Sechzehn
„Wir brauchen einen Plan. Wo fangen wir an?" Alea sah kurz zu Taylor auf und dann zurück auf die Hauptstraße vor ihnen, die sie überqueren wollten, während sie hektisch versuchte, ihren Notizblock in der Tasche zu verstauen. Sie hatten das Polizeirevier beinahe überstürzt verlassen, nachdem sie festgestellt hatten, dass irgendetwas mit Jacob nicht stimmte. Offenbar hatte Taylor bereits einen Plan im Kopf, anders konnte sie sich seinen schnellen Schritt nicht erklären. Es bereitete ihr Schwierigkeiten ihm zu folgen, er dachte scheinbar nicht einmal daran, Rücksicht auf ihren Größenunterschied von gefühlten zwei Metern zu nehmen. Hallo? Sie eilte ihm nach, während er zwischen zwei Autos über die Straße lief. Pass besser auf. Hier wurde man schneller umgefahren, als man dachte.
„Ich würde sagen, wir statten deiner Freundin Lou mal einen Besuch ab, sie hat ja scheinbar Kontakt zu Jake. Ich würde mich gerne mal mit ihr unterhalten". Rief er gegen den Straßenlärm. Louisa. Unmerklich fuhr Alea zusammen bei der Vorstellung, ihr von den Auffälligkeiten mit Jacob zu erzählen. Schließlich hatte er zwischen beiden schon einmal für einen Konflikt gesorgt. Hinzu kam, dass Alea jetzt mit weit mehr als ihrem Gefühl argumentieren konnte. Aber vermutlich hatte er Recht. Louisa würde aller Wahrscheinlichkeit nach im Hostel auf sie warten, nachdem sie die Mailbox abgehört hatte.
„Ich finde, dass das alles sehr suspekt klingt. Keine Ahnung, wie Jake in so kurzer Zeit an so viel Geld kommen kann und warum er den Kontakt zu uns abbricht", holte Taylor sie wieder in die Gegenwart zurück. Uns?
Er sah sie nicht an, während er weiter zügig die Straße entlanglief. Gott, konnte er nicht etwas langsamer laufen?
„Du... musst ihn wohl sehr gut kennen", stieß Alea hervor und wartete auf seine Reaktion. Eine Weile erwiderte er nichts, dann wurde er etwas langsamer. Puh! Danke! Taylor fuhr sich durchs Haar und blieb schließlich stehen.
„Jake und ich sind zusammen aufgewachsen, sind durch dick und dünn gegangen. Aber es kommt mir vor, als wäre das vor Ewigkeiten geschehen. Er...scheint sich ziemlich gewandelt zu haben", meinte er schließlich nachdenklich und schüttelte dann kurz den Kopf, als wollte er die Erinnerungen aus seinem Bewusstsein ein für alle Mal verbannen. Herrje. Sie erkannte ernsthafte Sorge in seinem Gesicht. Wenn sie nur wüsste, was Jacob so verändert hatte. Vielleicht war er ja nicht immer so ein... arrogantes Arschloch gewesen?
„Also, wo logieren die Damen denn?" Taylor sah sie an. Er hatte wieder den unbedarften Ton von zuvor angeschlagen, er grinste sogar, aber er kaschierte damit seinen eigentlichen Zustand, das wusste sie. War er unsicher? Sie kannte diese Eigenschaft von sich selbst. Humor und gute Laune waren nicht selten nur eine Tarnung.
„USA Hostels, in der Post Street. Ist nicht weit von hier", erwiderte sie.
„Ich weiß. Ich bin hier groß geworden." Er schenkte ihr ein Lächeln und noch während sie versuchte herauszufinden, ob sie Arroganz oder Stolz darin erkannt hatte, blieb er schließlich stehen. Das war sein Wagen? War ja absehbar, dass er eine Riesenkarre fuhr.
„Was denn, kein Streifenwagen?", fragte Alea spöttisch und betrachtete den schwarzen Jeep.
„Nicht für private Zwecke. Ich hoffe, du bist nicht zu sehr enttäuscht. Ich weiß ja, Mädels haben irgendwie einen Faible für Cops", erwiderte er grinsend und stieg auf der Fahrerseite ein, während Alea auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Faible für Cops. Pah. Das wünschte er sich wohl.
