Sesseln.

Diego seufzte und schaute wieder zu mir. „Wie heißt du?"

„Kate", antwortete ich kurzangebunden. Diego richtete sich wieder auf und nahm seine Mutter vorsichtig an der Hand.

Er führte sie aus der Küche, doch bevor er durch die Tür schritt, sprach er noch: „Tja. Willkommen im Irrenhaus, Kate."

Mit einem seltsamen Gefühl starrte ich ihm nach. Circa eine halbe Stunde später saßen wir alle im Wohnzimmer der Academy. Ich hatte auch noch Vanya, das normale Kind der Familie kennengelernt und von Klaus hatte ich erklärt bekommen, dass mein Verdacht richtig lag und es sich bei der blonden Frau um den Roboter Grace handelte. Ich saß neben Vanya, mit der ich etwas geredet hatte und die mir gebeichtet hatte, dass sie froh war mit jemanden reden zu können, der auch ein normales Leben führte. Luther saß mir gegenüber und warf mir hin und wieder vernichtende Blicke zu. Allison schaute zu Luther, hatte mich aber schon angelächelt. Klaus war an der Bar und machte sich was zu trinken und Diego... Wenn ich wegsah, konnte ich seinen Blick auf mir spüren, doch wenn ich dann mit ihm Blickkontakt suchte, sah er immer weg. Irgendwas regte mich an ihm auf. Und was auch immer es war, es war gleichzeitig extrem anziehend. Was mich wiederum wieder aufregte.

Nach zehn Minuten des Schweigens stand Luther auf. „Dann fangen wir an." Niemand antwortete. „Ich finde es sollte eine Art Begräbnis geben. Im Hof bei Sonnenuntergang. Ich sage ein paar Worte, es war ja Dad sein Lieblingsort", sprach Luther.

„Dad hatte einen Lieblingsort?", fragte Allison fassungslos.

„Ja klar. Unter der Eiche. Wir haben dort so oft gesessen. Ihr etwas nicht?", fragte Luther.

„Da war wohl jemand das Lieblingskind", murmelte ich, was Vanya neben mir zum Schmunzeln brachte. Luther sah mich dafür wieder vernichtend an.

Diego bemerkte die Spannung zwischen seinen Bruder und Klaus Freundin und fragte sich was sie wohl getan haben könnte, um so unter Luthers Haut zu geraten.

Klaus kam währenddessen zurück und setzte sich wieder neben mich.

„Werden Erfrischungen gereicht? Tee? Kekse? Was immer geht sind Gurkensandwiches", grinste er und wedelte mit seiner Zigarette und seinem Drink herum.

„Nein! Und mach die aus. Dad hat rauchen hier nicht erlaubt!", befahl Luther. Der Titel als Nummer eins war ihm wohl zu Kopf gestiegen. Klaus sprang wieder auf und ignorierte Luther.

„Ist das mein Rock?", fragte Allison, nachdem sie Klaus betrachtet hatte.

Klaus drehte sich zu Allison um und sprach: „Was? Ja. Hab ich in deinem Zimmer gefunden. Ich weiß, etwas aus der Mode gekommen, aber so luftig untenrum." Allison schmunzelte, anscheinend hatte sie nichts dagegen und ich musste kichern.

„Halt die Klappe!", zischte Luther, weshalb ich sofort wieder aufhörte und ihn finster anstarrte.

„Wir müssen noch ein paar wichtige Sachen besprechen. Klar?"

„Was denn?", fragte Diego genervt.

„Zum Beispiel seinen Tod", antwortete Luther.

Klaus setzte sich neben mich und Diego seufzte: „Jetzt geht es wieder los."

„Das versteh ich nicht. Es war doch ein Herzanfall, oder nicht?", warf Vanya in den Raum.

„Ja, das sagt der Arzt", kam von Luther.

„Der muss es doch wissen."

„Theoretisch" widersprach Trottel Nummer eins und brachte mich so dazu genervt nach Klaus seinem Glas zu greifen. Der grinste als ich einen großen Schluck nahm und das Glas ihn wieder in die Hand drückte.

Allison diskutierte derweil mit Luther und Luther meinte, dass sein Vater komisch geklungen hatte, was Klaus natürlich nicht ernst nahm.

