Kapitel 1 - Lily
Ich renne, obwohl ich genau weiß, dass ich sowieso nicht mehr rechtzeitig zu Physik kommen werde.
Verdammt!
Mr. Brown wird mich umbringen.
Wortwörtlich.
Ich schlittere den Gang entlang und warte einen kurzen Moment, um Luft zu bekommen.
Dann richte ich mich sofort wieder auf und knalle aber gegen eine muskolöse Brust.
Ich sehe hoch in braune Augen.
In Tylers braune Augen.
Er steht vollkommen lässig im Weg, mit einer Zigarette und einer spöttisch hochgezogen Augenbraue.
Schmerz durchfährt mich, der dann augenblicklich durch eiskalten Hass ersetzt wird.
Ich straffe die Schultern und sage, so kalt und unfreundlich wie möglich: "Darf ich bitte durch?"
"Fresse, Fickfresse."
"Du warst mal mein bester Freund, Penner."
Er verdreht die Augen.
"Ja, schlechte Zeiten, schlechte Zeiten."
Ich will vorbeigehen, aber er lässt mich nicht durch.
"Ein paar Minuten mehr oder weniger machen den Braten jetzt auch nicht mehr fett, Prinzessin."
Ich funkele ihn an.
"Nenn mich nicht so. Die Zeiten, wo ich deine 'Prinzessin' war sind schon lange vorbei!"
Er verdreht die Augen.
"Wir sind kratzbürstig heute, was?"
"Lass mich durch! Im Ernst, ich bin sowieso schon viel zu spät!"
Ich klinge gegen meinen Willen leicht panisch.
"Aww, genau 45 Minuten um genau zu sein. Die zweite Stunde müsste gleich anfangen, wie schade, dass du nicht hier durchkommst."
Ich seufze.
"Im Ernst, lass mich durch! Du bist ein Arschloch, das weiß ich auch so. Jetzt lass mich durch. Du kannst mich immer noch später hassen."
Er grinst.
"Aber nein, jetzt ist es doch viel schöner, Süße."
Ich seufze und gebe auf.
"Dann eben nicht."
Ich setze mich auf den Boden und schaue auf meine Uhr.
09:50.
Ich bin sowas von tot!
"Bis irgendwann, Fickfresse."
Ich seufze erleichtert auf und er lässt mich endlich durch.
Er grinst und legt den Kopf schief.
"Viel Spaß mit Herr Brown."
Ich renne los ohne auf seine Provokation einzugehen.
"Das gibt Nachsitzen, Miss Steele.
Genau 50 Minuten zu spät! Ich finde so etwas unerhört! Jetzt setzen sie sich schon, verdammt nochmal."
Meine beste Freundin Paige schaut mich fragend an.
Ich schüttele den Kopf und forme mit den Lippen:
"In der Pause."
Sie nickt und schreibt weiter.
"Warum sprecht ihr euch nicht einfach aus? Ihr wart mal Freunde, so schwer kann das ja nicht sein!"
Ich schüttele den Kopf.
"Nur über meine Leiche, Paige."
Sie verdreht die Augen.
"Dann nicht. Oh, guck mal was Bailey, die Schlampe wieder mal anhat!"
Es ist beinah ein Bikini.
Ich muss lachen.
"Voll peinlich. Guck, jetzt macht sie sich auch noch an Tyler ran!" sagt Paige.
Ich schüttele den Kopf.
"Dann viel Glück, schätze ich. Tyler liebt niemanden außer sich selbst."
"Er hat dich mal geliebt!" erwiedert sie.
Ich schüttele den Kopf.
"Wohl eher nicht. Komm, lass uns wieder reingehen, sonst kommen wir zu spät."
Tyler sieht einmal kurz zu mir und lächelt spöttisch.
Ich verdrehe bloß die Augen umd hake mich bei Paige ein.
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