„Nicht im Geringsten", antwortete sie auf beide Aussagen und sah aus der beeindruckend großen Windschutzscheibe. Shoot, das hier war ein verdammtes Panoramafenster.
„Willst du sie eigentlich nicht anrufen und vorwarnen, dass wir vorbeikommen? Deine...Freundin? Wer weiß, sonst steht sie vielleicht tanzend und in Unterwäsche vor dem Spiegel, mit ihrer Bürste als Mikrofon, wenn plötzlich so ein umwerfender Kerl wie ich vor ihr steht. Nicht, dass ich was dagegen hätte, nur-" Er stoppte grinsend und sah sie von der Seite an. Oh man. War das sein Ernst? Taylor Chauvi Brookstone.
„Das wird schwer. Seit dem Unfall teilen wir uns mein Handy, ich hab es bei ihr im Hostel gelassen, falls irgendetwas sein sollte", antwortete sie. Herrgott, dachte er denn, dass sie regulär von Münztelefonen telefonierte? Erneut verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen, während er seine dunkel verglaste Pilotenbrille aufzog.
„Und was wird daran schwer? Sag bloß, du bist die letzte im 21. Jahrhundert, die ihre eigene Handynummer nicht auswendig kann?" Er hielt ihr bereits sein Smartphone entgegen. Sie schnappte es sich. Klugscheißer! Sie konnte ihre verdammte Handynummer tatsächlich erst seit kurzer Zeit auswendig. Entschlossen tippte sie erneut ihre Nummer ein, während Taylor den Wagen startete. Nur kurz darauf seufzte sie. „Mailbox." Und den Text wollte sie sich ganz sicher nicht noch ein weiteres Mal anhören.
Die kurze Fahrt zum Hostel verlief schweigsam. Ein paar Mal sah Alea flüchtig auf seine Seite, er hielt den Blick jedoch konzentriert auf die Straße gerichtet. Offenbar hing er ebenso seinen Gedanken nach, wie sie es tat. Jacob. Er war ganz anders als Taylor es war. Steif und arrogant. Keineswegs so locker und unbefangen. Wie konnten sie so eng befreundet gewesen sein? Hatte Alea sich womöglich doch geirrt? Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie vor dem Hostel hielten. Irgendetwas bereitete ihr ein flaues Gefühl im Magen. Hoffentlich war es nur der Gedanke an Louisas bevorstehende Reaktion.
„Da wären wir", sagte sie und zog ihre Zimmerkarte hervor. Hoffentlich sah es nicht allzu unordentlich aus. Einen kleinen Moment überlegte sie, unter welchem Vorwand sie alleine vorgehen könnte, um zumindest herumhängende BHs oder Hygieneartikel zu verstecken. Unsinn. Es ging um Wichtigeres.
Ihr Blick schweifte durch den Raum, sobald die Tür aufsprang. Das Chaos hielt sich in Grenzen, von Louisa war jedoch keine Spur. Taylor war ihr dicht gefolgt und sah sich nun ebenfalls um. Es war ein komisches Gefühl, dass er in ihrem Zimmer stand. Er füllte es mit seiner Größe beinahe zur Hälfte aus.
„Deine Freundin... ist nicht da", stellte er fest und drehte sich zu Alea herum, als teilte er ihr etwas Neues mit. Dein Ernst?
„Das sehe ich, aber danke. Vielleicht ist sie nur kurz weg, um sich etwas zu essen zu holen." Hoffentlich.
„Dann warten wir am besten einfach auf sie. Spiegel und Bürste sind jedenfalls hier", erwiderte Taylor und ließ sich auf den einzig freien Stuhl im Raum fallen. Dabei ließ er seinen Blick immer noch durch das Zimmer schweifen. Was sollte das? Sie traute seinen prüfenden Polizeiaugen nicht.
„Sie... kann noch nicht lange weg sein, ihr Handtuch ist noch ziemlich nass." Alea betastete das Handtuch, das über der Heizung hing, direkt neben Louisas defektem Handy. Es wäre alles so viel einfacher, wenn sie noch erreichbar wäre. Verfluchter Jacob.
„Außerdem... habe ich ihr auf die Mailbox gesprochen! Ich hab ihr gesagt, sie soll warten. Das würde sie niemals einfach so ignorieren", murmelte Alea, während sie zurück in Richtung der Zimmertür schlenderte.