„Luther. Er war ein verbitterter paranoider alter Mann und dabei den Verstand zu verlieren", warf Diego ein.

Luther wollte widersprechen, doch Klaus unterbrach ihn: „Wenn ihr so dringend sicher gehen wollt, warum fragt ihr Kate nicht, ob sie sich den Bericht anschaut? Sie ist schließlich Ärztin!" Plötzlich lag die komplette Aufmerksamkeit auf mir.

„Würdest du das tun?", fragte Allison vorsichtig.

„Warum nicht?", antwortete ich einfach. Diego kramte in seiner Hosentasche rum und kam auf mich zu. Wortlos drückte er mir ein paar Zetteln in die Hand. Mit gehobener Augenbraue starrte ich ihn an. „Einbruch ist verboten", sagte ich trocken, bevor ich mich den Zetteln widmete. Ich las die Notizen des Pathologen durch und stand auf. „Keine Verletzungen, kein Nachweisbares Gift. Normales Herzversagen", sprach ich und drückte die Zetteln wieder in Diegos Hand. Der nickte zufrieden und schaute wieder zu Luther.

„Tut mir leid, aber ich gebe keinen Wert auf ihre Meinung", giftete Luther. „Ich möchte das du mit Dad redest!", forderte er nun an Klaus gewandt. Die Augen verdrehend lehnte ich mich jetzt an die Wand und Diego stellte sich neben mich.

Klaus teilte mit, dass er high war und somit nicht im Stande war mit irgendeinem Toten zu reden. Luther meinte er solle nüchtern werden und erklärte dann das irgendein Monokel fehlte, woraufhin Diego wieder was sagte.

Mir wurde das Gespräch zu anstrengend. Schließlich hatte ich mit der Sache nichts zu tun. Mein Blick wanderte zum Kamin, wo ein Bild von Fünf hängte. Wie in Trance starrte ich das Bild an, bis das Gespräch eskalierte und jeder anfing sich aufzuregen.

Luther hatte wohl einen seiner Geschwister beschuldigt. Der Typ war ein echter Idiot. Diego verließ den Raum, genau wie Klaus. Der versprach mit den Worten, dass er kurz Mum ermorden gehen würde, gleich wieder da zu sein. Vanya und Allison folgten ihren Brüdern und Luther ging als Letzter. Ich wurde von niemanden beachtet, weswegen ich mich einfach auf eine Couch fallen ließ und an die Decke starrte. Ich wollte nach Hause.

Klaus kam wieder rein und lächelte mich kurz an bevor er anfing mit der Urne seines Dads zu sprechen. Irgendwann keuchte Klaus erschrocken auf. Ich bewegte mich nicht fragte aber: „Klaus? Alles gut?"

„Alles bestens Katy", antwortete Klaus, bevor er mit der Urne wieder verschwand. Kichernd schaute ich ihm hinterher. Ich war wirklich im Irrenhaus gelandet.

Ein paar Minuten später kam Diego wieder ins Wohnzimmer und warf sich auf die gegenüberliegende Couch. Ich schaute kurz zu ihm rüber, bevor ich wieder auf das Gemälde starrte.

„Das ist Fünf. Unser Bruder", sprach Diego irgendwann. Ich schaute zu ihm und bemerkte, dass er mich anstarrte.

„Ich weiß", seufzte ich.

„Du musst gut befreundet sein mit Klaus. Sonst wärst du längst nicht mehr hier", merkte Diego an.

„Stimmt"

„Woher kennt ihr euch?"

„Ich habe ihn das Leben gerettet. Das geschah öfters und so sind wir ins Gespräch gekommen", erzählte ich.

„Danke"

Verwirrt schaute ich zu ihm. „Für was?"

„Dass du dich um ihn kümmerst. Er braucht jemanden der auf ihn aufpasst." Ich nickte nur. Danach schwiegen wir wieder.

