№ 33
Taehyung
Seit dem Gespräch verlässt mich der Gedanke um Jungkook kaum. Wirklich alles schwirrt in meinem Kopf. Warum mache ich das überhaupt für ihn? Habe ich etwa sofort eine emotionale Bindung zu ihm aufgebaut und das innerhalb eines Monats? Woher kommt diese Bindung zwischen uns? Warum fühle ich mich verantwortlich für ihn?
Ich vermute einfach mal, dass es an meinem Gewissen liegt. Ich weiß auch nicht warum ich ein schlechtes Gewissen bekam, wenn ich alles um mich herum ausgeblendet habe.
Aber wie soll das alles weiter gehen? Er kann doch nicht für immer bei mir leben. Frustriert seufze ich auf.
Ich öffne die Tür mit Hilfe des Fingerabdrucksensors an meiner Haustür und sehe niemanden im Wohnzimmer.
"Wenn darauf 8 addiert wird. Was ist dann die Summe?", höre ich Jimins
Stimme aus der Küche. "14", kommt es wie aus einer Kanone geschossen. "Wow", sind Jimins einzigen Worte. "Sicher, dass du alles erst jetzt mit mir gelernt hast. Das du das alles so schnell lernst, das ist kaum möglich" in dem Moment trete ich in die Küche, worauf die beiden sofort zu mir schauen. "Habt ihr fleißig gelernt?", frage ich und nehme mir einen Apfel aus dem Obstkorb und poliere diesen schnell.
Ein kurzes Nicken kommt von Jungkook. "Er ist wirklich ein Mathegenie.. Er hat die Multiplikation und Division so schnell gemeistert." Jungkook's Ohren erröten sofort bei Jimin's Lob und lächelt etwas.
"E-Es ist so als wüsste ich schon, wie alles funktioniert, bloß konnte ich nicht darauf zugreifen", spricht Jungkook plötzlich, während ich in meinen Apfel beiße.
Sofort halte ich inne.
"Ich sagte doch ein Mathegenie!", sagt Jimin mit strahlenden Augen, "Immerhin hattest du den besten Lehrer!", lobt er sich selber stolz.
"Das ist sehr merkwürdig", murmele ich leise unter meinen Atem. "Hey... Ich finde, ich habe einen guten Job geleistet!" Ich schüttle den Kopf. "Ich meinte nicht dich. Ist auch schon egal." Ich esse mein Apfel weiter, ehe ich keine Lust mehr habe und diesen nach drei Bissen auch wieder wegschmeiße.
"Taehyung" Ich drehe mich um und sehe, wie Jungkook mich schüchtern anguckt. Auch wenn er fast schon ein Monat hier lebt, hat er sich kaum verändert. Er ist immer noch der schüchterne Junge, den ich kennengelernt habe.
"Ich wollte fragen, ob ich irgendwann mal... natürlich wenn es in Ordnung für dich ist.. auf eine Schule gehen kann?" Am Ende hin wurde er immer ruhiger und das Volumen minderte sich auch weiter. Ich weiß nicht, ob ich es mit Angst vergleichen könnte.
"Ich weiß nicht Jungkook... Es könnte schwer werden" Ich wollte ihm ungerne die Wahrheit sagen, was ich vorhin von Hoseok erfahren habe. Ich kann nicht sagen 'du existierst nicht und deswegen ist eine Anmeldung unmöglich'.
"I-Ist schon okay", er lächelt leicht, "Ich bin dennoch für alles dankbar, was du mir ermöglichst. Ich-.. Ich habe dich richtig eingeschätzt."
"Leute, ich gehe dann Mal langsam! Yoongi wartet unten auf mich. Wir sehen uns Morgen!", damit verabschiedet Jimin sich von uns. Jungkook winkt ihm noch zum Abschied. Ich schaue ihn weiterhin an.
"Wie hast du mich eingeschätzt?", frage ich ihn direkt. Er blinzelt paar Mal überrascht, da er diese Frage nicht so wirklich erwartet hat. Es ist kurz ruhig zwischen uns, bis er ansetzt zum reden.
"Ich dachte, du wärst ein guter Mensch. Aber das Denken hat sich ins Wissen geändert." Ich weiß nicht, warum mich das auf ein mal zum Lächeln bringt. Alles was ich getan habe, ist lügen. "Hoseok Hyung hat damals geredet. Du bist ein schlechter Mensch. Geld würde dich kontrollieren und dich kümmert nichts aus dich selbst. Er dachte, du könntest dich für mich ändern. Ich wusste nicht, inwieweit er dies gemeint hat. Und er hat mir einen Plan vorgeschlagen, aber ich habe diesen abgelehnt" Noch nie habe ich ihn so lange reden hören. Es überrascht mich und rührt mich zu gleich, dass er so über mich denkt.
"Warum hast du seinen Plan abgelehnt. Er wollte doch seinen besten Freund wieder zurück haben"
Er lacht leicht, was etwas irritierend ist. "Du bist du. Jeder verändert sich doch, aber man bleibt dennoch gleich. Du bist dir selbst immer Treu geblieben, bloß denke ich das du dich von alles distanziert hast, um nicht verletzt zu werden."
Diese Seite von ihm habe ich noch nie gesehen oder weder gehört. Das ist alles so paradox, aber dennoch so sinnvoll.
Dieser Junge steckt voller Überraschungen.
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