Dann setzte sie sich ihm gegenüber auf ihr Bett, jedoch mit dem Blick auf den Boden gerichtet. Er schwieg und dachte offenbar lange nach. Es wurde unangenehm still um beide. Angestrengt suchte sie nach einem Gesprächsthema, um die Stille zu füllen. Wo bist du, Lou? Wo bist du, Gesprächsthema?
„Du... hast gesagt, ihr seid nicht von hier. Wo kommt ihr denn eigentlich her?", fragte Taylor schließlich in die Stillte. Danke!
„Wir kommen aus Sacramento, zumindest studieren wir dort. Geboren und aufgewachsen sind wir in Roseville, das liegt nördlich von Sacramento."
„Und ihr studiert?" Schon wieder ein Verhör?
„Lou studiert Communication Studies und ich Soziologie, Schwerpunkt Kriminologie", antwortete Alea. Er lächelte schief, während er sie musterte.
„Das erklärt zumindest dein Interesse an Kriminalität. Möchtest du beruflich auch in die Richtung?" Er schob abwesend einen Lippenstift der Mädchen, der noch auf dem Tisch lag, hin und her. Es war Russian Red von MAC. Bemerkte er das überhaupt? Wahrscheinlich konnte er einen Lippenstift optisch nicht einmal von einem Tampon unterscheiden.
„Ja, sehr gerne. Mich fasziniert das Böse. Warum tun Menschen, was sie tun, warum werden sie kriminell, wie kann unsere Gesellschaft dem entgegen wirken und so weiter. Ich will nach meinem Studium gerne bei der Polizei einsteigen, aber ich weiß nicht...naja...ob das funktioniert."
Sie zuckte mit den Achseln und sah ihn an.
„Wieso denn nicht? Weil du eine Frau bist?", fragte er direkt und begutachtete dann prüfend den Lippenstift in seiner Hand. Erst jetzt schien er zu verstehen und legte ihn prompt beiseite.
„Eigentlich schon, ja. Es gibt hauptsächlich Männer in dem Beruf, das wurde heute bei euch auf dem Revier auch wieder bestätigt."
„Das mag schon sein, aber das heißt nicht, dass wir keine Frauenpower benötigen. Ich finde das zum Beispiel ziemlich wichtig, aber bisher haben wir noch keine weiblichen Kollegen zugeteilt bekommen. Du solltest es versuchen, wenn es dann nicht klappt, kannst du immer noch was anderes machen. Ansonsten fragst du dich dein ganzes Leben lang, ob es nicht vielleicht doch geklappt hätte. Und ich wette, deine Noten sprechen für sich, du siehst aus wie eine Streberin." Oh...kay. Bei seinen letzten Worten fing er an zu grinsen, dennoch konnte sie spüren, dass sie langsam rot anlief, während sie versuchte, sich für Kompliment oder Beleidigung zu entscheiden.
„Nur ein kleines bisschen vielleicht." Verlegen sah sie auf ihre Uhr.
„Louisa braucht ziemlich lange", bemerkte er daraufhin. Natürlich war ihm das nicht entgangen.
„Ehrlich gesagt hoffe ich, dass...", fing Alea an und brach dann ab. Sie konnte seine Reaktion nicht abschätzen.
„Dass was?" Er fixierte sie. Verdammter Bulle!
„Dass sie sich nicht mit Jacob trifft. Ich traue ihm nicht." Sie sah ihn entschlossen an. Es war die Wahrheit. Taylor verzog keine Miene. Vielleicht war es besser, erst einmal nicht von Jacob zu sprechen. Schließlich war er zwar ihre Verbindung, jedoch hatten sie offensichtlich ziemlich verschiedene Ansichten ihn betreffend.
Alea seufzte und sah sich erneut im Zimmer um. Dabei blieb ihr Blick an Louisas Bett hängen. Einige ihrer Kleidungsstücke lagen achtlos verstreut darauf herum. Hatte sie es eilig gehabt? Sie stand schließlich auf und fing an, Louisas Sachen zu ordnen und in ihren Schrank zu legen. Es war nur ein kleiner Versuch, ein wenig Ordnung in ein Riesenchaos zu bringen. Ein wenig Zeit zu schinden während des zehrenden Wartens. Dabei spürte sie Taylors Blick die ganze Zeit auf sich ruhen.