Diego fing an mit einem Messer zu spielen, was mich nervös machte. Das Messer war mir egal, aber seine Präsenz machte mich irgendwie nervös. Plötzlich ertönte Musik, was mich zum Aufschauen brachte. Diego schaute zu mir und warf dann das Messer auf ein ausgestopftes Tier, was mich zum Lachen brachte. Auch er lächelte und stand auf. Langsam schloss er die Tür zum Wohnzimmer und kam dann auch mich zu. Mit hochgezogener Augenbraue starrte ich die Hand an, die er mir entgegenstreckte.

„Magst du tanzen?", fragte er mich.

Kurz musterte ich seine Hand und zuckte schließlich mit den Schultern. „Wieso nicht", lächelte ich und ergriff die Hand. Der Messerangriff von vorher war vergessen. Er wirbelte mich herum und gemeinsam tanzten wir zur Melodie.

Teilweise tanzten wir Schritte gemeinsam, teilweise getrennt und irgendwann wurde ein Wettbewerb daraus. Wer konnte die schrägsten Tanz Moves war das Motto. Irgendwann lachten wir beide fast nur mehr und wir begannen wieder gemeinsam zu tanzen. Meine eine Hand in seiner und seine zweite auf meiner Hüfte.

Ein komisches Gefühl macht sich in mir breit und plötzlich ertönte ein Knall. Vor Schreck stolperte ich in Diego hinein. Der fing mich zum Glück auf und half mir wieder auf die Beine. „Was war das?", fragte ich verwirrt.

„Keine Ahnung, aber ich glaube es hat etwas damit zu tun", antwortete er und deutete auf ein blaues Licht außerhalb des Fensters.

Er zog mich an der Hand in den Innenhof, wo ein großes blaues etwas in der Luft schwebte. Es wirkte wie pure Energie. Vanya folgte uns direkt und es dauerte nicht lange da waren auch Luther und Allison neben uns.

„Was ist das?", fragte Vanya und Allison riet uns nicht näher ranzugehen.

„Ehrlich?", fragte Diego und machte damit klar, dass ihr Rat eh logisch für alle war.

„Scheint eine temporale Anomalie zu sein, oder ein winziges Schwarzes Loch. Eines von beiden", sprach Luther.

„Wäre das ein schwarzes Loch, gäbe es die Erde nicht mehr du Genie", warf ich ein.

„Noch dazu ist das ein ziemlich großer Unterschied, Einstein", gab Diego mir recht.

„Aus dem Weg", schrie Klaus und drängte sich an uns vorbei. Er versuchte mit einem Feuerlöscher das Ding ... zu löschen? Als er merkte, dass dies nicht funktionierte, warf er den Feuerlöscher einfach in das Loch.

„Was soll das denn bringen?", fragte Allison.

„Weiß ich doch nicht. Hast du eine bessere Idee?", antwortete Klaus. Es blitzte wieder und ein alter Mann tauchte in der Anomalie auf.

Luther zog Klaus wieder zurück und schrie: „Kommt hinter mich, los!"

„Ja, kommt hinter uns", warf Diego ein. Ich schaute zu Klaus nach hinten, um zu überprüfen, dass es ihn gut ging. Der schaute auch zu mir, jedoch nicht in mein Gesicht, sondern auf meine Hand. Verwirrt blickte ich hinunter und bemerkte, dass ich noch immer Diegos Hand hielt. Schnell ließ ich die Hand los, doch Klaus Blick sprach Bände. Er grinste mich an doch verschwand das Grinsen wieder, als es erneut blitzte. Dies veranlasste Diego dazu mich noch mehr hinter ihn zu schieben.

„Ich bin für weglaufen!", teilte Klaus uns mit.

Der alte Mann fing an sich in einen Jungen zu verändern, der aus dem Ding rausfiel. Das blaue Etwas verschwand und übrig blieb nur der Junge. Wir alle gingen langsam auf ihn zu, während er sich aufrichtete. Als er aufsah konnte ich es nicht glauben. Vor uns stand Fünf.

„Seht ihr auch den kleinen Nummer Fünf, oder sehe nur ich ihn?", fragte Klaus vorsichtig.

Fünf starrte uns an und dann an sich herunter. „Scheiße", war das Einzige was er hervorbrachte. Er ging an uns vorbei und wies uns an ihm zu folgen. In der Küche angekommen befahl Fünf uns zu setzen. Klaus setzte sich einfach auf den Tisch, Diego setzte sich neben Klaus, weswegen ich mich auf die andere Seite setzte. Luther und Vanya setzten sich auf zwei Sessel und Allison blieb einfach stehen. Fünf stellte ein Schneidbrett auf den Tisch ab und griff dann nach den Sandwiches. „Welcher Tag ist heute? Welcher Tag genau?", fragte er währenddessen.

„Der 24ste", antwortete Vanya.

„Was?"

„März", beantwortete sie weiter.

„Gut" war seine einzige Antwort. An den Blicken der Geschwister konnte ich erkennen wie verstört sie teilweise waren.

„Können wir einmal darüber reden, was gerade passiert ist?", warf Luther ein. Fünf ignorierte ihn, weswegen Luther aufstand und sprach: „Es sind 17 Jahre vergangen." Dies ließ Fünf aufschauen.

„Es sind viel mehr Jahre vergangen!", giftete Fünf und teleportierte sich zum Regal, um die Marshmallows zu holen.

„Das hat mir nicht gefehlt", murmelte Luther.

„Wo warst du denn?", fragte nun Diego.

„In der Zukunft. Ist scheiße übrigens", antwortete Fünf und teleportierte sich wieder zum Brett.

„Sagte ich ja", warf Klaus ein.

„Ahh. Hätte ich doch einmal auf den alten Mann gehört. Durch den Raum zu springen ist einfach, doch durch die Zeit zu springen ist reine Glückssache", sprach Fünf weiter und holte sich die Erdnussbutter aus dem Kühlschrank. Als er das Glas aufmachte, schaute er auf und betrachtete Klaus. „Schickes Kleid"

„Oh... Gracias"

„Wie bist du zurückgekommen?", fragte Vanya.

„Letztendlich habe ich mein Bewusstsein nach vorne projiziert in eine im Quantum-Zustand schwebende Version meiner Selbst, die über alle möglichen Zeitinstanzen hinweg existiert", antwortete Fünf. Wenn man darüber nachdachte, machte der Zungenbrecher Sinn.

„Das macht keinen Sinn", sprach Diego verwirrt.

„Würde es, wenn du klüger wärst", antwortete Fünf trocken, was Diego dazu brachte aufzuspringen.

Luther versperrte ihn jedoch den Weg und fragte: „Wie lange warst du da?"

„45 Jahre, ungefähr" Dies brachte Diego und Luther wieder dazu sich hinzusetzen.

„Du bist also 58?", fragte Luther fassungslos.

„Nein! 58 ist nur mein Bewusstsein. Mein Körper ist anscheinend wieder 13", zischte Fünf.

„Wie kann das denn sein?", fragte Vanya wurde aber ignoriert.

„Delores hat gesagt die Gleichungen sind ungenau. Hmm. Ich wette sie lacht sich krank", war das Einzige was Fünf erwiderte.

„Delores?", fragte ich und öffnete so zum ersten Mal meinen Mund.

Fünf schaute auf und seine Augen wurden groß. „Katy. Dich hätte ich nicht hier erwartet, aber schön dich zu sehen", lächelte er zum ersten Mal.

„Auch schön dich wieder zu sehen", sprach ich ruhig. Alle Blicke bis auf den von Klaus wanderten zwischen Fünf und mir hin und her. Klaus wusste ja schließlich fast alles von mir.

Fünf griff nach der Zeitung, die am Tisch lag, und merkte an, dass er wohl das Begräbnis verpasst hatte.

„Woher wusstest du das?", kam es wie aus Luther geschossen. Vermutlich verdächtigte er jetzt auch noch Fünf.

„Zukunft, schon vergessen?", merkte ich jetzt an und sah zu Luther herüber.

Fünf seufzte erleichtert. Vermutlich war er froh, dass zumindest eine Person ein bisschen was verstand. Luther hingegen betrachtete mich mit einem vernichtenden Blick. Also eh wie immer.

„Ich versteh immer noch nicht, was du hier eigentlich machst."

„Das liegt daran, dass dir der Sauerstoffmangel am Mond deine Gehirnzellen abgetötet hat", giftete ich zurück.

Von Klaus kam ein „Ohh" und Diego murmelte glaub ich „Burn".