„Jake wird ihr nichts tun. Er ist ein guter Mensch und ein erwachsener Junge. Er hat früh gelernt, auf sich selbst aufzupassen", hörte sie ihn mit einem Mal. Es war klar, dass er das nicht so stehen lassen konnte.
„Ich hoffe sehr, dass du dich nicht irrst", antwortete sie nur, blieb aber mit dem Rücken zu ihm stehen. Komm endlich wieder, Lou! Allmählich konnte es unangenehm werden.
„Vielleicht sollten wir draußen mal nach ihr sehen? Möglicherweise... irrt sie ja einfach nur herum oder... ist gegenüber im Thai Imbiss?" Die letzten Worte hatte Alea gar nicht mehr wahrgenommen. In ihren Händen hielt sie einen zerknickten Flyer eines Nachtclubs namens ‚Ruby Skye'. Darunter war etwas mit Kuli geschrieben. „Ich freue mich, dich morgen wiederzusehen. Ich hol dich wie vereinbart ab." Die Handschrift war äußerst ordentlich, beinahe feminin.
„Ich glaube eher nicht." Alea hielt den Zettel hoch, den sie unter einem von Louisa Pullovern gefunden hatte.
„Eine Nachricht von Jacob. Scheinbar wollte er sie abholen, vielleicht schon vor einiger Zeit. Sie sind also zusammen unterwegs." Sie drehte sich zu ihm. Es war klar gewesen. Weshalb hatte sie überhaupt so fest damit gerechnet, dass Louisa im Hostel auf sie warten würde? Warum zur Hölle sollte sie? Jacob hatte sie aller Wahrscheinlichkeit nach mühelos um den Finger gewickelt. Und wie immer hatte Louisa Herz über Kopf gesetzt.
Taylor war aufgestanden und nahm den Zettel in die Hand.
„Verflixt, das ist eindeutig seine Schrift. Bleibt uns wohl nichts weiter übrig als hier zu warten, bis sie wieder kommt. Er wird sie ja wieder herbringen, vielleicht erwischen wir ihn ja dann." Wird er? Wer konnte schon wissen, ob er sie nicht wieder abfüllte und in eine Schlägerei geriet.
Noch bevor Alea etwas erwidern konnte, fing Taylors Handy an zu klingeln. Er zog es eilig aus der Tasche und sah mit gerunzelter Stirn auf den Display.
„Was gibt's, Dad?"
Eine Weile hörte er nur zu, fuhr sich dabei mehrmals mit der Hand durchs Haar und lief im Zimmer auf und ab. Am Fenster blieb er schließlich stehen und starrte hinaus. Bad News. Darauf würde sie wetten.
„Und die Forensiker sind sich absolut sicher? Wir dürfen uns in der Sache keinen Fehler erlauben, die Medien stürzen sich sonst auf uns. Wenn ihr Unterstützung braucht, dann sagt Bescheid, ich...helf solange der netten Studentin aus Sacramento bei ihrer Recherche."
Er warf Alea einen kurzen Blick zu und lief dann erneut eine Runde durch das Zimmer. Nette Studentin also.
„Ja, ich werde mit ihr reden. Halt mich auf dem Laufenden, okay?"
Er legte auf und sah dabei nachdenklich auf sein Handy.
„Was sollst du mit mir besprechen?", fragte Alea alarmiert. Sie spürte, wie ihre Augen sich geweitet hatten. Er seufzte nur.
„Mein Dad meinte, du sollst bitte vorsichtig mit deinen Recherchen sein, besonders in den gefährlichen Vierteln", antwortete er ausweichend und setzte sich auf den Stuhl, auf dem er auch schon zuvor gesessen hatte. Lüge. Er wich ihr aus.
„Wieso? Was ist passiert?"
„Ich darf... eigentlich nicht darüber reden. Was hältst du davon, wenn du es noch mal bei Lou auf dem Handy probierst?" Er hielt inne und fuhr sich erneut durchs Haar. Scheinbar machte er das immer, wenn er unter Stress stand. Was zur Hölle hatte er erfahren?
„Was ist los, Taylor?" Sie sah ihn direkt an. Er zögerte einen Moment, dann stand er auf und lief auf sie zu.