Fünf schmunzelte und sprach: „Schön, dass du dich nicht verändert hast." Danach betrachtete er wieder die Zeitung. „Herzinfarkt, ja?", fragte Fünf auf seinen Vater bezogen.

„Ja", sagten Diego und ich unisono, weshalb wir kurz einen Blick wechselten. Während Klaus begeistert in die Hände klatschte, verneinte Luther die Aussage.

„Schön, dass sich hier nichts geändert hat", seufzte Fünf und ging zur Tür.

„Das ist alles? Mehr hast du nicht zu sagen?", schrie Allison ihm hinterher.

„Was gibt's noch zu sagen? Der Kreislauf des Lebens", murmelte Fünf und verschwand.

„Woher kennst du Fünf!", war die erste Sache, die gesprochen wurde. Natürlich von Luther und natürlich nicht besonders freundlich.

„Kindheit", war meine einzige Antwort und ich stand auf.

Klaus tat es mir gleich und hakte sich bei mir unter. „Katy, wir müssen uns unterhalten", sprach er in einer strengen Eltern Stimme, bevor er kicherte und mich aus der Küche schliff.

Ich schaute noch einmal kurz hinter mich und streckte Luther die Zunge raus, was Diego zum Lachen brachte.

Klaus schliff mich in ein Kinderzimmer. Vermutlich in seines. Ich schaute mich um, währenddessen fing er an zu reden. „Wann findet die Hochzeit statt?", grinste er.

„Wie bitte?", fragte ich ernsthaft verwirrt.

„Du und Diego" Das Diego sang er.

„Ich weiß nicht, wovon du redest"

„Ihr habt Händchen gehalten und da frag ich mich, wie kam es überhaupt dazu?" Wie Klaus da auf dem Bett lag, erinnerte er mich an die Grinsekatze.

„Er hat mich nur zu diesem Ding im Hof gezogen und durch den ganzen Wirbel haben wir halt vergessen loszulassen. Mehr nicht", seufzte ich.

Klaus nickte mehrmals und erklärte dann, dass er mir nicht glauben würde. Ich stöhnte auf und warf mich zu Klaus ins Bett. Dort lagen wir bis verkündet wurde, dass das Begräbnis stattfinden würde.

Wir gingen nach draußen und folgten Luther. Doch, sobald ich den Hof betreten hatte, blieb ich stehen. Ich drückte noch einmal Klaus' Arm und lehnte mich dann an die Wand an. Ich gehörte nicht zur Familie und dort vorne bei den Geschwistern zu stehen, käme mir respektlos vor. Also schaute ich nur zu. Ich konnte erkennen, dass Diego und Luther die Einzigen ohne Regenschirm waren. Bevor wir auf den Hof gegangen waren, hatte Diego noch einen, doch den hielt ich jetzt in der Hand.

Er hatte gemeint, er hätte kein Problem nass zu werden, hatte mir den Schirm überreicht und war dann wieder zu seiner Mum gegangen. Klaus hatte zwar einen Regenschirm, aber seiner war zum Teil Pink und war somit recht grell, verglichen mit den ganzen Schwarzen.

Die Geschwister versammelten sich vor Luther und ich konnte hören, wie Grace fragte, ob etwas passiert sei. Mir tat der Roboter leid. Anscheinend hatten ihr die Jahre ohne Kinder nicht gutgetan. Allison erinnerte sie daran, dass ihr Vater gestorben sei, und Grace schien sich wieder zu erinnern. Allison fragte ob es ihrer Mum gut gehen würde, und Diego verteidigte sie sofort. Klaus und Fünf hatten mir erzählt, dass Luther und Diego nie miteinander ausgekommen waren, da Luther immer seinen Vater beeindrucken wollte, während Diego Zeit mit seiner Mum verbrachte. Anscheinend hatte sich das auch nicht im Erwachsensein geändert. Pogo war der Letzte, der dazu kam und wies dann Luther dazu an, anzufangen.

Luther öffnete die Urne und verstreute die Asche. Zumindest wäre das sein Plan gewesen. Die Asche wurde einfach zu einen kleinen Haufen am Boden. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht zu lachen. Leicht kichern musste ich dennoch. Zum Glück hatte mich keiner gehört. Dachte ich zumindest, jedoch mussten Fünf und Diego schmunzeln, als sie das Kichern der Brünette hörten.

„Mit ein bisschen Wind, wäre es wohl besser gewesen", erklärte Luther.

Pogo fragte, ob wer etwas sagen wolle, was Diego zum Augenrollen brachte. Dabei schaute er kurz zu mir rüber. Ich lächelte leicht und er lächelte zurück. Klaus hatte es zum Glück nicht bemerkt. Da keiner reden wollte, hielt Pogo eine kleine Rede. Die Rede war sogar nett, was mich überraschte, aber der Schimpanse musste den Alten wohl wirklich gemocht haben.

„Er war ein Monster", unterbrach in Diego und brachte somit Klaus zum Lachen. Ich betrachtete Diego und konnte sehen, dass er das nicht sagte, um seinen Vater schlecht zu machen. Er empfand wirklich so und deswegen tat er mir leid. „Er war ein schlechter Mensch und ein schlechter Vater. Die Welt ist besser ohne ihm"

„Diego", unterbrach ihn Allison.

„Mein Name ist Nummer zwei. Weißt du warum? Weil unser Vater uns Nummern statt Namen gegeben hat. Namen haben wir von Mum", schrie Diego schon fast.

„Möchte jemand etwas essen?", fragte Grace mit einem Lächeln.

„Nein, Danke. Mum", antwortete Vanya. Traurig lächelte Grace.

„Ihr wollt ihm Respekt erweisen? Nur zu. Aber sagt ehrlich was für ein Mann er war", schrie Diego jetzt und trat nach vorne.

„Du solltest den Mund halten", drohte Luther.

Dies würde nicht gut ausgehen. Ich blinzelte kurz und das Bild einer zerstörten Statue blitzte kurz vor meinem inneren Auge auf. Ich schüttelte mit dem Kopf und blickte mich um. Ich entdeckte die noch intakte Statue und beschloss mich nicht einzumischen.

„Gerade du solltest eigentlich auf meiner Seite sein, Nummer eins", giftete Diego weiter.

„Ich warne dich!"

Diego hörte nicht auf die Warnung. „Nach allem was er dir angetan hat. Er hat dich eine Millionen Meilen weit weggeschickt!"

„Du sollst den Mund halten!", schrie Luther dazwischen.

„So abstoßend war es für ihn gewesen dich zu sehen!"

Diego boxte Luther gegen die Brust und Luther schlug Diego seinen Arm weg. Und so flogen die ersten Fäuste. Diego konnte ausweichen und Pogo rief sie sollten aufhören. Ich verließ meinen Platz und stellte mich zu Klaus und Fünf. Klaus wollte sich schützend vor Fünf stellen, doch Fünf schlug seinen Arm weg.

Diego beschimpfte Luther und die beiden kämpften weiter. Diego konnte sogar echt viele Schläge landen, was mich überraschte. Ich dachte Luthers Kraft machte ihn unbesiegbar, aber anscheinend konnte Diego es mit ihm aufnehmen. Vanya schrie, dass sie aufhören sollten. Klaus feuerte sie an. Pogo schüttelte den Kopf und verließ den Hof, als Luther Diego auf den Boden warf und ihn dann packte. Diego schrie, dass er ihn loslassen sollte und boxte auf seinen Arm ein.

„Wir haben für sowas keine Zeit", sprach Fünf und verließ auch den Hof. Verwirrt blickte ich ihm nach.

Als ich zurückschaute, geschah alles in Zeitlupe. Luther schlug zu und Diego wich aus, weswegen Luther die Statue von Ben erwischte.

Alle starrten die beiden Brüder geschockt an und Klaus jammerte über die zerstörte Statue. Auch Allison ließ ein Kommentar ab, als Diego nach einem Messer griff und es auf Luther warf. Vanya schrie noch auf, doch es nützte nichts. Das Messer streifte Luthers Ärmel der geschockt auf die Verletzung starrte und sie abdeckte.

Luther ging an mir vorbei und verschwand in der Academy.

Vanya ging zu Diego und sprach: „Du weißt nie, wann es genug ist" Diego ging etwas auf sie zu und zischte verbittert:

„Schon genug Material für deinen zweiten Band?"