„Okay, das hier bleibt unter uns, ja? Ava Carter, das verschwundene Mädchen...ihre Leiche wurde gefunden. Schon vorhin, als du auf dem Revier warst, aber die Ergebnisse kamen erst eben. Das heißt, wir haben es hier nicht mehr mit einem Vermisstenfall zu tun, sondern mit einem Mord. Und was das heißt, muss ich dir ja nicht erklären, du kennst dich aus." Es war kein Vermisstenfall mehr, es war Mord. Es war Mord. Mord. Ach du Scheiße! Alea sah ihn erschrocken an. Natürlich. Deshalb die Unterbrechung des Gesprächs mit dem Captain, deshalb der Rummel auf den Gängen. Sie hatten Ava gefunden. Es war Mord.
„Und die Polizei ist sich sicher, dass es Mord war? Vielleicht... hatte sie einen Unfall oder..."
„Nein, es besteht kein Zweifel. Aller Wahrscheinlichkeit nach ein Sexualdelikt. Aber ich darf nicht darüber reden, bis es offiziell an die Presse gegeben wurde. Momentan geht die Presse nur von Vermutungen und Spekulationen aus." Er sah sie an, während sie sich auf die Bettkante setzte. Hinsetzen. Nur einen kurzen Moment.
„Was, wenn... sie sich irren, wenn es doch kein Mord war? Ich meine, wer sollte so etwas..." Wer konnte einen anderen Menschen umbringen? Ein junges Mädchen? In diesem Alter? Ohne Grund? Einfach...so? Nur am Rande bemerkte sie, dass Taylor auf sie zulief.
„Hör mal, Miss Undercover. Wenn du wirklich in den Beruf einsteigen willst, dann wird das mal dein Daily Business", sagte er. Machte er sich lustig über sie? Jetzt?! Ein Mädchen war ermordet aufgefunden worden und er hatte nichts Besseres zu tun? Es war eine furchtbare Nachricht. Und der Gedanke, dass ein Mörder in der Stadt unterwegs war, jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper, auch, wenn sie es irgendwo in ihrem Kopf bereits seit Wochen geahnt hatte, dass Ava tot war. Ein Mörder. Irgendwo. Hier. Und Louisa. Weg.
„Gibst du mir bitte dein Handy?", forderte sie ihn bestimmt auf. Es war die Entschlossenheit, Louisa zur Rede zur stellen, die sie durchströmte. Schluss mit dem Versteckspiel. Sie würde sie anrufen und zurück ins Hostel bestellen. Sofort. Immerhin war sie die Verbindung zu Jacob. Auf den sie mittlerweile verdammt wütend war. Mord. Irgendwo in San Francisco.
„Schon besser." Sie bildete sich ein, dass Taylor zufriedener aussah als zuvor, als er ihr sein Handy reichte. Ohne nachzudenken wählte sie ein drittes Mal ihre eigene Handynummer. Kurz darauf ertönte bereits das Freizeichen. Diesmal würde Louisa sicherlich abnehmen, immerhin schien sie mittlerweile wach zu sein. Sie hatte abzunehmen, wenn sie schon nicht wartete. Alea würde ihr den Marsch blasen, was fiel ihr ein, einfach abzuhauen? Was fiel ihm ein, überhaupt in ihrer Nähe aufzutauchen? Halt dich da raus, Alea. Sie hasste ihn. Sie wusste, dass er sich nicht im Geringsten an ihre Warnung halten würde. Aber sie war ins Präsidium gegangen. Sie war gegangen und hatte Louisa zurückgelassen.
Irgendetwas im Raum lenkte Alea ab und genervt hielt sie sich mit der freien Hand das Ohr zu. Was klingelte denn hier so schrill? Moment. Erschrocken drehte sie den Kopf etwas zur Seite und starrte auf das Kissen neben sich. Schließlich zog sie ihr eigenes Handy unter Louisas Kopfkissen hervor. Mit großen Augen sah sie zu Taylor, sein Handy hatte sie immer noch am Ohr.
„Fuck."
Hallo Du♥
Du bist noch hier? Wahnsinn!!! Das wäre alles nur halb so cool ohne Dich, wirklich.
Mila goes Insta... Bald. Vielleicht. Wenn du magst. Magst du? :D
GO, GERMANY!!! Ich wünsche euch allen, sofern ihr euch auch am Fußballfieber angesteckt habt, einen tollen Abend, wenn unser Team den ersten Sieg einfährt♥
Danke für's Lesen und Kommentieren und einfach Dasein. Du bist toll. Sehr toll!♥
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