Vanya sprach noch etwas was ich nicht verstand und ging dann auch an mir vorbei. Ich hatte mir schon gedacht, dass dieses Buch bei der Hargreeves Familie nicht gut ankam, doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie teilweise so wütend auf sie waren. Klaus setzte sich auf eine Bank und Diego ging zu seiner Mutter. Vorsichtig nahm er sie und führte sie Richtung Haus.

Neben mir blieb er stehen, schaute mich jedoch nicht an als er sprach: „War es ein Fehler?"

Überrascht schaute ich ihn an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass irgendeiner, außer Klaus natürlich, auf meine Meinung Wert legen würde. Ich überlegte kurz und sprach dann aufrichtig: „Wenn es dir geholfen hat diese Worte zu sagen, denke ich nicht, dass es ein Fehler war, wenn du es jedoch nur getan hast, um andere zu verletzen, finde ich es nicht gut. Deinen Bruder anzugreifen, dies kannst nur du für dich selbst entscheiden."

Diego blickte von mir zu seiner Mum und nickte leicht, bevor er auch ins Haus ging.

Ich seufzte und drehte mich zu Klaus. „Alles in Ordnung?", fragte ich leise. Er blickte auf und nickte.

„Ich denke nur nach"

Ich setzte mich neben ihn und fragte vorsichtig: „Und über was?"

„So genau weiß ich das nicht", schmunzelte er.

Ich lächelte leicht und tätschelte seinen Arm. „Hey. Wenn du willst, können wir zu mir gehen? Hast du Lust?"

Er nickte leicht. „Geh du schon einmal vor. Ich weiß ja, wo du wohnst"

„In Ordnung" Ich umarmte Klaus und stand dann auf. Ich ging auch ins Haus und legte den Regenschirm beiseite.

Ich hörte, wie sich Pogo von Vanya verabschiedete und ging dann auch in das Foyer. Pogo schloss gerade die Tür und drehte sich dann wieder zu mir um. „Miss Kate. Wollen Sie auch schon gehen?", fragte er mich höflich.

„Ja. Es tut mir leid, falls ich gestört habe", entschuldigte ich mich.

„Sie haben nicht gestört. Es hat mich nur gewundert, dass Sie mit allem hier so gut umgehen können"

Ich zuckte mit den Schultern und sprach ehrlich: „Ich bin nur ein paar Blocks weiter aufgewachsen und habe dadurch Fünf kennengelernt. Ich kannte die Geschichten schon, bevor ich Klaus getroffen habe"

Pogo nickte leicht. „Und natürlich ist es einfacher für Sie, da Sie wissen, wie es ist anders zu sein" Ich stockte und musterte ihn erschrocken. „Nachdem Sie mit Klaus verschwunden waren, habe ich etwas nachgeforscht. Sir Hargreeves wollte Sie sogar adoptieren, nicht wahr?"

Ich nickte und sprach: „Ja. Aber meine Mum wollte mich behalten" Pogo nickte leicht und legte den Kopf schief. „Ich nehme mir noch ein Glas Wasser, dann bin ich weg", sprach ich schnell und wandte mich den Treppen zu.

„Ich hoffe Sie kommen bald wieder", konnte ich noch Pogo hören, bevor ich hinunter in die Küche ging. Ich betrat sie gerade, als Fünf verschwand und Allison und Klaus überlegten, ob sie ihn aufhalten sollten.

Ich hörte Schüsse und zuckte kurz zusammen, weswegen Klaus und Allison mich bemerkten. Die Schüsse verstummten wieder und mir wurde etwas mulmig zumute. Allison wollte gerade den Mund aufmachen, da unterbrach ich sie.

„Es hat mich gefreut dich kennenzulernen" Sie lächelte leicht und ich umarmte Klaus noch einmal, bevor ich das Haus verließ. Durst hatte ich keinen mehr. In letzter Zeit hatte ich immer mehr dieser Minivisionen und es brachte mich aus dem Konzept. Ich stieg in mein Auto und startete den Motor. Es regnete nicht mehr, aber ein schöner Abend war es auch nicht. Ich seufzte und wurde schneller.

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